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Generelle Frage zum Blitzschutz mit KNX-Anlage

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    Generelle Frage zum Blitzschutz mit KNX-Anlage

    Hallo zusammen,

    leider bin ich aus den diversen Freds zum Thema Blitzschutz noch nicht schlau geworden.
    Ich plane für mein Einfamilienhaus mit KNX keinen äußeren Blitzschutz. Wenn ein Gewitter
    naht oder schon da ist, ziehe ich üblicherweise die Stecker von teureren Geräten und mach
    sie später wieder rein. Das reicht für mich eigentlich aus.

    Wenn ich jetzt KNX ins Haus bekomme mit Wetterstation, kann ich das nicht jedesmal vom
    Netz nehmen. Im Forum wurden mal Blitzschutzteile empfohlen; wenn ich richtig verstanden
    habe, brauche ich aber pro Busteilnehmer eines davon. Das wäre mir dann doch zu teuer
    für ein "Vielleicht-Risiko". Außerdem gibt es ja noch Busklemmen mit Blitzschutz, die man
    erden muss. Die bieten nur Feinschutz und machen für sich allein auch wenig Sinn; ein
    Blitzeinschlag schlägt da einfach durch.
    So richtig konsequenter Blitzschutz wäre wohl sehr aufwändig und teuer. Aber "ein bisschen
    Blitzschutz" scheint mir inzwischen auch nicht mehr sinnvoll.
    Oder liege ich da falsch? Wie habt Ihr das für eher kleine Privat-KNX-Anlagen gelöst?

    Viele Grüße,
    Klaus





    #2
    Hi,

    Blitzschutz haben wir auf dem Dach überhaupt nicht. Lediglich Überspannungsableiter je Phase in der HV. Das ist aber sicherlich auch von örtlichen Gegebenheiten abhängig.

    "Herausziehen" von Geräten bei Gewitter haben wir uns schon lange abgewöhnt, dafür gibt es ja den Teil der Blitz- resp. Überspannungsschäden in der Versicherung.
    Kind regards,
    Yves

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      #3
      Hallo Klaus,

      "ein bisschen Blitzschutz" macht technisch absolut keinen Sinn. Entweder plant man ein vollständiges Blitzschutzssystem und koordiniert alle Maßnahmen sowohl für äußeren (Ableiter) als auch für inneren (überspannungsschutz) Blitzschutz, oder lässt es gleich bleiben. Alles andere ist rausgeworfenes Geld. Der Grund dafür ist, dass die Schutzmaßnahmen aufeinander abgestimmt sind, also z.B. Stufe um Stufe die maximale Überspannung immer weiter reduzieren. Ein Mittelschutz z.B. reduziert die maximale Überspannung auf ca. 1500V, allerdings muss man sicherstellen, dass die vom Mittelschutz gefangene Überspannung 4000V nicht überschreitet, sonst wird das Gerät zerstört. Deshalb arbeitet vor dem Mittelschutz ein Grobschutz, usw.
      Und dann muss man noch wissen, dass der komplette innere Blitzschutz, also der von dir angesprochene Überspannungsschutz lediglich gegen die Nahfeldauswirkungen eines Blitzschlags hilft, nämlich dem Elektromagnetischen Puls. Wenn du keine Blitzableiter hast und dir der Blitzsstrom ungebremst durch die Anlage feuert hilft sowieso nichts mehr.
      Es gibt lediglich ein Argument für einen Überspannungsschutz ohne äußeren Blitzschutz ... und das ist das Thema Überspannungen im Stromnetz, die eben viel häufiger als nur bei Gewittern auftreten können. Wenn du dich davor schützen möchtest kannst du über einen Kombiableiter (Grob+Mittelschutz) im Hauptverteiler nachdenken. Die sind heute so gut, dass sie die Spannung auf bis zu 1000V begrenzen und damit sollten dann alle Komponenten eigentlich klar kommen.

      Um deine Frage zu beantworten. Obwohl Blitzschutzanlagen mein täglich Brot sind hab ich zu Hause vollständig darauf verzichtet. Im Zweifel argumentiere ich dann wie mein Vorredner.

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        #4
        Ich finde folgende, einfache Darstellung immer sehr Hilfreich das Thema Blitzschutz zu erklären (Schutzklassen) ...

        Uberspann02-1.jpg

        Uberspann02-2.jpg
        Danke und LG, Dariusz
        GIRA | ENERTEX | MDT | MEANWELL | 24VDC LED | iBEMI | EDOMI | ETS5 | DS214+ | KNX/RS232-GW-ROTEL

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          #5
          Herzlichen Dank, das hat mir sehr geholfen!

