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openHAB mit KNX (ETS-Software unbedingt benötigt?)

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    openHAB mit KNX (ETS-Software unbedingt benötigt?)

    Hallo Zusammen,

    ich habe mal eine Frage zu openHAB im Verbindung mit KNX. Ich selbst habe mit KNX noch keine praktischen Erfahrungen gemacht, deshalb bitte etwas Nachsicht.

    Wenn ich jetzt nur die KNX-Geräte erwerben würde und keine ETS-Software besitze, kann ich dann mit openHAB überhaupt irgend etwas machen?
    Wie sieht es aus, wenn ein KNX-System schon bauseits konfiguriert ist?

    Im Grunde ist nur wichtig, ob ich direkt die Sensoren und Aktoren auslesen bzw. ansteuern kann.
    Sämtliche Logik würde ich ja sowieso in openHAB abwickeln wollen.

    P.S. mir ist klar, dass ich für den Zugriff von openHAB übers Netzwerk auf den KNX-Bus einen IP-Router benötige.

    Danke vorab und viele Grüße
    Marco

    #2
    Moin Marco,

    leider klappt das nicht wie Du Dir das vorstellst.
    Alle KNX-Geräte müssen zuerst mittels ETS konfiguriert (Einstellen der Parameter, aktivieren der Funktionen, Zuweisen der Addressen) werden.
    Das klappt nur mit der ETS. Fehlersuche ohne ETS ist noch ein weiteres Problem...

    Schau mal bei knx.org vorbei, melde dich dort an und mach den Einsteigerlehrgang mit (kostet nichts).
    Danach bekommst Du eine kostenlose (sehr eingeschränkte) Lizenz für die ETS.


    Wenn alles konfiguriert ist, müsstest Du die Dokumentation des Systems haben (ohne Doku ist ein knx-System nicht vollständig !). Dort sollten dann z.B. die Gruppenadressen hinterlegt sein. Damit kommst Du schon weiter, es ist und bleibt aber eine Krücke.

    Ich selbst nutze OH mit knx und diversen anderen Bindings. Ohne ETS hätte ich nicht alles so hinbekommen wie ich es mir vorgestellt hatte.

    Für ein komplettes Gebäude wirst du um den Erwerb einer Lizenz nicht herumkommen.
    Aktuell gibt 25% aufgrund des Jubiläums - billig ist es dann aber immer noch nicht.
    Bin auch kein Freund davon, daß bei knx mehrfach die Hand aufgehalten wird (Lizenzgebühren bei den Geräten und dann nochmal für die
    Software zum Konfigurieren). Mir kommt da immer der Gedanke an den "Prohibitivpreis"...

    Beim Kauf einer Immobilie mit knx sollte der Betrag für die ETS-Lizenz dann auch nicht ins Gewicht fallen, das bewegt sich im Promillebereich...Wenn Du das nicht investieren willst oder kannst, ist knx eher das falsche System, billig gibt es da eigentlich (leider) nicht.

    Schau dich halt mal bei knx.org um, schau Dir die Preise der Komponenten an und überleg es Dir. Eventuell reicht ja ein Homematic-System o.ä. auch...
    Sprich eventuell auch mal mit einem Elektriker Deines Vertrauens, so ein System will ja auch geplant werden...

    Gruß,
    Babbe
    Zuletzt geändert von Babbe; 08.05.2015, 22:51.

    Kommentar


      #3
      Wichtig ist auch, die Vor- und Nachteile der verschiedenen Systeme im Blick zu haben.

      KNX kann für sich verbuchen, dass es sozusagen die UrOma ist, ursprünglich geschaffen, weil es "sowas" gar nicht gab.
      Es feiert dieses Jahr 25 Jahre, kann also getrost als ausgereift bezeichnet werden.
      Es gibt weit mehr als 100 Firmen, die Komponenten anbieten, alle Branchengrößen sind mit dabei.
      Alle Geräte sind miteinenader kompatibel soweit das möglich ist (klar, dass ein Taster keinen Thermostaten ersetzen kann, aber es ist egal, ob die Heizaktoren von Gira, Jung, Berker oder Hager stammen, genauso kann der Thermostat von Theben, Jing&Jancke, MDT oder was weiß ich stammen, die werden einfach über den Bus gekoppelt und es geht.
      Das System ist auf Wunsch mit drei verschiedenen Medien nutzbar, Twisted Pair, PowerLine und Funk, wobei PowerLine und Funk in meinen Augen nur interessant sind, wenn ein bestehendes KNX-System erweitert werden muss, ohne an der richtigen Stelle den Bus abgreifen zu können.
      KNX benötigt für Grundfunktionen keine zentrale Hardware (abgesehen vom Netzteil ) - selbst komplexe Funktionen können auf Wunsch direkt im Bus realisiert werden (Logik- Zeit- und Wettermodule), bei Ausfall einer einzelnen Komponente (abgesehen vom Netzteil ) läuft das System ohne weitere Einschränkungen weiter.
      Der Bus kann riesig werden, ganze Hochhäuser können in allen Funktionen ohne weiteres mit knx vernetzt werden, ja manche Firmen verbinden sogar mehrere Filialen mit knx, um Alarmzustände und so weiter zentral kontrollieren zu können.
      Diese Professionalität hat leider auch eine Kehrseite, nämlich den Preis, egal ob nun beim Kauf der Module, bei der Planung oder wenn eine Firma das Ganze einrichtet.
      Und die Hersteller hatten nie die Absicht, den Bastler irgendwo zu berücksichtigen, weshalb die Hürden so hoch wie nur möglich gelegt wurden, also eine (für ein einzelnes Objekt) schweineteure Konfigurationssoftware, verschlüsselte (und meines Wissens bisher nicht geknackte!) Datenbank in dieser Software, Verschwiegenheitsklauseln, wenn man als Entwickler selbst zu knx kompatibel sein will (was im Übrigen jährliche hohe Beiträge zur knx-Association kostet) usw.

      Als Alternative gibt es meines Wissens fast nur funkgestützte Systeme, vielleicht von Onewire abgesehen, für homematic gab's ja mal RS485 als Bus, keine Ahnung, ob das noch gut unterstützt ist.
      Bei etlichen Systemen gibt es mehr als einen Hersteller, jedoch bei keinem die breite Masse an Herstellern wie bei knx. Wie weit die Module verschiedener Hersteller zueinander kompatibel sind, weiß ich nicht.

      Die konkurrierenden Systeme können für sich vor allem verbuchen, dass sie (wesentlich) preiswerter sind, die Zuverlässigkeit von knx erreicht dafür keines der Systeme.

      Bei funkgestützter Technik gibt es auch zwei nicht zu vernachlässigende Punkte:
      Zum einen kann man im Vorfeld keine zuverlässigen Aussagen darüber treffen, ob sich zwei Funkkomponenten gegenseitig erreichen können (eventuell müssen bei zu großen Entfernungen oder Abschirmung dann Repeater eingebaut werden, die natürlich die Perfomance des Systems negativ beeinflussen).
      Zum anderen kann man nicht sicher sein, dass die Frequenzen langfristig genutzt werden dürfen. In Zukunft kann also ein neuer Mobiltelefonstandard dafür sorgen, dass die gesamte Haustechnik auf einen Schlag ersetzt werden muss.

      Kommentar


        #4
        Hallo,

        vielen Dank für die sehr hilfreichen Informationen. Damit habt Ihr mir sehr gut weitergeholfen :-)

        Viele Grüße
        Marco

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