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Leitfaden Senioren und KNX

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    Leitfaden Senioren und KNX

    Hallo liebes Forum,

    Ich hab diesen Tread mal erstellt um Erfahrungen und Ideen zu sammeln.
    Hintergrund: hab mittlerweile 3 Kunden die für ihre Eltern bzw. noch lebende Elternteile gebaut haben.

    Nun ist beim ersten Kunden der Fall das die Demenz der Mutter nicht mehr nur noch tütelig ist sondern gravierend fortschreitet.

    Umgesetzt haben wir :

    Herd wird per Fernzugriff nach Anruf freigeschaltet (Schaltaktor+Schütz)
    Panikschalter per langen Tastendruck (Licht an+blinkende Status LED+Email an Sohn)
    Bedienelemente von Anfang an mit Symbolen (MDT)
    Türkontaktüberwachung siehe Panikschalter

    Ziel ist natürlich so lange wie möglich die zu pflegende Person in den eigenen 4 Wänden leben zu lassen.
    Körperliche bzw. geistige Einschränkungen werden von Fall zu Fall unterschiedlich sein.

    Daher die Frage in den Raum: Wie habt/würdet ihr diverse Fälle lösen?

    Punk ist nicht tot, Punk macht jetzt KNX

    #2
    Da jede Szene, Automatisierung oder Verknüpfung assistieren kann, gibt es da genauso viele Optionen wie Gründe für oder Wieder einer Anwendung - AAL ist immer individuell anzupassen, insbesondere an die Akzeptanz des Nutzer.

    Ich habe bei einem Kunden zum Beispiel ein Szenario hergestellt, dass die nächtliche Sicherheit gewährleisten soll ohne zu bevormunden in Form von Automatisierung. Wenn das System (in Kombination von Präsenzmeldern und Uhrzeit) das "Zu-Bett-Gehen" erkennt und nicht alle gewünschten Zustände vorherrschen (Fenster + Rolläden geschlossen im EG, Div. Lampen aus, andere aktiv, Haustür verschlossen, intern scharf aktiv ...) blinkem am Taster gegenüber dem Bett alle Status-LEDs Rot und ein Info-Display darüber zeigt die nicht erfüllten Zustände. Für Licht und Rolladen gibt es dann einen Szenen-Taster, Fenster und Haustür müssen manuell bedient werden. Ist der gewünschte Zustand hergestellt werden alle Anzeigen Dunkel. Wenn ich recht entsinne wird eine halbe oder dreiviertel Stunde nach diesem Auslösen dieser "Aufmerksamkeitsaufforderung" ein Anruf an die Kinder über die EMA angesteuert, die dann nach dem rechten schauen sollen. Falls gewünscht gibt es eine 12h-Unterbrechung dieser Funktion per Taster im Keller.

    In dem Haus gehen Nachts auch div. Innenraumleuchten mit zeitlichem Abstand An, wenn Aussen Bewegung erkannt wird, um eine aktive Person im Haus zu simulieren ... Dem Kunden war ein Gefühl von Sicherheit sehr wichtig.

    Andere brauchen einfach einen eKey-Reader, weil sie den Schlüssel drin liegen lassen, wenn sie die Post reinholen ...

    Von einem Kollegen habe ich mal gehört, dass er im Bad einen Alarm ansteuert, wenn die Badewanne zu lang genutzt wird, um die Person aufzuwecken. Das soll aber manchmal Fehlauslösungen haben, weil es auf den PM und Feuchtesensor stützt war das wohl kniffelig auszubalancieren, bis es halbwegs lief. Füllstandsensor an der Wanne wäre da (ergänzend) besser ... Es kommt halt auch drauf an, ob geeignete Sensorik vorhanden ist oder nachgerüstet werden kann.
    Zuletzt geändert von TobiHH; 22.12.2021, 10:51.

