Ich hatte ein Netzteil, welches unter Last überhitzte. Der Enertex Support hat mir schnell und problemlos ein neues Netzteil zugesendet, ehe ich das defekte zurücksenden musste. Das neue überhitzt soweit nicht mehr! Super Reaktion seitens des Supports.
Jedoch habe ich mich dadurch etwas genauer damit beschäftigt und daher dieser Post:
Angeschlossen sind 7x20W TunableWhite LEDs (beschränkt auf 20W insg. pro Panel), an zwei 4-fach MDT LED Controller.
Wenn ich 100% Helligkeit und 100% Kaltweiß ansteuere, dann ist das Netzteil leise und wird mäßig warm. Wenn ich jedoch mit bspw. 95%KW, 5%WW ansteuere, dann ist das Netzteil deutlich wahrnehmbar (Spulenfiepen) und wird auch deutlich wärmer. Mit einem IR Thermometer durch die Schlitze habe ich teilweise 82 Grad gemessen. Auch in anderen Dimm/Farbstellungen ist das Netzteil mit dem Spulenfiepen deutlich wahrnehmbar.
Aufgrund der deutlichen Erwärmung unter PWM Betrieb habe ich dann angefangen mir Gedanken zu machen, ob bspw. ein Kondensator am Netzteilausgang die Sache verbessern könnten (Ich habe 2x1500uF, 63V Elektrolytkondensatoren verwendet). Dazu habe ich auch nachgemessen, die Eingangsleistung (Wirkleistung) am Netzteileingang, sowie die Schwankungen der Ausgangsspannung (AC gekoppelt am Oszilloskop) am Ausgang, unter verschiedenen Szenarien.
Die Messwerte:
MessungenEnertex.png
Bei 100% Helligkeit und PWM Dimmung durch die TW Kanäle ist gut erkennbar, dass das Netzteil auch teilweise bis zu 200W kurzzeitig aufnimmt. Mit den Kondensatoren ist die Eingangsleistung deutlich stabiler.
Bei 75% Helligkeit ist eine deutliche Schwankung am Ausgang erkennbar +-500mV. Mit den Kondensatoren ist dies geringer, die Eingangsleistung nimmt jedoch zu! Das liegt daran, dass die Ausgangsleistung (also Helligkeit der Lampen) ebenso zunimmt. (nur messbar, nicht sichtbar)
Mein Fazit: Das Netzteil macht komische Sachen
Die Kondensatoren verbessern grundsätzlich das Verhalten in allen Bereichen. Das Spulenfiepen wird merklich weniger, ist aber immer noch präsent. Die Temperatur im oben genannten Extremfall erreicht nicht so einen hohen Wert. Die Spannung am Ausgang ist deutlich stabiler.
Notwendig ist die Maßnahme nicht, es funktioniert auch alles ohne zusätzliche Kondensatoren!
Ich habe dem Support von Enertex auch meine Messungen (etwas weniger umfangreiche) zukommen lassen und der Anmerkung, dass die internen Kondensatoren wohl etwas klein seien, mit der Antwort
"Das ist kein Problem sondern normal.Wir haben die Elkos doppelt so hoch, wie normal üblich aufgelegt. Das Gehäuse darf gemäß Sicherheitsprüfung sogar 110°C warm werden."
Das ist zwar in Ordnung. Jedoch finde ich so hohe Temperaturen in offener Umgebung nicht ganz so ideal, da in geschlossener Umgebung alles nur noch schlechter wird. Ebenso leiden gerade Elektrolytkondensatoren extrem darunter.
Also habe ich mit einem Meanwell HLG 320 24A verglichen. Da dies 320W hat, habe ich ein paar Messungen mit 2 parallel geschalteten Enertex Netzteile wiederholt (mit und ohne Kondensatoren).
Die Messungen:
MessungenHLGvsEnertex.png
Ob eines oder zwei Enertex Netzteile parallel, macht wenig Unterschied. Das Spulenfiepen wird etwas anders und etwas geringer. Die Spannungsschwankungen werden etwas geringer.
Das Meanwell Netzteil hat deutlich größere Schwankungen am Ausgang. Also mag die Aussage vom Enertex Support mit den schon groß dimensionierten Kondensatoren am Ausgang stimmen. Jedoch verhält es sich grundsätzlich anders am Eingang. Vermutlich ist dies der hohen Effizienz des Enertex Netzteils geschuldet. Hervorzuheben ist, dass das Meanwell Netzteil absolut still ist. Zwei zusätzliche Kondensatoren am Ausgang verbessern die Ausgangsspannung beim Meanwell Netzteil sehr deutlich, sodass am Ausgang letztendlich ein genauso gutes Signal anliegt.
