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Auswahl der Montagevariante der Leerrohre

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    [Elektro] Auswahl der Montagevariante der Leerrohre

    Hallo!

    Ich bin gerade dabei mir allgemein Gedanken über die Verkabelung in meinem zukünftigen Haus zu machen.

    Durch quer lesen in diesem und anderen Foren, konnte ich mir aber immer noch keine abschließende Meinung bilden, wie ich die Verkabelung am besten ausführen soll.

    Ich will auf jeden Fall die Verkabelung mittels Leerrohren und Kabelschacht realisieren, damit ich auch später noch Kabel nachziehen bzw. austauschen kann.

    Wie ich die Sache sehe, kommen für mich generell drei Varianten in Frage, wobei ich die erste Variante im Moment bevorzuge:

    1. Variante:

    Entsprechend geeignete Leerrohre werden direkt in die Bodenplatte und Decke verlegt und eingegossen, diese gehen sternförmig direkt zum Verteilerkasten bzw. in den anderen Etagen zum Kabelschacht. Dosen und Schalter können dann direkt von unten mit den Leerrohren, die dann weiter durch die Wand führen angefahren werden (sollte laut Installationszonen ja auch so erlaubt sein, man korrigiere mich, wenn dem nicht so ist). Will man die Anzahl der Rohre in der Bodenplatte/ Decke minimieren, kann man von den Rohren, die aus dem Boden kommen und zu den Dose gehen, immer noch konventionell über die Installationszonen weiter verkabeln.

    Vorteile:

    * Kurze Kabelwege, da man in der Rohdecke frei wählbare Verlegung realisieren kann und keine Installationszonen in der Decke selbst beachten muss, wohl aber wenn man dann in den Wänden die Rohre weiterführt. Das heisst man kann auf kürzestem Weg kreuz und quer zum Verteiler/ Schacht gehen.

    * Durch die direkten Kabelwege und wenige Biegungen ist es einfach Leitungen zu wechseln, nachzuziehen

    * Man muss weniger Leitungen durch die Wände verlegen und Schlitze machen

    Nachteile/Fragen:

    * Erhöhter Aufwand schon vor Bodenplatten- bzw. Deckenguss

    * Herzinfarkt des Statikers vorprogrammiert -> nein im Ernst: höhere Kosten für dickere Boden-, deckenplatten

    * Wie lege ich das Leerrohr weiter, wenn es aus der Bodenplatte kommt und ich in die Wand muss. Problematik hier speziell in der Bodenplatte: Horizontale Dampfsperre unter erster Steinreihe. Wie habt ihr das gelöst? Kabel direkt neben der zukünftig zu mauernden Wand raus kommen lassen und mit leichtem Bogen später weiter in den Schlitz in der Wand? Dann schaut wenn die Wand gemauert und das Leerrohr weiter in den Schlitz verläuft nur noch ein kleiner Teil vom Bogen raus, der irgendwann dann im weiteren Bodenaufbau, Estrich usw. verschwindet. Vorteil, man zerstört nicht die Dampfsperre unter der ersten Steinreihe.

    Sind noch irgendwelche anderen Vor-, Nachteile durch diese Verlegevariante zu erwarten?

    2. Variante:

    Ähnlich wie bei 1. nur werden die Rohre auf die Decke in den Bodenaufbau gelegt.

    Vorteile:

    * Nicht mehr ganz so effektive kurze Kabelführung wie bei 1. möglich, das die mittlere waagerechte Installationszone beachtet werden muss und Leitungen nun durch Türen geführt werden müssen. Dennoch kurze Kabelwege realisierbar. Dosen und Schalter sind auch wieder von unten mittels Leerohren anfahrbar.

    Nachteile:

    Bodenaufbau ist durch die vielen Leerrohre schwieriger. Stichworte: FBH, Schüttungen einbringen, Trittschallschutz ausklinken, etc.

    3. Variante:

    "Klassische" Verkabelung durch Schlitze gemäss der Installationszonen, Dosen und Schalter werden von oben angefahren.

    Vorteile:

    * Sehe ich keine

    Nachteile:

    * Lange Kabelwege, viele Schlitze, schlecht nachzuziehen, erhöhter Dosenaufwand

    4. Variante, die denkbar wäre:

    Mischform, Verlegung der Leerohre nicht in Bodenplatte sondern in Decke und alles was im Keller ist, von oben anfahren. IM EG, OG analog vorgehen.

    Bin für Tipps und Anregungen zu dem Thema dankbar.

    Schreibt doch mal eure Meinungen, oder wie ihr das gelöst habt oder die Problematiken und Vor- und Nachteile seht.

