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Home Automation im Neubau - welches System sollte ich nehmen?

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    Home Automation im Neubau - welches System sollte ich nehmen?

    Hallo zusammen,

    ich bin nach einiger Suche zum Thema "Home Automation" auf dieses Forum gestoßen und hoffe, ihr könnt etwas Licht ins Dunkel bringen.

    Ich werde in Kürze anfangen, ein Passivhaus zu bauen, und dabei soll Home Automation eine große Rolle spielen.

    Bisher habe ich in meiner Wohnung mit FHEM auf einem Raspberry Pi 3 in Verbindung mit Amazon Echo, Homematic-(EQ3)-Funk-Heizkörperaktoren, Philips Hue und Osram Lightify-Steckdosen rumexperimentiert.

    Was mich begeistert, ist das offene System von FHEM und dadurch die Vielzahl der Anschlussmöglichkeiten für diverse Hersteller/Systeme und deren Geräte.
    Gleichzeit habe ich dabei allerdings auch meine (derzeitigen) Grenzen kennengelernt, denn es ist viel "Gefrickel" und nicht wirklich intuitiv zu bedienen.
    Der "WAF" (wife-acceptance-facor) bleibt dabei ganz klar auf der Srecke und ich habe regelmäßig Stress mit meiner Frau :-)

    Wir werden aller Wahrscheinlichkeit nach ein Haus mit der Firma "allkauf" bauen, die - zusammen mit wenigen anderen Anbietern in Deutschland - das System "myGEKKO" zur Heimautomatisierung anbietet. Hierbei wird bereits beim Bau des Hauses alles an Verkabelung und Komponenten berücksichtigt, so dass man nachher ein Produkt "aus einem Guss" bekommt.

    Zentrales Element ist dabei ein Touchpanel mit vielen bunten Grafiken und die Aussicht auf ein vollautomatisiertes Haus mit Rolladensteuerung (auch wetterabhängig), Beleuchtungssteuerung innen und außen, Garagentorantriebssteuerung, Belüftungssteuerung, Energiemessung, Photovoltaiksteuerung, Musikintegration, Wetterstation uvm.

    Das klingt erst einmal recht interessant und scheint einfach zu bedienen zu sein (WAF lässt grüßen).

    Allerdings finde ich dazu kaum Informationen im Internet. Selbst Hauskäufer, die sich für dieses Sytem entschieden haben, wussten teilweise nicht, was genau die einzelnen Pakete (und insbesondere das Startpaket für 7.000€) beinhalten.

    Neben dem Manko, dass dieses System weit von einem quelloffenen System wie FHEM entfernt ist, kostet jeder Baustein extra (und das nicht zu knapp), so dass eine vollständige Integration aller Komponenten auf bestimmt 40.000€+X kommt.

    Auch scheint myGEKKO nicht mit Amazon Echo kompatibel zu sein, ebenfalls finde ich dort nichts zu Apple Homekit. Sprachsteuerung fällt damit also wohl aus.
    Eine leichte Erweiterbarkeit ist ebenfalls nicht gegeben, und man begibt sich in eine totale Abhängigkeit des Herstellers/Anbieters.

    Und das mag ich gar nicht.

    Nachdem ich also heute stundenlang recherchiert habe, muss ich zugeben, dass ich zwar viele Informationen zu KNX, openHAB und einigen anderen quelloffenen Systemen gefunden habe - es aber hier wohl kein Komplettangebot wie bei allkauf gibt, dass ich zu Baubeginn bestelle und welches mir anschließend nach Wunsch in mein Haus eingebaut wird.
    Vielmehr scheint es sich immer um Lösungen zur Integration der verschiedensten Herstellersysteme unter einer Oberfläche bzw. in einem gemeinsamen "Universum" zu handeln.

    Sehe ich das richtig? Oder ist alles doch ganz anders, als ich denke?

    Habt ihr vielleicht Tipps, ob es überhaupt möglich ist, meinen Wunsch - das Beste aus beiden Welten, also ein All-in-One-System, welches offen, mit einer großen Community und leicht erweiterbar ist, einen hohen WAF mitbringt und intuitiv (oder zumindest einfach) bedienbar ist, aber trotzdem von Beginn an bei einem (vom Umfang der gewünschten steuerbaren Elemente) komplexen Neubau mit berücksichtigt und eingebaut werden kann - auch in die Realität umzusetzen?

    Ich bin für eure Hilfe wirklich riesig dankbar, denn irgendwie komme ich gedanklich gerade nicht weiter.

