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KNX Datenloggen und ggf Visualisieren

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    KNX Datenloggen und ggf Visualisieren

    Hallo Zusammen,

    Ich hab mich hier bereits einlesen können zu dem Thema Dataloggen, allerdings bin ich auf den Beiträgen nur bedingt schlau genug geworden.

    Meine kleine KNX Anlage im Haus beinhaltet aktuell, Heizung, Licht, Jalousien, Wetterstation und Gira X1.

    ​​​​​​Funktioniert auch alles problemlos.

    Jetzt will ich allerdings etwas ausbauen und Wetterdaten, Innenraumtemps, ggf Verbräuche mittracken um das Haus besser "verstehen und einstellen" zu können. Ein Thema ist auch die Wärmepumpe...

    Ehrlich gesagt ist der Groschen noch nicht gefahren bei all den zur Verfügung stehenden Möglichkeiten.

    Ich habe mir mal folgenden Datalogger rausgesucht, da dieser auch einen IP Router für die Anbindung der Wärmepumpe beinhaltet.

    https://www.bab-tec.de/index.php/datalogger_de.html

    1. Kann man mit dem Teil arbeiten und die Themen oben bewerkstelligen?
    2. MySQL ist laut Datasheet die Ausgabe. Wie wird hierzu daraufhin eine Visualisierung realisiert? Oder ist das alles extrem kryptisch?
    3. Welche weitere Hardware wird ggf benötigt um das alles lauffähig zu bekommen?


    Danke für die Antworten. Mir ist bewusst, dass ich hier noch einiges aufzuholen hab.

    Andreas

    #2
    Hallo Andreas,
    sowohl BAB-Tec's EIBPORT als der Datalogger können in eine externe MySQL Datenbank das ganze KNX Gruppenadress-Traffic abspeichern. Als Fertiglösung für die Auswertung gibt es das DataWarehouse Software. Allerdings nutzt es Java , hübsch ist es auch nicht, aber man kann damit die abgespeicherten Gruppenadresswerte im MySQL Langzeitarchiv plotten und bei Bedarf auch als CSV-Datei exportieren. Als Hardware benötigst Du außer EIBPORT oder Datalogger mit entsprechenden Netzteil noch den Rechner mit aufgesetztem und konfiguriertem MySQL (und nun ja, einen Netzwerkswitch benötigst Du natürlich auch).

    Wenn Du was deutlich flexibleres und schöneres als DataWarehouse willst, schau Dir Grafana an. Da Grafana auch MySQL als Datenquelle direkt nutzen kann, funktioniert es möglicherweise sogar direkt mit BAB-Tec's MySQL DB Tabellenstruktur, ausprobiert habe ich es nicht.

    Für Wertevisualisierung verwende ich selber Grafana im Zusammenspiel mit InfluxDB, wie ich finde, eine sehr gelungene Langzeitarchiv+Datenvisualisierungskombi. Da Grafana als Webserver fungiert, kann der Client beliebige Webbrowsingfähige Gerät sein (z.B. PC, Tablet, Smartphone, TV mit Webbroser usw.).
    Es gibt viele Wege wie Du deine KNX Daten ins InfluxDB bekommen kannst. Hier einige Möglichkeiten: collectd, Node-Red, OpenHAB. Alles kostenlos. Hardwareseitig benötigst Du für diese Lösung einen PC, der 24/7 läuft, z.B. stromsparsame Intel NUC und eine KNX-Schnittstelle, bevorzugt KNXnet/IP-Schnittstelle oder Router.

    Datenfluss wäre wie folgt:
    KNX-Bus -> KNXnet/IP-Schnittstelle -> Node-Red mit KNX und InfluxDB Nodes -> InfluxDB -> Grafana -> Client (Webbrowser)

    Linke Teil bis InfluxDB ist um Zeitserien-Datenbank mit KNX GA-Telegramme zu füttern, Rechte Teil ab Grafana ist für die Auswertung und muss nicht 24/7 laufen. Wie ich es bei mir im Detail aufgesetzt habe steht hier.

    Ist ein bisschen mehr Aufwand beim aufsetzen als mit BAB-Tec's Lösung, aber End-Ergebnis, finde ich, lässt sich ansehen.

