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Leer-Rohre - Fragen eines KNX-Neulings

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    Leer-Rohre - Fragen eines KNX-Neulings

    Hallo zusammen,

    ich bin ein absolutes KNX-"Greenhorn" und stehe vor der Aufgabe KNX für ein Einfamilienhaus
    (Neubau) zu planen.

    Es wird viel über Leer-Lohre und ihre Vorteile hinsichtlich zukünftiger Flexibilität geschrieben.

    Daher meine Fragen zu Leer-Rohren:

    1. Soll man wirklich zu jeder "blöden" Steckdose ein Leer-Lohr ziehen, auch wenn da nur eine 3-adrige NYM-
    Leitung drin ist weil der Schalt-Aktor zentral im KNX-Schrank sitzt?

    2. Kann man wirklich später eine andere oder zusätzliche Leitung in ein Leer-Rohr ziehen, auch wenn dieses
    zwei oder drei 90°-Winkel (z.B. von der Senkrechen in die Waagerechte und wieder in die Senkrechte)
    überbrücken muss? Ich kann mir das nicht vorstellen, selbst wenn das Leer-Rohr einen größeren Durchmesser
    hat.

    3. Macht es vielleicht Sinn Leer-Rohre hinter einer abgehangenen Decke zu verstecken anstatt sie in die
    Beton-Platten zu legen und somit die Statik zu schwächen? Hat das schon mal jemand gemacht?

    Bin für jeden Hinweis dankbar!

    Vielen Dank!



    Grüße aus dem Rheinland!
    R.

    #2
    Ja, auf jeden Fall.
    Ich hab kürzlich ein paar Lampen auf DALI umgebaut. Dabei unter anderem 2 1,5er Drähte in ein 20er Leerrohr dazugezogen in dem schon 5 1,5er drin waren - über 20 Meter mit meheren 90° Kurven (meißt großer Radius).
    Das geht aber wahrscheinlich nicht, wenn du NYM in dein Leerrohr legst.

    Aber wenn du der Typ bist der sein Haus jetzt für die nächsten 40 Jahre perfekt planen kann, kannst du dir natürlich die ~300€ Mehrkosten jetzt sparen 🤣

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      #3
      Abgehangene Decken haben weniger den Vorteil das Du die Statik bei den Leerrohren verbesserst als Du bei Beleuchtung und sonstigen Deckeinbauten nicht so viele und teure Dosen montieren musst, auch Lüftungsrohre der KWL haben ganz andere Dimensionen. Da kann schon eine Reduktion der Betonstärken bei rauskommen. Und die Positionierung von leuchten / PM / LS ist in abgehangenen Decken deutlich einfacher, weil man das quasi im fertigen Rohbau noch anpassen kann, wo man als Laie dann auch schon mal ein deutlich besseres Raumgefühlt hat als wie bei ein paar Linien auf Papier.

      Bei meinen Steckdosen bin auch einfach mit dem NYM bis in die Verteilung gegangen ohne Leerrohr. Dafür habe ich aber so viele NYM-Leitungen verlegt, das wirklich jede Steckdose im Haus einen eigenen Außenleiter hat. Die Österreichische Version der Leerrohrnutzung ist für solche Aufrüstungen natürlich noch besser geeignet. Aber da man dort mit dem Leerrohr bis direkt in den Verteiler muss, ist das schon nicht ohne was da an Formaten gebraucht wird. Es sind ja sicher nicht immer nur DN16-er Leerrohre verlegt.

      Datenleitungen wie LAN/SAT und sonstige Busse, sind bei mir aber auch immer im Leerrohr, wenn es quasi UP ging.
      ----------------------------------------------------------------------------------
      "Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten."
      Albert Einstein

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        #4
        Naja, 300€ reichen nicht unbedingt, aber ich stecke grad mitten im Bau und die Erfahrung ist: Du kannst noch so viel und gründlich planen, die Realität erfordert immer mal wieder etwas an Flexibilität und spontaner Anpassung. Außerdem kommen bei jeder Begehung der Baustelle immer mal wieder ein paar weitere Gedanken auf, die man in seiner Planung vergessen hatte oder die einem vorher gar nicht so bewusst waren. Da war ich nun schon einige Male froh, dass ich relativ viel mit 25er Leerrohren gearbeitet habe. Zum Einen, weil ich konsequent fünfadrige NYM eingezogen habe, um eben immer flexibel genug zu sein und auch keine zig verschiedenen Kabelsorten (es sind ja auch so immer noch genug ) auf dem Abroller wechseln zu müssen, zum Anderen aber auch, weil da zumeist doch immer mal noch eine weitere Leitung einziehbar ist. Aber ja, es ist auch nicht immer einfach, wenn die Strecke etwas länger ist.

