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WLAN mesh versus Repeater/Amplifier

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    WLAN mesh versus Repeater/Amplifier

    Hallo,

    ich habe folgende Frage: Unser WLAN gelangt nicht in alle Räume. Wir haben die ganze Wohnung mit Ethernet Kabeln (Cat7) verkabelt und möchten ein mesh oder Repeater/Amplifier installieren, um überall stabile WLAN-Verbindung zu haben.
    Wir möchten, dass die Fortleitung des Netzwerkes vom Router zu den Mesh / Repeater Endpunkten über verkabelte Verbindungen läuft. Uns wurde gesagt, dass mesh besser ist als Repeater/Amplifier; gibt es ein mesh-System bei welchem die mesh-Geräte untereinander über Kabel kommunizieren und nicht wireless?

    Oder wäre für unsere Ansprüche somit ein Repeater/Amplifier besser geeignet als ein mesh?

    Wir sind auch für jeden konkreten Modell-Tipp dankbar.

    Vielen Dank im Voraus
    Grüße

    #2
    Wenn alle AP's am LAN hängen dann ist das kein Mesh oder Repeater, weil deren Sinn und Zweck ist eben das WLAN zu erweitern.
    Du hast dann einfach x direkte AP's, musst da nur welche haben die ein gutes Controlling haben, damit die Handovers gut funktionieren.
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    "Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten."
    Albert Einstein

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      #3
      Viele APs ergeben ein oder mehrere große WLANs, also ein großes Netzwerk, oder mehrere getrennte. Je nach Konfiguation. Die Endgeräte schalten erst um, wenn die Empfangsbedingungen in einem Netz so schlecht werden, dass es sich ein neues Netzwerk suchen muss. Im Ergebnis ist das etwa so, als ob du sie je nach Aufenthaltsort in die nächste Ethernet-Dose steckst.

      Es gibt also keine zentrale Steuerung von Seiten des Netzwerks.

      Das ist der Unterschied bei einem Mesh-Netzwerk, da gibt es einen zentralen Controller, der die Empfangsbedingungen der Endgeräte überwacht und - am besten vorausschauend - ein Handover einleitet. Endgerät haben darauf keinen Einfluss, also wie beim Mobilfunk.
      Im Moment ist es aber so, dass es keinen Mesh-Standard gibt, der erlauben würde, Mesh-Controller und Mesh-Repeater von unterschiedlichen Herstellern zu mischen, man muss also bei einem Hersteller bleiben, z.B. AVM, Mikrotik oder Ubiquity.

      Ich verwende in meinem Haus ein Mesh-Netz aus AVM-Geräten und bin damit sehr zufrieden.Der Grund dafür ist, dass ich noch zahlreiche Fritzboxen und Repeater hatte (oder billigst zugekauft habe), die ich nun über die Stockwerke verteilt und über Ethernet-Leitungen angeschlossen habe. Ob die Geräte dabei an einer Fritzbox oder einem zentralen Switch oder Router (bei mir Mikrotik CRS-328) hängen, ist dabei völlig egal, solange sie sich in einem Subnetz befinden. Eine Fritzbox muss dann halt einfach als Mesh-Master konfiguriert werden, alles andere als Mesh-Repeater. Bei mir sind es eine 7530, zwei 7490 und drei 1750e, damit erreiche ich jeden Winkel in Haus und Garage. Wie gesagt, funktioniert erstklassig, keine Lücken und sehr gute Handover. AVM betreibt gute Software-Pflege selbst für alte Geräte, und unterstützt inzwischen auch 802.11ax. Das brauche ich bei meinem Aufbau nicht einmal, weil ich eher Abdeckung in der Fläche haben will, als hohe Datenraten für einzelne Endgeräte. Die Fritzboxen sind auch gleichzeitig noch jeweils 4fach-Switches. Bei Bedarf auch DECT-Master (leider gibt es aber kein DECT-Mesh). Konfigurationsaufwand bei AVM ist minimal.

      Das ist z.B. bei Mikrotik anders, allerdings absolut professionell mit mehreren SSIDs, Frequenzen und Dutzenden APs ausbaubar, mit zentraler Konfiguration (Stichwort:CAPsMAN). Da AVM keine VLANs unterstützt (warum auch immer), geht nicht einmal ein Gastnetzwerk neben einem solchen Mesh-WLAN. Ist halt beschränkt, aber eben preiswert und äußerst simpel zu konfigurieren.