    Gruss
    Risto
    Zuletzt geändert von xrk; 16.06.2020, 13:52.
    Winston Churchill hat mal gesagt: "Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance.“

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      #3
      Hallo Andreas,

      OK Du hast eine laufende Installation.
      Wenn Du mit RPi und Co gut zurecht kommst dann würde ich auch direkt auf eine Eigenbau-Lösung wie von Risto beschrieben setzen. InfluxDB und Grafana sind eine sehr mächtige Kombination und ergeben sehr viele Möglichkeiten für grafische Auswertungen allen dessen was auf dem Bus so passiert.

      Eine andere Option für eine Kauflösung ist der Timberwolf-Server. Hast zwar schon den X1 in der Anlage, aber auch eine Coexistenz ist möglich, wäre ja mit dem EIBPORT auch so.
      Beim Timberwolf-Server musst den fürs Logging einfach nur mit dem Bus verbinden. Im Innern loggt er dann auch direkt den gesamten Bustraffic in eine Influx DB und man kann entweder über eine lokale Grafana-Seite sich sein individuelles Dashboard zusammenstellen, oder man geht aus der Timberwolf-Server Oberfläche einfach auf die GA's / PA's und klickt und erhält adhoc einen fertigen Chart. Das ist sehr leicht zu bedienen und hilft die Codes wie ein Chart gebaut wird zu lernen und im eigenen Dashbord dann anzulegen.
      In Sachen Daten Logging und Auswerten ist das wirklich eine sehr sehr mächtige Sache.
      Auch für die Fehlersuche perfekt geeignet. Derzeit musst halt bei Auffälligkeiten erstmal die ETS anwerfen und den Rechner mit Busmonitor laufen lassen und den Fehler suchen. Der TWS hat auch einen Busmonitor aber eben einfach seit er am Bus hängt schon alle Telegramme gespeichert, da hat man schnell einen Fehler gefunden.

      Den X1 kann der Timberwolf-Server noch nicht ganz ersetzen, da braucht es noch einige Softwarefunktionen, die aber schon in Entwicklung und im Test sind. Und es gibt auch Serverversionen die für den Zweck nur KNX-Bus als Basis für Logik/Logging/Visu geeignet sind, es muss also keine Multi-Bus-Version für 2k€ und mehr sein.
      Mehr Infos zum TWS und Gespräche über diese oben genannten und weiteren Möglichkeiten findest hier im Forum.
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      "Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten."
      Albert Einstein

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        #4
        Was Göran über Timberwolf schreibt stimme ich ganz und voll zu - dass ist eine tolle Möglichkeit InfluxDB mit Kurvengraphen out-of-the-box zu haben. Hier ein Video dass Timberwolf in Betrieb mit Grafana demonstriert. Allerdings bevor Du auf Timberwolf entscheidest, würde ich Dir eine Empfehlung geben genauer um die aktuelle finanzielle Situation der Herstellerfirma zu erkundigen (wurde hier im KNX-UF in anderem Unterforum vor kurzem diskutiert, die Beiträge finde ich leider aber nicht mehr). Es gibt nun ein eigenes Forum für Timberwolf hier, sicherlich lohnt vor dem Kauf erstmals dort einzulesen.

        Falls Du allerdings für Raspberry Pi entscheidest, ist für Langzeit-Datenbankanwendung wie InfluxDB wichtig eine microSD-Karte zu wählen, die viele Schreibzyklen ab kann, anderenfalls leidet man schnell unter Datenverlusten. Wonach Du suchen sollst ist möglichst hohe TBW (Terabytes Written) Wert, den man meist bei "Industrie" Versionen der microSD Karten findet.

        Wenn es Dir um einfache Wertekurven geht, gibt es eine weitere und im Vergleich zu Timberwolf günstigere Fertiglösung - Arcus KNX-IP-Gateway. Schau mal die Grafen, was es mit paar Mausklicks erzeugen kann z.B. im Bedienungsanleitung auf Seite 10 an.
        Zuletzt geändert von xrk; 17.03.2019, 19:48.
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          #5
          Besten Dank Euch für die sehr umfangreichen und detaillierten Tipps.

          Frage:
          Wie würdet ihr als Anfänger vorgehen?
          Zuerst Visu festlegen und daraufhin zurück arbeiten zum Daten loggen oder anders herum? Ich kann aktuell die Abhängigkeit der Komponenten untereinander noch nicht abschätzen, deshalb die Frage.

