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Konfigurationstransfer: Kanäle vom Logikmodul übertragen - Anleitung

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    Konfigurationstransfer: Kanäle vom Logikmodul übertragen - Anleitung

    Hi allerseits,

    da wir jetzt unser neues Werkzeug zur Übertragung von Konfigurationen ausrollen, möchte ich hier auch mal anleiten, wie man dieses für das Logikmodul nutzen kann, um Logiken von einem Gerät auf ein anderes zu übertragen.

    Zuerst sollte man sich grundsätzlich mit dem Konfigurationstransfer vertraut machen. Dazu gibt es hier https://knx-user-forum.de/forum/proj...ationstransfer einen Beitrag. Importiert mal das dort aufgeführte Beispiel und macht euch mit dem Export auch mal vertraut. Hier geht es nicht darum, den Konfigurationstransfer zu erklären, sonder wie man diesen im Zusammenhang mit dem Logikmodul nutzen kann und welche Stolpersteine es gibt.

    Hat man 2 Geräte und möchte Konfigurationen von einem auf das andere übertragen, muss man einiges beachten:
    • Meist haben die beiden Geräte einen unterschiedlichen Logikmodul-Stand. Somit also auch unterschiedliche Parameter. Meist hat die ältere Version (nennen wir sie A) weniger Parameter als eine neuere (nennen wir sie N). Es muss klar sein, dass wenn man von A->N überträgt, die neueren Parameter nicht exportiet werden könenn. Ebenso umgekehrt von N->A können die neueren Parameter nicht importiert werden. Man sollte also überprüfen, ob die Logik nach dem Import noch so funktioniert, wie man es erwartet.
    • Man kann von einem Kanal (z.B. 1) exportieren und in einen Kanal (z.B. 2) importieren. Logiken können aber interne Verknüpfungen haben. Wenn Kanalnummern durch den Import verändert werden, müssen interne Eingänge nach dem Import unbedingt überprüft werden, ob sie noch korrekte Kanalnummern enthalten.
    • Wenn Kanalnummern durch den Import verändert werden, ändern sich auch die KO-Nummern der Ein- und Ausgänge. Man kann aber Ein- und Ausgänge statt über GA auch über KO verknüpfen. Nach dem Import muss man also drigend prüfen, ob die KO-Nummern noch auf die korrekten Objekte zeigen. Für diese Überprüfung eignet sich die neue "Übersicht interne KO" besonders gut.
    • Wenn von einem Gerät auf ein anderes kopiert wird, können sich im Ziel die KO-Nummern ändern, auch wenn es der selbe Kanal bleibt. In diesem Fall muss man auch nach dem Import prüfen, ob die KO-Nummern noch auf die korrekten Objekte zeigen. Für diese Überprüfung eignet sich erneut die neue "Übersicht interne KO".
    Der Konfigurationstransfer überträgt Parameter, die in der Quelle und im Ziel gleich heißen, nicht mehr und nicht weniger. Er überträgt keine GA-Zuweisungen oder geänderte KO-Flags. Somin müssen immer alle GA manuell zugeordnet werden und alle Flags nochmal überprüft werden.

    Im folgenden beschreibe ich die Übertragung eines Logikkanals aus einem älteren Sensormodul-Vpm in ein aktuelles Sensormodul-Big. Um nicht die Übersicht zu verlieren, macht euch in der ETS 2 Fenster auf einer Seite. Oben ist das Export-Gerät, unten das Import-Gerät. Mit Export ist die Applikation gemeint, aus der wir exportieren wollen, in unserem Fall ein Sensormodul-Vpm 1.6.2, die letzte offizielle Release-Version. Mit Import ist die Applikation gemeint, in die Importiert wird, hier dann das Sensormodul-Big 3.1.1.

    Falls gewünscht, können zuerst die "Allgemein" Einstellungen des Logikmoduls übertragen werden. Diese sind kanalunabhängig und müssen nur einmal übertragen werden. In älteren Logikmodul-Versionen hieß der Punkt "Allgemein" mal "Basiseinstellungen", in noch älteren "Urlaub/Feiertage". Diese Parameter wollen wir jetzt übertragen.

    Export-Gerät->Konfigurationstransfer->Export:
    Modul: Logikkanäle
    Inhalt/Kanal: Basiseinstellungen (Kanalunabhängig)
    Parameterauswahl: Standard (aktive mit individuellem Wert)
    Format: Standardformat (für Import)
    > Exportieren


    Jetzt den Export-String ins Clipboard nehmen (Alles markieren und CTRL+C drücken)

    Import-Gerät->Konfigurationstransfer->Import:
    Transfer-String: Hier das Clipboard reinkopieren (CTRL+V drücken)
    Import-Ziel: Automatisch aus Export übernehmen
    Kompatibilitätsprüfung: locker (gleiche Parameternamen)
    Infobox: kann man ignorieren
    > Importieren


    Import-Gerät->Logiken->Allgemein:
    Schauen, ob die Parameter so stimmen, wenn nicht, manuell nachkorrigieren.
    Das die Version 1.6.2 noch keinen Parameter "Verfügbare Kanäle" hat, sollte man den auf die Anzahl der Logikkanäle setzen, die man beim Export-Gerät benutzt. Falls nicht klar ist, wie viel man brauchen wird, beim Sensormodul-Vpm gab es 70 Logikkanäle, beim Sensormodul-OneWire 80. Man kann bis 99 hochgehen.