    Grüße Urknall

    #2
    Also ich würde Variante 4 nehmen. Du hast zwar bei der ersten Variante das größere Sparpontential, aber wenn solche Rohre kurz vor der Wand bzw. "in" der Wand aus dem Boden kommen gehen die Maurer nich sanft mit um (Meine Erfahrung aus der "Bauelektriker"-Zeit"). Das einzige wo ich aus der Bodenplatte nach oben gehen würde, ist die Stelle wo ein Bodenkanal hinkommt, ansonsten alles von oben "Angehen" bzw. über/auf den Boden legen.

    Gruß
    Volker

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      #3
      Ich finde die erste Variante eigentlich auch gut, weil man dadurch evt. (Platz)Probleme mit den anderen Gewerken, die sich in der Dämm/Estrichschicht tummeln (Sanitär etc) vermeiden kann. Gibt es Erfahrungen ab wie vielen (Metern an) Leitungen der Statiker Aufstände macht?

      Danke
      Micha

      Kommentar


        #4
        Also je nach Dach kann man dort sowieso leicht von Oben Kabel ranführen (z.B. wenn Dachboden nicht ausgebaut vorhanden ist etc.).

        Ansonsten ist die Idee mit den Installationsschächten sehr gut.
        Generell würde ich die großzügig durchs ganze Haus gehen lassen (und schön NYM und Datenleitungen getrennt).

        Einige hier im Forum haben über 100 Einzelrohre ALLE in den Keller gezogen.
        Das ist aus meheren (praktischen, keine Ahnung, was DIN und VDE sagen, ist mir auch egal) Gründen nicht gut:

        • Du weißt NICHT, was du in Zukunft brauchst. Ins Bad soll doch noch ein Whirlpool? Du willst in der Küche einen Salamander haben? usw. das ist leicht lösbar wenn du KabelSCHÄCHTE hast, aber zeig mir mal nen Eli, der ein 10mm2-Kabel durch so winziges Röhrchen kriegt...
        • Es ist auch möglich, dass du mal Glasfaser willst/brauchst. Große Installationsschächte senken hier die Kosten extrem. Du kannst das vorkonfektionierte Kabel kaufen, einfach durch den Schacht schieben, das wars! Die v.a. Unterhaltungselektronik schreitet voran, und es ist nicht ausgeschlossen, dass wir in 10 oder 15 Jahren bereits 4k Auflösungen haben, Bilddatenübertragung kann dann über LWL erfolgen. Oder du willst ein besonders hübsches Touch-Panel mit 3d Visu, die was hermacht. Da kanns sein, dass du lieber das Panel als Thin-Client haben willst, und die Bilddaten dann von einem Server im Keller zuspielen willst etc. Aber wie gesagt: Die Kabel haben dann Maximalbiegeradien, und der Kopf, den du durchkriegen musst ist gerne mal 4cm dick! Ich komme bei mir zu jedem TV/PC-Arbeitsplatz/Mediastation mit solchen Querschnitten hin.
        • Egal was irgendwer sagt: In Installationsrohren, Installationsschächten oder auch in Zwischenwänden wird irgendwann mal ein Mitbewohner einziehen. Mir ist das selbst mal passiert: Haustür auf, Maus rannte REIN! Eine Maus kommt durch alles durch, was 0,5mm Durchmesser hat (auch ein Rohr mit Kabel drin). Hast du gewaltige Rohrmengen überall, wirds dann spaßig, v.a. wenn die verreckt. Hast du zentrale Kabelführungen, kannst du sowas schnell lokalisieren und Abhilfe schaffen, ohne dass das Haus so lange sinkt, bis das Vieh verwest ist. (Dass Mäuse einfach vertrocken und NICHT verwesen stimmt nämlich so nicht, dafür reicht Kondenswasser in Rohren aus, ist die Maus drinnen, und ist das feucht, dann verwest die ganz normal über Wochen hinweg je nach Situation).

        Also würde ich Folgendes in die Überlegung einfließen lassen:
        1. Möglichst große Kabelschächte, wo immer es geht (und da dann halt das Übliche wie NYM/Daten trennen, Kabel ordentlich sortieren, Vorschriften zu Maximalkabelmengen beachten, evtl. Brandschutz, Schallschutz etc. beachten)
        2. Über die Decken dann die darunter liegenden Räume anfahren, und eben für die letzten Meter schlitzen. Von UNTEN anfahren: Sehr dumme Idee! Folgende Gewerke werden mit deinem Rohr Folgendes Anstellen (als Gedantenanreiz, die Liste ist definitiv nicht vollständig):
          1. Maurer: Mörtel ins Rohr bringen, das Rohr zertrampeln, Steine drauf lagern, Rohr abschneiden.
          2. Verputer: Rohr abschneiden und Einputzen.
          3. Estrichleger: Flüssigessig ins Rohr, drauf rumtrampeln, wenns stört abknicken oder abschneiden.


