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Leitungsführung Massivbau mit Betondecke

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    Leitungsführung Massivbau mit Betondecke

    Hallo liebes Forum,

    nach Lesen einiger Beiträge zum Thema Leitungen verlegen ist mir leider immer noch nicht ganz klar wie das in der Praxis i.d.R. umgesetzt wird.
    Die schematische Verkabelung ist mir dabei klar, sprich wie z.B. eine KNX-Bustopologie aussieht etc.
    Es geht mir hier jedoch darum wie das in der Realität normalerweise umgesetzt wird.

    Im folgenden Beispiel geht es um einen Massivbau mit Poroton und Betondecke.

    So wie ich das bisher verstanden habe könnte das ganze so aussehen:
    a) Pro Raum eine Zuleitung NYM direkt aus der HV über die Decke in 5x1,5mm² (kommt im Leerohr aus der Decke).
    Alle Adern werden durch alle Steckdosen durchverdrahtet, sodass flexibel für jede Dose entschieden werden kann welche Ader genutzt werden soll.
    Falls viele schaltbare Steckdosen gewünscht wären, 7x1,5mm² nutzen oder eine zusätzliche Zuleitung vom HV in den Raum legen.
    b) Pro Raum oder vllt. sogar nur pro Stockwerk eine Zuleitung KNX direkt aus der HV über die Decke (kommt im Leerohr aus der Decke).
    Grüne Leitung geht an alle KNX-Sensoren (nur darauf achten dass kein Ring entsteht).

    Auf dieser Basis habe ich nun versucht das konkrekt an einem rein theoretischen Beispiel durchzuspielen. Dazu habe ich als Vorlage
    ein Bild der Installationszonen genommen. Den einzelnen Tastern und Steckdosen habe ich Bezeichner vergeben für eine einfachere Diskussion.

    Dabei sind mir folgende Fragen dazu gekommen:
    1. Würden die bisher eingezeichneten Leitungen bzw. Leerrohre wirklich so verlegt wie ich das gemacht habe?
    2. Falls ja, wie würden die restlichen Leitungen für T3 und S7 auf der rechten Seite verlegt werden?
    Würde man hier wirklich über die Tür quer rüber, und den Installationszonen folgen? Da würde man ja ewig lange waagerechte Schlitze ziehen, und das ist ja je nach Wand auch nicht immer möglich bzw. sollte vermieden werden.
    3. Die durchgeschliffenen 5x1,5. Würdet ihr diese als NYM oder Einzeladern durchschleifen?
    3. So wie eingezeichnet würden jeweils KNX und NYM in eigenen Leerrohren verlegt werden. Ist das zu empfehlen?
    Ich habe gelesen dass es auch möglich ist KNX und NYM in ein gemeinsames Leerrohr zu legen, was mir aber auch nicht praktischer erscheint.

    Würde mich über Erfahrungen dazu sehr freuen.
    Viele Grüße,
    Linus


    Unbenannt.JPG
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    #2
    Steckdosen sind ja meist unten, daher sehe ich keinen Grund das Leerrohr erst in die Decke zu bringen. Insofern wird auch gern aus dem Betonboden das Rohr in die Wand gebracht. Das Durchschleifen von Dose zu Dose dann eben auf dem Rohfussboden.
    waagerechte Schlitze lassen sich dann am ehesten vermeiden.
    ----------------------------------------------------------------------------------
    "Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten."
    Albert Einstein

    Kommentar


      #3
      Danke gbglace für deinen Kommentar.
      Das Durchschleifen von Dose zu Dose auf dem Rohfußboden würde bedeuten dass jeweils ein senkrechte Stichleitung zu jeder Dose geht.
      Ist das zulässig? In diesem Fall würden die kurzen Stichleitungen ja nicht in der vorgegebenen (waagrechten) Installationszone liegen?!
      In anderen Diskussionen hab ich gelesen dass die Verlegung auf dem Rohfußboden auch ungern gemacht wird, da Konflikte mit Sanitärleitungen etc. entstehen können.
      Zuletzt geändert von Schneiderli; 07.10.2019, 12:27.