      Ubiquity verwende ich nicht, liegt im Konfigurationsaufwand wohl dazwischen, aber preislich erheblich darüber.

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        #4
        Zitat von Renovator Beitrag anzeigen
        Es gibt also keine zentrale Steuerung von Seiten des Netzwerks.
        Ist vielleicht bei der Fritzbox so, andere können sowas.

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          #5
          Zitat von vento66 Beitrag anzeigen
          Ist vielleicht bei der Fritzbox so, andere können sowas.
          Die im privaten Umfeld üblichen Firmen habe ich ja auch genannt.
          Es ist aber zu unterscheiden zwischen zentraler Konfiguration/Verwaltung vieler (u.U. auch räumlich sehr weit auseinanderliegender) APs und der zentralen Steuerung des Handovers im laufenden Betrieb durch einen Mesh-Master.
          AVM kann beides, aber eben beschränkt auf die Anforderungen im Privatbereich.

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            #6
            Zitat von Nilinio Beitrag anzeigen
            gibt es ein mesh-System bei welchem die mesh-Geräte untereinander über Kabel kommunizieren und nicht wireless?
            Klares ja. Das nennt sogar AVM "Mesh". Ich würde mich aber nicht an Begrifflichkeiten aufhalten. Was Du brauchst, ist ein AP, bei dem Du konfigurieren kannst, ab welcher Signalstärke/-qualität keine Verbindung zugelassen wird, damit nicht einzelne Clients bis zum Äußersten an diesem AP kleben, ohne dass das noch sinnvoll benutzbar ist. Wenn das bei mehreren APs zentral verwaltbar ist, macht es das Leben einfacher, aber das ist kein Muss. AVM bietet diese Funktionalität nur im sogenannten Mesh, bei anderen Herstellern ist das mitunter auch ohne explizites "Mesh" konfigurierbar (bspw. bei o. g. MikroTik).

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              #7
              Es gab lange Zeit folgende Konstrukte (Ausschnitt, gibt sicherlich noch mehr)
              - einzelnen Accesspoint
              - mehrere einzelne Accesspoints mit selber SSID (hier entscheidet einzig das Endgerät irgendwann mal den AP zu wechseln)

              - mehrere gemeinsam verwaltete Accesspoints mit selber SSID (hier entscheidet auch nur das Endgerät, ggf. kappt der Accesspoint früher die Verbindung - siehe oben vorgeschlagen)

              - mehrere gemeinsam verwaltete Accesspoints mit aktivem Management im Hintergrund (das kann durchaus durch einen der APs erfolgen) - dieser bekommt permanend eine Liste alle verbundener Endgeräte mit Signalstärke und entscheidet anhand mehrerer Kriterien, dass ein Accesspoint dieses Gerät rauswerfen soll.
              ---> ggf. Kombiniert mit "Authentifizierungsverteitelung" - hierbei wird z.B. ein Radius Ticket zwischen den APs verteilt, damit das mehrstufige Handshake Verfahren beim Wechsel nicht erneut ausgeführt werden muss.

              - Fast Roaming - das heißt bewusst Roaming und nicht Handover - idr. ist dies die aktuell verbreitete Technologie: hier wird zusätzlich dem Endgerät eine Liste der anderen Accesspoints (Die es gerade noch nicht sieht - diese Aufgrund besserer Antennen das Gerät aber ggf. schon) gesendet und es kann so frühzeitig entscheiden den Wechsel durchzuführen.

              - CAPWAP Tunnel: Wurde die letzten 15 Jahre von fast allen "großen" Controller basierten Systemen genutzt - imho die genialste Technologie: hier dienen die Accesspoints nur noch als "Antenne". Die logische Verbindung baut das Endgerät mit dem Controller auf und dieser leitet die Daten dann ins Netzwerk. Bringt folgende Vorteile: Controller kennt alle Signalqualitäten der Endgeräte zu jeder "Antenne". Kann bei jedem Endgerät (also auch denen ohne Fast Roaming) dynamisch einen Wechsel der Zugangsantennen anstoßen. Die Authentifizierung des Geräts erfolgt gegen diesen Controller, daher ist Sie ihm auch beim Antennen-Wechsel weiterhin bekannt.

