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Anforderungen an ein massives Kfw55 Haus

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    #16
    Zitat von Jambala Beitrag anzeigen
    + bei Flachdach durchgehend identischer U-Wert für das gesammte Gebäude, damit nahezu keine einzige Wärmebrücke (außer bei den Fallrohrbefestigungen)
    Das liegt aber daran, dass KS & Beton im Prinzip gar nicht dämmt und du daher das ganze Haus "einpacken" musst. Wir machen das auch so, aber die Details an den Anschlüssen werden teilweise sehr aufwändig - bin mir daher nicht sicher, ob ich das als "Vorteil" herausstellen würde, zumal deutlich höhere Anforderungen an die Bauausführung und -überwachung gestellt werden als bei einschaligen Wandaufbauten.

    Bevor ich mir über die Wärmebrücke einer Fallrohrbefestigung Gedanken machen würde, würde ich erst über Lösungen für Rolladenkästen, Raffstoren, Aussensteckdosen und -leuchten, Markisen, Aussenkamine usw. nachdenken.

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      #17
      Ja klar, daher nennt man das Prinzip ja auch Thermohaut. Die innere Struktur ist für die Statik und den Schallschutz, die äußere für die Dämmung.

      Nachdem wir bereits einmal gebaut haben, sehe ich bei unserer würfelförmigen Konstruktion mit Flachdach keine problematischen oder aufwendigen Anschlüsse.

      Der Übergang von Keller auf Außenwand oder von Außenwand auf Decken wäre mit T9 weitaus komplizierter zu lösen.

      Folgende Punkte gilt es aus meiner Sicht aber zu beachten:
      - möglichst nichts an der Fassade anbringen, also keine Fassadenleuchten, sondern besser Bodenstrahler, kein Briefkasten an der Fassade (tut in Summe aber auch der Optik gut und minimiert dem Aufwand beim späteren streichen)
      - Fallrohre mit Thermodübeln befestigen und vor Eindrehen der Schraube Kompressionsband um die Schraube wickeln (Dachdecker achten i.d.R. auf solche Details nicht)
      - beim Übergang von Fassade auf Flachdach durchdachte Konstruktion wählen und mit gleitenden Mauerabdeckungen arbeiten, auf keinen Fall Mauerabdeckungen verschrauben oder verlöten

      Hier meine Vorgaben für den Dachdecker im Anhang. Dieser Übergang wird sehr oft mangelhaft ausgeführt (z.B. mit Betonrahmen)
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        #18
        Da ihr gerade über Steine diskutiert:
        Probier es doch mal mit einem hochdämmenden Ytong. Die gibt es inzwischen als 0,07er Steine. Dämmt gut, einfach und schnell zu verarbeiten. Und ich traue selbst so einem weichen Stein deutlich mehr Jahre zu als jedem EPS, XPS oder jeder Glas- oder Steinwolle.

        Durch die absolut homogene Masse der Wand sind die auch recht gut beim Schall. Man braucht zwar nachher recht lange Dübel, aber das ist das geringste Übel.

        KFW 55 ab 36,5 cm. Hier mal ein Link: Ytong Silka Dämmsteine - Ytong Planblock


        Grüße,

        Christoph

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          #19
          Auch da gilt das gleiche Problem beim Übergang auf Betonkeller und Decken. Leider im Mehrgeschoßbau mit Betonkeller oftmals ein "Show Stopper".

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            #20
            Schon mal den Schallschutzziegel von Wienerberger/Schlagmann beaugäpfelt?
            Gibt es inzwischen auch als S9.

            Die KfW-Werte sind ja Recht u. schön, jedoch spiegeln sie nicht den reelen Objektwert wieder, da sich die Berechnung nach Standardstandort u. nicht realen Standort richtet.
            Gruss
            GLT

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              #21
              @Jambala
              Ich sehe die Daten der Bauphysik als Brauchbar an, um ein KFW-55-Wohnhaus zu erreichen. Wie schon hingewiesen, kann eine ungünstige Geometrie (A/V-Verhältnis) die Gesamtbilanz trüben.
              Auch die TGA mit Sole-WP Cop 4 und KWL ist eine gute Basis.

              Eine solarthermische Anlage könnte mit Vakuum-Kollektoren die Gesamt-Energieeffizienz einen großen Schritt weiter bringen. In der Praxis kann die Sole-WP in der Übergangszeit die wärmere Solarthermie-Ausbeute nutzen, da das Erdreich im Winter bei wesentlich niedrigeren Temperaturen liegt.