      Kommentar


        #4
        Zitat von gbglace Beitrag anzeigen
        Insofern wird auch gern aus dem Betonboden das Rohr in die Wand gebracht.
        Das halte ich für ein Gerücht! Aus einer Deckenplatte nach unten ist kein Thema. Nach oben will der Rohbauer das aber nur selten machen. Das geht nämlich nur mit einer entsprechenden Unterstützung (gebogender Bewehrungsstab). Außerdem stören diese Konstrukte beim Abziehen.
        Die senkreckten Schlitze im Mauerwerk sind, wenn man sie nicht extrem tief macht, in der Regel unproblematisch. Über den Rohboden geht - man muss aber auch hier die Installationszonen beachten. Eigentlich müssten wahrscheinlich über 70% der aktuellen Gebäude einen Ausgleichsestrich bekommen, weil der Rohboden zu voll ist. Dafür fehlt dann aber häufig der Platz. Konflikte mit anderen Leitung löst man durch Planung. DH der Fußbodenaufbau wird einfach entsprechend dicker oder man verlegt alles in eine abgehängte Decke. Dann bleibt der Boden "clean" - dann triff auch keiner die Rohre kaputt.

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          #5
          Waagerechte Schlitze sind doof, und je nach Breite des Mauerwerks auch gar nicht zugelassen. Senkrechte Schlitze sind statisch in der Regel problemlos. Im Datenblatt deines Mauerwerks sollte es eine Tabelle geben, welche Schlitzbreiten und -tiefen zulässig sind. Wobei ich in anderen Rohbauten die Feststellung gemacht habe, dass offenbar nur wir Halb-Laien und Foristen uns da einen Kopp drum machen, während der pragmatische Elektriker einfach mit der Flex und Pi*Daumen loslegt.

          Die Verlegung auf dem Fußboden mit Stichleitungen zu den Dosen ist absolut üblich. Der Heizungsbauer hatte jetzt auch kein Problem damit, die von mir verlegten Leitungen zu kreuzen, genauso wenig wie ich ein Problem damit hatte, bei später noch verlegten Kabeln die des Heizungsbauers zu kreuzen. Zum Teil hab ich auch seine Schlitze und Durchbrüche einfach mitgenutzt. Allerdings hatte der Fußbodenaufbau bei uns auch genügend Reserve und war nicht "auf Kante" geplant.

          Ob man die Zuleitungen über den Rohfußboden oder über die Decke legt ist eine Glaubensfrage. Zum Teil wird da auch jede einzelne Steckdose von oben angefahren und über die Decke verbunden, was jedoch meiner Meinung nach die Leitungslänge und die Wahrscheinlichkeit, beim Regal-aufhängen eine der Leitungen zu treffen, unnötig erhöht.

          Unterschätze aber nicht den Aufwand, den es braucht, die Kabel über die Decke zu legen. Der Rohbauer wird Druck machen, weil er nach dem Auflegen der Filigranbetondecke so schnell wie möglich den Ortbeton gießen will. Wir hatten am Ende gerade mal 1 1/2 Tage Zeit, wobei die Bewährung am zweiten Tag parallel auf den Beton gelegt wurde, und mussten z.B. die Kabel zu den Rollladen am Ende doch über den Fußboden legen.

          Außerdem würde ich dir von 7x1,5 abraten, 5x1,5 ist z.T. in der Dose schon frickelig zu verbinden. Dann lieber zwei 5x1,5, wo nötig.

          Das KNX-Kabel kannst du auch sehr gut von Raum zu Raum verlegen. Wenn sich z.B. auf beiden Seiten einer Tür eine Schalterdose befindet, kannst du da einfach durchbohren und die Räume so miteinander verbinden. Am Ende kommst du wieder am Schaltschrank an, verbindest aber nur eines der beiden Kabel mit dem Bus. So hast du eine Reserve, falls irgendwo eine Unterbrechung sein sollte.

          Ich hab bei mir in jedem Stockwerk jeweils einen offenen Ring auf dem Fußboden für Taster und einen auf der Decke für Präsenzmelder gelegt, dazu noch einige Stiche für Sensoren, die mir erst später eingefallen sind.
          Zuletzt geändert von Cybso; 07.10.2019, 13:04.

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            #6
            Danke RBender und Cybso!
            Ich habe auf Basis eurer Kommentare mein Beispiel nochmal angepasst.

            Bei dieser Variante sehe ich folgende Nachteile:
            a) die auf dem Boden verlegten Leerrohre werden sich immer wieder kreuzen
            b) wenn man nun noch z.B. S7 über S1 verbinden möchte, hat man an S1 drei Leerrohre hängen. Mit T3 wäre es das gleiche.
            Das sind wahrscheinlich etwas viel Leerrohre die dann an S1 und T1 gehen?

            Würdet ihr diese Lösung eher favorisieren?

            varainte2.JPG
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              #7
              Hallo Linus,

              plane auch Steckdosen in den Fensterlaibungen. Schaltbare Weihnachtsbeleuchtung ist ein nettes Feature und die Frau freut es.

