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Zuverlässigkeit von KNX in der Praxis

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    Zuverlässigkeit von KNX in der Praxis

    Guten Morgen Forum,

    ich plane gerade die Sanierung eines denkmalgeschützten Hauses. Dabei habe ich schon mit vielen Handwerkern gesprochen, die das Gesicht verziehen, wenn ich erwähne, dass ich KNX einsetzen will. Auf Nachfrage sagen sie dann alle: "Ich habe im Detail keine Ahnung davon, es ist toll wenn es funktioniert, aber ich weiß aus Erfahrung, dass die Systeme nur die halbe Zeit so funktionieren wie sie sollen".

    Was ist da dran? Wie stelle ich (außer auf erfahrene Planer und Elektriker zu setzen) sicher, dass mir das nicht passiert?

    Danke und Gruß
    Christoph

    #2
    Das Wichtigste? Mit dem späteren Nutzer klären was benötigt wird und dies klar formulieren (Lastenheft). Wenn am Nutzer vorbei geplant wird, wird der Nutzer immer sagen, es funktioniert nicht so wie es soll (obwohl es vielleicht schon so funktioniert, wie es geplant wurde).
    Wenn die eigene KNX-Erfahrung eher als gering einzustufen ist, wäre ein SI schon in der Planungsphase anzuraten.
    Gruß Andreas

    -----------------------------------------------------------
    Immer wieder benötigt: KNX-Grundlagen PDF Englisch, PDF Deutsch oder
    Deutsche Version im KNX-Support.

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      #3
      Ich hätte erwähnen sollen, dass ich Bauherr und damit ja auch der Nutzer bin. SI = Systemintegrator? Das habe ich auch so vor. Da keine Eile besteht, wird hier alles sauber durchgeplant.

      Also höre ich da erst mal raus, dass es keine grundsätzlichen Zuverlässigkeitsprobleme sondern nur schlecht geplante Anlagen gibt.

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        #4
        KNX tut was es soll wenn es denn so eingestellt wird wie Mann oder FRAU es gerne hätten.

        Es gibt hier im Forum eine menge solcher Beiträge wie zuverlässig KNX läuft.

        Bei mir gab es bis jetzt keine Ausfälle oder so. Was aber Kaputt gegangen ist ist ein ganz normaler Gira Schalter ohne KNX.
        Ist ein Altbau und der Schalter war von ca. 2009 im Bad welches noch nicht mit KNX versehen ist...

        Such dir jemand der sich damit auskennt und dir helfen kann....

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          #5
          Ich würde mal behaupten das hat nichts mit KNX zutun, sondern dort könntest du jede technische Gegebenheit einsetzen die etwas komplexer wird.

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            #6
            Hallo Christoph,

            grundsätzlich kann man sagen, dass Elektronik wesentlich anfälliger als Elektrik ist. Halbleiter altern wesentlich schneller (ca. 15-20 Jahre statistische Lebensdauer) und fallen auch anders (oft schleichende Fehlfunktionen) im Gegensatz zu klassischer Elektromechanik (statistische Lebensdauer viele Jahrzehnte).

            Die Praxis zeigt aber sehr wohl, dass KNX ein zuverlässiges und etabliertes System ist. Aber man muss ehrlich auch die Schwachstellen benennen. Es hängt eben alles an mehr oder weniger einem Kabel. Tritt dort eine wesentliche Störung ein, funktioniert nicht mehr viel. Zwar ist KNX dezentral und grundsätzlich können die Komponenten miteinander kommunizieren, wenn aber der Bus an sich gestört oder ausgefallen ist, geht auch dies nicht mehr. Im Gegensatz zu einem rein zentralen System (SPS) ist KNX daher aber wesentlich störunempfindlicher.