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      #3
      Das ist recht schwierig zu unterscheiden. Ist die Person eher geistig eingeschränkt (Vergesslichkeit, Bedienung von mehr als einem Knopf zu kompliziert) oder körperlich (Rollläden elektrisch, Taster auf rollstuhlgerechter Höhe, elektrischer Türöffner für Besuch, Türantriebe). Eingeschränkt im Sehvermögen (autom. Licht, sehr helles Licht).

      Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich u.a. davon berichten, dass in der Küche extrem Helle Beleuchtung notwendig wurde. So habe ich damals, weil verfügbar, für eine 2,5x5m Küche eine 2x58W Leuchtstoffröhre mit EVG montiert ca. 11000 Lumen, vorher haben 30 Jahre 3x60W Glühbirne ausgereicht ca 2000 Lumen.

      Oder der Herd wurde regelmäßig vergessen auszuschalten. Habe ich dann mit einem Elektroventil für Gas zum Zwischenstecken an den Herdanschluss gelöst.

      Ebenso wurde die Beweglichkeit schwieriger und der Gang zur Tür war nicht mehr möglich. Das 30 Jahre gewöhnte abheben am Telefon und Drücken der 2 war plötzlich zu schwierig. Also wieder ein "normaler" Taster. Auch war die Türklingel/Telefonklingel irgendwann zu leise.

      Ein Gefühl von Sicherheit brachten auch noch einige Jahre viele Telefone an jeder Ecke des Hauses (für eine Person waren 12 Telefone montiert). Die Bedienung vom Handy war zu schwierig bzw. wurde dieses auch regelmäßig nicht mitgenommen oder war leer.

      Auch können Nachtlichter, Ruftaster an kritischen Punkten (Bad und Bett) unterstützen. Ich hatte mal einen sog. Birntaster umgebaut, um die Beleuchtung aus dem Bett zu steuern.

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        #4
        Wir haben mal ein Seniorenheim mit ange. betreutes Wohnen in TGA gebaut…, da habe ich viel mit der Pflegeleitung und Pflegern gesprochen. Kann ich jedem nur empfehlen wer die Möglichkeit mal hat. Da ist die Betrachtungsweise eine ganz Andere. Alles Barrierefrei, trotz KNX einfache Schalter etc…

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          #5
          Wichtig finde ich auch ein haptisches Feedback, Glastastern gehen bei AAL gar nicht. Gefordert sind auch zwei Arten von Feedback, z.B. noch akustisch durch ein Klicken, Piepsen (hört eh kein älterer Mensch mehr) oder ein optisches (LED, Piktogramm oder sonstiges).
          Bedienung von Licht und Jalousie vom Bett aus halte ich auch für sehr sinnvoll, bei eben großen Tastflächen.
          Gruß Florian

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            #6
            Seniorengerechte Tasterauswahl




            Hallo zusammen,

            da das der "neueste" passende Thread zu dem Thema ist, krame ich den wieder einmal hervor.

            Ich bin auf der Suche nach quasi seniorengerechten Tastern bzw. Alternative zu MDT Smart 86 - BE-TAS86.02
            Sprich:

            - haptisches Feedback MUSS
            - Display, zwecks wechselnder Beschriftung sollte
            - mind. 6, besser 8 Funktionen, damit fallen "klassische" Taster zumeist weg
            - ein gewisser Designanspruch besteht bei der zukünftigen Bewohnerin, was eigentlich der einzige Grund ist, weshalb ich nicht gleich zum MDT greife
            - außerdem besteht leider auch ein Sparanspruch, was eigentlich wirkliche Alternativen zum MDT schon fast wieder ausschließt (z.B. 2x Jung F40 4-fach)

            Es handelt sich nicht um so betagte Senioren, die komplett technikfremd sind, also die Tante ist halbwegs fit am Smartphone mit Wischen und WhatsApp etc. und Onkel hat neuerdings auch ein Smartphone aufgedrückt bekommen und ist nicht ganz soo unglücklich.
            Allerdings was das Empfinden und auch die Sensorik angeht, müssen es schon physische Tasten sein, mit Wischen/Tippen oder gar nur Display alleine ist für den Alltag definitiv nix für die beiden und jünger/motorisch gewandter werden sie sicher auch nicht mehr.
            Auch (ggf. farbige) Symbole zur Beschriftung sollten sein, da sie (zumindest momentan) nicht überwiegend hier wohnen und auch ohne Brille sehen sollten, wo sie was betätigen.