        Mein Resümee: Es ist gut investiertes Geld, auch wenn ich bei vielen Dosen am fluchen bin, wenn dort 25er Rohre ankommen und ich sie vergipsen muss

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          #5
          Zitat von gbglace Beitrag anzeigen
          Bei meinen Steckdosen bin auch einfach mit dem NYM bis in die Verteilung gegangen ohne Leerrohr. Dafür habe ich aber so viele NYM-Leitungen verlegt, das wirklich jede Steckdose im Haus einen eigenen Außenleiter hat.
          So habe ich es auch gemacht. Bei einer einzigen Steckdose im Haus ist es anders. Die muss sich den Außenleiter mit einer anderen teilen.

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            #6
            Hallo zusammen,

            danke für Eure Tipps und Erfahrungen!!!

            Ich habe schon mal gebaut, aber damals war KNX noch nicht so "in Mode". 😁

            Mir ist klar, dass alles worüber Informationen laufen (KNX, LAN, Antenne etc.) besser in Leer-Rohren
            verlegt werden sollte.

            Aber zu Steckdosen? Was als NYM sollte da später rein. Erwartet Ihr, dass sich an 230V etwas
            ändert und man dann andere stromleitende Kabel braucht? Ich stelle mir das in Räumen, in denen
            viele Steckdosen sind, z.B. der Küche, wirklich krass vor. Jede mit einem Leer-Rohr?

            Oder macht man da nur ein Leer-Rohr bis zu einem Verteiler im Raum und dann weiter zu den
            Steckdosen ohne Leer-Rohr?

            Gern würe ich mir soetwas mal live anschauen. Hat jemand von Euch vielleicht Fotos von dieser
            Bauphase? Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte ...

            Besten Dank und ein schönes Wochenende!



            Grüße aus dem Rheinland!
            R.

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              #7
              Zitat von trium Beitrag anzeigen
              Aber zu Steckdosen? Was als NYM sollte da später rein. Erwartet Ihr, dass sich an 230V etwas
              ändert und man dann andere stromleitende Kabel braucht? Ich stelle mir das in Räumen, in denen
              viele Steckdosen sind, z.B. der Küche, wirklich krass vor. Jede mit einem Leer-Rohr?
              Ich denke hier geht es weniger darum, dass sie die Arte der Versorgung (Querschnitt, Spannung, …) ändert sondern dass man später merkt, dass man eine Adre zu wenig hat, um eine bestimmte Dose noch getrennt schalten zu können. Wir werden bei uns in den kleinen Räumen alle Steckdosen, die wir jetzt noch nicht schalten wollen mit 5 Adern anfahren (in den großen mit 7 oder in 2 Kreisen mit 5), sodass wir später zusätzlich 2 weitere schaltbare Steckdosen(kreise) ergänzen können. Die Steckdosen, die wir jetzt eh schon schauen wollen, kommen dann noch dazu. So sind wir – hoffentlich – auch in Zukunft recht flexibel.
              Auf Leerrohre werden wir für NYM aber auch verzichten und diese nur bei Datenleitungen (LAN, Sat) nutzen. Wie ich das mit dem Buskabel mache habe ich noch nicht entschieden.

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                #8
                Zitat von gbglace Beitrag anzeigen

                Bei meinen Steckdosen bin auch einfach mit dem NYM bis in die Verteilung gegangen ohne Leerrohr.
                Und welchen Weg nehmen die bis zur Steckdose?

                Bei mir geht der Großteil entweder durch die Betondecken oder auf dem Betonboden. Ich kann es mir lediglich bei Strecken, die nur durch Trockenbauwände gehen oder sowas wie Verteiler->Steigschacht->abgh. Decke vorstellen, dass ich kein Leerrohr nehme.
                Bei allem, was schon 90% im Rohr liegt, habe ich mich dazu entschieden, dieses dann auch bis zur Dose zu legen (Auch wenn es manchmal schon ein Gefummel beim Setzen der Dosen ist).

