Der D ist nicht implementiert, da er bei einer Raumtemperaturregelung nicht sinnvoll ist. Daher wird er auch nicht kommen.
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MDT Heizungsaktor: Regelverhalten ohne D-Anteil?
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Zitat von hjk Beitrag anzeigenDer D ist nicht implementiert, da er bei einer Raumtemperaturregelung nicht sinnvoll ist. Daher wird er auch nicht kommen.
Genau das würde meiner Ansicht nach ein D-Anteil verhindern, wenn er gut eingestellt ist, weil der das Absinken "erkennen" und schon vorher gegenregeln würde.
Wenn du sagt, das kommt nicht, ist das völlig OK für mich, ist schließlich eure Entscheidung. Mir geht es aber um die Frage warum das nicht sinnvoll sein soll bei der Raumtemperaturregelung.
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Zitat von DerOptimist Beitrag anzeigenDer Regler "wartet" bis die Temperatur unter die 23 °C gefallen ist und fängt dann an, die Stellgröße langsam von 0% zu erhöhen. Das ist reproduzierbar, egal die schnell das Sinken stattfindet, der Stellwert zuckt erst sobald die 23 unterschritten sind. Dann dauert es natürlich bis der Boden warm wird etc..
Du kannst das nur verhindern, indem die Sonneneinstrahlung (wie auch ihr Wegfall) bereits vor dem RTR, nämlich bei der Bereitstellung einer geeignet reduzierten Vorlauftemperatur eingreift. Und je träger die Heizung ist, umso früher vor dem Beginn oder Ende der Einstrahlung muss das geschehen -- das geht natürlich nur mit Kenntnis von Sonnenstand und Wettervorhersage (Bedeckungsgrad).
Über die lange Zeit, in der die Temperatur über 23 Grad ist, sammelt der RTR einen hohen I-Anteil auf. Den muss er erst mal wieder abbauen (was er nur durch Sollwertunterschreitung kann) bevor er wieder auf macht. Du kannst das evtl. beschleunigen, indem Du dem RTR einen Betriebsartenwechsel (oder eine hinreichend große Sollwertänderung) schickst. Manche stellen dann den I-Anteil auf Null und fangen wieder mit dem reinen P-Anteil an zu regeln. Im Idealfall tust Du das genau dann, wenn die fallende Temperatur durch die Obergrenze des Proportionalbereichs geht. Das ist die Temperatur, bei der ein reiner P-Regler gerade auf Null Prozent stellt.
Beispiel: Deine Solltemperatur sei 23 Grad, der Proportionalbereich 4 Grad. Durch die Sonneneinstrahlung habe sich der Raum auf 26 Grad aufgeheizt. Stunden später wird es Nacht und der Raum fängt an auszukühlen. Sobald die Temperatur unter 25 Grad fällt, schickt eine geeignete Logik dem Regler kurz mal eine andere Betriebsart (mit stark unterschiedlicher Solltemperatur) und dann wieder die gewünschte. Richtige Reglereinstellung (keine zu kurze Nachstellzeit) vorausgesetzt, wird dann die Stellgröße bei weiterem Absinken der Raumtemperatur von Null aus ansteigen, lange bevor 23 Grad Raumtemperatur ereicht werden. Dies wird um so schneller und mehr der Fall sein, je schneller die Temperatur weiter fällt.
Grüße von HorstZuletzt geändert von hyman; 21.11.2019, 09:14.
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kann man sich Stunden mit beschäftigen ... PT2 und co. finde ich auch lustig ...
https://www.uni-due.de/imperia/md/co...rhalten_de.pdf
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Zitat von ets3-user Beitrag anzeigenMach mal und lass uns an deinen Tests teilhaben.
Grüße Christian
heizung_ez_d.png
"Normales" PI-Verhalten wäre, dass gegen 0:30 der Sollwert unterschritten wird, und dann der Stellwert langsam beginnt zu steigen. In dieser Zeit (bis der Stellwert angestiegen ist und sich der Boden langsam aufgewärmt hat) wäre die Raumtemperatur ein Stück unter Soll gefallen.
Jetzt ist es so, dass das Absinken gegen 22:30 den Stellwert zum einen früher und zum anderen schneller ansteigen lässt (ich nehme den Ziel-Wert für den Regler über Sollwertverschiebung hoch, orange Kurve). Dadurch wird das "Unterschwingen" vermieden.
Bei einem Absinken von 25 Grad und kälteren Außentemperaturen wäre das natürlich alles deutlich stärker ausgeprägt, aber ich denke das Prinzip ist sichtbar.
