Hallo,
ich bin René, neu hier im Forum, 37 Jahre alt und beruflich im IT-Umfeld zuhause. Ich würde gerne mal Expertenmeinungen hören ob meine Planung sinnvoll ist.
Um euch einen kurzen Überblick zu verschaffen mal ein paar Eckdaten. Meine Frau und ich haben uns 2019 ein Haus in Erfurt gekauft. Es besteht aus drei Wohneinheiten und ist BJ 1995, voll unterkellert und in Porenbeton inkl. Deckenplatten gebaut.
Wir wohnen bereits im OG. Später wollen wir das EG beziehen. Dort wurde quasi der Rohbauzustand hergestellt, ein paar Wände entfernt, Boden rausgestemmt und von fast allen Wänden der Putz mit der Sanierungsfräse entfernt da der Vorbesitzer gerne geraucht hat… Da die Elektrik nicht mehr zeitgemäß ist und entsprechend wenig Steckdosen vorhanden sind, muss hier auch alles neu gemacht werden. Wir haben schon länger eine Immobilie gesucht und so habe ich auch schon länger mit „Smarthome“ experimentiert. Bisher läuft alles über WLAN oder Zigbee. Als Zentrale kommt ioBroker und zur Visualisierung nutze ich Grafana. Mit der Funklösung bin ich aber nicht richtig zufrieden. Jetzt kommt KNX und eure Erfahrung ins Spiel 😊
Für einen Vollausbau sind die Finanzenvermutlich sicher nicht ausreichend. Deswegen möchte ich die Infrastruktur soweit vorbereiten lassen um später umrüsten zu können.
Mein Elektriker hat mit KNX keine Erfahrung. Also lese ich seit Wochen und versuche alle notwendigen Infos zusammenzutragen.
Der Sicherungskasten soll in den Keller wandern. Dort habe ich dann 3 Felder mit je 6 Reihen zur Verfügung. Ich hoffe, dass dort der Platz für eine ~110m² 4-Zimmer Wohnung reicht. Nach derzeitiger Planung soll ausschließlich 5-adriges Kabel verlegt werden. In die Schalterdosen nach Möglichkeit nur das BUS-Kabel.
Hier geht allerdings schon das erste Problem los. Ein Vorschlag vom Elektriker war, dass für den Anfang mit Stromstoßrelais gearbeitet wird. Das würde aber bedeuten, dass das BUS-Kabel sternförmig in den Verteiler gelegt werden muss damit jeweils ein Relais geschalten werden kann. Das wiederum bedeutet aber noch mehr Kabel Richtung Verteiler. Der Platz um in den Keller zu kommen ist noch nicht endgültig festgelegt. Glücklicherweise habe ich beim Einbau des Heizkreisverteilers für die Fußbodenheizung gesehen, dass zwischen Wohnung und Hausflur eine Art „Zwischenwand“ existiert. So kann ich relativ problemlos in den Keller gelangen. Eine andere Sache ist die generelle Verlegung der Leitung. Wenn es nach mir gehen würde soll alles in Leerrohre. Nun ist hier die Frage wo die Leitungen verlegt werden. Die kürzeste Strecke wäre natürlich über den Boden für Steckdosen und Schalter (hier wurde bisher nur wieder Wasser verlegt) und Decke für Licht. Allerdings kann ich am Boden nur 4cm Dämmung legen bis Fussbodenheizung und Estrich kommen. Steckdosen und Schalter die Decke wäre auch möglich aber hier würden sich für die Steckdosen die Kabellängen enorm vergrößern, zusätzlich würden viele 90° Bögen entstehen. Dann macht vermutlich Leerrohr keinen Sinn mehr da die Kabel nur schwer gezogen werden können. Auf der anderen Seite, wann muss man Änderungen an den Stromkabeln vornehmen? Für Netzwerk-, SAT- und EIB-Kabel machen Leerrohre natürlich immer Sinn und sind sogar vorgeschrieben, wenn ich das richtig gelesen habe. Derzeit sind alle 9 Rolläden noch mir Gurt per Hand bedient. Hier soll vorbereitend auch je ein 5-adriges Kabel gezogen werden den Motor und eine Steckdose in der Fensterlaibung bedienen zu können.