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                  #9
                  Bei mir ist es eine Sanierung. Gibt nur Deckendurchbrüche und Fehlboden wo alles entlang läuft. In Putz und Wand sind es eben immer die 30cm.
                  ----------------------------------------------------------------------------------
                  "Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten."
                  Albert Einstein

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                    #10
                    Ja gut, da kann ich es durchaus nachvollziehen

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                      #11
                      Zitat von trium Beitrag anzeigen
                      Oder macht man da nur ein Leer-Rohr bis zu einem Verteiler im Raum und dann weiter zu den
                      Steckdosen ohne Leer-Rohr?
                      Naja ich würde mal behaupten dass das Kabel Verteiler im Raum bis zur UV noch weniger warscheinlich ausgetauscht werden wird als das Kabel Verteiler im Raum bis zur Steckdose.

                      Es kommt halt auch drauf an wie du verteilen/verkabeln willst:

                      Eine Dose direkt von der UV der Etage (oder Hauptverteiler) anfahren und dann mit nem abgehenden Kabel von Dose zur Dose.
                      Oder jeder Steckdosen(gruppe) direkt vom Verteiler aus anfahren.
                      Oder arbeitest du mit kleinen Unterverteilungen pro Raum in der Decke (oder im Boden) vielleicht die ne Zuleitung vom Verteiler hat und von der Unterverteilung des Raumes geht es dann sternförmig zu den Steckdosen?

                      Leerrohr hat mir schon durchaus mal genützt um eine Steckdose umzufunktionieren zB aus ner Steckdose ne Sat Dose zu machen oder LAN. Dafür muss man den Raum nicht renovieren.

                      Wenn du die Kabel aber durchschleifst von Dose zu Dose bist du eher wenig um besser zu sagen gar nicht flexibel und bei einer Sternverkabelung (verrohrung) am flexibelsten.

                      Zitat von TobiW Beitrag anzeigen
                      Wie ich das mit dem Buskabel mache habe ich noch nicht entschieden.
                      Auch da wird man nur wirklich flexibel sein wenn man es im Rohr macht. Ist aber auch die Frage welche Ansprüche man so hat, ob man da jetzt die nächsten zig Jahre nie mehr was groß verändert wird oder ob man derjenige ist der das als Hobby sieht und sich dann gern mal was neues einbaut.

                      Zuletzt geändert von ewfwd; 16.11.2020, 02:25.

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                        #12
                        Hallo zusammen!

                        Ich habe je Raum für SD 2-3x 25mm Leerrohr und dann mehrere Steckdosen hintereinander. Das ganze mit meist 5x1,5 an speziellen Orten auch mal 7x1,5 Einzeladern. NYM im Leerrohr halte ich für wenig sinnvoll und ohne Leerrohr wäre in Ö sehr ungewöhnlich.

                        Leerrohr + Einzelader ist eben am flexibelsten. Hab schon das ein oder andere Mal eine SD auf 2-fach erweitert oder im dahinter liegenden Raum eine SD oder Lampe ergänzt...

                        lg
                        Robert

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                          #13
                          Ich denke, hier darf man durchaus zwischen den Ländern unterscheiden.
                          In Deutschland sind Einzelader Installationen eigentlich nicht vorhanden, da wird mit NYM Installiert. In Österreich oder Italien hingegen sind Einzeladern im Leerrohr durchaus gängig.

                          Die meisten Installationen die ich kennen, verwenden Leerrohr in der Decke in der Wand wird dann ohne gearbeitet, und hier ist das einziehen der Leitungen oft schon schwer genug, selbst wenn "gerade" aus dem Rohr ziehen und einführen kann. Wenn man dann den realtiv engen Radius an der Dose auch noch hat, wird es oft echt hässlich.

                          Wenn ich jetzt jeden Raum zwei mal mit 5x1,5 anfahren (1x Licht, 1x Stk) sollte das in 98% der Fälle ausreichen, wann dann doch mal mehr brauchen sollte, kann man ganz in der Not immer noch auf KNX-RF setzten, und hinter der Steckdose einen Aktor setzen.

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                            #14
                            Zitat von uncelsam Beitrag anzeigen
                            In Deutschland sind Einzelader Installationen eigentlich nicht vorhanden, da wird mit NYM Installiert.
                            Das kann ich so nicht bestätigen. Bei uns ist alles in Leerrohr und mit Einzeladern ausgeführt -- aber vielleicht ist Bayern einfach schon zu nahe an Österreich .

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                              #15
                              also wir installieren NYM in Rohr! Erstens gehört in Ö. alles ins Rohr und wenn man eine AP-Verteilung hat, geht das a bissl blöd mit Drähte

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