    Viele Grüße
    Mischa
    Zuletzt geändert von manwald; 26.03.2017, 01:27.

    #2
    Hi,

    es gibt dazu natürlich die verschiedensten Ansätze.

    Wichtig ist erst einmal die richtige Planung, und zwar
    - was mache ich sofort
    - was halte ich mir als Erweiterungsmöglichkeiten offen

    Meine Überlegungen waren wie folgt:
    - Start ganz einfach: Licht&Raffstore müssen funktionieren
    - Präsenzmelder, Fensterkontakte, Heizungsaktoren alles vorverkabelt, wird später erweitert
    - Herstellerunabhängig: Somit schieden Legrand/Biticino, Loxone oder ähnliche bereits aus
    - kostengünstig muss es sein

    Ich habe mich dann für KNX entschieden, Mehrkosten waren mit 4.000€ sehr überschaubar und enthielten
    - 18 Tastsensoren
    - 40 Schaltkanäle
    - 8 Dimmkanäle
    - 20 Raffstore Kanäle
    - 640mA SV
    - 3 Verteiler, einer je Geschoß
    - zusätzlicher Verkabelungsaufwand

    IP Router hatte ich bereits von meinem Testboard, Visualsierung habe ich mit einem €200 Touchpanel in einer Wandnische und 2 Raspberry Pi3 mit SmartVisu realisiert.
    Damit steure und überwache ich unter anderem zu den ganzen KNX Werten die Pluggit KWL, meine Volumio Instanzen, den Gardena Mäher mit Robonect Erweiterung, etc.

    Mittlerweile haben Einzug gehalten
    - MDT Wetterstation
    - MDT Regensensor
    - 8-fach Aktor für die Gartenbewässerung

    Sind in der Planung
    - Zennio S0 Baustein für Gas- und Stromverbrauchsmessung
    - Zennio Quad für die Außentemperaturmessung auf den Bus

    Später einmal
    - Binäreingang für die Fenster
    - Heizungsaktor, Bedarf dank FBH nicht so groß wie ursprünglich gedacht
    - Homeserver (?)
    - Gira G1 und Gira 106 Türkommunikation wenn ich mich damit abfinden kann, dass die I**** analoges Video verwenden
    - KNX-RF oder zigbee Steckdosen für Schreibtischlampen
    - ....
    - ....

    Ich persönlich glaube, dass du diese Skalierbarkeit nur mit KNX TP als Basis bekommst.

    Da ich massiv gebaut habe und den Elektriker selbst ausgeschrieben und vergeben habe, auch mit Eigenleistung, weiß ich nicht welche Möglichkeiten du mit allkauf Haus hier hast. Aber das muss sicher möglich sein das auf KNX vorzubereiten, Leerrohre müssten natürlich anders gezogen werden als bei konventioneller Installation. Vor 2 Wochen bei uns auf den Powerdays habe ich "Digitalstrom" gesehen. Das wäre eine Nachrüstalternative, die sehr überzeugend präsentiert wurde (WAF sehr hoch, Alexa, Sonos, etc. Integration, alles was halt gerade in ist), falls allkauf dir nur myGEKKO oder konventionell anbietet.

    Meiner Meinung nach bist du mit KNX und FHEM auf dem besten Weg, lass dich nicht über den Tisch ziehen, KNX ist nicht "sauteuer", aber du kannst KNX Installationen in einem EFH von 4.000€ bis unendlich (Gira HS, ein paar Clients dazu, Basalte Taster etc.) angeboten bekommen.
    Darum auch abstecken was du willst, wenn du nur die harte Verdrahtung vom Elektriker nimmst, Programmierung aber selbst (~1000€ für die ETS einrechnen) kannst du auch einiges sparen. KNX bleibt dann deine Basis, FHEM kannst du austauschen, ev. einmal gegen Smartvisu oder auch umgekehrt bzw. tut sich da recht viel (siehe auch Callidomus).

