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Anforderungen an ein massives Kfw55 Haus

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    [-] Anforderungen an ein massives Kfw55 Haus

    Hallo zusammen,

    mich würde interessieren wer von Euch ein massives Haus mit Effizienzstandard 55 hat und wie die Rahmenbedingungen sind.

    Ich bin gerade etwas verwundert, dass eine DHH aus Kalksandstein mit den folgenden Rahmenbedingungen nicht den 55er Standard erreicht:

    30cm XPS Dämmung unter der Bodenplatte
    20cm XPS Dämmung an den Kelleraussenwänden
    20 EPS Dämmung an der Fassade
    3fach Verglasung im Meranti Holzfenster
    Sole Wärmepumpe mit COP 4
    Zentrale KWL mit WT

    Viele Grüße

    Michael

    #2
    Anforderungen an ein massives Kfw55 Haus

    An welcher Bedingung scheiterst du denn?


    Wie sieht das Dach aus?


    Gesendet von unterwegs

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      #3
      Es kommt auch sehr stark auf die Geometrie an. Quadratisch praktisch gut ist besser als zig Erkerchen und Balkönchen weil Ecken und Kanten eben Wärmebrücken ein/sein können.

      Gruß

      Christoph

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        #4
        Es wird ein Flachdach mit im Mittelwert 25cm EPS Dämmung.

        An welcher Stellschraube konkret noch zu drehen ist, ist mir bisher nicht klar.

        Ich habe die Rahmenbedingungen in der Form als ausreichend eingeschätzt, aber das ist ja offensichtlich nicht der Fall.

        Ein vergleichbares Bestandsgebäude mit 16cm Fassadendämmung und ohne KWL benötigt in der Praxis 14,9kWh/(qm*a).

        Viele Grüße

        Michael

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          #5
          Aus diesem Grund ist das Gebäude nahezu ein Kubus.

          Nur das oberste Geschoss erhält aus optischen Gründen einen Rücksprung von 85cm (Staffelgeschoss).

          Kommentar


            #6
            Anforderungen an ein massives Kfw55 Haus

            Nochmal: an welchem Kriterium scheiterst du?


            Gesendet von unterwegs

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              #7
              Du wirst an der Wärmepumpe scheitern. Standen vor kurzem auch vor diesem Problem und haben uns dann für ein KFW70 Haus entschieden.

              Der unterschied ist das du einmalig 5000 Euro gutgeschrieben bekommst.

              Wir hätten eine Pelletheizung einbauen können und dann wäre 55 erreicht gewesen. Hätte sich aber rein preislich nicht rentiert.


              Sebastian

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                #8
                Das ist genau mein Eindruck.

                Ich halte unsere o.g. Rahmenbedingungen für ein optimales Verhältnis aus Investition und Ökologie.

                Ohne KWL ergeben sich die folgenden Werte:
                Jahres-Primärenergiebedarf qp: 30,29 kWh/(m²a)
                Transmissionswärmeverlust Ht: 0,287 kWh/(m²a)

                Für KfW55 wären 23,5 kWh/(m²a) bzw. 0,225 kWh/(m²a) erforderlich.

                Wir könnten jetzt ca. 8qm Solathermie Panels installieren um die rechnerischen Werte zu erfüllen, aber dies macht im realen Einsatz bei einer Sole WP nicht den geringsten Sinn.

                Aus diesem Grund sehe ich den Investitionsaufwand für KfW55 aktuell als nicht sinnvoll an.

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                  #9
                  Zitat von Jambala Beitrag anzeigen
                  Transmissionswärmeverlust Ht: 0,287 kWh/(m²a)

                  Für KfW55 wären 23,5 kWh/(m²a) bzw. 0,225 kWh/(m²a) erforderlich.
                  Dann erreicht ja schon Dein Baukörper nicht die für KfW55 benötigten sehr strengen Werte. Welchen u hat Deine Wand?
                  Schon mal an Ziegel statt KS gedacht??

