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Äußeren Blitzschutz bei Einfamilienhaus erhalten?

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    #16
    Ist es dann ein Nachteil, wenn der nicht funktionsfähige ableiter bestehen bleibt? Ich vermute mit dem ist Zustand erhöht man eher das Risiko, dass es zu einem Einschlag kommt?

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      #17
      Zitat von livingpure Beitrag anzeigen
      Ich habe ein Einfamilienhaus, halbwegs isoliert gelegen, einige höhere Bäume drum herum, Kirchturm etc., eher weiter oben auf einem Hügel. Im Zuge der PV Planung ist mir aufgefallen, dass auf den Dachdurchdringungen (Kamine, Sanitärlüfter) jeweils ein Fangstab angebracht ist.
      Lass mich raten: Dieses Blitzschutzsystem wurde freiwillig installiert und weil man bei Erstellung im Anno Dunnemals (Jahr?) von einem ewigen Leben ausgegangen ist, gab es bislang keine Revision, richtig?

      Zitat von livingpure Beitrag anzeigen
      Wahrscheinlich aber nicht so, wie man das heute machen würde (rings herum jeweils am Eckpunkt der Dachfläche?). Würdet ihr den Blitzschutz beibehalten?
      Das kann ich als Blitzschutzfachkraft nur auf Basis von Fakten wie insbesondere Plänen und - falls es die gibt - den Revisionsberichten mit Erdungs- und Durchgangswiderständen..

      Zitat von livingpure Beitrag anzeigen
      PV dann eher mit trennabstand (0,5 - 1m) oder mit dem Blitzschutz verbinden?
      Dass die Trennungsabstände berechnet werden müssen, wurde bereits erwähnt.

      Ich bin sehr dafür auch die Wartungsintervalle nach Normenreihe IEC 62305 mit 2 bzw. 4 Jahren einzuhalten. Aber bei behördlich nicht geforderten Blitzschutzanlagen ist es in Deutschland umstritten ob das auch Pflicht ist.

      Blitzschutz erfordert ein Konzept in das alle Dachaufbauten einbezogen gehören. Aus der Installation der PV-Anlage ergibt sich eine wesentliche Änderung des Blitzschutzsystems, durch welche ein Bestandsschutz für Ausführung nach abgelösten Normen entfällt und eine Nachrüstungsverpflichtung auf aktuellen Normenstand u. a. mit Blitzschutzpotentialausgleich aller Ableitungen und Überspannungsschutz für alle Versorgungsleitungen auslöst.

      Wenn kein Revisionsprotokoll vorliegt wenigstens aussagekräftige Bilder nachreichen. Am Dunstrohr ist nur eine normale Fangspitze aber kein Fangstab abgebracht. Ohne Fangleitung auf dem First und ohne Schutz der Solarthermie-Anlage ist das kein Blitzschutzsystem, welches den Namen auch verdient.
      Zuletzt geändert von Dipol; 10.11.2024, 22:07.

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        #18
        Zitat von Dipol Beitrag anzeigen
        Jahr?
        Zumindest das kann ich teilweise beantworten. Das Haus ist von 1970, das Dach wurde vor circa 20 Jahren neu eingedeckt und ich denke dabei wurde am Blitzschutz nichts verändert.
        Ich weiß, du bist der Experte für das Thema, deswegen habe ich auf deine Antwort gehofft. Trotz oder gerade deswegen, wie sehr würdest du bei so einem Objekt zum äußeren Blitzschutz raten? Was kostet sowas denn grob?

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          #19
          Zitat von livingpure Beitrag anzeigen
          Zumindest das kann ich teilweise beantworten. Das Haus ist von 1970, das Dach wurde vor circa 20 Jahren neu eingedeckt und ich denke dabei wurde am Blitzschutz nichts verändert.
          Da in deinem Bild am First keine Klammern für eine auf der anderen Seite verdeckt verlaufende Fangleitung zu sehen sind, halte ich das für Wunschdenken.

          Von Fangleitungen müssten seitlich auch Ableitungen an diagonalen Hausecken zu erkennen sein, die über Trennstellen in eine Erdungsanlage unbekannten Zustands münden. Wenn das alles fehlt, ist es wahrscheinlicher, dass feuerverzinkte (?) Drähte nach 34 Jahren wegen Korrosion demontiert wurden und am Dunstrohr nur noch ein Fragment übrig ist. Ob der Draht nur noch mit einer nicht mehr geerdeten Dachrinne verbunden oder noch blitzstromtragfähig geerdet und mit der HES niederohmig verbunden ist, muss eine Blitzschutzfachkraft vor Ort messen.

          Zitat von livingpure Beitrag anzeigen
          Ich weiß, du bist der Experte für das Thema, deswegen habe ich auf deine Antwort gehofft. Trotz oder gerade deswegen, wie sehr würdest du bei so einem Objekt zum äußeren Blitzschutz raten? Was kostet sowas denn grob?
          Wer mit dem dürftigen Input ganz ohne bemaßte Pläne und Messung Kosten grob schätzen kann, wäre der zweite seit 2 Jahrtausenden, der wieder über Wasser gehen kann. 😊

          Ohne PLZ und wenigstens ein Bild von Google Earth ist auch das lokale Einschlagrisiko und die Erfordernis eines möglichst getrennten Blitzschutzsystems nicht ansatzweise zu beurteilen. Unwetter nehmen zu aber die Blitzdichte hat in D seit dem Rekordjahr 2007 drastisch abgenommen, der Trend kann sich aber auch wieder umkehren.

          Das Risiko über ungeschützte Versorgungsleitungen einen Überspannungsschaden aus mittelbaren Blitzfolgen zu erleiden ist aber vielfach höher.
          Zuletzt geändert von Dipol; 11.11.2024, 11:37. Grund: Typo

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            #20
            Zitat von Dipol Beitrag anzeigen
            Ohne PLZ und wenigstens ein Bild von Google Earth ist auch das lokale Einschlagrisiko und die Erfordernis eines möglichst getrennten Blitzschutzsystems nicht ansatzweise zu beurteilen. Unwetter nehmen zu aber die Blitzdichte hat in D seit dem Rekordjahr 2007 drastisch abgenommen, der TRend kann sich aber auch wieder umkehren.
            Nachtrag auf Basis der per PN mitgeteilten PLZ:

            Blitzdichte/km² nach Blids im Jahr 2023:

            0,8865 Deutschland
            1,12 Bayern
            1,97 Landkreis

            Die Blitzdichte vor Ort ist somit national vergleichsweise hoch, global betrachtet aber immer noch niedrig. Aus dem beigefügten Luftbild ergibt sich eine übliche Bebauungsdichte, die - zumal ohne erkennbare Gelände- und Gebäudehöhen - keine Anhaltspunkte für zusätzliche Gefährdungen wie z. B. mehr Geschosse oder höhere Lage als die Nachbarbebaung erkennen lässt.

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              #21
              Bayern sollte den Faktor eigentlich reduzieren. Immerhin haben wir die meisten Feiertag um in die Kirche zu gehen?
              Dieser Beitrag enthält keine Spuren von Sarkasmus... ich bin einfach so?!

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                #22
                Noch hat niemand wissenschaftlich untersucht wie hoch die Blitzdichte in BY ohne den Weihrauchanteil in der Luft ausgefallen wäre.

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