    Ad WAF noch, lass sie die Schalter aussuchen, bastel eine brauchbare und schöne Visu und der WAF ist nicht mehr dein Problem.

    lg
    Johannes

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      #3
      Zitat von manwald Beitrag anzeigen
      - es aber hier wohl kein Komplettangebot wie bei allkauf gibt, dass ich zu Baubeginn bestelle und welches mir anschließend nach Wunsch in mein Haus eingebaut wird. Vielmehr scheint es sich immer um Lösungen zur Integration der verschiedensten Herstellersysteme unter einer Oberfläche bzw. in einem gemeinsamen "Universum" zu handeln.
      So ist es - KNX ist "nur" ein Standard für Kommunikation und Inbetriebnahme der Geräte. Mit den KNX "Bausteinen" werden Lösungen individuell zusammengesetzt. Es gibt viele Hersteller, deren Komponenten man innerhalb von KNX mischen kann.
      Zuletzt geändert von Gast; 26.03.2017, 09:46.

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        #4
        Moin Mischa
        und willkommen im KNX Forum.

        Du bist in einem KNX Forum gelandet, der eine oder andere wird dir deshalb zu KNX raten Sonderwünsche beim Bauträger sind immer kostenkritisch, eine gute Vorplanung und Grundverhandlung sind essentiell, Nachträge sind teuer. Die Verkabelung für KNX sollte in deinem Fall nicht aufwändiger sein, als bei MyGekko, der Platzbedarf ähnlich.

        Unabhängig vom gewählten System braucht du als nächstes ein Raumbuch, in dem du genau festlegst, welche Funktionen du möchtest (sofort und maximal). Wie es nachher gesteuert wird (Homeserver - Visualisierung) ist erst einmal egal. Im KNX Bereich hast du Möglichkeiten von 100€ bis >10000€, je nach Modell und Eigenleistung.

        Rollläden sind für mich immer der Einstieg in eine Bussteuerung, jede Möglichkeit zentral zu steuern (egal ob nach Helligkeit, Windalarm oder nur an der Eingangstür des Zimmers) lässt sich mit einem Bus zu ähnlichen Kosten oder günstiger verwirklichen gegenüber einer Lösung des Rollladenbauers.

        Licht ist momentan eine sehr schwieriges Aufgabe, durch die Umstellung auf LEDs reicht nicht mal eben der Austausch eines Schalters gegen einen Dimmer, es gibt viele Wege, jede hat ihre Vor und Nachteile.

        Mit KNX wirst du aber die größte Auswahl an Geräten haben, es gibt für praktisch jedes Problem eine Lösung. Wenn du dich für KNX entscheidest suche dir einen Systemintegrator, der dir bei der Vorplanung hilft und dich bei den Verhandlungen mit dem Bauträger unterstützen kann.

        Gruß
        Florian

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          #5
          Wohnort Lübeck? Da sitzt ja gleich der passende Ansprechpartner bei Dir ums Eck
          Gruss
          GLT

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            #6
            Zitat von GLT Beitrag anzeigen
            Wohnort Lübeck? Da sitzt ja gleich der passende Ansprechpartner bei Dir ums Eck
            Welcher denn?
            „Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0 und das nennen sie ihren Standpunkt.“ und " Das Wissen entsteht aus Erfahrung, alles andere ist nur Information" Albert Einstein.

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              #7
              Der Michael von Voltus da wird auch die komplette SI Tätigkeit angeboten, nicht im Elektro-shop aber man kann von dort alles erreichen. Oder man schreibt ihm hier ne Nachricht
              ----------------------------------------------------------------------------------
              "Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten."
              Albert Einstein

              Kommentar


                #8
                Zitat von spassbird Beitrag anzeigen

                Welcher denn?
                Du Spaßvogel warst doch auch schon hier Patrick

                Vielen Dank für den Hinweis gbglace . TE hat bereits Kontakt aufgenommen.


                Michael Möller || Geschäftsführer || www.voltus.de

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                  #9
                  Super - ihr seid ja klasse hier!!!

                  Danke für die vielen Antworten und Tipps nach so kurzer Zeit :-)

                  Ich habe eben übrigens das hier gefunden:
                  https://www.my-gekko.com/wp-content/...h-KNX-V0.1.pdf

                  Dort steht sinngemäß, dass myGEKKO KNX nutzt:
                  "Die KNX/EIB Schnittstelle ist eine serielle Schnittstelle zum EIB mit integriertem 2-Draht-Busankoppler.
                  Mit Hilfe der Schnittstelle können KNX/EIB fähige Geräte an myGEKKO angebunden werden.
                  Die KNX Schnittstelle wird an einer RS232 Schnittstelle angeschlossen. Die KNX Schnittstelle kann entweder an der freien Schnittstelle direkt am myGEKKO Touch oder am Schnittstellenverteiler USB/4fach RS232 (Art. Nr. ACC-RS201) angeschlossen werden. Maximal stehen an einem myGEKKO Touch mit Verteiler 5 Schnittstellen zur Verfügung.

