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Neue 1-Wire Busteilnehmer (Sensoren etc.) im laufenden Betrieb anschließen?

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    [wiregate] Neue 1-Wire Busteilnehmer (Sensoren etc.) im laufenden Betrieb anschließen?

    Hallo 1-Wire Gemeinde!

    Ich bin derzeit dabei meine im Rohbau vorbereitete 1-Wire Installation auszubauen / zu verklemmen etc. - hab mir einen TWS bestellt und bereite jetzt entsprechend alles vor. Habe mich dabei immer ans Planungshandbuch von Wiregate gehalten.


    Jetzt hab auch zwei Fragen, auf die ich weder im Forum noch im Planungshandbuch Antworten finden konnte.

    1) Können 1-Wire Sensoren bedenkenlos im laufenden Betrieb vom 1-Wire Bus angeschlossen werden?

    2) Sollte man eine Spannungsfreischaltung einplanen? Also z.B. 1-Wire Bus Schaltnetzteil über KNX Schalt-Aktor stromlos schalten, damit z.B. erforderliche (Um-)Klemm-Arbeiten sicher durchzuführen sind? Das wäre ja dann spätestens sinnvoll, wenn man die Linie mit einem Seitenschneider trennen müsste um eine neue Klemmstelle einzubauen. Thema Kurzschluss...

    Wie macht ihr das in der Praxis?

    Danke und beste Grüße

    Oli


    #2
    Zitat von oli171 Beitrag anzeigen
    1) Können 1-Wire Sensoren bedenkenlos im laufenden Betrieb vom 1-Wire Bus angeschlossen werden?
    Ja. Aber es gibt dabei ein wenig zu beachten.

    (Eine Bitte: Die Antwort ist nicht spezifisch an Dich, sondern an alle Leser gerichtet. Da ich das jeweilige Vorwissen und die jeweilige Qualifikation nicht einschätzen kann, hole ich ein wenig weiter aus, als es für den einzelnen nötig ist. Es gibt auch eine Menge Maker unter den Lesern, die sich zwar das ein oder andere zutrauen selbst zu machen, aber die Vorschriften und das Wort "Isolationskoordination" noch nie gehört haben. Daher ein paar klare Worte im Folgenden. Ich bitte um Verständnis)

    In unseren Datenblättern steht bei den meisten Sensoren, dass diese im Betrieb an- und abgeschlossen werden können. Dort steht aber auch, dass die Installtion von eine Fachmann vorzunehmen ist. Bedeutet: Wer insgesamt fachmännisch sauber bei der gesamten Anlage vorgeht, der kann 1-Wire Sensoren (gilt auch für KNX) im Betrieb an- und abklemmen. Beide Busse sind SELV, das bedeutet Sicherheitskleinspannung, ist also für den Menschen - sofern alles richtig und fachmännisch aufgebaut wurde - ungefährlich.

    Aber: Es sind unbedingt die Bestimmungen zur Isolation zwischen Niederspannung (bis 1000 V) und den SELV-Komponenten zu beachten. In der gesamten Anlage. Wer hier schludert in der Verteilung und Gefahren einbaut, so dass 230 V womöglich in Berührung kommen mit SELV-Komponenten / Verdrahtung, der könnte - neben der Technik - auch Leben bedrohen. Daher muss man die Antwort auf solche Fragen immer auch unter dem Aspekt betrachten, ob die gesamte Anlage fachmännisch - insbesondere hinsichtlich der Isolation - korrekt aufgebaut wurde.

    Und zweitens, auch kleine Spannungen können Schäden an der Technik verursachen. Zum Beispiel können selbst kleinere 12 V Netzteile durchaus Kurzschlussleistungen im Bereich von 30 bis 100 W erbringen (also die Leistung von Lötkolben) und damit eine ziemliche zerstörerische Kraft (gegnüber den kleinen Bauteilen). Wenn man solche 12 V auch nur für Sekunden auf Baugruppen (wie bei 1-Wire) klemmt die für 5 V ausgelegt sind, dann geben die Bauteile angesichts der verfügbaren Leistungen der Netzteile durchaus nach. Ist auch bei KNX nicht anders, wobei dort erst bei Spannungen die über 35 bis 40 V liegen, da die KNX-Baugruppen für 29 V gebaut sind.

    Das Arbeiten unter SELV hat aber den Reiz, dass man vor dem Verklemmen jeweils an den aktiven Adern messen kann. ICH würde also im 1-Wire Bus mit angeschalteter Spannung arbeiten und vor jedem Klemmen mit dem Multimeter nachmessen, welche Spannung an der zu verklemmenden Ader anliegt. Damit vermeidet man, dass man womöglich 12 V oder mehr (für die Versorgung von VOC) auf einen Anschluss für 5 V / GND / 1-Wire klemmt. Hierauf ist wirklich zu achten, es gibt immer wieder Kunden, die das Unterschätzen.

    Daher bitte ich um Beachtung aller Vorschriften und empfehle zusätzlich einen Blick in unser Installations-Handbuches zum PBM: https://shop.wiregate.de/download/In...eitung_PBM.pdf


    Zitat von oli171 Beitrag anzeigen
    2) Sollte man eine Spannungsfreischaltung einplanen? Also z.B. 1-Wire Bus Schaltnetzteil über KNX Schalt-Aktor stromlos schalten, damit z.B. erforderliche (Um-)Klemm-Arbeiten sicher durchzuführen sind? Das wäre ja dann spätestens sinnvoll, wenn man die Linie mit einem Seitenschneider trennen müsste um eine neue Klemmstelle einzubauen. Thema Kurzschluss...
    Nun, das Trennen einer unter Spannung stehenden Leitung mit dem Seitenschneider ist nicht zu empfehlen, schon gar nicht wenn 12 V aus einem eigenen Netzteil im Spiel sind. Es wäre empfehlenswert, eine Leitung erst dann unter Spannung zu setzen / am Bus anzuschließen, wenn man solche Arbeiten erledigt hat. Ob man das so häufig macht, dass man gleich einen Aktor einsetzt, kann ich mir nicht vorstellen. So ein Aktor ist für 10 bis 20 Jahre gebaut. Abgesehen von der Installationsphase und der ein oder anderen Fehlersuche sollte man ein "Fernabschalten" nicht benötigen, da kann man auch die Sicherung für das Netzteil des 1-Wire-Kreises herausnehmen.