              Jetzt kommt der Clue: In großen Firmen Netzwerken hat häufig jeder Switch seine eigene Broadcast Domäne. Das Endgerät würde also bei vielen Wechseln andere IP-Adressen benötigen, um erreichbar zu bleiben. Zudem - und das ist auch bei kleinen Netzwerken der Fall: Der Netzwerkswitch merkt sich, welche Mac-Adresse über welchen Port erreichbar ist. Wechselt das Gerät den Zugangspunkt, wandern erstmal alle Anfragen ins Leere. Während dieser Zeit ist das Endgerät nicht erreichbar. Man erreicht also dank einiger fiffiger Kniffe mit einem CAPWAP Tunnel auch in größeren Netzen eine tatsächlich im Rahmen der typischen TCP Wiederholungen bzw. nicht durch den Menschen merkbaren UDP Paketverluste eine Unterbrechungsfreien Antnnen-Wechsel.
              Nachteil: Der gesamte Traffic geht durch den Controller. Will ich jetzt 100 Accesspoints mit Gigabit anbinden, benötigt der Controller für vollen Durchsatz sozusagen zwei 100 Gigabit Netzwerkports. Das ist der Hauptgrund, weshalb aktuell davon weggegangen wird.

              Zum Thema Mesh: Kann ich jetzt nicht mehrere Accesspoints per Kabel aufstellen, habe ich bisher typischerweise einen Repeater genommen. Dieser hat dann mit 2,4GHz mit dem "Basis Accesspoint" gefunkt und ebenfalls in diesem Frequenzband mit dem Endgerät. Da aber immer nur EINE WLAN Verbindung zu selben Zeit bestehen kann, halbiert ein Repeater faktisch die maximale Übertragungskapazität.

              Jetzt kamen die Hersteller auf die Idee: Wenn wir zwei Funkmodule gleichzeitig einbauen (das andere dann im 5GHz Bereich) können wir in dem einen Frequenzband die Accesspoints / Repeater miteinander vermaschen (eng. mesch) und in dem anderen Frequenzband die Clients anbinden. Das dann überlappungsfrei und damit echt gleichzeitig.

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                #8
                Zitat von Nilinio Beitrag anzeigen
                Hallo,

                ich habe folgende Frage: Unser WLAN gelangt nicht in alle Räume. Wir haben die ganze Wohnung mit Ethernet Kabeln (Cat7) verkabelt und möchten ein mesh oder Repeater/Amplifier installieren, um überall stabile WLAN-Verbindung zu haben.
                Wir möchten, dass die Fortleitung des Netzwerkes vom Router zu den Mesh / Repeater Endpunkten über verkabelte Verbindungen läuft. Uns wurde gesagt, dass mesh besser ist als Repeater/Amplifier; gibt es ein mesh-System bei welchem die mesh-Geräte untereinander über Kabel kommunizieren und nicht wireless?

                Oder wäre für unsere Ansprüche somit ein Repeater/Amplifier besser geeignet als ein mesh?
                Ein Repeater/Amplifier halbiert die Bandbreite.
                Klar, 55 Mbps durch 2 ist immer noch besser als 0, aber wieso.

                Wenn du deine Wohnung mit Cat7 verkabelt hast, dann häng an strategischen Stellen vollwertige APs hin, die durchaus gerne ein Mesh machen können. Alles andere ist Schade um den Aufwand. Repeater/Amplifier ist was für Altbau nachrüsten oder wenn du dich verplant hast. Da du aber überall ein Cat7 Kabel hast, hast du nix verplant und kannst ein schönes Netzwerk aufziehen. Mach keinen Pfusch, und mach es anständig.


                Zitat von Nilinio Beitrag anzeigen
                Wir sind auch für jeden konkreten Modell-Tipp dankbar.
                Ubiquiti APs sind ganz nett. Du hast einen Unifi Controller, und alles was dort einstellst, wird auf allen APs übernommen (wobei du natürlich auch einzelne APs anders konfigurieren könntest).
                Gibt's zwar bei anderen Herstellern auch, aber bei Ubiquiti gibt es normalerweise ganz schön lange Updates.
                Frickeln ist lustig wenn man zu viel Zeit hat, aber ich mach lieber was anderes.
                Zuletzt geändert von mhstar; 24.05.2021, 10:30.

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                  #9
                  Hallo,

                  besser spät als nie: Wir haben letztendlich ein Mesh mit 2 NETGEAR Orbi RBK50 installiert und das funktioniert sehr gut.

                  Vielen Dank im Nachhinein für die ausführlichen Antworten, die uns sehr weitergeholfen haben!

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