Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Verkabelungsstruktur, Zentral oder Dezentral?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Verkabelungsstruktur, Zentral oder Dezentral?

    Hallo liebe KNX -Gemeinde.
    Ich habe mal eine grundsätzliche Frage zur Verkabelungsstruktur. Ich möchte in Zuge der energetischen Sanierung unseres Hauses in die Automatisierung einsteigen. Neben der Wintergartensteuerung möchte ich auch alle Rollladen am Haus, die Heizungssteuerung in einigen Räumen, sowie ein Paar Beleuchtungen mit KNX automatisieren.
    Ein Bekannter hat mich dazu überredet, wobei das nicht sehr schwierig war. Dieser Bekannte hat als Aushilfskraft bei einem Elektro Unternehmen schon einige Installationen mit KNX gemacht. Dies waren aber überwiegend öffentliche Gebäude ( Hotel, Einkaufszentrum, Schwimmbad...) Dort sah die Installation im wesentlichen so aus, dass alle Taster oder Raumcontroller oder andere Sensoren per Bus angefahren wurden, alle Aktoren aber zentral vom Elektroverteiler aus. Also ein 5 adriges Kabel zu jedem Rolladen, ein 3 poliges zu jedem Heizungssteller und zu jeder Steckdose oder Beleuchtung. Dadurch wird ja aber der Grundgedanke eines Bussystems verfehlt.
    Nun habe ich das für meine Bedürfnisse mal nachgerechnet. tatsächlich ist es so, dass eine dezentrale Struktur doch deutlich teuerer ist. Beispielsweise kostet ein Kanal für einen Rolladen ca. 25 - 30€ wenn ich einen 6-Fach oder 8-Fach Jalousieaktor in den Verteilerkasten setze, während ein Unterputz Aktor mit Busanschaltung gut das doppelte bis dreifache kostet. Da kann ich viele Meter Kabel legen.
    Wie macht ihr das so ? Habe ich bei meinen Überlegungen etwas grundsätzliches vergessen?

    #2
    Ja KNX hat grundsätzlich einen dezentralen Character, aber gerade in einem EFH wo die Leitungslängen noch relativ kurz sind lohnen halt die zentralen Aktoren.

    Am Ende ist es klar eine Abwägung von Preis und Aufwand wieviele Leitungen sternförmig von der Hauptverteilung oder einer Unterverteilung verlegt werden.

    Für eine weitergehnde Planung sei Dir unbedingt das KNX-Buch vom Stefan Heinle empfohlen welches hier auch im Forum sehr oft verlinkt wird.

    bzgl. Deines kurzen Hinweises auf eine dreiadrige Verdrahtung des Heizungssteller. Sehe ich noch sehr viel Nachholbedarf dich über die Möglichkeiten von KNX zu Informieren.

    Eine komplette Planung können wir Dir hier so aus dem blauen allerdings auch nicht erstellen, da jedes Objekt schon sehr individuell ist. Auch bei einer Sanierung ist man ggf etwas weniger flexibel wie in einem Neubau mit frühzeitiger Planung.

    Ich selbst habe auch einen Altbau saniert, eher Kernsaniert und war da auch relativ flexibel mit der Leitungsverlegung. Ich habe mich dann dazu entschieden jeder Steckdose einen eigenen Aussenleiter bis in die Hauptverteilung geführt zu spendieren. Da kommen nun im Keller ne Menge NYM-Leitungen an. Dafür habe ich aber noch 2 weitere Unterverteilungen an denen alle Lichtleitungen ankommen.

    Alles was mit Sensorik (Taster PM Temperatur usw.) zu tun hat bekam natürlich eine KNX-Leitung die als offener Ring je Etage geführt wurde (Bus). Zusäzlich ein offener Ring 1-wire für speziellere Sensoren, die in KNX sehr kostspielig sind.

    Grüße
    Göran


    ----------------------------------------------------------------------------------
    "Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten."
    Albert Einstein

    Kommentar


      #3
      dreiadrige Verdrahtung des Heizungssteller
      In öffentlichen Gebäuden bzw. grossen Räumen oder Räumen mit hohen Anforderungen an die Regelgenauigkeit sind oft 3-Punkt-Motorventile verbreitet. Wahrscheinlich war es das. Im Privatbau reicht ein thermisches Ventil und ein Heizungsaktor, der entsprechend über Einschaltdauer den Volumenstrom regelt.