              Das ist alles eine Frage der Planung, der eigentlichen Projektierung, der sachkundigen Analyse, Konzeptionierung und Berechnung.

              Dennoch wäre eine zusätzliche Investition in Solarthermie mit Vakkuumtechnik nicht ohne.

              Nur,... die normalen Flachkollektoren geben ja schon sehr früh den Geist auf. Ich frage mich eh, warum die Dinger überhaupt noch zugelassen sind, wo doch nur noch Heizungsunterstützung das Ziel ist, da WWB ein kleinerer Teil des Energiebedarfs darstellt.

              Geht es rein nur um die günstige Effizienzsteigerung mit wenig Kohle, schau Dir bitte einen Zimmerofen für Pelletfeuerung an, der an die Zentralheizung angeschlossen ist. Die gibt es mit ca. 8kW Heizleistung, die ca. 1,6 kW an den Raum abgeben. Diese Pelletöfen gibt es z.B. von Hansa-Brenner und liegen so bei 2,5 - 3,x k€. Sicher brauchst noch eine Verbrennungsluftversorgung und eine Abgasleitung.

              Weiterer Vorteil der Pelletfeuerung wäre die Möglichkeit, höhere Temperaturen für die WWB und wg. der Trinkwasserhygiene zu fahren, wenn man das möchte/muss.

              P.S.: Gibt es hier irgendwo einen Vorstellungs-Thread für Neue? Ist mein erster Beitrag und hab noch nirgends was gefunden hierzu.

              saludos, serrano

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                #22
                Das Ganze fängt schon damit an, dass bereits zum Zeitpunkt der Darlehensbeauftragung der gesamte Bau durchgeplant werden muß. Wenn man sich also um ein Grundstück bemüht, sollte vorher die Finanzierung stehen. Ohne zu wissen ob man das Grundstück nun wirklich bekommt (das ist erst nach dem Notar klar), muß ein Architekt, Fachplaner und Energiegutachter beauftragt werden. So etwas denken sich auch nur Theoretiker ohne Erfahrung mit den realen Bauabläufen aus.
                Bei einer gesunden Finanzierung ist das aber Praxis und nicht Theorie. Da kauf ich das Grundstück mit Eigenkapital, plane dann das Haus mit dem Archi, schreibe aus und dann, wenn der Gesamtumfang klar ist, gehts zur Bank...
                Derzeit zwischen Kistenauspacken und Garten anlegen.
                Baublog im Profil.

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                  #23
                  Zitat von greentux Beitrag anzeigen
                  Bei einer gesunden Finanzierung ist das aber Praxis und nicht Theorie. Da kauf ich das Grundstück mit Eigenkapital, plane dann das Haus mit dem Archi, schreibe aus und dann, wenn der Gesamtumfang klar ist, gehts zur Bank...
                  Das mag in Sachsen funktionieren. Hier macht der Grundstückswert locker mal 50% der Gesamtkosten aus.

                  Trotzdem ist das Problem nicht so wild wie dargestellt. In Stuttgart wird nur noch KfW70 oder besser überhaupt genehmigt, d.h. die KfW-Finanzierung kann man schon mal einplanen - an anderen Orten mag das ähnlich sein. Ob man dann den Tilgungszuschuss bekommt oder nicht, kann man sich dann immer noch nachträglich überlegen. An der Gesamtfinanzierung macht er sowieso nicht viel aus.

                  Max

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                    #24
                    Hallo,



                    wir haben sehr ähnlich gebaut, einziger Unterschied ist die Bauform: klassich 1,5 – Geschosser 9m x 11m mit Satteldach, keine Auskragungen zur Minimierung geometrischer Wärmebrücken.
                    Wände (außen) 17,5cm KS (mit Rohdichte 2,2), hauptsächlich aus Gründen der Wärmekapazität, d.h. Wärmespeicher im Winter und „Kälte“-Speicher im Sommer. Der gute Schallschutz ist ein schöner Nebeneffekt. Dämmung 24cm 032 EPS
                    Dämmung unter Bodenplatte: 30cm 090er Schaumglasschotter
                    Dämmung Kellerwand: 20cm 035er EPS
                    Dämmung Dach: 16cm 035er Mineralwolle Zwischensparren + 8cm 024er PU Aufdach

                    Heiztechnik: Sole-Wasser-WP (100m Bohrung)
                    Lüftung: zentrale KWL
                    Zusätzlich haben wir noch eine 9kWp PV Anlage auf dem Dach.