          Gruß Andreas

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            #6
            Falls Du auf proprietäre Lösungen setzt, bist Du meist auf ein oder wenige Hersteller gebunden. Setzt Du auf freie Lösungen, hast meist mehr Auswahl. Andererseits open-source Software ist häufig im "Bewegung" und viele schnelle Versionssprünge können Erfahrungsgemäß einfacher Inkompatibilitäten zwischen Einzelkomponenten auslösen. Um diese Probleme zu lösen, ist mehr Zeit und Bastlergeist von nöten.

            Deine Wahl hängt von deinem Einsatzbereitschaft ab - willst Du eine Lösung die einfach ohne viel Mühe funktioniert, nimm eine Herstellerlösung/Komplettpaket aus einer Hand. Falls der gut und so funktioniert wie Du willst, ist es auch prima Lösung. Der Nachteil ist weniger Flexibilität - Du muss damit leben was der Hersteller Dir als Möglichkeiten bei der Specherung der Daten oder bei der Visugestaltung bietet.
            Zuletzt geändert von xrk; 16.03.2019, 10:23.
            Winston Churchill hat mal gesagt: "Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance.“

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              #7
              Ich nutze zum Logging der Daten IP-Symcon.

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                #8
                Bei heise.de gab es kürzlich einen Artikel (leider nicht kostenfrei) zum Thema Datenbank für Meßwerte, dort wurde InfluxDB als vorteilhaft gegenüber MySQL dargestellt.
                https://www.heise.de/ratgeber/Influx...g-4314271.html

                Mein Logging + Datenvisualisierung läuft aktuell auch über IP-Symcon. Vorteil: minimaler Aufwand und guter Zugriff auf Auswertungen wie min/max/Mittelwerte. Nachteil: wenig Flexibilität bei der Darstellung der Diagramme.

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                  #9
                  Zitat von xrk Beitrag anzeigen

                  Datenfluss wäre wie folgt:
                  KNX-Bus -> KNXnet/IP-Schnittstelle -> Node-Red mit KNX und InfluxDB Nodes -> InfluxDB -> Grafana -> Client (Webbrowser)
                  Hallo Risto,
                  ich hänge mich mal hier an. Angenommen ich hänge mich mit dem MDT KNX USB Interface in eine bereits installierte funktionsfähige KNX Installation.. Wie bekomme ich die Daten auf zB einem RPi mit Node-Red in die InfluxDB? Brauche ich dazu zwingend die ETS Software?

                  Viele Grüße
                  Roman

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                    #10
                    Du brauchst Daten aus dem ETS-Projekt wenn die Anzeige nicht nur GA zeigen soll, sondern ggf sprechende Übersetzungen was sich hinter der einen oder anderen GA verbirgt, weil in den Telegrammen werden nur GA, die Werte und absendende PA transportiert.

                    Im Nodered ist ein KNX-Adapter als Software enthalten, wahrscheinlich kann der aber nur KNX-IP sprechen, weswegen die USB-Schnittstelle da noch genauer zu untersuchen wäre.
                    Ansonsten kenne ich so KNX-TPUART Module die per USB an RPI und anderen Linux-Boxen verbunden werden. Eine klassische REG-USB Schnittstelle habe ich da noch nicht wahrgenommen.
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                      #11
                      Wie Göran schon sagte: KNX an Node-RED geht über den Node-RED Node KNX-Ultimate, der unterstützt nur IP Tunneling und Routing. Ein Node für KNX-USB-Interfaces kenne ich nicht. Du könntest aber wohl nach meinem Kenntnisstand knxd auf dem Rechner laufen lassen, an dem dein USB-Interface hängt. Damit würde dieser quasi zum KNX-IP-Router.

                      Die ETS kommt in dem Kontext nur zum tragen, um einmalig (oder bei Änderungen an den GA, sprich neue GA oder GA bei denen sich der DPT ändert) die GA zu exportieren und im KNX-Ultimate-Node zu importieren. Dieser brauch die Daten über die GA damit die KNX-Telegramme korrekt dekodiert werden können.
                      Chris

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                        #12
                        So ist es, KNX Ultimate kann nur KNX/IP. Im Stefan Heinle's Buch steht detailliert wie man es mit RPi und knxd -> InfluxDB lösen könnte. Damit würde USB Interface auch funktionieren.
                        Winston Churchill hat mal gesagt: "Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance.“

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