          Liebe Grüße,
          Klaus

          Kommentar


            #6
            Zitat von firefox Beitrag anzeigen
            Hallo Klaus,

            "ein bisschen Blitzschutz" macht technisch absolut keinen Sinn. Entweder plant man ein vollständiges Blitzschutzssystem und koordiniert alle Maßnahmen sowohl für äußeren (Ableiter) als auch für inneren (überspannungsschutz) Blitzschutz, oder lässt es gleich bleiben. Alles andere ist rausgeworfenes Geld. Der Grund dafür ist, dass die Schutzmaßnahmen aufeinander abgestimmt sind, also z.B. Stufe um Stufe die maximale Überspannung immer weiter reduzieren. Ein Mittelschutz z.B. reduziert die maximale Überspannung auf ca. 1500V, allerdings muss man sicherstellen, dass die vom Mittelschutz gefangene Überspannung 4000V nicht überschreitet, sonst wird das Gerät zerstört. Deshalb arbeitet vor dem Mittelschutz ein Grobschutz, usw.
            Und dann muss man noch wissen, dass der komplette innere Blitzschutz, also der von dir angesprochene Überspannungsschutz lediglich gegen die Nahfeldauswirkungen eines Blitzschlags hilft, nämlich dem Elektromagnetischen Puls. Wenn du keine Blitzableiter hast und dir der Blitzsstrom ungebremst durch die Anlage feuert hilft sowieso nichts mehr.
            Es gibt lediglich ein Argument für einen Überspannungsschutz ohne äußeren Blitzschutz ... und das ist das Thema Überspannungen im Stromnetz, die eben viel häufiger als nur bei Gewittern auftreten können. Wenn du dich davor schützen möchtest kannst du über einen Kombiableiter (Grob+Mittelschutz) im Hauptverteiler nachdenken. Die sind heute so gut, dass sie die Spannung auf bis zu 1000V begrenzen und damit sollten dann alle Komponenten eigentlich klar kommen.

            Um deine Frage zu beantworten. Obwohl Blitzschutzanlagen mein täglich Brot sind hab ich zu Hause vollständig darauf verzichtet. Im Zweifel argumentiere ich dann wie mein Vorredner.
            Mit einigen deiner Aussagen kann ich so nicht mitgehen und möchte das nicht so stehen lassen. Ich habe keine Zeit da jetzt alles richtig zu stellen nur so viel:

            Laut geltender Bauordnung(-en) und Normenlage ist ein innerer Blitzschutz immer dann gefordert, wenn eine äußere Blitzschutzanlage vorhanden ist. Ist keine äußere Blitzschutzanlage vorhanden kann man aber sehr wohl einen inneren Schutz verbauen.
            Der Umfang der Maßnahmen hängt aber sicherlich vom Gefährdungspotenzial (Einschlagsereignisse in der Vergangenheit, Freistehendes Gebäude, Gipfellage...), sowie vom Geldbeutel ab.

            Die einzelnen Maßnahmen würde ich also keinesfalls als Blödsinn herabstufen, wobei natürlich ein umfassendes Konzept (bzw. die Annäherung daran) immer besser ist.

            Als guten Einstieg kann ich einen Kombiableiter (Blitz- und Überspannungsschutz in einem Gerät) empfehlen. Wenn der nicht in das Budget passt, kann auch ein reiner Überspannungsableiter einen gewissen Schutz bieten (wenn der Einschlag nicht zu nah ist und/oder die Einschlagsenergie nicht zu hoch ist).

            Hat man dann noch Mittel frei, so wäre der Medienübergang von z.B. Telefon, BK usw. an der Reihe sowie einen KNX-Überspannungsschutz pro Linie (an besten am Netzteil). An jeden Teilnehmer eine Schutzeinrichtung zu hängen ist jedoch Unsinn und meist aufgrund fehlender Erde auch gar nicht möglich.

            Da wo KNX-Kabel nach draußen gehen (Nebengelass o.Ä.) würde ich das nächste Geld investieren.

            Fazit: Mit relativ kleinem finanziellem Aufwand kann man schon ein ziemlich großes Maß an Sicherheit herbeiführen. Mit zunehmendem Sicherheitsbedürfnis werden die Kosten immer höher und der hinzugewonnene Nutzen immer geringer. Schlussendlich muss man auch sagen das im Worst-Case-Fall immer Schäden auftreten werden und keine 100%ige Sicherheit zu erreichen ist.

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              #7
              Zitat von stromer007 Beitrag anzeigen
              Laut geltender Bauordnung(-en) und Normenlage ist ein innerer Blitzschutz immer dann gefordert, wenn eine äußere Blitzschutzanlage vorhanden ist.
              ... oder eine über Dach montierte Antenne, oder Einspeisung über Freileitung oder eins davon bei einem benachbarten Gebäude vorhanden sind.

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