und die Folgearbeiten zur Verwirklichung wegen zu geringer Einbautiefe im Netzwerkschrank.
Hallo zusammen,
ich möchte hier meinen HS3-Einbau (genauer gesagt das mini-ITX-Mainboard) in ein 19“-Gehäuse beschreiben und was die Beweggründe waren. Vielleicht für den einen oder anderen von Interesse, der auch schon mit dem Gedanken gespielt hat.
Als mein HS3 in 2021 samt Steckernetzteil einen Totalausfall hatte (https://knx-user-forum.de/forum/%C3%...-3#post1635957), war nach der Instandsetzung klar, dass ich das nun wieder funktionierende Mainboard in dem „passiv belüfteten Gehäuse" nicht mehr betreiben wollte. Die Aufnahmen der Wärmeverteilung auf dem Mainboard mittels einer Wärmebildkamera haben den Entschluss untermauert. Das immer freistehende Gehäuse war trotz der großen Kühlrippen beidseits immer sehr warm.
Gemessene Temperaturen auf dem Mainboard im
Bild_1a - 1d_IR-Bilder_.jpg
Gira-Gehäuse freistehend im AZ:
Bild_01_a max.-Temperatur / mittlere Temperatur 66,5 °C / 56,5°C.
19“-Gehäuse freistehend im AZ:
Bild_01_b Lüfter inaktiv max.-Temperatur / mittlere Temperatur 51,6 °C / 38,4°C.
Bild_01_c Lüfter aktiv max.-Temperatur / mittlere Temperatur 39,2 °C / 21,4°C.
19“-Gehäuse im Netzwerkschrank (Innentemperatur 22,6°C konstant) eingebaut:
Bild_01_d Lüfter aktiv max.-Temperatur/mittlere Temperatur 46,7 °C / 35,5°C.
Im Netzwerkschrank ist die Temperatur auch bei aktiven Lüftern etwa 7°C höher als im Raum.
Leider kann ich keine Vergleichsmessung mehr vom Gira-Gehäuse im Netzwerkschrank vornehmen. Es bleibt zu vermuten, dass diese auch etwas höher ausfällt als die gemessene Temperatur von 66,5°C im AZ.
19“-Gehäuse:
Bei der Suche nach einem Gehäuse musste berücksichtigt werden, dass mein Netzwerkschrank nur eine Tiefe von 450mm hat. Ursprünglich war mal angedacht (vor dem Geräteausfall), dass ich den HS3 mit einem Synology-Medienserver gemeinsam auf einen 250mm tiefen Geräteboden im Netzwerkschrank stelle, da war die Schranktiefe ausreichend. Ein Fehlkauf wie sich jetzt zeigen sollte (besser wären doch 600mm gewesen). Im Klartext heißt das, dass das einzubauende Teil nur max. 250mm tief sein darf.
Ich habe mir einen Gehäusetyp ausgesucht, wo das Mini-ITX-Mainboard mit den Zugängen nach vorne eingebaut wird (Bild_02). Tastatur und Monitor können somit bei Bedarf unproblematisch direkt angeschlossen werden.
Bild_02_Frontansicht_.jpg
Laut Hersteller ist es ein “extrem kurzes Gehäuse“ mit nur 😊 360mm Tiefe (ein kürzeres habe ich nicht gefunden), dazu das passende ATX-Netzteil mit Entlüftung nach hinten per 80mm Lüfter.
ATX-Netzteil:
In Bild_03 sieht man das mitbestellte ATX-Netzteil in dem auf 250mm gekürztem 19“-Gehäuse. Die Anschlusskabel quellen überwältigend aus demselben heraus, wobei die meisten nicht gebraucht werden. Im ungekürzten Gehäuse hätte man diese verstauen können.
Bild_03_zu großes Netzteil_.jpg
Die nachfolgend beschrieben Lösung entfällt, wenn das 19“-Gehäuse groß genug ist.
Meine Lösung sieht man in Bild_04/05. Ein neues ATX-Netzteil mit kleineren Abmaßen macht es möglich.