              Die Steckdosen in den Laibungen haben wir von oben verkabelt. Alles was unten ist, haben wir über den Rohfußboden verkabelt. Das war unproblematisch. Lange waagerechte Schlitze in den Wänden hat unser Elektriker wegen zu großer Gefahr da mal was rein zu kloppen abgelehnt.

              Zitat von Cybso Beitrag anzeigen
              Unterschätze aber nicht den Aufwand, den es braucht, die Kabel über die Decke zu legen. Der Rohbauer wird Druck machen, weil er nach dem Auflegen der Filigranbetondecke so schnell wie möglich den Ortbeton gießen will. Wir hatten am Ende gerade mal 1 1/2 Tage Zeit, wobei die Bewährung am zweiten Tag parallel auf den Beton gelegt wurde, und mussten z.B. die Kabel zu den Rollladen am Ende doch über den Fußboden legen.
              Das kann ich nur bestätigen. Wir waren mit der Verkabelung fertig, als die Betonkuh zum Gießen der Decke angerückt ist. Den Aufwand haben wir auch unterschätzt.

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                #8
                Bei der Erzgebirgsschaltung (Steckdosen im Fenster), sollten die aber auf Fensterbrett höhe sein, damit es für den Schwibbogen passt

                Kommentar


                  #9
                  Mein Favorit in dem Thread sind die sichtbaren Installation Zonen, die dann gekonnt ignoriert werden.

                  Wenn man es ganz genau nimmt, sind die Steckdose von unten so falsch angefahren.
                  Dieser Beitrag enthält keine Spuren von Sarkasmus... ich bin einfach so?!

                  Kommentar


                    #10
                    Zitat von BadSmiley Beitrag anzeigen
                    Mein Favorit in dem Thread sind die sichtbaren Installation Zonen, die dann gekonnt ignoriert werden.
                    Wenn man es ganz genau nimmt, sind die Steckdose von unten so falsch angefahren.
                    Also doch horizontal schlitzen, oder was meinst du?

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                      #11
                      Zitat von Schneiderli Beitrag anzeigen
                      a) die auf dem Boden verlegten Leerrohre werden sich immer wieder kreuzen
                      Ist bei den Durchmessern, die hier zum Einsatz kommen, eigentlich kein Problem. Ich hab für KNX ein 16er-Leerrohr genommen, für NYM ein 20er, und NYY hab ich direkt auf dem Rohfußboden verlegt (außer an Übergängen, da hab ich ein kurzes Stück Leerrohr als Trittschutz drüber gezogen). Das ließ sich problemlos kreuzen, wo es nicht anders ging.

                      Zitat von Schneiderli Beitrag anzeigen
                      b) wenn man nun noch z.B. S7 über S1 verbinden möchte, hat man an S1 drei Leerrohre hängen. Mit T3 wäre es das gleiche.
                      Das sind wahrscheinlich etwas viel Leerrohre die dann an S1 und T1 gehen?
                      Oder du fängst bei S7 an und gehst von dort zu S1. Da gilt im Prinzip das selbe wie bei 7x1,5: Zuviele Adern in einer Dose sind fies zu verdrahten, erst recht, wenn noch eine Steckdose mit rein soll. Dann lieber über eine reine Abzweigdose nachdenken...

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                        #12
                        Zitat von BadSmiley Beitrag anzeigen
                        Mein Favorit in dem Thread sind die sichtbaren Installation Zonen, die dann gekonnt ignoriert werden.
                        Spätestens bei einer 11,5er-Innenwand beist sich die horizontale Installationszone mit den Vorgaben des Mauerwerkherstellers - oder denen des Verputzers, falls man auf die Schlitze verzichtet. Es sei denn, man verwendet Stegleitung, was ich aber noch schlimmer finde. Dann lieber gleich einheitlich senkrecht zu den Dosen, statt an der einen Wand so und an der anderen so.

                        Die Chance, dass in den 30cm genau unter einer Steckdose später gebohrt wird, ist eher gering.

                        Nachtrag: Ich gehe auch davon aus, dass die Zeichnung des TE eher beispielhaft zu verstehen ist und nicht die tatsächliche Planung repräsentiert ;-) In der Praxis würde man wohl keine Steckdose direkt unter das Fenster setzen, sondern links oder rechts daneben - und dann wäre die Zuleitung wieder in einer Installationszone. An einigen Stellen werden sich Steckdosen weitab jeder vertikalen Zone aber natürlich nicht vermeiden lassen.
                        Zuletzt geändert von Cybso; 08.10.2019, 08:41.

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