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Best Practices zu Logiken für KWL

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    Best Practices zu Logiken für KWL

    Hallo zusammen,

    ich habe mittlerweile meine Vallox-KWL per 0-10V-Aktor an den Bus bekommen, die WRG wird über einen Schaltaktorkanal geöffnet / geschlossen.

    Mich würden jetzt - unabhängig der technischen Umsetzung - eure bewährten Herangehensweisen zur KWL-Regelung und Wärmerückgewinnung interessieren. Dann eine KWL keine Klimaanlage ist, ist mir schon bewusst, aber nichtsdestotrotz gibt es ja verschiedene Varianten, das Gerät bei größeren Termperaturunterschieden innen/außen sinnvoller oder weniger sinnvoll einzusetzen.

    Wie geht ihr hier vor? Anhand welcher Abhängigkeiten legt ihr die Stufe fest, in der die KWL gerade laufen soll? Wann schaltet ihr die WRG ab und wann verwendet ihr sie?

    Denkbar wären ja logische Abhängigkeiten wie:

    - WRG nur, wenn Außentemperatur < Innentemperatur
    - .. aber nicht, wenn Innentemperatur > XX °C
    - Stufe 1 wenn niemand im Haus ist
    - Stufe 3 (Stoßlüften) wenn jemand nach Abwesenheit nach Haus kommt
    - Stufe 2, wenn jemand anwesend ist
    - CO2-Abhängig
    - Luftfeuchtigkeitsabhängig
    - ...

    Was hat sich bei euch bewährt?

    #2
    Hm, interessanter Thread! Werde nächstes Jahr in einer ähnlichen Situation sein.

    Für mich impliziert WRG eigentlich auch, dass Kälte im Sommer genauso im Haus bleibt wie im Winter die Wärme - Oder irre ich da? Ansonsten würde ja nur Abschalten helfen, dass die Hütte kühl bleibt und keine warme Außenluft reingezogen wird..

    Stoßlüften würde ich in Abwesenheit oder nachts machen, damit man nix davon merkt.
    Zuletzt geändert von trollvottel; 29.05.2017, 14:45.

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      #3
      Naja im Sommer wird auch Wärme im Wärme Tauscher recycelt nur würde man manchmal gern in den nachtstunden die draußen kältere Luft auch direkt so kalt reinholen ohne das sie im Wärmetauscher auf Innentemperatur angehoben wird. in solchen Fällen schaltet man eben auf Bypass und umgeht den Wärmetauscher.

      Da aber wie oben bereist genannt ist eine KWl keine Klima, man verhindert eben nur ein zusätzliches Aufwärmen durch die KWL und dem stetigen Luftaustausch.
      Was eine Nutzung der Bypass-Schaltung noch sinnvoller werden lässt ist eine KWL in Kombination mit einem Erdwärmetauscher z.B. auf Solebasis. Damit wird auch vor dem Wärmetauscher der KWL bei 30° Aussentemperatur die Frischluft bereits auf unter 20° gekühlt ankommen, und wenn dann das Haus zu gewisser Überhitzung neigt (Terassentüre immer irgendwie offen, unsaubere Beschattung) könnte dann auch tagsüber die Frischluft direkt ohne KWL WT ins Haus geblasen werden. Das ist keine Klima aber besser als wenn im WT der KWL aus den 20° auch wieder 26° werden.
      Es macht ja keinen Sinn aus 30° im SEWT 17° zu machen und daraus dann in der KWL wieder 26° und das ins Haus zu verteilen, wenn die 17° deutlich angenehmer wären.

      Um das alles realisieren zu können braucht es eben auch ne Menge Temperatur ggf. Luftfeuchtigskeits Werte um da sinnvolle Schwellwerte für die Bypass-Klappe zu definieren.
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      "Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten."
      Albert Einstein

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        #4
        Also wäre es doch sinnvoll, die WRG immer anzubehalten, denn im Sommer, wenn die Luft draußen deutlich wärmer als innen ist, würde die Innenluft im Wärmetauscher die Außenluft (zumindest leicht) vorkühlen.

        Das WRG-Verhalten müsste sich ja eigentlich erstmal aus der Zielsetzung der Raumtemperatur ableiten:

        A) Ich will das Haus so kühl wie möglich halten, wenn die Außentemperatur hoch ist --> WRG ein, sofern nicht die Außentemperatur deutlich unter der Innentemperatur liegt
        B) Ich will das Haus so warm wie möglich halten, wenn die Außentemperatur niedrig ist --> WRG ein, sofern nicht die Außentemperatur deutlich über der Innentemperatur liegt

        Beides ließe sich von einer Sommer / Winter-Umschalte abhängig machen, wie sie auch der Heizungsaktor bekommt. Das könnte man dann wiederum mit einem festzulegenden Delta kombinieren, sagen wir mal 5 Grad...

        Wenn Sommer und Außentemperatur < (Innentemperatur - 5°), dann WRG aus und Lüftung ggf. hochdrehen.
        Wenn Winter und Außentemperatur > (Innentemperatur +5°), dann WRG aus und Lüftung ggf. hochdrehen.

        Gut, der Winterfall ist etwas konstruiert, der Sommerfall kann in den Morgenstunden aber gut mal eintreten. Und wer weiß, noch ein paar Jahre globaler Erwärmung und das sieht schon wieder anders aus.

        Ergibt das Sinn, oder sagt ihr "Denkfehler!"?