Zur Info, falls jemanden meine Umsetzung interessiert: Ich nutze Home Assistant (ähnlich zu openhab) mit AppDaemon und schaue mir damit alle 5 Minten die Ableitung der Temperaturkurve aus der letzten halben Stunde an. Die multipliziere ich mit einem Faktor (den ich gerade noch optimiere) und habe meine Sollwertverschiebung. Läuft seit ca. 2 Wochen problemlos. Instabilitäten habe ich keine beobachtet, gelegentlich kommt es noch zu kleineren Über- oder Unterschwingern, aber alles vom Niveau her deutlich weniger als die prinzipbedingten Unterschwinger des reinen PI-Reglers.
Mich würde, vor allem nach den Ergebnissen, immer noch interessieren wieso ein D-Anteil bei der Raumtemperaturregelung anscheinend nicht sinnvoll ist, wie es hjk angemerkt hat und ich auch sonst an anderer Stelle lese. Je mehr ich mich damit beschäftige, desto mehr bezweifle ich diese Ansicht.
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Zitat von DerOptimist Beitrag anzeigenSo, inzwischen läuft mein Programm in der Testphase. Aktuell mal im Esszimmer und im Bad
Die Frage geht natürlich an alle....
Oder aber habt Ihr die Heizungssteuerung auf Zeitprogramm und damit auf Dauerlast gestellt?!?
Geschichte reimt sich.
- Mark Twain -
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Zitat von DerOptimist Beitrag anzeigenMich würde, vor allem nach den Ergebnissen, immer noch interessieren wieso ein D-Anteil bei der Raumtemperaturregelung anscheinend nicht sinnvoll ist, wie es hjk angemerkt hat und ich auch sonst an anderer Stelle lese. Je mehr ich mich damit beschäftige, desto mehr bezweifle ich diese Ansicht.
Es zwingt Dich ja niemand, die eingebauten PI-Regler zu benutzen. Kannst ja alles mit einem externen Regler (Logikmodul oder Server) machen und da mit allen Parametern frei spielen.gemäss forenregeln soll man bitte und danke sagen! also: bitte und danke!
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Zitat von DerStandart Beitrag anzeigenMeine Therme bekommt die prozentualen Werte aller Stellantriebe übermittelt und passt somit die Vorlauftemperatur an. Außentemperatur interessiert da nicht mehr.
Zitat von squeezer Beitrag anzeigenSomit kann die Situation entstehen, dass ggf. Stellventile gemäß der Reglersteuerung geöffnet sind, jedoch die Heizung gar keine Leistung liefert.Zuletzt geändert von Gast1961; 19.12.2019, 20:13.
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Zitat von 6ast Beitrag anzeigenChristoph, das klingt auch interessant. Wenn du mal Langeweile hast wäre das ein Thema für einen eigenen Thread.
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Zitat von concept Beitrag anzeigenEs zwingt Dich ja niemand, die eingebauten PI-Regler zu benutzen. Kannst ja alles mit einem externen Regler (Logikmodul oder Server) machen und da mit allen Parametern frei spielen.
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Der D-Regler (D wie Differenziell) ist der Regleranteil, der versucht in die Zukunft zu sehen.
Er beobachtet die Veränderung des Eingangssignal, des Istwertes. Wenn der Istwert plötzlich wegdriftet, dann versucht der D-Regler sofort Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Er reagiert sofort auf Störungen.
Das kann man z.B. bei Lagereglern gut nutzen. Eine Windbö, die einen Quadrokopter kippt.
Bevor der P-Regler merkt, was los ist, haut der D-Regler sofort dagegen um die ungewünschte Bewegung aufzufangen.
Bei trägen Systemen eher kontraproduktiv: Macht man die Tür des Ofen auf, sackt die Lufttemperatur ab, der D-Regler powert Leistung rein.
Ist die Tür wieder zu, ist die Luft schnell wieder heiß, aber die zusätzliche Leistung, die schon in der Heizspirale steckt, führt zur Temperaturüberhöhung.Gruß MatthiasEIB übersetzt meine Frau mit "Ehepaar Ist Beschäftigt"
- PN nur für PERSÖNLICHES!
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Zitat von MatthiasS Beitrag anzeigenBei trägen Systemen eher kontraproduktiv: Macht man die Tür des Ofen auf, sackt die Lufttemperatur ab, der D-Regler powert Leistung rein.
Danke für das Beispiel mit dem Ofen
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Zitat von 6ast Beitrag anzeigen
Christoph, das klingt auch interessant. Wenn du mal Langeweile hast wäre das ein Thema für einen eigenen Thread.
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