Mein Schlussfazit:
Ich packe solche Kondensatoren am Ausgang des Enertex, um das Spulenfiepen und die Temperatur zu reduzieren. Ebenso beim Meanwell, um die Spannung zu glätten. Notwendig sind sie bei beiden nicht, aber hilfreich.
Ein Enertexnetzteil kostet 105 Euro, hat 160W und die Zertifizierung für den Einbau im Verteilerschrank sowie zum Betrieb von LEDs in großer Distanz. Es hat einen Standbystrom von 0.1W laut Enertex (ich kann so gering nicht messen), kann somit dauer an sein.
Ein Meanwell HLG 320 24A Netzteil kostet nur 75 Euro und hat sogar die doppelte Leistung von 320W, kein Hutschienenmontage und keine offizielle Freigabe zum Betrieb von LEDs in großer Distanz. Es hat einen Standbystrom von 3W-4W. (gemessen)
Bezogen auf die Leistung kostet es also die Hälfte und ist geräuschlos. Dafür hat es einen sehr hohen Standbyverbrauch und nicht die Möglichkeit auf der hutscheine eingebaut zu werden. Ebenso wird die Effizienz vermutlich etwas schlechter sein, als beim Enertex Netzteil. (nicht nachgemessen).
Ich für meinen Teil bin somit versorgt mit Enertexnetzteilen, werde diese dort einsetzen, wo es Sinn macht, dass sie ständig an sind und ich das Netzteil nicht ständig zusätzlich ein und ausschalten muss. Ansonsten spare ich mir das Geld, verzichte auf die Zertifizierung für lange Leitungen und nutze die HLG, welche ich mit einem Schaltaktor mit KNX spielend leicht zu gegebener Zeit, unter gegebenen Bedingungen, in Bereitschaft schalten kann.
Beides sind super Netzteile, vielleicht findet der ein oder andere Gefallen an den Messwerten und dem Vergleich.
Optimieren könnte ich selbst natürlich auch weiter: Zwei oder drei Enertex parallel schalten und damit mehrere Lichtkreise bedienen, damit im Durchschnitt die Netzteile nicht so ausgelastet werden. Oder bspw. die PWM Frequenz 1kHz mit 600Hz mischen.
Jedoch habe ich mich dadurch etwas genauer damit beschäftigt und daher dieser Post:
Angeschlossen sind 7x20W TunableWhite LEDs (beschränkt auf 20W insg. pro Panel), an zwei 4-fach MDT LED Controller.
Wenn ich 100% Helligkeit und 100% Kaltweiß ansteuere, dann ist das Netzteil leise und wird mäßig warm. Wenn ich jedoch mit bspw. 95%KW, 5%WW ansteuere, dann ist das Netzteil deutlich wahrnehmbar (Spulenfiepen) und wird auch deutlich wärmer. Mit einem IR Thermometer durch die Schlitze habe ich teilweise 82 Grad gemessen. Auch in anderen Dimm/Farbstellungen ist das Netzteil mit dem Spulenfiepen deutlich wahrnehmbar.
Aufgrund der deutlichen Erwärmung unter PWM Betrieb habe ich dann angefangen mir Gedanken zu machen, ob bspw. ein Kondensator am Netzteilausgang die Sache verbessern könnten (Ich habe 2x1500uF, 63V Elektrolytkondensatoren verwendet). Dazu habe ich auch nachgemessen, die Eingangsleistung (Wirkleistung) am Netzteileingang, sowie die Schwankungen der Ausgangsspannung (AC gekoppelt am Oszilloskop) am Ausgang, unter verschiedenen Szenarien.
Die Messwerte:
MessungenEnertex.png
Bei 100% Helligkeit und PWM Dimmung durch die TW Kanäle ist gut erkennbar, dass das Netzteil auch teilweise bis zu 200W kurzzeitig aufnimmt. Mit den Kondensatoren ist die Eingangsleistung deutlich stabiler.
