Um die Diskussion aus "ETS Home Edition" aufzugreifen, zu kanalisieren und um bei zukünftigen Diskussionen zum Thema auf diesen Thread verweisen zu können:
Braucht KNX eine agilere und/oder offene Entwicklung und wie könnte die aussehen?
Meine persönliche Meinung ist, dass KNX mit seiner Größe, dem herstellerübergreifenden Protokoll und seiner Abwärtskompatibilität so ziemlich einzigartig auf dem Markt ist.
Allerdings leidet das System an drei großen Problemen:
1. Die ETS als teure Einstiegshürde schreckt Neueinsteiger ab. Klar, 1000 EUR sind im Vergleich zu dem, was ein KNX-System im Endausbau kostet, nicht viel, aber wie man auch hier im Forum sieht, fangen die meisten erst einmal mit einer kleinen Planung an - und da steht KNX mit dieser Hürde nicht besonders gut dar. ETS Inside und ETS Home sind gute Ansätze, sollten aber noch weiter gedacht werden. Zum Beispiel könnte ich mir vorstellen, bei der ETS Professional/Home beim etablierten Konzept zu bleiben, während sich gerade die ETS Inside dafür anbieten würde, als OpenSource-Konzept mit Unterstützung durch die Community weiterentwickelt zu werden. So könnte die Inside zum Beispiel um Funktionen ergänzt werden, die eine einfache Smarthome-Steuerung per Handy Out-of-the-Box ermöglicht - nur eine von vielen Ideen.
2. Das Protokoll selbst. Mir fehlt hier die Innensicht, aber mein Eindruck ist, dass die Entwicklung neuer Protokollerweiterungen eher schwerfällig ist, was dazu führt, dass rund um KNX propietäre Systeme entstehen, die zum Teil zwar das selbe Protokoll verwenden (etwa free@home), aber doch inkompatibel dazu sind, um so triviale Dinge wie Auto-Discovery zu implementieren. Warum ist es für die Hersteller offenbar einfacher, ein eigenes Ökosystem aufzubauen, als sich herstellerübergreifend über eine offizielle Protokollerweiterung zu einigen, die solche Funktionen unterstützt? Hier hat es den Anschein, dass die internen Prozesse und Konsensfindung offenbar zu träge sind. Es gibt zahlreiche Beispiele großer Standardisierungsgremien, in denen das (inzwischen) deutlich besser läuft, als Beispiel sei hier etwas das W3C und die Weiterentwicklung von HTML genannt.
3. Community-Feedback. KNX hat vor einigen Jahren eine entsprechende Plattform gestartet, auf der es auch zahlreiche Anregungen und Ideen gibt, aber leider hat man den Eindruck, dass es sich um eine Spielwiese handelt, auf die man verweisen kann, um sich nicht mit den Wünschen der Community beschäftigen zu müssen. Es gibt so gut wie nie Feedback seitens der KNX, man erfährt nicht, ob die Anregung überhaupt in Erwägung gezogen wird. Dazu steht KNX.org auch ganz offen: "We do read all of your posts, but may not be able to respond to all comments.".
Ich wünsche mir, dass KNX auch in 10 oder 20 Jahren noch DAS Protokoll ist, dass man nimmt, wenn man ein langfristiges Smarthome-Projekt aufbauen will. Aber der Markt hat sich verändert, und ich fürchte, wenn KNX sich nicht anpasst und agiler wird, werden sie von den Marktbegleitern überholt werden.
So, und jetzt Feuer frei!
Braucht KNX eine agilere und/oder offene Entwicklung und wie könnte die aussehen?
Meine persönliche Meinung ist, dass KNX mit seiner Größe, dem herstellerübergreifenden Protokoll und seiner Abwärtskompatibilität so ziemlich einzigartig auf dem Markt ist.
Allerdings leidet das System an drei großen Problemen:
1. Die ETS als teure Einstiegshürde schreckt Neueinsteiger ab. Klar, 1000 EUR sind im Vergleich zu dem, was ein KNX-System im Endausbau kostet, nicht viel, aber wie man auch hier im Forum sieht, fangen die meisten erst einmal mit einer kleinen Planung an - und da steht KNX mit dieser Hürde nicht besonders gut dar. ETS Inside und ETS Home sind gute Ansätze, sollten aber noch weiter gedacht werden. Zum Beispiel könnte ich mir vorstellen, bei der ETS Professional/Home beim etablierten Konzept zu bleiben, während sich gerade die ETS Inside dafür anbieten würde, als OpenSource-Konzept mit Unterstützung durch die Community weiterentwickelt zu werden. So könnte die Inside zum Beispiel um Funktionen ergänzt werden, die eine einfache Smarthome-Steuerung per Handy Out-of-the-Box ermöglicht - nur eine von vielen Ideen.
2. Das Protokoll selbst. Mir fehlt hier die Innensicht, aber mein Eindruck ist, dass die Entwicklung neuer Protokollerweiterungen eher schwerfällig ist, was dazu führt, dass rund um KNX propietäre Systeme entstehen, die zum Teil zwar das selbe Protokoll verwenden (etwa free@home), aber doch inkompatibel dazu sind, um so triviale Dinge wie Auto-Discovery zu implementieren. Warum ist es für die Hersteller offenbar einfacher, ein eigenes Ökosystem aufzubauen, als sich herstellerübergreifend über eine offizielle Protokollerweiterung zu einigen, die solche Funktionen unterstützt? Hier hat es den Anschein, dass die internen Prozesse und Konsensfindung offenbar zu träge sind. Es gibt zahlreiche Beispiele großer Standardisierungsgremien, in denen das (inzwischen) deutlich besser läuft, als Beispiel sei hier etwas das W3C und die Weiterentwicklung von HTML genannt.
3. Community-Feedback. KNX hat vor einigen Jahren eine entsprechende Plattform gestartet, auf der es auch zahlreiche Anregungen und Ideen gibt, aber leider hat man den Eindruck, dass es sich um eine Spielwiese handelt, auf die man verweisen kann, um sich nicht mit den Wünschen der Community beschäftigen zu müssen. Es gibt so gut wie nie Feedback seitens der KNX, man erfährt nicht, ob die Anregung überhaupt in Erwägung gezogen wird. Dazu steht KNX.org auch ganz offen: "We do read all of your posts, but may not be able to respond to all comments.".
Ich wünsche mir, dass KNX auch in 10 oder 20 Jahren noch DAS Protokoll ist, dass man nimmt, wenn man ein langfristiges Smarthome-Projekt aufbauen will. Aber der Markt hat sich verändert, und ich fürchte, wenn KNX sich nicht anpasst und agiler wird, werden sie von den Marktbegleitern überholt werden.
So, und jetzt Feuer frei!

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