    Aber wer den Komfort möchte und dafür zeit und Geld hat, der darf auch eine Aktor nehmen.

    lg

    Stefan

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      #3
      Lieben Dank Stefan!

      Ich finde es wirklich toll, dass du dir immer so viel Zeit nimmst um "unsere" Fragen zu beantworten!
      Die Installationsanleitung des PBM hatte ich schon gelesen, für diese bin ich übrigens auch dankbar, weil ihr doch auf viele wichtige Dinge hinweist.

      Für "meine Installation" habe ich nun einen Fahrplan, dank der letzten zwei von dir beantworteten Puzzlesteine.
      Die Spannungsfreischaltung via Aktor baue ich mir dann ein - ich habe noch etliche freie Schaltaktor-Kanäle der Komfort ist es mir Wert.
      Bezüglich Anschließen habe ich konsequent auf ein Lila Y-ST-Y 2x2x0,8 explizit für 1-Wire gesetzt, mich an eure Empfehlungen zur Verlegung gehalten und natürlich auch auf die konsequente Verklemmung (schwarz auf schwarz, rot auf rot usw.) mit geeigneten Klemmen (Wago 243 Serie) gehalten.
      Ebenso wurde der SELF Teil in der Verteilung und Dosen mit Abstand zu den 230V Leitungen installiert. Alle Dosen sind z.B. explizit für 1-Wire, ohne irgendwelche Berührung zu 230V Leitungen...

      Kurz um, sollte so weit alles passen!

      Danke nochmals. Der Timberwolf kann kommen...

      VG

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        #4
        Hallo Oli,

        wunderbar, soweit sieht alles gut aus. Und immer auf ordentliche Verklemmung achten, darin liegen 95% aller Fehler.

        lg

        Stefan

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          #5
          Zitat von oli171 Beitrag anzeigen
          Die Spannungsfreischaltung via Aktor baue ich mir dann ein - ich habe noch etliche freie Schaltaktor-Kanäle der Komfort ist es mir Wert.
          Vorsicht! Ein Relais das in seinem Leben schon mal Leistung geschaltet hat sollte man nicht mehr dafür hernehmen Signale (also niedrige Spannung, geringer Strom, hohe Frequenzen) zu schalten.
          TS2, B.IQ, DALI, WireGate für 1wire so wie Server für Logik und als KNX Visu die CometVisu auf HomeCockpit Minor. - Bitte keine PNs, Fragen gehören in das Forum, damit jeder was von den Antworten hat!

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            #6
            Hallo Oli,

            bzgl. dem richtign Hinweis von Chris habe ich nochmal Deinen Post nachgelesen:


            Zitat von oli171 Beitrag anzeigen
            2) Sollte man eine Spannungsfreischaltung einplanen? Also z.B. 1-Wire Bus Schaltnetzteil über KNX Schalt-Aktor stromlos schalten, damit z.B. erforderliche (Um-)Klemm-Arbeiten sicher durchzuführen sind? Das wäre ja dann spätestens sinnvoll, wenn man die Linie mit einem Seitenschneider trennen müsste um eine neue Klemmstelle einzubauen. Thema Kurzschluss...
            Du willst auf der Primärseite - also den 230 V abschalten. Woran man hierbei denken muss ist, dass wir dringend empfehlen, den 1-Wire Bus, VOC-Sensoren und den Server aus einer Spannungsquelle zu versorgen. Wenn man diese einfach abschaltet, dann ist auch der Server ohne Spannung. Einfach geht das nur mit dem Timberwolf Server 2600 mit der eingebauten USV, der dann eben sauber herunter fährt.

            Ansonsten müsste man jeden anderen Server erst sauber herunterfahren, bevor man diesen Anlagenteil stromlos macht. Da der Server aber auch im KNX Netz hängt und dort Pakete aufzeichnet und mit seiner Logik auch reagiert und die Visu bereitstellt und zig weitere Services, sollte man den Server nicht herunterfahren.

            Was bleibt, wäre eine Trennung des 1-Wire Busses nach dem Busmaster, hier aber nicht mit den Relais "grober Aktoren" sondern mit feinen Signalrelais, damit die Übertragung nicht durch einen schlecht leitenden Übergang gestört wird, wie Chis mit seinem Post ausführt.

            Insgesamt ist das ein Weg, der mir nicht alszu häufig beschritten scheint und wo es an Langzeiterfahrung fehlt, darum musst Du das mit Dir selbst ausmachen, ob das wirklich zielführend ist am Ende.

            lg

            Stefan

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              #7
              Hallo Stefan, ebenfalls hallo Chris,

              ja ich hatte im Sinn die 230V Primärseite via Aktor abzuschalten.

              Gut ich kenne den TWS noch nicht - aber ganz klar, wenn der TWS ein ordentliches Herunterfahren benötigt, dann ist das so. Alles gut!
              D.h. Timberwolf (350Q) über die Weboberfläche herunterfahren und dann die Spannung unterbrechen wäre okay - so wie ich verstanden habe? :-)

              Ich hoffe mal der Herunterfahren-Button ist dann in der Webverwaltung im TWS drin

              Dank euch und SG!



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