Moin ihr Lieben,
wir haben bei uns eine Brennwert-Gasheizung von Vaillant (VC 466/ 4-7 46 KW) mit einem calormatik 700-Steuerungsgerät. Verbaut im Haus ist ein Fußbodenheizungskreis, ein Warmwasserkreis und ein Heizkörperkreis (Heizkörper für einzelne Räume mit schnellerem Wärmebedarf). Die Heizkreise sind alle einzeln in Etagenverteilern regelbar (auch die Heizkörper).
Wie das auf einer Selbstbau-Baustelle immer so ist, hatten wir die letzten 3 Jahre noch keine Einzelraumregelung, sondern haben einfach alle Fußboden-Heizkreise voll aufgerissen (hydraulischer Abgleich war erfolgt) und das ganze System einzig über das Soll für alle Fußbodenheizungen zusammen in der Calormatic geregelt. Die Heizkörper hingegen haben (noch) alle Thermostate, die haben dann in den Räumen entsprechend die Regelung übernommen.
Um Energie zu sparen, haben wir als Heizzeit jeweils nur 6:00 bis 23:00 Uhr (wir arbeiten beide im Homeoffice) eingestellt.
Seit dem vergangenen Wochenende habe ich es nun endlich geschafft, die Stellantriebe zu montieren, die letzten fehlenden Temperatursensoren anzuschließen und die Heizungsaktoren zu parametrieren. Die Stellmotoren sind Möhlenhoff Alpha 5, die Heizungsaktoren von MDT. Da wir eigentlich für alle Räume die gleiche Temperatur haben wollen, haben wir das Soll fest in der ETS pro Regler eingestellt für Komfort, Standby, Nacht und schalten nur global den jeweiligen Modus - das funktioniert alles genau so, wie wir es wollen. Aktuell haben wir im X1 eine Logik, die den Nachtmodus 1h vor dem geplanten Aufstehen morgens wieder auf Komfort umstellt - passt alles soweit.
Aber: Wie stellen wir jetzt die Heizungsanlage um? Wir hatten einmal ein Testjahr lang diese auf "Rund um die Uhr Heizen" eingestellt, da unser Heizungsbauer meinte, das Haus wäre gut genug gedämmt (Altbau auf KFW100 nachgerüstet mit 20cm WDVS) und die Heizung sowieso so träge, das die Heizzeiten kaum Auswirkungen hätten - prompt hatten wir dann in dem Jahr ca. 20% Mehrverbrauch.
Wäre es aber nicht eigentlich jetzt, mit aktiver Einzelregelung, wieder genau richtig, so einzustellen? Also Heizzeiten auf "immer" und sozusagen die MDT-Aktoren komplett die Regelung übernehmen zu lassen? Denn wenn wir die Heizzeiten so lassen wie bisher und dann mitten in der Nacht ein Temperatursturz kommt, könnten die Heizungsaktoren die Ventile auffahren, wie sie wollten - sie könnten dann ja keine Wärme mehr bekommen, weil die Heizung auf "Eco" steht. Oder müssen wir davon ausgehen, dass die Heizung dann den ganzen Tag trotzdem die Pumpe anlässt und das Warmwasser fröhlich von Etagenverteiler zu Etagenverteiler durchs Haus pumpt, es aber nur nicht durch die einzelnen Heizkreise (Ventile sind ja zu) laufen kann? Das wäre dann ja Energieverschwendung ohne Ende...? Wie habt ihr das eingestellt?
Gerne würden wir zusätzlich die Zirkulationspumpe per Aktor schalten, da unsere Nutzungszeiten zu unterschiedlich sind, um da sinnvoll mit Zeitfenstern arbeiten zu können. Der Gedanke war, die immer dann per Präsenzmelder zu schalten, wenn man >1 Minute im Bad ist oder die Szene "Kochen" aktiviert hat. Nur: Aktuell wird die Zirkulationspumpe von der Calormatik gesteuert (und - vermutlich - überwacht). Wenn ich deren Intervall jetzt dort auf "immer an" stelle, aber die dann noch einen Aktor dahinter hänge, würde sich doch die Calormatik wundern, warum die Pumpe immer wieder aus geht? Wie habt ihr das gelöst?
Würde sich eventuell die Einbindung an KNX lohnen? Ich hatte nach kurzer Recherche das ISE-Set https://www.ise.de/produkte/smart-co...serie/vaillant gefunden - würde das auch mit der Calormatik 700 laufen oder brauche ich dafür eine andere Heizungssteuerung? Und: kann ich mit der auch die Zirkulationspumpe schalten? In der Beschreibung finde ich nur die Info, das man bis zu 3 Heizkreise schalten kann, aber die Zirkulationspumpe für Brauchwasser ist bei uns in der Calormatik auf einem eigenen Funktionsblatt und nicht bei den Heizkreisen - hat da jemand Erfahrungswerte zu?
Und ganz generell: Lohnt das Einbinden überhaupt? Das das automatische Schalten der Zirkulationspumpe Luxus ist, ist klar - aktuell lassen wir einfach länger laufen. Aber spart man durch die Möglichkeit, dass die Aktoren die Heizkreise (und deren Pumpen) abschalten, wenn gar keine Wärme angefordert wird (Die Aktoren haben da ja eine Funktion für), so viel Energie, dass sich die 600€ für das Set rentieren? Oder geschieht der Löwenanteil der Energieinsparung bereits jetzt automatisch, da die Calormatik am Rücklauf erkennt, dass keine Wärme abgenommen und sie deshalb den Kessel abschaltet? Weitere Automatik-Funktionen brauchen wir eh nicht, uns reicht der Wechsel zwischen Komfort, Nacht und Standby global völlig aus.
Ich weiß - viele Fragen, die eigentlich zu einem SI und unserem Sanitärmann gestellt werden müssen. Aber Sanitärmann hat bis Mitte Januar keine Termine mehr frei (Dorf) und einen SI gibt es hier anscheinend nicht (Mitte Sachsen-Anhalt) und wenn nicht kurzfristig und nicht für so einen kleinen Projektabschnitt. Ich würde mich also sehr über Erfahrungswerte von euch freuen!
Kommentar