                  Gruß

                  C

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                    #10
                    Ziegel sind wegen Schallschutz und Wärmebrücken freien Übergang zu aus dem Erdreich ragenden Keller aus WU-Beton keine Alternative .

                    Der u-Wert der Außenwand beträgt 0,16.

                    Kommentar


                      #11
                      Also wenn ich das recht in Erinnerung habe, gibts für KFW 55 5% und für KFW 40 10% Tilgungszuschuss, also 2,5 bzw. 5 kEUR.

                      Ich habe ein Passivhaus mit Luft/Wasser WP und den Primärenergiefaktor mit einer PV-Anlage aufgebesert. Aus meiner Sicht eine gute Kombination, weil sich Erdsonden bei dem geringen Energieverbrauch nicht rentieren und die WP mit dem PV Strom betrieben werden, um z.B. Warmwasser im Sommer effizienter zu erzeugen, als mit Sole-WP. Solarthermie erreicht nur einen geringen Kapazitätsfaktor, weil es entweder keine direkte Sonneneinstrahlung gibt oder gar nicht so viel Warmwasser benötigt wird, wie erzeugt werden könnte. Die Anlage läuft dann im Sommer 2 Stunden und steht den Rest des Tages, weil der Speicher voll ist.

                      Bei der ganzen Diskussion über den konstriktiven Aufbau, sollten auch die WLG der einzelnen Dämmstoffe nicht ausser acht gelassen werden. Neben EPS, das üblicherweise zwischen 032 und 040 liegt, könnte auch Phenolharz (WLG 022-023) eine Alternative an bestimmten Stellen sein.

                      Wieso dämmst du eigentlich so viel unter der Bodenplatte und vergleichsweise wenig an den Kellerwänden? Bei allen Objekten, die ich kenne und bei mir, ist es andersherum.

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                        #12
                        Zitat von Jambala Beitrag anzeigen
                        mich würde interessieren wer von Euch ein massives Haus mit Effizienzstandard 55 hat und wie die Rahmenbedingungen sind.
                        Michael
                        Gemessen wird die energetische Qualität anhand des Jahresprimärenergiebedarfes und des Transmissionswärmeverlustes. Für diese beiden Kennzahlen definiert die Energieeinsparverordnung (EnEV) Höchstwerte, die ein vergleichbarer Neubau einhalten muss. Aus dem Vergleich erfolgt die Zuordnung in einen der Förderstandards. Ein KfW-Effizienzhaus 100 entspricht den Vorgaben der EnEV für den Neubau. Ein KfW-Effizienzhaus 70 hat einen Jahresprimärenergiebedarf von nur 70 % eines vergleichbaren Neubaus nach EnEV, ein KfW-Effizienzhaus 55 sogar nur 55 %.

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                          #13
                          Zitat von Kahler Beitrag anzeigen
                          Wieso dämmst du eigentlich so viel unter der Bodenplatte und vergleichsweise wenig an den Kellerwänden? Bei allen Objekten, die ich kenne und bei mir, ist es andersherum.
                          Tippfehler, die Bodenplatte erhält auch die 20cm der Kellerwände.

                          Ich habe den Eindruck, dass die KfW-Rahmenbedingungen ein wildes Gewurschtel von Rahmenbedingungen sind, die von irgendwelchen Interessenvertretern gewünscht sind, so aber in Summe nicht wirklich Sinn machen.

                          Das Ganze fängt schon damit an, dass bereits zum Zeitpunkt der Darlehensbeauftragung der gesamte Bau durchgeplant werden muß. Wenn man sich also um ein Grundstück bemüht, sollte vorher die Finanzierung stehen. Ohne zu wissen ob man das Grundstück nun wirklich bekommt (das ist erst nach dem Notar klar), muß ein Architekt, Fachplaner und Energiegutachter beauftragt werden. So etwas denken sich auch nur Theoretiker ohne Erfahrung mit den realen Bauabläufen aus.