      Grundsätzlich kannst Du dezentral und zentral auch leicht mischen. Im Prinzip sind auch mehrere Unterverteiler möglich, wenn das Haus entsprechend gebaut ist. Z. B. pro Stockwerk einen. Es spielt ja keine Rolle bei KNX, wo was angeschlossen ist. Sobald es angeschlossen ist, kann es über den Bus angesprochen werden. Das ist vollkommen flexibel. Dezentral bis in die UP-Dose hinein, macht manchmal Sinn, kostet aber oft auch wesentlich mehr. Es sei denn, man kalkuliert genau und setzt entsprechende Komponenten ein. In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, z. B. einen Fensteraktor einzusetzen, der die Jalousie, das Heizungsventil und einen Reed-Kontakt am Fenster bedienen kann. Bevor man Kilometer an NYM-Kabel verlegt, kann so ein dezentraler Ansatz u. U. günstiger sein. Hier hilft Dir vermutlich ein Gespräch mit dem Elektriker, Dein Hausplan, ein Lineal, viel Abmessarbeit und am Ende eher eine Excel-Tabelle.

      Sollte Dir ein Elektriker aber aus bestimmten Gründen zur einen oder anderen Variante raten, kannst Du zwar ein Vergleichsangebot einholen, ganz gegen die Überzeugung eines Handwerkers würde ich aber nie etwas beauftragen. Ich schätze die Handwerker, mit denen ich zu tue habe, sehr, weiss wie wertvoll eine gute Beziehung und Vertrauen sind, und bin überzeugt, dass jemand, der etwas gegen seine Überzeugung machen muss, auch nicht die beste Arbeit abliefert. Wenn Handwerker A mit dem Hersteller B gute Erfahrungen hat und davon überzeugt ist, hat er sicher auch gewisse Kontakte zum Hersteller B, die im Notfall hilfreich sein können. Manches kann man nicht auf die letzten Nachkommastellen beim Betrag des Angebotes ausrechnen.

      Kommentar


        #4
        Hallo, danke schon mal für die Antworten, dann habe ich das schon richtig verstanden und werde mal rechnen.
        Dass ich noch Bedarf an KNX Wissen habe, ist mir schon klar, aber in Bezug auf die Heizungssteller verstehe ich diesen Hinweis nicht. Ich dachte da an einen KNX-Raumcontroller und am Heizkörper einen Thermoelektrischen Stellantrieb mit 230V. Dieser wird dann angesteuert von einem Heizungsaktor (eben mit 3 adrigem Kabel aus dem Verteiler) , oder wie Raman schreibt von einem Fensteraktor

        Kommentar


          #5
          Dann haben wir uns vielleicht falsch verstanden. Der thermoelektrische Antrieb geht natürlich auch immer. Der benötigt nur meistens zwei Adern, weil er keine Erdung hat (Voll-Kunststoffgehäuse). Vielleicht bin ich deswegen auf den "Holzweg" geraten. Ein Motorantrieb hat sonst immer den Neutralleiter und zwei Richtungen (auf/zu). Daher ging ich bei 3-adrig automatisch vom Motorventil aus.

          Kommentar


            #6
            Ohh Heizkörper habe ich gelesen? Bekommen die auch eine neue Warmwasserverrohrung? Dann kann ich dir eigentlich nur empfehlen die Heizkörper alle soweit sternförmig von einem Heizkreisverteiler anfahren zu lassen. Die Stellventile sitzen somit praktisch unsichtbar im HKV und am Heizkörper gibt es keine Drehknöpfe oder sonstiges, nur die 2 Wasserleitungen. Das sieht deutlich besser aus und niemand spielt da irgendwie dran rum. Die Wasserzuleitungen zum Heizkörper lassen sich sogar so legen, das die kurz über den Boden aus der Wandkommen. Damit lassen sich Sockelleisten und Parkett und Laminat super ohne Stückelei verlegen. Etwas unauffälliger ist es auch.
            Heizkörper einfach mit Blindstopfen bestellen.
            ----------------------------------------------------------------------------------
            "Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten."
            Albert Einstein

            Kommentar

            Lädt...
            X