Bei 75% Helligkeit ist eine deutliche Schwankung am Ausgang erkennbar +-500mV. Mit den Kondensatoren ist dies geringer, die Eingangsleistung nimmt jedoch zu! Das liegt daran, dass die Ausgangsleistung (also Helligkeit der Lampen) ebenso zunimmt. (nur messbar, nicht sichtbar)
Mein Fazit: Das Netzteil macht komische Sachen

Notwendig ist die Maßnahme nicht, es funktioniert auch alles ohne zusätzliche Kondensatoren!
Ich habe dem Support von Enertex auch meine Messungen (etwas weniger umfangreiche) zukommen lassen und der Anmerkung, dass die internen Kondensatoren wohl etwas klein seien, mit der Antwort
"Das ist kein Problem sondern normal.Wir haben die Elkos doppelt so hoch, wie normal üblich aufgelegt. Das Gehäuse darf gemäß Sicherheitsprüfung sogar 110°C warm werden."
Das ist zwar in Ordnung. Jedoch finde ich so hohe Temperaturen in offener Umgebung nicht ganz so ideal, da in geschlossener Umgebung alles nur noch schlechter wird. Ebenso leiden gerade Elektrolytkondensatoren extrem darunter.
Also habe ich mit einem Meanwell HLG 320 24A verglichen. Da dies 320W hat, habe ich ein paar Messungen mit 2 parallel geschalteten Enertex Netzteile wiederholt (mit und ohne Kondensatoren).
Die Messungen:
MessungenHLGvsEnertex.png
Ob eines oder zwei Enertex Netzteile parallel, macht wenig Unterschied. Das Spulenfiepen wird etwas anders und etwas geringer. Die Spannungsschwankungen werden etwas geringer.
Das Meanwell Netzteil hat deutlich größere Schwankungen am Ausgang. Also mag die Aussage vom Enertex Support mit den schon groß dimensionierten Kondensatoren am Ausgang stimmen. Jedoch verhält es sich grundsätzlich anders am Eingang. Vermutlich ist dies der hohen Effizienz des Enertex Netzteils geschuldet. Hervorzuheben ist, dass das Meanwell Netzteil absolut still ist. Zwei zusätzliche Kondensatoren am Ausgang verbessern die Ausgangsspannung beim Meanwell Netzteil sehr deutlich, sodass am Ausgang letztendlich ein genauso gutes Signal anliegt.
Mein Schlussfazit:
Ich packe solche Kondensatoren am Ausgang des Enertex, um das Spulenfiepen und die Temperatur zu reduzieren. Ebenso beim Meanwell, um die Spannung zu glätten. Notwendig sind sie bei beiden nicht, aber hilfreich.
Ein Enertexnetzteil kostet 105 Euro, hat 160W und die Zertifizierung für den Einbau im Verteilerschrank sowie zum Betrieb von LEDs in großer Distanz. Es hat einen Standbystrom von 0.1W laut Enertex (ich kann so gering nicht messen), kann somit dauer an sein.
Ein Meanwell HLG 320 24A Netzteil kostet nur 75 Euro und hat sogar die doppelte Leistung von 320W, kein Hutschienenmontage und keine offizielle Freigabe zum Betrieb von LEDs in großer Distanz. Es hat einen Standbystrom von 3W-4W. (gemessen)
Bezogen auf die Leistung kostet es also die Hälfte und ist geräuschlos. Dafür hat es einen sehr hohen Standbyverbrauch und nicht die Möglichkeit auf der hutscheine eingebaut zu werden. Ebenso wird die Effizienz vermutlich etwas schlechter sein, als beim Enertex Netzteil. (nicht nachgemessen).
Ich für meinen Teil bin somit versorgt mit Enertexnetzteilen, werde diese dort einsetzen, wo es Sinn macht, dass sie ständig an sind und ich das Netzteil nicht ständig zusätzlich ein und ausschalten muss. Ansonsten spare ich mir das Geld, verzichte auf die Zertifizierung für lange Leitungen und nutze die HLG, welche ich mit einem Schaltaktor mit KNX spielend leicht zu gegebener Zeit, unter gegebenen Bedingungen, in Bereitschaft schalten kann.
Beides sind super Netzteile, vielleicht findet der ein oder andere Gefallen an den Messwerten und dem Vergleich.
Optimieren könnte ich selbst natürlich auch weiter: Zwei oder drei Enertex parallel schalten und damit mehrere Lichtkreise bedienen, damit im Durchschnitt die Netzteile nicht so ausgelastet werden. Oder bspw. die PWM Frequenz 1kHz mit 600Hz mischen.
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