            Die vielen Funktionen an einem Taster sind deswegen nötig, weil
            - ich keine Schaltbatterien montieren will
            - Tante/Onkel aber jede Beleuchtung, jeden Rollladen, ERR selbst schalten können wollen und von Szenen, Präsenzerkennung, geschweigedenn PM sperren usw. (noch) nichts verstehen wollen oder sich vorstellen können

            Vielleicht kann ich ihnen das im Laufe des Bewohnens näher bringen und sie lernen Automatismen/Szenen lieben, sodass ich das später reduzieren kann - so wäre zumindest mein Wunsch.
            Daher wäre eine "einfach wechselbare" Beschriftung (bestenfalls digital) sicher nicht verkehrt, da es da definitiv Änderungsbedarf geben wird im Laufe der Zeit und ich eigentlich nicht mit Etiketten, Layout basteln und ausdrucken meine Zeit verbringen will, aber dann auch nicht unbedingt alle Taster gegen "schönere" tauschen möchte (Stichwort Sparanspruch).
            Wobei ich "physische Beschriftung" nicht von vornherein ganz ausschließen möchte, wenn die Taster sonst top sind bzgl. Design, P/L oder Funktionalität.

            Einzige Alternative, die mir bisher untergekommen ist, wäre Merten Flex - MEG6194-6010.
            Wobei ich da mit der Verschiebung an der oberen/unteren Zeile zu den Tasten nicht ganz glücklich bin und im Vergleich P/L zum MDT auch nicht. Ich vermute zwar, dass die Verschiebung den beiden Nutzern weniger ausmachen würde und das Design vermutlich besser ankommt, fürchte aber, dass die Haptik/Bedienbarkeit aufgrund der Größe und fehlenden Patschfunktion leiden könnte.

            Dafür sprechen die 8 physischen Tasten (Merten) vs. 6 Tasten bzw. mehrere Seiten = "schwieriger" zu bedienen (MDT)
            Dagegen allerdings die kleinere Größe (Display und Tasten) und fehlenden Einbuchtungen/Haptik (Merten) und wenn ich richtig verstanden habe, dass sie nicht in 55er Rahmen passen?!

            Gut, der MDT passt auch nicht in 55er Rahmen, ist aber ein für sich stehendes Einzelprodukt und muss sich nicht in einem Schalterprogramm optisch passend integrieren.


            Kann mir noch jemand Taster empfehlen, die fürs Alter gut taugen? Gibt es noch Alternativen, die ich nicht entdeckt habe, abgesehen von den "gewöhnlichen, physisch zu beschriftenden" Mehrfachtastern der unterschiedlichen Hersteller (MDT, Jung, Gira, GVS, BJ, etc.)?
            Hat jemand Erfahrung mit der Tasterauswahl für "junge" Senioren mit Anspruch auf viele Funktionen?


            Danke schonmal und Grüße aus NÖ
            Denise


            PS: Ich habe den MDT bereits bestellt zum Probefühlen und -bedienen. Ggf. hole ich auch noch einen Merten dazu. Allerdings will ich mir kein Tastersammelsurium anlegen für die beiden. Bei 2, 3 zum Probieren sollte es dann bleiben, um eine Entscheidung treffen zu können. Die kann man ja evtl. irgendwo anders unterbringen bzw. Backup schadet nie.
            Zuletzt geändert von Denise; 20.01.2023, 00:11.
            Rechtschreib- und Grammatikfehler sind kostenlos und inkl. MwSt. jedoch ohne Rückgaberecht, Garantie oder Gewährleistung! 😉