                  myGEKKO kann als übergeordnete Schnittstelle betrachtet werden, welche sämtliche Softwarebausteine zu Fremdsystemen bereits integriert hat. Es sind keine Programmierkenntnisse nötig um die Fremdsysteme anzubinden. Die Zuordnungen erfolgt direkt über das Touch Display. Durch myGEKKO können auch bestehende KNX Anlagen visualisiert und an Fremdsysteme wie Modbus, Enocean, Telenot, Heizanlagen, Multiroom Audio, LAN uvm. sehr einfach gekoppelt werden.
                  Weiters kann durch myGEKKO der Endkunde selbst Szenarien, Schaltuhren und Verknüpfungen generieren, was mit KNX nur teilweise bzw. nur mit Zuhilfenahme der ETS möglich ist."

                  Heißt das, dass ich das myGEKKO-System entsprechend mit KNX-fähigen Geräten erweitern kann?

                  Viele Grüße
                  Mischa
                  Zuletzt geändert von manwald; 27.03.2017, 09:41.

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                    #10
                    Hi Mischa,

                    myGekko ist kein System. Es ist eine zentrale Bedienung für alle möglichen Systeme. Die Bedienung ist aber nicht das ausschlaggebende. Wichtig wäre zu wissen, auf welches Bussystem die Hausbaufirma setzt.

                    Kannst Du mal die Paketbeschreibungen hochladen oder verlinken?


                    Michael Möller || Geschäftsführer || www.voltus.de

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                      #11
                      Zitat von manwald Beitrag anzeigen
                      Heißt das, dass ich das myGEKKO-System entsprechend mit KNX-fähigen Geräten erweitern kann?
                      Gemäß dem Dokument, das du verlinkt hast, ist die Schnittstelle wohl auf Sensorik, konkret Temperaturerfassung (KNX -> MyGekko) und EIN/AUS von Tastern/Eingängen (KNX -> MyGekko) beschränkt. Im Text ist keine KNX-Aktorik erwähnt, andererseits findet man die aber im Bild. Hmmm....

                      aktorik.PNG
                      Zuletzt geändert von Gast; 27.03.2017, 09:51.

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                        #12
                        Hier ist eine Beschreibung:

                        http://www.allkauf-ausbauhaus.de/aus...ionen/mygekko/



                        Michael Möller || Geschäftsführer || www.voltus.de

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                          #13
                          Einen kleinen Satz möchte ich auch aus der Doku zitieren:
                          Es kann jeder beliebige KNX Tastsensor, BA Taster oder Binäreingang verwendet werden. Wichtig ist nur, dass die Applikation folgende Anforderungen erfüllen kann:
                          Befehl beim Drücken der Taste -> EIN Telegramm senden (DPT 1)
                          Befehl beim Loslassen der Taste -> AUS Telegramm senden (DPT 1)
                          myGekko kennt einen Teilbereich der KNX Datenpunkttypen und behandelt die Fremdsysteme als "Dumme" Schalter. Eine KNX Tastsensor sendet z.B. für die Kurzbewegung einer Jalousie nur ein 1 für Richtung 1 und eine 0 für die Gegenrichtung. Schöne vorkonfektionierte Anzeigen (z.B. MDT GT 2) erfordern die passenden KNX DTPs, hier musst du schon ganz schön tricksen.

                          Gruß
                          Florian

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                            #14
                            Okay, Danke für die weiteren Informationen dazu. Ich muss mich erst einmal in dieses Thema mehr einlesen, meine Erfahrungen beschränken sich bisher auf die im OP erwähnten Geräte/Systeme :-)

                            Habe aber schon einen Termin mit Michael Voltus gemacht - vielen Dank für den Tipp!

                            Kommentar


                              #15
                              Zitat von Voltus Beitrag anzeigen

                              Du Spaßvogel warst doch auch schon hier Patrick
                              Ja Micha, ich weiss das, aber der TE nicht. Wollte eigentlich GLT dazu animieren den Kontakt öffentlich zu nennen und nicht so geheimnisvoll zu tun.

                              Aber die Katze ist ja nun aus dem Sack.

                              beste Grüße aus der Mitte Deutschlands, in den Norden.
                              Spassbird
                              „Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0 und das nennen sie ihren Standpunkt.“ und " Das Wissen entsteht aus Erfahrung, alles andere ist nur Information" Albert Einstein.

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