Die Frage, die mich am meisten beschäftigt ist derzeit wie ich am sinnvollsten die Lichtschalter umsetze ohne bereits Unsummen für KNX Komponenten auszugeben. Es soll am Anfang eigentlich normal geschalten werden. Ohne Schnick Schnack, nur Licht an, Licht aus. Die Aktoren für den Schaltkasten sind ja preislich noch überschaubar (Schaltaktor 24-Fach ~350€ + KNX Router ~250). Die große ETS Lizenz lassen wir mal außen vor. Am Anfang sollte ETS Lite (200€) reichen oder mit Glück kommt ja auch eine Aktion. Damit könnte ich vermutlich erstmal alle Leuchten und ggf. einige Steckdosen schalten. Aber die Taster sind halt schon etwas teurer. Hier wird es in Summe schnell teuer.
Welche Möglichkeiten habe ich hier um die initialen Kosten gering zu halten?
Mein Kopf glüht förmlich, wenn ich also was vergessen habe, und das habe ich bestimmt, fragt einfach.
Vielen Dank an alle Helfenden 😊
EDIT: Ich trage hier mal alle relevanten Infos zusammen. Hilft mir als Gedankenstütze und ist sicher für andere auch Interessant. Ich erweitere die Liste entsprechend
ich bin René, neu hier im Forum, 37 Jahre alt und beruflich im IT-Umfeld zuhause. Ich würde gerne mal Expertenmeinungen hören ob meine Planung sinnvoll ist.
Um euch einen kurzen Überblick zu verschaffen mal ein paar Eckdaten. Meine Frau und ich haben uns 2019 ein Haus in Erfurt gekauft. Es besteht aus drei Wohneinheiten und ist BJ 1995, voll unterkellert und in Porenbeton inkl. Deckenplatten gebaut.
Wir wohnen bereits im OG. Später wollen wir das EG beziehen. Dort wurde quasi der Rohbauzustand hergestellt, ein paar Wände entfernt, Boden rausgestemmt und von fast allen Wänden der Putz mit der Sanierungsfräse entfernt da der Vorbesitzer gerne geraucht hat… Da die Elektrik nicht mehr zeitgemäß ist und entsprechend wenig Steckdosen vorhanden sind, muss hier auch alles neu gemacht werden. Wir haben schon länger eine Immobilie gesucht und so habe ich auch schon länger mit „Smarthome“ experimentiert. Bisher läuft alles über WLAN oder Zigbee. Als Zentrale kommt ioBroker und zur Visualisierung nutze ich Grafana. Mit der Funklösung bin ich aber nicht richtig zufrieden. Jetzt kommt KNX und eure Erfahrung ins Spiel 😊
Für einen Vollausbau sind die Finanzen
Mein Elektriker hat mit KNX keine Erfahrung. Also lese ich seit Wochen und versuche alle notwendigen Infos zusammenzutragen.
Der Sicherungskasten soll in den Keller wandern. Dort habe ich dann 3 Felder mit je 6 Reihen zur Verfügung. Ich hoffe, dass dort der Platz für eine ~110m² 4-Zimmer Wohnung reicht. Nach derzeitiger Planung soll ausschließlich 5-adriges Kabel verlegt werden. In die Schalterdosen nach Möglichkeit nur das BUS-Kabel.