            Meine praktische Erfahrung ist aber bei Immobilien, der vermietet sind, dass die Elektrik so sein sollte, dass sie im Notfall vom Dorfelektriker schnell wenigstens notfallmässig in Betrieb genommen werden kann, wenn eine Störung eintreten sollte. Wenn in Deinem Wohnort nur Handwerker sind, die dem ablehnend gegenüberstehen, würde ich mir an Deiner Stelle entweder das ganze Wissen selber aneignen (Programmierung, Aufbau), sodass ein Elektriker nur noch Verdrahten muss, oder Du bleibst bei etablierter und klassischer Technik.

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              #7
              Zitat von christophwki Beitrag anzeigen

              Also höre ich da erst mal raus, dass es keine grundsätzlichen Zuverlässigkeitsprobleme sondern nur schlecht geplante Anlagen gibt.

              Richtig...

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                #8
                Vielen Dank schon mal für die Antworten. Ich dachte mir das mehr oder weniger schon so, wollte es nur noch mal von erfahrenen Leuten hören, die mir nichts verkaufen wollen. Für den Notfall kann ich mir sicher einiges aneignen und so weit weg sitzt die Kompetenz zum Glück nicht. Kritische Sachen möchte ich ohnehin so gestalten, dass sie quasi immer funktionieren. Manche scheinen ja die Logik im Homeserver zu haben und wenn der steht, kommt man nicht mehr zur Haustür rein. Das verbuche ich dann mal unter der schon genannten schlechten Planung.

                Ich habe noch zwei Probleme, die mich von einer Entscheidung abhalten. Sagt bitte, wenn ich dafür neue Themen eröffnen soll:

                1. Es ist ein Fachwerkhaus. Bis jetzt stelle ich es mir schwer vor da ein halbes Kupferbergwerk unterzubringen. Wie seht ihr das? Gibt es irgendwelche Praxistipps? So in etwa wie alte Schornsteine zu Versorgungsschächten zu machen oder ähnliches?

                2. Eigentlich möchte ich optisch ein möglichst unverfälschtes Wohnerlebnis und in ein Haus von 1830 passen nun mal keine modernen Schalterprogramme. Aktuell denke ich an das Programm 1930 von Berker. Damit handele ich mir, soweit ich das bisher verstanden habe, den Nachteil ein alles über Binäreingänge machen zu müssen, da meine Schalter ja "dumm" sind. Wie groß ist dieser Nachteil finanziell und von der technischen Seite?

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                  #9
                  Zitat von christophwki Beitrag anzeigen
                  "Ich habe im Detail keine Ahnung davon, es ist toll wenn es funktioniert, aber ich weiß aus Erfahrung, dass die Systeme nur die halbe Zeit so funktionieren wie sie sollen".
                  Keine Ahnung, aber Erfahrung
                  Kurzform wäre - ich geb jetzt mal Müll von mir u. freue mich, dass die Luft so schön scheppert.

                  Dieser Elektriker hat sich ohnehin schon deklassifiziert, um von deiner Seite noch einen Auftrag zu bekommen.

                  Wie Du zu einer zufriedenstellenden Anlage kommst?

                  Kompetenter Partner (kann ein SI separat, aber auch ein ELI/SI in Personalunion sein) berät dich, hat Vorschläge u. frägt nach deinen Wünschen/Vorstellungen.

                  Ein kompetenter Partner baut KEINEN Gira-KNX, oder einen von Siemens oder Jung oder, oder - er hat sicherlich bevorzugte Hauptkomponenten, aber die Aufgabenstellung bestimmt das Gerät/Hersteller (MISCHEN von Herstellern nicht nur möglich, sondern sogar erwünscht).

                  Nicht jede Spielerei ist für jeden sinnvoll - der richtige Partner zeigt Vor-, aber auch evtl. Nachteile auf.
                  Nicht jedes tolle teuere Spielzeug ist ausnahmslos wirklich sinnig - dein Partner sollte da auch deinen Geldbeutel im Auge haben.

                  KNX heisst auch Automatik - darauf muss man sich auch einlassen, denn es wird Fälle geben, wo die Automatik macht, wofür sie erschaffen wurde u. nicht das, was deine aktuelle Tageslaune vlt. meint, was ausnahmsweise jetzt zu tun wäre.