                    In der Planung kamen wir laut Energieberater ganz knapp auf KFW40 (EnEV 2009), das Problem war aber nicht die WP zzgl. PV, sondern der Transmissionswärmeverlust, so dass wir an einigen Ecken nochmal die Dämung verstärken mussten. Die WP hatten wir mit einer AZ von 4,0 berücksichtigt. Real sind es momentan 4,2 inkl. WW Bereitung übers Jahr. Wir haben aber leider nur Effizienshaus 70 beantragen können, da die Bank das 40er nicht vermittelt hat.


                    Wenn Du mit Deiner WP (AZ 4) bei einem Primärenergiefaktor von aktuell 2,6 für den Strom rechnest, bist Du allein schon bei 60% dessen was du mit Erdgas (Faktor 1,1) hättest. Was bei mir noch viel gebracht hatte war die KWL. Hat Dein Energieberater denn die KWL richtig einbezogen? Wir haben einen Wirkungsgrad von 85% eingerechnet. Allerdings musst Du ja auch an den Transmissionswärmeverlusten noch drehen, wie soll das im Nachhinein gehen?



                    Eine Solarthermie(ST) lohnt sich für Dich nicht! Wenn dann würde ich eine PV-Analge installieren. Nur kurz überschalgen Wirkungsgrad (WG): WG(ST) = 70% , WG(PV) = 14% mit WP(AZ4) sind das dann 56% für die Wärmeerzeugung. D.h. dein Gespann WP und PV bringt nur ca. 20% (56%/70%) weniger thermische Leistung als die reine Solarthermie bei gleicher Kollektorfläche. Allerdings bringt die Solarthermie nur bei Sonne brauchbare Temperaturen, die PV liefert acuh bei bewölktem Himmel Strom für die WP und vor allem: Überschüsse können mit der ST nicht verwertet werden! Daher werden WP+PV als ergänzende und WP+ST als konkurierende Systeme betrachtet.


                    Unterm Strich bringt unser Konzept deutlich mehr als die starre EnEV Kalkulation zulässt. Wir haben von Mai12 bis Mai13 4.000kWh Strom für das ganze Haus (4 Personen) aus dem Netz bezogen (Heizung, WW und Hausstrom über einen Zähler) und 10.000kWh eingespeist. Ein Plus von 6.000kWh. So ein Plusenergiehaus wird in der EnEV gar nicht erfasst und auch nicht gefördert. Ein Kollege mit seinem Passivhaus hatte diesen Winter allein 3000kWh mit seinem E-Heizstab heizen müssen und er hätte die Effizienzhaus 55 Anforderung rein rechnerisch locker erfüllt. Soviel zur EnEV.

                    Ich empfehle Dir, schei… auf die EnEV Berechnung und die KfW Vergütung und freue Dich über Dein Konzept.

                    Viele Grüße
                    Lutz

                    PS: der Primärenergiefaktor für Strom wird dieses Jahr auf 2,0 und im nächsten Schritt auf 1,8 abgesenkt.

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                      #25
                      Zitat von greentux Beitrag anzeigen
                      Bei einer gesunden Finanzierung ist das aber Praxis und nicht Theorie. Da kauf ich das Grundstück mit Eigenkapital, plane dann das Haus mit dem Archi, schreibe aus und dann, wenn der Gesamtumfang klar ist, gehts zur Bank...
                      Nur einmal so zur Orientierung. In Düsseldorf kostet ein Reihenhausgrundstück min. 200.000€ (wenn man es überhaupt solo ohne Bauträger kaufen kann).

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                        #26
                        Zitat von l0wside Beitrag anzeigen
                        Trotzdem ist das Problem nicht so wild wie dargestellt. In Stuttgart wird nur noch KfW70 oder besser überhaupt genehmigt, d.h. die KfW-Finanzierung kann man schon mal einplanen - an anderen Orten mag das ähnlich sein. Ob man dann den Tilgungszuschuss bekommt oder nicht, kann man sich dann immer noch nachträglich überlegen. An der Gesamtfinanzierung macht er sowieso nicht viel aus.
                        Für die Strukturierung der Finanzierung ist die Art des KfW-Darlehens und der -anteil sehr erheblich.

                        Einfach 300.000€ Kredit beantragen und später entscheiden, ob und wie KfW entspricht im Regelfall nicht der Realität.