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              #7
              Die technische Affinität deiner Bewohner wird sicherlich bleiben, aber die Behinderungen durch das Alter werden zunehmen. Beachte die Größe der Tasten, 8 Tasten am Rand ist schon sportlich. Wenn du ein 55er Programm hast, dann passen eventuell auch 2 4er Taster.
              Mit gefällt auch gut von Merten der Tastsensor Pro, der maximal 4 Tasten hat, aber im Normalfall eine glatte Oberfläche hat, und erst beim annähern schaltet die Hintergrundbeleuchtung an und man sieht die Symbole (zum Einlegen und wechselbar) Natürlich kann man auch die Beleuchtung anlassen. DAnn drückt man in eine der 4 Ecken und merkt mechanisch, dass geschaltet wurde. Den empfehle ich gern als "konventionellen" Taster, auch gern neben dem Bett.

              Gruß
              Florian

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                #8
                Hallo Florian,

                da gebe ich dir Recht mit der Tastengröße! Dann werde ich den Flex ausschließen und nicht ordern.

                Der oft beworbene Gira Tastsensor 4 wäre so gesehen zwar größer, aber der gefällt mir unbeschriftet überhaupt nicht und macht mMn. erst mit der Lasergravur so richtig was her. Aber mit dem Hintergrund, da sicher öfter umbeschriften zu müssen und 2 neben-/übereinander...naja...

                Mit 2x 4er Taster habe ich auch bereits geliebäugelt, was allerdings wieder mit Merkfähigkeit bzw. Beschriftung einhergeht und ich noch eine zweite Dose nachrüsten müsste, aber daran sollte es nicht scheitern.

                Ach, den Merten Tastsensor Pro habe ich für mich schon einmal näher ins Auge gefasst, wirkt eingängig bedienbar und auch optisch dezent.
                Das heißt, der ist "echt" zum Drücken, also mechanisch? Ich dachte aufgrund der Oberfläche, der wäre nur zum Touchen, dann wäre das natürlich durchaus eine Option - danke für den Hinweis! Wie ist da das Klick-Gefühl? Deutlich, hart oder eher schwammig, weich?
                Bräuchte aber stellenweise auch 2 davon.

                Einzig das Thema Heizung wäre sowohl bei dem Merten TS Pro, als auch den 2x 4er dann noch extra zu lösen, da ich jetzt schon das Telefon klingeln höre: Wir wollens im Wohnzimmer gerade 2 Grad wärmer haben und am nächsten Tag im Schlafzimmer 1 Grad kühler usw.

                Ich bin bei meiner Recherche auch noch über den Theben iON 108 gestolpert, weiß aber nicht wie "alltagstauglich" sich der macht, wenn man sich durch die einzelnen Funktionen klicken muss, um z.B. 2 Lampen und einen Rollladen zu steuern. Kannst du zu dem aus der Praxis auch was sagen?

                Wie gesagt, die Bewohner wollen eigentlich klassisch Klick/Klack, aber doch mit einem recht anspruchsvollen Beleuchtungskonzept inkl. Dimmbarkeit und RGB(W)-Akzentbeleuchtung und den vielen Rollläden Nachts und morgens doch Rollläden Zentral-Auf/-Ab, aber manuell und nicht zeitgesteuert, Zentral-Aus und so Sachen...nicht einfach ohne viele Taster zu verstreuen.


                Danke und Gruß
                Denise
                Rechtschreib- und Grammatikfehler sind kostenlos und inkl. MwSt. jedoch ohne Rückgaberecht, Garantie oder Gewährleistung! 😉

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                  #9
                  Der Merten ist echt mechanisch, relativ leicht zu drücken aber mit einem deutlichen Druckpunkt und hörbarem Klicken.

                  Den Theben ION habe ich noch nicht probiert.
                  Gruß Florian

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