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KWL Bypass-Funktion: Gefahr für Kondenswasserbildung?

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    KWL Bypass-Funktion: Gefahr für Kondenswasserbildung?

    Bei mir im Haus ist eine zentrale KWL verbaut. Als Lüftungskanäle wurden schwarze Kunststoffkanäle verwendet.
    Die Kanäle sind an der Betondecke befestigt und durch eine Gipskartondecke verblendet. Gedämmt sind die Kanäle in den beheizten Bereichen des Hauses nicht.
    Also keine Dämmung des Luftverteilsystems außer im DG und die Aussen- und Fort-luftleitung sind mit EPP-Rohr ausgeführt.
    Aktuell ist der Bypass in der KWL deaktiviert.

    Jetzt stelle ich mir die Frage was bei folgenden Szenario passieren würde:
    Bypass: Automatik (aktiviert)
    Temperatursollwert = 20 °C
    Wohnraumtemperatur = 26 °C
    Temperatursturz über Nacht auf 15 °C
    Der Baypass würde in diesem Fall öffnen und es würde nicht angewärmte Luft mit 15 °C durch die Zuluftleitungen im Haus in die Wohnräume transportiert. Allerdings hat die Umgebungstemperatur in den Wohnräumen und abgehängten Decken noch in etwa schätzungsweise 26 °C.

    Muss man sich in so einem Fall schon Sorgen machen, dass Kondenswasser an den ungedämmten Kunststoffkanälen auftritt oder ist die Sorge von mir vollkommen unbegründet (Es wäre ja nach meiner Meinung ein 15°C kalter Kanal in einer 26° warmen Umgebung.)?
    Und wird der Bypass immer auf 100 % geöffnet oder haben die Lüftungsanlagen mit Bypass eine interne Logik und sorgen dafür, dass die Zuluft-Temperatur bei Nutzung der Bypass-Funktion selbst bei ungedämmten Lüftungskanälen in den Wohnräumen immer unter einem kritischen Wert bleiben?

    Ich habe hier auch schon viel darüber gelesen, dass die Funktion eher wenig bis nichts bringt. Allerdings denke ich, dass es vor allem in der Übergangszeit bestimmt besser als schlechter wäre die Funktion zu nutzen!
    Darum interessiert es mich vor allem wie ihr diese Funktion handhabt oder ob ihr gar schon mal einen Schaden durch Kondensat hattet?​
    Zuletzt geändert von maierF; 23.06.2023, 08:58.

    #2
    Zitat von maierF Beitrag anzeigen
    Es wäre ja nach meiner Meinung ein 15°C kalter Kanal in einer 26° warmen Umgebung
    Die Aussenwand sollte eigentlich etwas wärmer bleiben als die 15° Lufttemperatur. Wird ja von außen mit 26° "beheizt".

    Aktuell haben wir hier sehr feuchte Luft. Taupunkt liegt bei 13-14° Solange alles über den Taupunkt bleibt, gibt es auch kein Kondensat. Aktuell wäre es also unproblematisch.

    Wenn Du natürlich noch feuchtere Luft im Haus hast und es über Nacht noch mehr abkühlt, dann könnte es kritisch werden. Ich halte das aber in Summe für sehr unwahrscheinlich.

    Du hast ja KNX. Also nehm einen Raumfühler, der Temperatur und Feuchtigkeit hat und rechne den Taupunkt aus. Ist der größer als die Luft außen, bist du auf der sicheren Seite. Bist du drüber, schalte den Bypass aus.
    (und ich hätte auch bei 3-4° drunter noch keine Bauchschmerzen)
    ....und versuchen Sie nicht erst anhand der Farbe der Stichflamme zu erkennen, was Sie falsch gemacht haben!

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      #3
      Zitat von Uwe! Beitrag anzeigen
      Du hast ja KNX. Also nehm einen Raumfühler, der Temperatur und Feuchtigkeit hat und rechne den Taupunkt aus. Ist der größer als die Luft außen, bist du auf der sicheren Seite. Bist du drüber, schalte den Bypass aus.
      Leider lässt sich mein Bypass nicht von außen steuern und die KWL hat kein KNX. Dennoch werde ich mir Sensoren besorgen müssen, um den Taupunkt zu bestimmen.

      Zitat von Uwe! Beitrag anzeigen
      Wenn Du natürlich noch feuchtere Luft im Haus hast und es über Nacht noch mehr abkühlt, dann könnte es kritisch werden. Ich halte das aber in Summe für sehr unwahrscheinlich.
      Ja, danke für deine Einsätzung.
      Hoffe, dass das auch in der Praxis zutrifft, aber sonst hätte man das hier bestimmt öfters schon gelesen, wenn es da von der Decke tropfen würde.
      Oder die meisten hier haben ihr gesamtes Luftverteilungssystem auch in den Wohnräumen gedämmt!