Bild_04_Netzteil-Vergleich_.jpg Bild_05_Größenvergleich_.jpg
Die leider nicht absteckbaren überflüssigen Kabel habe ich mittels Energieketten über eine angefertigte Montageplatte für das Netzteil (Bild_06) nach hinten herausgeführt.
Bild_06_Rückseite_.jpg
Diese enden in einem passenden Bopla-Gehäuse (Bild_07), das als „Rucksack“ ohne im Netzwerkschrank zu stören am 19“-Gehäuse hängt (Bild_08). Der Zugang zum „Rucksack-Gehäuse“ im Netzwerkschrank ist jederzeit von der Seite aus möglich.
Bild_07_Servergehäuse -Modellierung_.jpg Bild_08_Servergehäuse -Modellierung_.jpg
In Bild_09/10 sieht man die Anordnung der Einbauteile. Eine dritte Energiekette führt in einem 180°-Bogen die Kabel der 20-poligen Atx-Steckverbindung zur Platine. Da die Buchse von oben eingesteckt wird, hat sich diese Art der Kabelführung angeboten.
Bild_09_angefertigte Teile_.jpg Bild_10_angefertigte Teile_.jpg
Steuer-, 5V DC-Versorgungs- und Lüfterkabel werden über eine Winkelbrücke durch das Gehäuse geführt, ohne den Luftstrom zu stören.
Die beiden mitgelieferten 80mm-Lüfter habe ich gegen die mir bekannten Noctua-Lüfter NF-A8 Flex (Leistungsaufnahme 0,84W / 12V) ausgetauscht (Bild_11).
Bild_11_Innenansich_t.jpg
Fazit:
Ziel war es, die Temperatur auf dem Mainboard durch eine aktive Lüftung zu senken, damit empfindliche Bauteile darauf hoffentlich länger durchhalten. Ich denke, dass das mit 20°C Temperaturunterschied gelungen ist.
Mein vielleicht etwas kompliziert anmutender Umbau mit Gehäusekürzung samt Kabelunterbringungsproblem wegen einer zu geringe Einbautiefe im Netzwerkschrank hat Spaß gemacht, ist aber bei richtiger Zusammenstellung der Komponenten vermeidbar.
Grüße
Hans-Peter
Hallo zusammen,
ich möchte hier meinen HS3-Einbau (genauer gesagt das mini-ITX-Mainboard) in ein 19“-Gehäuse beschreiben und was die Beweggründe waren. Vielleicht für den einen oder anderen von Interesse, der auch schon mit dem Gedanken gespielt hat.
Als mein HS3 in 2021 samt Steckernetzteil einen Totalausfall hatte (https://knx-user-forum.de/forum/%C3%...-3#post1635957), war nach der Instandsetzung klar, dass ich das nun wieder funktionierende Mainboard in dem „passiv belüfteten Gehäuse" nicht mehr betreiben wollte. Die Aufnahmen der Wärmeverteilung auf dem Mainboard mittels einer Wärmebildkamera haben den Entschluss untermauert. Das immer freistehende Gehäuse war trotz der großen Kühlrippen beidseits immer sehr warm.
Gemessene Temperaturen auf dem Mainboard im
Bild_1a - 1d_IR-Bilder_.jpg
Gira-Gehäuse freistehend im AZ:
Bild_01_a max.-Temperatur / mittlere Temperatur 66,5 °C / 56,5°C.
19“-Gehäuse freistehend im AZ:
Bild_01_b Lüfter inaktiv max.-Temperatur / mittlere Temperatur 51,6 °C / 38,4°C.
Bild_01_c Lüfter aktiv max.-Temperatur / mittlere Temperatur 39,2 °C / 21,4°C.
19“-Gehäuse im Netzwerkschrank (Innentemperatur 22,6°C konstant) eingebaut:
Bild_01_d Lüfter aktiv max.-Temperatur/mittlere Temperatur 46,7 °C / 35,5°C.
Im Netzwerkschrank ist die Temperatur auch bei aktiven Lüftern etwa 7°C höher als im Raum.
Leider kann ich keine Vergleichsmessung mehr vom Gira-Gehäuse im Netzwerkschrank vornehmen. Es bleibt zu vermuten, dass diese auch etwas höher ausfällt als die gemessene Temperatur von 66,5°C im AZ.
