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Fragen zur Strommessung bzgl. Blindleistung

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    Fragen zur Strommessung bzgl. Blindleistung

    Hallo Zusammen,

    ich habe einige MDT AMI-1216-02 Schaltaktoren und messe damit meinen Strom. Beim Kochfeld bin ich jetzt etwas stutzig geworden, da die StandBy Leistung sehr hoch war und habe mich so mehr in das Thema Blindleistung etc. eingelesen.

    Bei einige Punkten bin ich mir aber unsicher und wollte daher fragen, ob ich richtig liegen:

    1. Blindleistung ist "eigentlich" für den Endverbraucher egal, da sie nicht berechnet wird
    2. Ich müsste den cos Phi Wert kennen, damit ich den richtigen Faktor zur Berechnung habe. (230 x cos Phi)
    3. Für alle anderen Steckdosen (1 Phase) im Haus kann ich den Faktor 230 verwenden

    Sind meine Annahmen richtig?

    #2
    1. ja
    2. Dein Aktor misst Strom. Der Leistungsfaktor hilft dir nicht weiter
    3. Siehe 2.

    Wenn du wirklich quantitativ Leistungen erfassen willst brauchst du eine Wirkleistungsmessung. Nur der Strom hilft lediglich bei ohmschen Lasten. Theoretisch reicht natürlich der Strom, wenn du die Phasenverschiebung zur Spannung kennst - aber auch nur, wenn der Strom dann dennoch einer 50 Hz Sinuskurve folgt. Da aber bei den meisten Endverbrauchergeräten heutzutage genau das nicht mehr der Fall ist, ist eine Strommessung fast immer nur eine qualitative Hilfe für Dinge wie Unterscheidung Aus / Standby / An (und selbst Standby vs An kann bei manchen Geräten fehlschlagen).
    Chris

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      #3
      Danke für die Antwort.

      Der Aktor misst doch den Leistungswert und gibt mir diesen in W an. Wenn ich dich richtig verstehe, dann willst du eigentlich sagen, dass die Messung des Aktors nicht akkurat ist. Ist es jetzt nicht etwas übertrieben zu sagen, dass es so ungenau ist, dass man es quasi nur für StandBy und An verwenden kann? Mein Kühlschrank wird mit ca. 45W angezeigt. Wenn das +/-10%, egal. Auch wenn es +/-20% sind, wäre es nicht tragisch, aber das kann ich mir nur schwer vorstellen.

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        #4
        Nein, der Aktor *misst* keine Leistung. Er misst den Strom. Er *errechnet* daraus eine Leistung, dieser Wert gilt aber eben nur bei rein ohmscher Last, und die hast du eben heutzutage eher selten und daher ist der Wert kaum zu gebrauchen.
        Abweichungen sind daher bei solcher Berechnung oft extrem.
        Chris

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          #5
          Zitat von Alloc Beitrag anzeigen
          dieser Wert gilt aber eben nur bei rein ohmscher Last, und die hast du eben heutzutage eher selten und daher ist der Wert kaum zu gebrauchen.
          Noch schlimmer...

          Auch wenn der Cosphi Wert bekannt ist, kann man das zwar in der Formel des Aktor anpassen, aber problematisch ist eben das die Lasten auch zunehmend veränderlich sind. So ein Herd im Standby ist halt voll mit Elektronik, da ist ein niedriger cosphi mit hohem Blindleistungsanteil offensichtlich.
          Hast da aber nur ein Ceranfeld dann kommen da dann schnell sehr hohe ohmsche Lasten im Betrieb dazu, dann ist der Cosphi wieder nah an 1 und der Strom ist ausreichend als Messgröße. Und der Ausgabewert des Aktors in W stimmt dann wieder ganz gut.

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          "Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten."
          Albert Einstein

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            #6
            Schwierig... Ich hatte mal geschaut und als der Induktionsherd lief, wurden 500W gemessen. Ich habe dann im Hausverbrauch geschaut und als ich den Herd ausgemacht hat, ging der Hausverbrauch um die 500W zurück. Der Aktor hat dann zwar weiterhin 160W Blindleistung gemessen. Unter Last scheint der Cosphi von 1 relativ gut zu passen.

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              #7
              Naja ne Dicke Spule ist halt keine kapazitive Last.
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                #8
                .
                Zitat von gbglace Beitrag anzeigen
                Auch wenn der Cosphi Wert bekannt ist, kann man das zwar in der Formel des Aktor anpassen, aber problematisch ist eben das die Lasten auch zunehmend veränderlich sind. So ein Herd im Standby ist halt voll mit Elektronik, da ist ein niedriger cosphi mit hohem Blindleistungsanteil offensichtlich.
                Auch die Spannung im Netz ist nicht konstant (+/-10%). Also zur Leistungs/Energiemessung taucht das Ding so oder so nicht. Höchstens zur GROBEN Abschätzung.

                Wenn ich also wissen will was der Herd WIRKLICH verbraucht benötige ich dennoch ein Leistungsmesser...
                Zuletzt geändert von ewfwd; 11.12.2023, 18:21.