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        #4
        Zitat von maierF Beitrag anzeigen
        Oder die meisten hier haben ihr gesamtes Luftverteilungssystem auch in den Wohnräumen gedämmt!
        sicher nicht

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          #5
          Meine Maico WS320 hat Temperatur-/Feuchte-Fühler eingebaut. Ich denke, die Regelung prüft, ob es zu kritischen Zuständen kommt. Zu Kondensat-Problemen könnte es kommen, wenn man in ungedämmte Lüftungsrohre vorgekühlte Luft bringt. Manche Hersteller bieten Wärmetauscher an.

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            #6
            Geht bei deiner KWL bei geöffnetem Bypass der komplette Volumenstrom am Wärmetauscher vorbei? Das wäre natürlich ideal.

            Bei meiner KWL von Vallox öffnet sich eine Bypassklappe, aber der Weg der Luft über den Wärmetauscher bleibt offen. Der Querschnitt der Bypassklappe ist klein, dafür ist der Strömungswiderstand über den Wärmetauscher groß.
            Kurz gesagt, selbst bei offener Bypassklappe ist die Temperatur der Zuluft immer etwas höher als die der Außenluft.

            Außerdem kann man bei meiner KWL die Grenztemperatur, oberhalb derer der Bypass öffnet, einstellen.
            Den Grenzwert könntest du so einstellen dass du auf der sicheren Seite bist und dass bei einem Temperatursturz über Nacht der Bypass schließt. Oder, falls die Anlage irgendwann mal über KMx gesteuert werden kann, kann man den Bypass vom Taupunkt der Luft im Haus abhängig machen.

            Ich würde mich den Vorrednern anschließen und mir bei einem Temperaturunterschied von 3...5 °C (zwischen Zimmertemperatur und Zulufttemperatur) keine Sorgen machen. In der angehängten Decke ist ja nicht viel Luft, demzufolge ist die absolute Menge an Feuchtigkeit auch eher gering.

            Ein Beispiel: deine Raumtemperatur beträgt 26 °C, die relative Luftfeuchtigkeit 80 Prozent (das ist ja schon ziemlich viel, selbst für Feuchträume). Der Taupunkt liegt bei 22,3 °C. Wenn die Temperatur auf 20 °C fällt, dann fallen pro m3 Luft ca. 2 g Wasser aus. Deine Wohnung wird also nicht zur Tropfsteinhöhle.

            Ein paar zusätzliche Temperatur- und Feuchtesensoren könnne aber nie schaden. Ich habe TH-Sensoren (1-Wire) im Zuluftverteiler und im Abluftsammler installiert und habe somit über die Sensoren der KWL hinaus eine gute Kontrolle über den Zustand der Luft im System.

            Viele Grüße
            Falk

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              #7
              Also ich hab dieses Problem in ca 8 Jahren Betrieb nicht beobachten können, lediglich wird bei mir Kondenswasser in der KWL selbst gebildet, die hat ja auch einen Abfluss... Bei mir ist der Bypass auf Auto und durchaus auch dann aktiv.

              Die Installations ist aber wahrscheinlich auch etwas anders, die Zuluftverteilung ist bei mir im Estrich und die Abluftrohre in den Wänden verbaut.

              Bei einer nicht kontrollierten Belüftung wo Du in der Hauswand Durchbrüche nach aussen hast kann es genau an diesen Stellen bei falscher anbringung zu Kondenswasser kommen. Entweder läuft dir das Wasser dann direkt aus dem Rohr rein oder schlimmer , wenn die Durchbrüche in der Hauswand nicht ordnungsgemäß isoliert oder versiegelt sind, kann feuchte Außenluft in die Wände eindringen und mit der kühleren Innenluft kondensieren. Dies kann zu Feuchtigkeitsproblemen, Schimmelbildung und Schäden an der Bausubstanz führen.


              Grüsse
              Tomas


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                #8
                Zitat von mwKNX Beitrag anzeigen
                Zu Kondensat-Problemen könnte es kommen, wenn man in ungedämmte Lüftungsrohre vorgekühlte Luft bringt.
                Ich habe keine Erfahrung damit, versuche das aber zu verstehen. Was passiert wenn ich vorgekühlte kalte Luft in ungedämmte -wärmere- Rohre einleite? Wo soll das Problem bzw. Kondensat entstehen? Das könnte dann ja nur außen an den Rohren geschehen. Richtig?
                Gruß Bernhard

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                  #9
                  Ja genau, die Kondensation findet außen an den Rohren statt. Natürlich nur bei entsprechender Luftfeuchtigkeit (d. h. wenn an der Außenwand der Rohre lokal der Taupunkt unterschritten wird).

                  Und es muss Feuchte (bzw. feuchte Luft) vorhanden sein, innerhalb von Wänden etc. ist das Problem daher eher gering - bzw. das gleiche, was man ohnehin bei Außenwänden hat: die Kondensationsfläche liegt im Idealfall in einer Wandschicht, wo kaum oder keine Feuchtigkeit vorhanden ist oder wo Feuchtigkeit keinen Schaden anrichten kann.

                  Bei WanddurWanddurchbrüchen muss man sich das im Einzelfall ansehen: entweder die Situation ist unkritisch oder die Bausausführung muss sehr gründlich sein damit keine Feuchtigkeitsschäden entstehen.