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          #5
          Ja die Logik macht schon Sinn in einzelnen Geräten gibt es auch beriets werksseitige Logiken in diese Richtung. Muss man einfach mal anschauen wie das Gerät sich selbst regelt und dann mit Nutzung reichlicher Tempmesswerte und eigner Logik und Aktorik versuchen zu optimieren.
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            #6
            Die Paul macht das mit dem Bypass komplett selber aber die paar liter Luft bringen nicht so viel Kühlung. Effektiver ist es zur gegebenen Zeit die Fenster aufzureisen und Querzulüften.

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              #7
              Ja Kühlen in der Nacht via KWL wird nicht funktionieren nur eben weniger aufheizen wg KWL. Gerade jetzt im sehr warmen Mai wo aber noch Unmengen an Blütenstaub in regelrechten grünen Wolken durch die Luft ziehen bei Windböen, will ich keine offenen Fenster haben. Später dann ab Mitte Juni wären noch automatische Fensteröffner ne Option, aber dann wieder nicht mehr im August September zur staubigen Getreideernte. Und dann freut sich noch der Kollege IT-Einbrecher wenn wir alle Fenster via unsicheren KNX öffnen können ;-)

              Fazit: Richtig Kühlen nur per Handarbeit oder Klimaanlage, der Rest ist nur Problemminimierung durch die KWL selbst verursacht. In der Nacht will sicher auch niemand die KWL auf max Stufe laufen haben. Egal wie gut die eingestellt ist aber solange man nicht am Flughafen oder einer Autobahn wohnt wird die auf max Stufe deutlich hörbar sein.
              Um die Bypassfunktionalität aber noch weiter zu steigern empfehle ich wirklich Erdwärmetauscher zu ergänzen, deren Effekte sind schon recht deutlich.
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                #8
                Der Erdwärmetauscher wird nur schwerlich nachzurüsten sein, unsere KWL ist auf dem Dachboden installiert mit Zu- und Abluft gen Norden.

                Darum beschränken wir uns mal auf die Problemminimierung. Wenn ich die KWL bei uns auf 90% hochdrehe, ist sie schon hörbar, dallerdings nicht so, dass ich davon wach würde. Also wäre in dem Fall nachts ohne WRG die KWL hochschrauben die beste Möglichkeit? Manuelles Querlüften am Morgen bleibt davon mal unbenommen.

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                  #9
                  Ist zumindest ein Versuch wert. Die passende Saison zum Probieren kommt ja gerade.
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                    #10
                    Hätt' ich nicht gerade auch noch mehr als 100qm Wege und Terrassen zu Pflastern, würde ich mich glatt auch mal an Logging und Charts machen, um den Erfolg (oder Misserfolg) besser nachvollziehen zu können...

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                      #11
                      Manche KWL umgehen den Wärmetauscher im Sommer nicht nur wegen Wärmerückgewinnung: In vielen Ländern im Süden sind KWL schon sehr lange bekannt und verbreitet (v. a. Frankreich), da auch dort elektrisch damit geheizt werden kann. Da diese Länder auch sehr häufig Klimaanlage einsetzen, würde im Sommer vergleichsweise kühle Luft im Wärmetauscher einströmende warme und feuchte Luft abkühlen. Das wäre eine Art "Kälterückgewinnung" und eigentlich erwünscht. Aber viele KWL verfügen nur auf einer Seite über einen Kondenswasserablauf. Das ist konstruktionsbedingt richtig, denn im langen Winter entsteht vergleichsweise viel Kondenswasser und aus hygienischen Gründen soll im Zuluftbereich kein Ablauf liegen.

                      Demnach umgeht der Bypass in diesem Fall auch ein Problem, das sonst auftreten kann.

                      Wenn man die geringen Luftmengen und die vielen tropischen Nächte in den grösseren Agglomerationen betrachtet, wird doch schnell klar: Egal wie die KWL gestellt ist, grosse Wärmemengen wird man damit im Sommer nicht los. Manche Leute bevorzugen maximale Abluft, um im Schlafzimmer das Fenster zu öffnen und so rasch eher kühle Ablendluft anzusaugen. Andere nutzen nur die Zuluft, vor allem bei im Boden verlegten Rohrsystemen. Diese etwas kühlere Abendluft kühlt dann den Boden. Beide Effekte sind aber gering.

                      Die Kosten für ein einfaches Split-Klimagerät beträgt für mittlere Qualität einschl. Einbau keine 1000 EUR. Die Betriebskosten in einem einigermassen normalen Sommer liegen bei unter 300 EUR. Im klassischen Einfamilienhaus (oben schlafen, unten wohnen) macht der Einbau im Schlafzimmer dann besonders Sinn, denn der obere Hausbereich wird während des Tages stark abgekühlt. Dadurch bleiben die Wände kalt und man schafft eine gewisse Kältereserve für die Nacht. Offene Türen lassen einen Teil der Luft ins EG sinken. Vor allem sinkt auch die Luftfeuchtigkeit, die sich besser als die Temperatur ausgleicht, stark. Insgesamt wird Wohnen erträglich, Fenster können geschlossen bleiben, die Nächte sind erholsam und der sommerliche Schlafmangel, der auch wesentlich vom Licht bestimmt wird, wird nicht noch stärker. Wer sehr auf Energiesparen bedacht ist, wird die Kühlung am Tag weitgehend vermeiden und nur während der Nacht bei dann kühleren Aussentemperaturen kühlen, was der Effizienz zuträglich ist. Dann muss man eben mit Klimaanlage schlafen, was bei den heute leisen Geräten meistens gut geht.

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