Hier geht allerdings schon das erste Problem los. Ein Vorschlag vom Elektriker war, dass für den Anfang mit Stromstoßrelais gearbeitet wird. Das würde aber bedeuten, dass das BUS-Kabel sternförmig in den Verteiler gelegt werden muss damit jeweils ein Relais geschalten werden kann. Das wiederum bedeutet aber noch mehr Kabel Richtung Verteiler. Der Platz um in den Keller zu kommen ist noch nicht endgültig festgelegt. Glücklicherweise habe ich beim Einbau des Heizkreisverteilers für die Fußbodenheizung gesehen, dass zwischen Wohnung und Hausflur eine Art „Zwischenwand“ existiert. So kann ich relativ problemlos in den Keller gelangen. Eine andere Sache ist die generelle Verlegung der Leitung. Wenn es nach mir gehen würde soll alles in Leerrohre. Nun ist hier die Frage wo die Leitungen verlegt werden. Die kürzeste Strecke wäre natürlich über den Boden für Steckdosen und Schalter (hier wurde bisher nur wieder Wasser verlegt) und Decke für Licht. Allerdings kann ich am Boden nur 4cm Dämmung legen bis Fussbodenheizung und Estrich kommen. Steckdosen und Schalter die Decke wäre auch möglich aber hier würden sich für die Steckdosen die Kabellängen enorm vergrößern, zusätzlich würden viele 90° Bögen entstehen. Dann macht vermutlich Leerrohr keinen Sinn mehr da die Kabel nur schwer gezogen werden können. Auf der anderen Seite, wann muss man Änderungen an den Stromkabeln vornehmen? Für Netzwerk-, SAT- und EIB-Kabel machen Leerrohre natürlich immer Sinn und sind sogar vorgeschrieben, wenn ich das richtig gelesen habe. Derzeit sind alle 9 Rolläden noch mir Gurt per Hand bedient. Hier soll vorbereitend auch je ein 5-adriges Kabel gezogen werden den Motor und eine Steckdose in der Fensterlaibung bedienen zu können.
Die Frage, die mich am meisten beschäftigt ist derzeit wie ich am sinnvollsten die Lichtschalter umsetze ohne bereits Unsummen für KNX Komponenten auszugeben. Es soll am Anfang eigentlich normal geschalten werden. Ohne Schnick Schnack, nur Licht an, Licht aus. Die Aktoren für den Schaltkasten sind ja preislich noch überschaubar (Schaltaktor 24-Fach ~350€ + KNX Router ~250). Die große ETS Lizenz lassen wir mal außen vor. Am Anfang sollte ETS Lite (200€) reichen oder mit Glück kommt ja auch eine Aktion. Damit könnte ich vermutlich erstmal alle Leuchten und ggf. einige Steckdosen schalten. Aber die Taster sind halt schon etwas teurer. Hier wird es in Summe schnell teuer.
Welche Möglichkeiten habe ich hier um die initialen Kosten gering zu halten?
Mein Kopf glüht förmlich, wenn ich also was vergessen habe, und das habe ich bestimmt, fragt einfach.
Vielen Dank an alle Helfenden 😊
EDIT: Ich trage hier mal alle relevanten Infos zusammen. Hilft mir als Gedankenstütze und ist sicher für andere auch Interessant. Ich erweitere die Liste entsprechend
- LAN und BUS immer in Leerrohre
- generell BUS-Kabel über die Decke durch alle Räume
- BUS-Kabel an alle stellen führen wo später ein PM/Taster installiert werden soll
- in Küche und Schlafzimmer auch in Bodennähe wegen der Präsenzmelder (Bereiche besser abgrenzen)
- UP-Dosen ggf. mit Putzdeckeln versehen und zuputzen lassen, kann dann später einfach geöffnet werden um weitere Tasten zu installieren
- Überall mindestens 5-adrig (Querschnitt mit Elektriker klären)
- Übrige Leitung vom Rolladen für Steckdose in der Fensterlaibung nutzen
- Für den Anfang günstige Taster mit Temp- und Luftfeuchte-Sensor z.B. LINGG&JANKE 87861 TA4F55TH-BCU-E KNX eco+UP
- ggf. Leerohr für One-Wire Temp-Sensor für den Estrich vorsehen.
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