    Jetzt müssen noch alle Logikkanäle vom Export-Gerät auf das Import-Gerät übertragen werden. Derzeit kann der Konfigurationstransfer nur einzelne Kanäle übertragen (wird sich in Zukunft ändern). Um das vorzubereiten:

    Export-Gerät->Logikkanäle aufklappen.

    Jetzt notiert man sich die Nummern aller Logikkanäle, die beim Export-Gerät genutzt werden, das sind alle, die vor "Logik n" ein kleines Plus (+) haben.

    Hier mal exemplarisch der Export und Import eines Logikkanals:

    Export-Gerät->Konfigurationstransfer->Export:
    Modul: Logikkanäle
    Inhalt/Kanal: 1
    Parameterauswahl: Standard (aktive mit individuellem Wert)
    Format: Standardformat (für Import)
    > Exportieren

    Jetzt den Export-String ins Clipboard nehmen (Alles markieren und CTRL+C drücken)

    Import-Gerät->Konfigurationstransfer->Import:
    Transfer-String: Hier das Clipboard reinkopieren (CTRL+V drücken)
    Import-Ziel: Automatisch aus Export übernehmen
    Kompatibilitätsprüfung: locker (gleiche Parameternamen)
    Infobox: kann man ignorieren
    > Importieren

    Das wiederholt man für alle Kanäle, die man importieren möchte, indem man beim Export-Gerät bei Inhalt/Kanal immer die Kanalnummer eingibt, die man exportieren möchte.

    Wenn man jetzt alle Kanäle importiert hat, hat man sich schon viel "rumgeclicke" gespart, auch wenn der Prozess mühsam war. Was noch fehlt, ist die Überprüfung von KO-Verknüpfungen, die Zuordnung der GA und die Überprüfung der Flags.

    Import-Gerät->Logiken->Übersicht interne KO

    Hier sieht man alle Kanäle, die interne KO-Verknüpfungen nutzen. Wenn die Liste leer ist, prima, nichts zu tun. Wenn da KO-Nummern stehen, dann muss man beim Export-Gerät in der Liste der Kommunikationsobjekte schauen, was die KO-Nummer bedeutet. Dann im Import-Gerät schauen, unter welcher KO-Nummer die selbe Definition vorhanden ist und die gefundene KO-Nummer dann in der Übersicht eintragen. Der Vorgang erfordert Sorgfalt und Aufmerksamkeit, denn wenn hier Fehler gemacht werden, dann funktoinieren die Logiken voraussichtlich nicht und der Fehler ist schwer zu finden.

    Zuordnung der GA:
    Einfach die Liste der Kommunikationsobjekte vom Export-Gerät und Import-Gerät aufmachen. Dann immer die GA von oben (Export) nach unten (Import) per Drag&Drop zuweisen.

    Überprüfung der Flags:
    In der Liste der Kommunikationsobjekte die Flags von jedem KO vom Export-Gerät mit dem passenden KO vom Import-Gerät vergleichen und im Bedarfsfalle anpassen.

    Das hört sich jetzt nach viel an, ist sicher auch nicht wenig, aber mit etwas Übung habe ich ca. 50 Logikkanäle mit allen Überprüfungen in ca. 20 Minuten geschafft.
    Als ich das selbe Gerät schon mal umziehen musste (wegen Hardwarewechsel) und alles manuell machen musste (incl. aller Parameter), habe ich daran einen Tag gesessen - und dann noch eine Woche bei der Fehlersuche, da man sich bei Parametern auch noch häufig vertut.

    Und wenn man nicht unbedingt ein ganzes Gerät umziehen will, sondern 3-5 Logikkanäle mal auf ein anderes Gerät umziehen oder kopieren will, ist der Konfigurationstransfer eine Riesenerleichterung.

    Gruß, Waldemar
    OpenKNX www.openknx.de

    #2
    Dankeschön für die Erklärungen Waldemar! Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, das es eine wirkliche Arbeitserleichterung ist, Einstellungen zu übertragen oder auch einfach nur schnell mal Kanäle zu löschen und „ordentlich“ auf die Standardeinstellungen zurückzusetzen.
    Einfach mal ausprobieren und freuen. .
    Gruß Bernhard

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