                        Je nach Erstellung des Gebäudes kann es auch sehr sinnvoll zu sein, die Effizienzstandards der KfW zu ignorieren. So ist der Aufpreis bei manchem Bauträger plus die daraus resultierenden Finanzierungskosten oftmals deutlich höher als der KfW Benefit und die operative Ersparnis der nächsten 20 Jahre.

                        Die meisten Menschen gehen nicht zum Notar ohne ein schriftliches Finanzierungsangebot zu besitzen. Dieses erfordert aber bereits einen erheblichen Planungsaufwand. Wenn der Verkäufer dann doch den Notartermin platzen läßt, weil jemand Anderes mehr zahlt, sind die Planungskosten wertlos.

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                          #27
                          Zitat von Arctyc Beitrag anzeigen

                          Ich empfehle Dir, schei… auf die EnEV Berechnung und die KfW Vergütung und freue Dich über Dein Konzept.
                          Grundsätzlich bin ich Deiner Meinung. Wenn ich jedoch mit einigen Kniffen und einer PV-Anlage auf KfW55 komme, ist mit dem daraus resultierenden Tilgungszuschuß von 5000€ schon die Hälfte der PV-Anlage bezahlt.

                          Eine grundsätzliche Konzeptänderung würde ich wegen der KfW auch nicht vornehmen.

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                            #28
                            Gerade dann würd ich doch auf "die paar Kröten" von der KfW sch***** und so bauen wie man selbst es für richtig und passend (in Bezug auf Geldbeutel) findet.
                            Die Diskussion ist ähnlich wie im Kaminofen-Thread ... irgend einen Tod muss man sterben. Und was so mancher hier in die Hütte investiert da kann es doch nicht an "300€ Heizkosten im Jahr gespart" liegen.

                            Hat mal jemand die Mehrinvestitionen den gesparten Ausgaben gegenübergestellt. Wenn man die Kohle nicht gerade unter dem Kopfkissen zu liegen hat dann fressen das allein die Finanzierungsgebühren wieder auf.

                            Und bitte nicht vergessen, nach 10 oder 15 Jahren läuft die KfW-Finanzierung aus ... wie gehts dann weiter?
                            Umgezogen? Ja! ... Fertig? Nein!
                            Baustelle 2.0 !

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                              #29
                              Bei Effizienzstandard 55 hast Du nur 5% Tilgungszuschuss (also 2500€). Die zusätzlichen Anstrengungen für diese Formalität (wie in deinem Fall) überfordern den Betrag (zzgl. der erwarteten Energieeinsparung) schnell.

                              Außerdem würde ich auf jeden Fall über eine Lüftung nachdenken. Zumindest wenn Du mit Keller und luftdichter Gebäudehülle planst.
                              Die Anlage hilft nicht nur im Winter Energie zu sparen, sondern vermindert auch im Sommer die Kondensations- und Schimmelgefahr im Keller.

                              Wie weit ist denn Dein Projekt bisher fortgeschritten? Steht erst die Planung oder schon das Haus?

                              Viele Grüße
                              Lutz

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                                #30
                                Bauantrag ist vor 3 Wochen gestellt worden. Meine selbsterstellten 1:50 CAD Pläne sind jetzt beim Architekten zwecks Detail-Optimierung.

                                Bei der Finanzierungsanfrage haben wir schnell auf KfW70 optimiert, was relativ leicht war, um so überhaupt ein günstiges KfW Darlehen zu bekommen. KWL war dazu nicht erforderlich.

                                Die KfW Darlehensverträge erlauben eine weitere Optimierung auf KfW55, so dass dann der zusätzliche Tilgungszuschuß greifen würde.

                                Die KWL möchte ich aber trotzdem einbauen wegen konstanter Luftqualität und um Fehllüftungen/Schimmel insbesondere im Keller zu vermeiden.

                                Eine PV-Anlage ist eine Zusatzoption, die ich erst im weiteren Bauverlauf nach dann aktueller Gesamtkostensituation entscheiden werde. Wenn diese dann noch in Richtung KfW55 helfen sollten umso besser.

                                Neben der Energiebedarfsrechnung kündigt sich schon das nächste grenzwertige Thema in Form der Heizlastberechnung an. Im Jahr 2013 werden dabei doch tatsächlich gem. DIN solare Gewinne ignoriert und so vermutlich die Heizungen in gut gedämmten Häusern deutlich überdimensioniert.

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