Mal eine Frage an alle erfahrenen Installateure/Kabelverleger: Wie ermittelt ihr im Vorfeld Kabellängen (zur Preis-Kalkulation, Querschnitt-Ermittlung,...)? Ausmessen von Wänden, Raumhöhen, Deckenhöhen und dann plus 10%?
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Gast
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Servus,
ich habe alle Leitungen bzw. Installationsrohre in Visio geplant, inkl. Beschriftung von Start und Ziel. Brauchte ich später für die Statik in den Decken, darin konnte ich die Entfernung in der Decke und, falls notwendig, Boden entnehmen. Parallel hatte ich eine Exelliste, in der ich dann pro Verbindung eine Zeile mit grob Start, Ziel, Länge (aus Visio) plus Deckenhöhe, Zuschlag, bis Schrank, etc. mit Art Medium, Anzahl der Adern, etc. eingetragen hatte. Daraus ergab sich dann auch automatisch Länge und Durchmesser für die Installationsrohre, und eben in Summe die Kabellängen und Typ, aber auch Anzahl der Dosen, Halox, Taster, Aktorkanäle, im Grunde das gesamte Mengengerüst. Ich habe alles ohne Aufschlag bestellt, da ich final einfach das fehlende Delta nachbestellt hatte. Man vergisst immer mal etwas, aber in Summe waren das keine 10%.
Nebenbei, ich hatte sogar in mehreren Phasen bestellt, auch wenn das in Summe ein paar mehr Euros bedeutet. Ich konnte nicht so viel zwischenlagern, und Lieferung auf Baustelle hatte ich immer Angst um die Schwund. Dadurch habe ich z. B. auch erst nach dem Verputzen die Leitungen in die Rohre eingezogen. Ging bis auf einen Fall sogar gut. No risk, no fun.
Gruß
Jens
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Hier würde ich mir wirklich nicht zu viele Gedanken machen, denn es kommt zum einen sowieso anders als geplant, zum anderen lohnt sich der Aufwand nicht. Für die (im EFH sowieso meist durch Erfahrungswerte ersetzte) Querschnittsberechnung reicht ein grober Schätzwert (z.B. anhand von Plänen) idR aus. Preislich fallen Mehr-/Minderlängen von Leitungen kleinen Querschnitts nicht sehr stark ins Gewicht, hier wird meist nicht mal mehr geschätzt, nur noch Pauschalpositionen eingesetzt, die "in etwa passen könnten". (Der Elektriker kauft die Ware sowieso gleich rollenweise, den Rest braucht er dann halt auf der nächsten Baustelle.)
Wenn Verteiler und Dosen gesetzt sind, bevor du mit Verlegen beginnst, kannst du eine Leitung nach der anderen verlegen und brauchst gar keine Angstmeter, wenn nicht, musst du halt abwägen zwischen potenziell unnötigen Materialkosten, Katastrophenpotenzial von zu kurzen Leitungen (Austauschbarkeit), ruhigem Schlaf und Trinkgeld durch Verkauf von Kupferabfällen.Es kommt anders, wenn man denkt.
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Bei meiner Frage ging es nicht darum, ob ich im gesamten 500 Meter oder 520 Meter brauche. Mir ging es darum, wie ihr die Kabellängen von Steckdosen bzw. Auslässen zur Verteilung bemesst. Ich kann es natürlich "live" von der Rolle ziehen und dann ins Rohr/den Kanal legen. Ich würde aber lieber Kabel vorher ablängen und entsprechend nummeriert verlegen.
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Zitat von mwKNX Beitrag anzeigenIch würde aber lieber Kabel vorher ablängen und entsprechend nummeriert verlegen
"Verdammt, 3m zu lang" - "Mist 10cm zu kurz"
Warum so? Wo ist der Vorteil gegenüber "live" abrollen? Ich hab die Rolle (Trommel) auf nen Besenstiel/n altes Gasrohr gesteckt und dann auf zwei Stühle, bzw. Werkstattbock gepackt, Kabelbinder und zwei Bierkisten (voll) tuns auch. Dann das Kabel zum Bestimmungsort gezogen, vom Verteiler aus (oder auch andersrum, je nachdem wie es einfacher war). Dann an der Steckdose 50cm-1m raushängen lassen, und am Kasten bis zum unteren Ende des Kastens hängen lassen (Reihenklemmen auf oberster Schiene). Nummerierung nach dem Verlegen, entsprechend oberhalb von der Einführung. Also: zwei mal Angstmeter vorn und hinten. Hat mir aber auch ein paar mal den A... gerettet, weil dann doch nochmal nachgezuppelt wurde und es dann nur noch gerade so passte.
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Wenn du deine Rolle - idealerweise auf einem Abroller - in der Nähe deines Steigschachtes aufstellst und das lose Ende in den Raum zur Dose ziehst, hast du die Länge bis zum Steigschacht ja schon genau. Ab diesem gibst du du noch die x Meter bis zum Verteiler zu und schneidest dort. Leitung nach unten führen und weiter mit der nächsten.
Den Angstmeter (aber wirklich nur 1) hast du schon in deiner "x Meter bis zum Verteiler" drin. Auf meiner Baustelle waren am Ende tatsächlich ~3% zu kurz. Wie das passieren konnte, konnte ich nicht mehr rekonstruieren. Wahrscheinlich beim Abzählen der Meter eine Zahl übersprungen...
Ist ärgerlich und der Aufwand die Leitungen zu verlängern kostet mehr als der fehlende Meter, aber das wird dich auch nicht umbringen. Wenn es mehr gewesen wäre, hätte ich mich wohl aufgeregt, aber so... pfft!
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Es gibt Situationen, in denen Kabel vor dem Verlegen abgelängt werden, allerdings weniger im Wohnungsbau, und schon gar nicht bei Selbermachern. Deshalb die "Industrievariante", wenn Arbeitszeit gespart werden soll: Nimm einen Plan, fasse die Leitungen örtlich zu Gruppen zusammen, ermittle aus dem Plan die Länge der längsten Leitung und rechne dabei genügend Toleranzen dazu - wenn du's zweimal machen musst, hast du schon verloren (wenn du jede Leitung separat ausmisst aber auch). Dann alle Leitungen der Gruppe auf diese Länge abschneiden, hinten und vorne bezeichnen und so verlegen, dass es beim Verteiler passt. Überlängen bei den Steckdosen werden danach dem Kupferrecycling zugeführt. Ergibt je nach Gegebenheiten etwa 10% "Ausschuss", kann sich bei entsprechenden Längen und Mengen an Leitungen aber lohnen, wenn man den Elektriker stundenweise bezahlen muss.
Ich würde es auch so machen, wie gurumeditation vorschlägt. Dadurch kannst du die gemeinsame Strecke ein Mal sorgfältig (!) ausmessen und gut ist. Wenn du dazu ein Kabel probehalber verlegst, die Länge anzeichnst und es wieder ausziehst, hast du die Länge ja genau und kannst du dir den Angstmeter schenken. Für den Anschluss etwa 0.5m einrechnen, bei bekannter Klemmenlage von der am weitesten entfernten Klemme ausgehend, ansonsten Schrankbreite plus -höhe.
Es kommt anders, wenn man denkt.
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