                  Vlt. ist dir schon aufgefallen - die wichtigste Aufgabe deinerseits ist es deinen passenden Partner (SI) zu finden - die Technik selber ist dann das geringste Problem.



                  Gruss
                  GLT

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                    #10
                    Bei unverfälschtem 1830 brauchst Du gar kein Kupfer. Die Beschaffung der damals üblichen Walratkerzen dürfte aber schwierig werden, die Jagd auf Pottwale ist ziemlich aus der Mode gekommen.

                    Ich denke dass man alte Substanz durchaus auch mit moderner Technik verbinden kann - natürlich ist das eine Geschmacksfrage und darüber muss man nicht diskutieren.

                    In ein paar Wochen ist in Frankfurt DIE Messe für KNX (und Lampen und wasweissich was sonst noch alles). Da hast Du die Gelegenheit, alle Schalterprogramme in Natura zu sehen, und die Chance, Sachen zu entdecken die Du normalerweise niemals finden würdest. Von Köln ist das mit dem ICE ein Katzensprung.

                    Von der Richtung her würde ich mir mal Basalte und Tense ansehen (Achtung, die Preise von denen sind sehr gewöhnungsbedürftig), die Lowcost-Alternative in der Richtung wäre Ekinex.

                    Ansonsten mal in die Richtung Glas forschen, z.B. Zennio.

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                      #11
                      Zitat von MarkusS Beitrag anzeigen
                      Bei unverfälschtem 1830 brauchst Du gar kein Kupfer.
                      Das steht optisch unverfälscht

                      Danke, das werde ich mir alles mal ansehen und gleich mal gucken ob ich die Messe in den Terminkalender gepackt kriege.

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                        #12
                        Zitat von christophwki Beitrag anzeigen
                        Manche scheinen ja die Logik im Homeserver zu haben und wenn der steht, kommt man nicht mehr zur Haustür rein. Das verbuche ich dann mal unter der schon genannten schlechten Planung.
                        Da liegst Du schonmal richtig - und Haustüre über Bus öffnen ist immer so ne Sache.

                        Zitat von christophwki Beitrag anzeigen
                        Es ist ein Fachwerkhaus. Bis jetzt stelle ich es mir schwer vor da ein halbes Kupferbergwerk unterzubringen. Wie seht ihr das?
                        Zuerst mal feststellen, ob es denn wirklich ein Kupferbergwerk würde - dann nach Lösungen der Unterbringung suchen, nicht anders herum.

                        Zitat von christophwki Beitrag anzeigen
                        Gibt es irgendwelche Praxistipps? So in etwa wie alte Schornsteine zu Versorgungsschächten zu machen oder ähnliches?
                        Decken kann man abhängen, Lichtvouten bilden Kabelkanäle,....
                        Erst die Wünsche festlegen, Rahmenbedingungen checken, evtl. anfallende "Probleme" lösen,....

                        Zitat von christophwki Beitrag anzeigen
                        Eigentlich möchte ich optisch ein möglichst unverfälschtes Wohnerlebnis und in ein Haus von 1830 passen nun mal keine modernen Schalterprogramme. Aktuell denke ich an das Programm 1930 von Berker.
                        Muss halt eine Tasterschnittstelle hinten dran u. fertig ist der Busschalter/taster.
                        Sicherlich kann ein "moderner" KNX-Taster perse mehr, aber vlt. muss der "Schalter" das gar nicht.



                        Gruss
                        GLT

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                          #13
                          Zitat von christophwki Beitrag anzeigen

                          1. Es ist ein Fachwerkhaus. Bis jetzt stelle ich es mir schwer vor da ein halbes Kupferbergwerk unterzubringen. Wie seht ihr das? Gibt es irgendwelche Praxistipps?
                          So in etwa wie alte Schornsteine zu Versorgungsschächten zu machen oder ähnliches?
                          Etagenverteiler minimieren den Wust an Kabel zwischen den Stockwerken. Versorgungsstromkabel, Netzwerkkabel, Buskabel, Telefonkabel,
                          Satteliten- oder TV-Kabel und gut ist.
                          Den Rest kannst Du dann auf der Etage im Fußboden oder Decke verlegen. Je nach Aufbau der Etage.