                          In unserem Fall würde jetzt laut Energiegutachter ein Solathermieanlage einen größeren Effekt in Richtung KfW55 haben, als eine PV-Anlage. Solarthermie in Kombination mit einer Sole-WP ist laut Studien aber totaler Blödsinn, der sich in 50 Jahren nicht rentieren wird.

                          Aktuell habe ich den Eindruck die Wahl zwischen einem optimal gewählten Verhältnis der Haustechnik zwischen Investition/Operativen Kosten/Ökologie oder Erfüllung der KfW-Kriterien zu haben.

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                            #14
                            Zitat von Jambala Beitrag anzeigen
                            Ziegel sind wegen Schallschutz und Wärmebrücken freien Übergang zu aus dem Erdreich ragenden Keller aus WU-Beton keine Alternative .
                            Der Schallschutz ist bei den Perlite-gefüllten Ziegeln (Poroton T9, Unipor Coriso und Konsorten) jedenfalls gegeben, Schwachpunkt sind da dann eher die Fenster, wenn Du nicht spezielle Schallschutzfenster einbaust.

                            Wo soll denn beim Übergang vom Keller auf die Wand eine Wärmebrücke sein?

                            Ansonsten muss man schon sagen, dass es keinen Sinn macht, mit Gewalt die KfW-Kriterien erfüllen zu wollen, wenn man sich dadurch zu viele andere Nachteile einhandelt.

                            Marcus

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                              #15
                              Der Schallschutz eines T9 ist deutlich schlechter als KS/WDVS. Auf der grünen Wiese ist das egal, in der Stadt nicht.

                              T9 36,5cm
                              u-Wert = 0,23
                              Schalldämm-Maß Rw = ca. 46 dB

                              KS 17,5mm 2,0 + 20cm WDVS
                              u-Wert = 0,16
                              Schalldämm-Maß Rw = ca. 53 dB

                              Wenn der T9 bündig auf der Außenkante des WU-Beton Kellers steht, entsteht an dieser Stelle eine Stufe, da der Keller mit XPS gedämmt wird. Da sich dieser Übergang bei uns 50cm über Erdniveau befindet, wäre diese Stufe in der Fassade optisch grausam.

                              Ich habe mir vor einiger Zeit einmal meine persönliche Gegenüberstellung (bezogen auf Bauort und Gebäude) der Bauweisen erstellt:

                              KS/WDVS
                              + sehr guter Schallschutz
                              + optimale Statik
                              + sehr gute U-Werte
                              + Wandinstallationen sorgen nicht für eine Absenkung des U-Wertes
                              + bei Flachdach durchgehend identischer U-Wert für das gesammte Gebäude, damit nahezu keine einzige Wärmebrücke (außer bei den Fallrohrbefestigungen)
                              + sehr geringe Rissgefahr da zweischaliges Mauerwerk
                              + Sommerlicher Wärmeschutz
                              + Standard für die Handwerker in unserer Region
                              - höhere Veralgungsgefahr als Poroton

                              Poroton
                              + einfache Konstruktion
                              + geringere Veralgungsgefahr (aber Gefahr in Zeiten ohne Sonne wie aktuell seit x Wochen genau so groß wie bei WDVS)
                              - deutlich schlechterer Schallschutz
                              - Statik aufwendiger
                              - Übergänge vom WU-Beton Keller nicht optimal lösbar
                              - Wandinstallationen (Wasserleitungen, Elektroleitungen, DN50 Abwasserleitungen) liegen in der Wand und damit in der Dämmschicht
                              - keine identischen U-Werte in der Außenhaut möglich (Übergang Keller und Betondecken)
                              - deutlich höhere Rissgefahr da einschaliges Mauerwerk
                              - Sommerlicher Wärmeschutz
                              - nicht verbreitet ins unserer Region

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