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                    #10
                    Ich halte das auch nicht für ein Problem. Derart krasse Wetterumschwünge sind selten. (Vielleicht würde man auch eh die Fenster aufreißen??)

                    Und selbst wenn das eintritt, ja mei dann gibt es eine kurze Zeit in der bei warmer feuchter Raumluft und kalter Zuluft Feuchtigkeit an den Rohren kondensieren könnte. Aber es wird ja dann auch die Raumluft durch die Lüftung durch die kalte, trockene Luft ausgetauscht. Da trocknet das Kondensat dann auch wieder. Da entsteht ja nicht gleich ein Schaden durch.

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                      #11
                      Sehe ich auch so. Innerhalb weniger Stunden wird die Luft komplett ausgetauscht. Da kann maximal eine kleine fühlbare Feuchtigkeit entstehen. Tropfen sollte es auf keinen Fall.
                      Das ist eher ein Problem bei einer Decken- oder fussbodenkühlung.

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                        #12
                        Zitat von willisurf Beitrag anzeigen
                        Ich habe keine Erfahrung damit, versuche das aber zu verstehen. Was passiert wenn ich vorgekühlte kalte Luft in ungedämmte -wärmere- Rohre einleite? Wo soll das Problem bzw. Kondensat entstehen? Das könnte dann ja nur außen an den Rohren geschehen. Richtig?
                        Die Firma Zehnder bietet eine Vorkühlung an: Unsere Kühleinheit – Zehnder Systems (zehnder-systems.de). Laut dieser Seite wird die Zuluft entfeuchtet und auf 15°C gekühlt. Wenn ​es nun im Raum (und damit ja auch weitestgehend in den Zwischendecken bzw. Rohren) 25°C warm ist und die Feuchte bei 65% liegt, wäre der Taupunkt bei etwa 18°C. Die Zuluft liegt also unter dem Taupunkt und es könnte zu Kondensat an der Außenseite der Rohre kommen. Aber ich denke, das ist nur ein theoretischer Fall.

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                          #13
                          Beim Zehnder ComfoCool sehe das das anders. Die kühlt dauernd oder zumindest langfristig die Zuluft auf 15° (da steht nicht „bis zu“). Da ist im Gegendatz zum plötzlichen Wetterumschwung - die Gefahr von Tauwasser real. Laut Beschreibung sollte das Luftverteilsystem gedämmt sein.

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                            #14
                            Wobei ich selbst da die Gefahr gering sehe. Ich habe es die letzten Tage bei meiner Kühldecke beobachtet, der Taupunkt lag immer bei unter 12°C, selbst als ich nach einem Gewitter bewusst massiv gelüftet habe, ist er nur auf 14°C angestiegen. Für Schäden müsste schon längere Zeit Kondenswasser anfallen.

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                              #15
                              Zitat von speckenbuettel Beitrag anzeigen
                              Geht bei deiner KWL bei geöffnetem Bypass der komplette Volumenstrom am Wärmetauscher vorbei?
                              Ist eine Viessmann.
                              Ich weiß es leider nicht. Ich habe das nur kurz bei der Montage gesehen, dass da eine Bypassklappe drin ist.
                              Aber die Monteuere waren so schnell, dass ich nicht genau begutachten konnte wie genau das jetzt funktioniert und vor allem ob er komplett den Wärmetauscher verschließt!

                              Zitat von speckenbuettel Beitrag anzeigen
                              Ich habe TH-Sensoren (1-Wire)
                              Welche sind das genau und bekommst du dich auch auf den KNX Bus?

                              Zitat von jcd Beitrag anzeigen
                              Und selbst wenn das eintritt, ja mei dann gibt es eine kurze Zeit in der bei warmer feuchter Raumluft und kalter Zuluft Feuchtigkeit an den Rohren kondensieren könnte. Aber es wird ja dann auch die Raumluft durch die Lüftung durch die kalte, trockene Luft ausgetauscht. Da trocknet das Kondensat dann auch wieder. Da entsteht ja nicht gleich ein Schaden durch.
                              Danke, das ist ein gutes Argument, da muss ich dann nur im Winter aufpassen, dass ich den Bypass wieder abschalte oder die Sollwerttemperatur in der Luftung hoch genug einstelle.
                              Leider kann ich meine KWL nämlich nicht mit KNX ansteueren, also habe ich keinen Zugriff auf den Bypass oder ähnliches.

                              Der Bypass würde laut Anleitung bis 7 °C Aussentemperatur aktiv gehen, wenn alle anderen Bedingungen zutreffen.
                              Könnte also mit einer zu war eingestellten Heizung passieren, dass die KWL verstucht mit 7 °C kalter Luft die Heizung zu kühlen! Das wäre dann warscheinlich fatal, wenn es nicht schnell auffällt!
                              Da muss ich einfach dran Denken und den Bypass am besten in der Lüftung komplett deaktivieren. Nicht smart, aber zweimal im Jahr kein Problem!

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