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                  #9
                  Ein Realbeispiel:

                  Mikrowelle:
                  AMI misst 218mA im Standby.
                  AMI errechnet 50W Standby.

                  AZI misst 211mA im Standby.
                  AZI misst 5.12W Standby.

                  Der Backofen, vom selben Hersteller:
                  AMI misst 25mA, was damit rechnerisch 4W ergeben würde.

                  Willst du also mit der Leistung mehr als nur An/Aus erkennen können, brauchst du einen AZI.

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                    #10
                    Frank was misst der AMI und AZI wenn die Geräte laufen?

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                      #11
                      Das kommt natürlich wieder auf den Verbraucher an, aber im Fall der Mikrowelle:
                      AZI: 24W, AMI: 58W
                      ​AZI: 650W, AMI: 680W
                      AZI: 918W, AMI: 920W
                      AZI: 1280W, AMI: 1300W
                      AZI: 2075W, AMI: 2091W
                      AZI: 2880W, AMI: 2900W

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                        #12
                        Danke für die Werte. Die Ungenauigkeit ist im Standby am höchsten und das bestätigt meine Vermutung, dass wenn der Induktionsherd läuft, die Werte im groben passen sollten. Klar, es ist nur eine Vermutung und kann trotzdem stark varrieren.

                        Ich habe jetzt von Siemens folgende Information erhalten:

                        Die tatsächliche Wirkleistung (V x I x cos(phi)) Beispiel: 230 x 0,6 x 0,002 = 0,276 W (tatsächlicher Standby-Leistungswert)

                        0,002 als cos(phi) erscheint mir aber sehr sehr wenig. Ich müsste als Faktor 0,46 eintragen, oder ist 0,002 nicht der cos(phi)?

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                          #13
                          Nee, mit 0,002 als cos phi kannst du nichts anfangen.
                          Bei deiner Rechnung kommt tatsächlich 0,276 Watt heraus.
                          Nun schaltest du den Ofen an und die Wirkleistung steigt an, während die Blindleistung nur marginal zunimmt.
                          Wenn das Gerät nun 6 Ampere ziehen würde (anstatt der 0,6A oben im Beispiel) wäre dann das Ergebnis 230V x 6A x 0,002 = 2,76 Watt
                          Damit würdest du kein Essen warm bekommen. Der cos phi wird sich auf irgendwo zwischen 0,9 und 0,95 oder besser einstellen, je nachdem wie die die Blindleistung intern im Gerät bei Anschaltung der Spulen kompensieren.

                          Daher wirst du nie eine vernünftige Messung bekommen. Entweder der driftet bei hoher Last extrem ab, oder im Standby.
                          Zur Energieverbrauchsmessung ist das einfach das falsche Gerät, wenn es nicht grade ohmsche Geräte versorgt, oder zumindest Verbraucher mit konstantem cos phi über den gesamten Regelbereich.

                          Dann kommt noch die fehlende Spannungsmessung (geht ja nur ein fixer Wert) hinzu, die dem Ergebnis dann gänzlich den realen Messwert-Garaus macht…

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                            #14
                            Frohes neues Jahr! Ich hatte es befürchtet, dass der cos phi sich mit der Leistung verändert. An sich ist es nicht dramatisch, da ich nicht die exakten Werte brauche. Klar wäre es schön, aber das Geld gebe ich jetzt nicht dafür aus. Aktuell sehe ich, dass in den letzten 3 Jahren, der Geschirrspüler 1.022kWh, der Backofen 289kWh, der Kühlschrank 335kWh und der Gefrierschrank 707kWh verbraucht hat. Das Induktionsfeld wäre jetzt mit knapp 3.000kWh, was nicht sein kann. Es wäre halt interessant zu wissen, wieviel er so prozentual zu den anderen Geräten in der Küche benötigt.

                            Ich habe jetzt mal etwas getestet und scheinbar ist die erste Phase für die Dunstabzugshaube. Daher ist P1 immer mit 0W und sobald der Herd angeht, steigt hier die Leistung auf. P2 und P3 sind dann jeweils für das linke und rechts Feld des Induktionsherdes. Egal ob der Herd aus, oder auf Stufe 1 bzw. 2 ist, kann ich nicht erkennen, da jeweils auf P2 und P3 82W angezeigt werden. Nur über P1 erkenne ich, ob der Herd an ist. Ab Stufe 3 steigt dann die Leistung auf ca. 200W und geht bis ca. 1.250W auf Stufe 9 bzw. 2.080W auf boost.

                            Ich kann also erkennen, wann der Herd an ist und sobald ich über Stufe 2 gehe (was ich immer mache), kann ich sogar die Stufe erkennen, aber braucht man ja nicht. Ich will jetzt eher schauen, dass wenn P1 (Lüfter) 0W zieht, ich die Werte für P2 und P3 auf 0W überschreibe. Würde in meiner Anzeige dann den Standby "richtig" anzeigen.

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                              #15
                              Wenn die Phase von P1 weg geklemmt ist, lässt sich das Kochfeld dann noch bedienen=? Wenn nein, dann kann man das so tun, sonst würde ich P2 und P3 nicht mit 0 eher mit 0,5 W Standby-Wert ansetzen.
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                              Albert Einstein

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