                          Zitat von christophwki Beitrag anzeigen
                          2. Eigentlich möchte ich optisch ein möglichst unverfälschtes Wohnerlebnis und in ein Haus von 1830 passen nun mal keine modernen Schalterprogramme.
                          Aktuell denke ich an das Programm 1930 von Berker. Damit handele ich mir, soweit ich das bisher verstanden habe, den Nachteil ein alles über Binäreingänge machen zu müssen, da meine Schalter ja "dumm" sind. Wie groß ist dieser Nachteil finanziell und von der technischen Seite?
                          Echt?! Hat natürlich Charme. Jeder hat da ja nen anderen Geschmack.
                          1830 gab es doch gar kein Strom im Bauernhaus. Kerze und Öllampe ander Wand wären für ein passendes Wohnerlebnis Pflicht.
                          Okay so will keiner mehr hausen.
                          Ich wäre persönlich für dezentes HighTech im alten Gemäuer.
                          Puristen sehen das vielleicht anders, dann muss man halt auch die finanziellen Konsequenzen ertragen. Funktionalität und Vielfalt (Szenensteuerung)
                          geht dann nur über sehr viele dieser 1930 Schalter und Binäreingänge.

                          Ich nehme an, es wird auch keine Präsenzmelder geben oder? Stell mir ein Fachwerkhaus so vor, dass an der Decke Unterzüge zu sehen sein werden.
                          Da wird es schwer mit Präsenz- und Rauchmelder, bezüglich Detektierung.

                          Aber jut, machbar is alles.
                          Zu den einzelnen Fragen gibt es schon ein paar Einträge im Forum. Einfach mal SuFu nutzen und die Suchbegriffe variieren.
                          Wenn doch nicht das passende bei ist, kannste ja immer noch nen neuen Thread auf machen.

                          Gruß Spassbird
                          „Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0 und das nennen sie ihren Standpunkt.“ und " Das Wissen entsteht aus Erfahrung, alles andere ist nur Information" Albert Einstein.

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                            #14
                            Danke GLT, da kann ich doch schon einiges mit anfangen.

                            Kommentar


                              #15
                              Hmm also wenn ich das Forum hier so durchstöbere finde ich nur einen sehr sehr geringen Anteil an Beiträgen in denen es um defekte Geräte geht. Damit ist KNX für mich erstmal sehr stabil und zuverlässig.

                              Und wenn Dein Eli er meint er kennt sich damit nicht so aus, dann ist er eigentlich für den zweiten Teil seiner Antwort direkt disqualifiziert.

                              Ich denke mal wenn der KNX eingerichtet ist funktioniert er genau so und das sehr stabil. Nun kann es natürlich sein, dass die Parametrierung nicht ganz optimal umgesetzt wurde und dadurch nicht die gewünschte Funktion eintritt oder das Nutzungsverhalten nicht zu den Einstellungen passen. Das hat dann aber nichts mit der Zuverlässigkeit des Systems KNX, vielmehr mit der Kompetenz und Erfahrung des Umsetzenden zu tun.
                              Aus genau diesem Grund, das die vielen Elektrohandwerker mehr Handwerker als Planer und SI sind, entstehen genau solche Aussagen wie von Deinem Elektriker.

                              Und ich nehme mal explizit die hier im Forum vertretenen Elektrohandwerker davon aus, da die sich offensichtlich mit dem Thema KNX gern und interessiert und fähig beschäftigen.

                              Das dir das nicht passiert?
                              Setzte auf einen fähigen SI oder lerne sehr schnell sehr viel wie KNX funktioniert und plane selbst aber schiebe die Fehler nicht auf KNX.

                              Grüße
                              Göran
                              ----------------------------------------------------------------------------------
                              "Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten."
                              Albert Einstein

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