19“-Gehäuse:
Bei der Suche nach einem Gehäuse musste berücksichtigt werden, dass mein Netzwerkschrank nur eine Tiefe von 450mm hat. Ursprünglich war mal angedacht (vor dem Geräteausfall), dass ich den HS3 mit einem Synology-Medienserver gemeinsam auf einen 250mm tiefen Geräteboden im Netzwerkschrank stelle, da war die Schranktiefe ausreichend. Ein Fehlkauf wie sich jetzt zeigen sollte (besser wären doch 600mm gewesen). Im Klartext heißt das, dass das einzubauende Teil nur max. 250mm tief sein darf.
Ich habe mir einen Gehäusetyp ausgesucht, wo das Mini-ITX-Mainboard mit den Zugängen nach vorne eingebaut wird (Bild_02). Tastatur und Monitor können somit bei Bedarf unproblematisch direkt angeschlossen werden.
Bild_02_Frontansicht_.jpg
Laut Hersteller ist es ein “extrem kurzes Gehäuse“ mit nur 😊 360mm Tiefe (ein kürzeres habe ich nicht gefunden), dazu das passende ATX-Netzteil mit Entlüftung nach hinten per 80mm Lüfter.
ATX-Netzteil:
In Bild_03 sieht man das mitbestellte ATX-Netzteil in dem auf 250mm gekürztem 19“-Gehäuse. Die Anschlusskabel quellen überwältigend aus demselben heraus, wobei die meisten nicht gebraucht werden. Im ungekürzten Gehäuse hätte man diese verstauen können.
Bild_03_zu großes Netzteil_.jpg
Die nachfolgend beschrieben Lösung entfällt, wenn das 19“-Gehäuse groß genug ist.
Meine Lösung sieht man in Bild_04/05. Ein neues ATX-Netzteil mit kleineren Abmaßen macht es möglich.
Bild_04_Netzteil-Vergleich_.jpg Bild_05_Größenvergleich_.jpg
Die leider nicht absteckbaren überflüssigen Kabel habe ich mittels Energieketten über eine angefertigte Montageplatte für das Netzteil (Bild_06) nach hinten herausgeführt.
Bild_06_Rückseite_.jpg
Diese enden in einem passenden Bopla-Gehäuse (Bild_07), das als „Rucksack“ ohne im Netzwerkschrank zu stören am 19“-Gehäuse hängt (Bild_08). Der Zugang zum „Rucksack-Gehäuse“ im Netzwerkschrank ist jederzeit von der Seite aus möglich.
Bild_07_Servergehäuse -Modellierung_.jpg Bild_08_Servergehäuse -Modellierung_.jpg
In Bild_09/10 sieht man die Anordnung der Einbauteile. Eine dritte Energiekette führt in einem 180°-Bogen die Kabel der 20-poligen Atx-Steckverbindung zur Platine. Da die Buchse von oben eingesteckt wird, hat sich diese Art der Kabelführung angeboten.
Bild_09_angefertigte Teile_.jpg Bild_10_angefertigte Teile_.jpg
Steuer-, 5V DC-Versorgungs- und Lüfterkabel werden über eine Winkelbrücke durch das Gehäuse geführt, ohne den Luftstrom zu stören.
Die beiden mitgelieferten 80mm-Lüfter habe ich gegen die mir bekannten Noctua-Lüfter NF-A8 Flex (Leistungsaufnahme 0,84W / 12V) ausgetauscht (Bild_11).
Bild_11_Innenansich_t.jpg
Fazit:
Ziel war es, die Temperatur auf dem Mainboard durch eine aktive Lüftung zu senken, damit empfindliche Bauteile darauf hoffentlich länger durchhalten. Ich denke, dass das mit 20°C Temperaturunterschied gelungen ist.
Mein vielleicht etwas kompliziert anmutender Umbau mit Gehäusekürzung samt Kabelunterbringungsproblem wegen einer zu geringe Einbautiefe im Netzwerkschrank hat Spaß gemacht, ist aber bei richtiger Zusammenstellung der Komponenten vermeidbar.
Grüße
Hans-Peter
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