        Ahja und mein Favourit: Maurer und Position der Mauer. Das Wort "rechter Winkel" ist ja schonmal ein Fremdwort, genau wie das Abmessen von einer Strecke von 3m zu kompliziert ist.
        DASS von deinen Gewerken mind. 3 irgendwo groben Pfusch machen, davon ist auszugehen (ich kenne keinen, bei dem wirklich alles geklappt hat), also versuche immer fehlertolerant zu planen:
        Lässt du die Rohre in die Decke machen, dann bist du sicher, dass die Ausgänge auch wirklich an den richtigen Stellen sind, und dass weniger Menschen eine Chance haben, das Rohr zu beschädigen.


        Ist auch als genereller Tipp gedacht. Ich kenne so ein paar Leute, da kippe ich immer vom Stuhl, wenn die anfangen zu erzählen.
        Mein Lieblingskandidat: Stadtmensch, macht sich nicht die Hände schmutzig (mal selbst mit anzupacken, wenn was zu betonieren ist, ist dem zu schmutzig). Also ganz clever Haus so mit Baufirma und allem gebaut.
        Da er ein Öko ist, sollte alles schon passiv sein und mit Bio und so.
        Ich hatte ihm gesagt, dass er sich selbst um sein Haus kümmern soll, aber nein, wollte er nicht, dafür hat er "Fachleute".
        Was soll man sagen, er hat den Prozess gewonnen, die Baufirma ist pleite und er hockt auf nem Schrotthaufen mit Schulden.
        Ich hab ja wenig Kontakt zu ihm (Menschen, die sich zu fein sind, sich mal die Finger schmutzig zu machen sind mir irgendwie suspekt) aber immer wenn ich wieder die neuste Story vom K. mitbekomme, krieg ich mich nicht mehr ein vor Lachen (sorry, aber war doch klar, wo das bei dem hinführt)...
        Keine Garantie auf Richtigkeit! Bitte nicht zu Hause nachmachen!

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          #5
          Kurzfassung, wie wir es machen:
          • ein eigener Versorgungsschacht nur für Kabel (bisher geplante in Rohren)
          • die 30er-Zone im EG wird über den RFB angefahren
          • Rest EG von oben:
            die grobe Verteilung zu wichtigen Punkten erfolgt in der EG-Decke, von da aus geht es dann innerhalb der abgehängten Decke weiter
          • OG analog


          Da wir alle Decken (bis auf Technikraum und Speisekammer ) abhängen werden erhoffen wir uns bisher einen gewissen Spielraum.

          Pannen/Probleme werden wir nicht ganz vermeiden können, aber da ich im Rohbau fast alles selbst mache bzw bisher auch gemacht habe und bei den restlichen Gewerken, die ich vergeben werde (Estrich, Verputzen, Fliesen legen) dabei sein werde, hoffen wir die gröbsten Schnitzer verhindern zu können.
          Gruß
          Thorsten

          Nach bestem Wissen, ohne Gewähr

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            #6
            Danke für die Antworten und Rückmeldungen, das ist immer ein heikles
            Thema mit vielen Meinungen.

            Mein Architekt meinte mittlerweile auch wieder, er würde auf jeden Fall
            von der Variante im EG in Bodenplatte abraten. Er hat dafür 2 Gründe
            aufgezeigt:

            1. Kondenswasserprobleme, da die Bodenplatte deutlich kühler ist.
            2. Isolierung/Abdichtung, wenn viele Rohre aus der Bodenplatte kommen
            (Zumindest Punkt 2 seiner Argumentation konnte ich nicht nachvolziehen,
            da falls eine Abdichtung der Bodenplatte erfolgt, diese ja auch wieder
            durch die Verlegung und Befestigung von Elektro, Wasser und FBH wieder
            perforiert wird...).

            Ich werde wohl wirklich eine Mischform wählen, allerdings gefällt mir der
            Gedanke die 30 cm Zone von oben anzufahren nicht sonderlich gut, auf
            dem Fußboden aber auch nicht Naja ich werde mich irgendwann für
            eines der Übel entscheiden müssen.

            Danke und Grüße Urknall

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              #7
              Ich habe alles von oben angefahren, die Rohre sind in der Betondecke. Von der Verteilung im Keller geht's senkrecht nach oben, dann waagrecht auf direktem Weg durch die Decke und wieder senkrecht nach unten zur Dose. Macht nur 2 Bögen pro Rohr und damit gabs auch auf den längeren Strecken (dank Katiblitz) keine Probleme beim Einziehen der Drähte. Die innenbeschichteten Rohre von Fränkische sind sehr zu empfehlen.

              Marcus

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