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EFH planen und KNX nachträglich (nach und nach) installieren - meine Erfahrung

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    EFH planen und KNX nachträglich (nach und nach) installieren - meine Erfahrung

    Grüße an Alle,

    ich lese gelegentlich im Forum und sehe dabei, daß viele KNX-Interessenten mit der "nach oben offenen" Planung ihres Bauvorhabens Probleme haben. Und da vor und während der Bauphase auch das Budget begrenzt ist entscheiden sich viele für kein KNX oder suchen nach Sparversionen.

    Geplant habe ich 1998 und wollte mir die Möglichkeit der nachträglichen Installation eines Bus-Systems offen halten (LON und EIB/KNX habe ich im Blick gehabt...) ohne schon in der Bauphase die damals sehr teuren Baugruppen einsetzen zu müssen.
    Jetzt, nach einiger Zeit im fertigen Haus, bin ich dabei, alle meine wünschenswerten Funktionen mit KNX nach und nach zu realisieren und bin bisher noch an keine Grenze gestoßen.

    Die Lösung, und damit meine Empfehlung, ist Folgende:

    a) Die Beleuchtung (auch Außenleuchten etc.) erstmal konsequent als Installations-Fernschaltung ausführen. Dabei werden alle Leuchten über Taster an der Wand und Stromstoßschalter im Verteiler geschaltet (jeder Eli kann damit etwas anfangen).
    Alle Leuchtenanschlüsse werden dazu in den Verteiler geführt, alle Taster sind über KNX-Buskabel (bei mir früher J-Y(St)Y 2x2x0,8mm²) ebenfalls zum Verteiler geführt. Bei der Zahl der Taster großzügig sein (teilw. Zweier- Dreierrahmen, Doppeltaster...)
    (-> KNX) Für den Umstieg auf KNX sind die Stromstoßschalter nach und nach durch (Dimm-)Aktoren zu ersetzen. Für einfache Anforderungen werden die Taster jetzt mit Binäreingängen im Verteiler verbunden, für anspruchsvolle Aufgaben wird die Zuleitung zum alten Taster als Busleitung benutzt und der Taster durch einen Mehrfach-Tastsensor mit BA oder einen Raumcontroller ersetzt.
    An einigen Stellen wird es ggf. bei den Stromstoßschaltern bleiben...

    b) Die Steckdosen einzeln, oder sinnvoll zusammmengefaßt, zum Verteiler führen.
    (-> KNX) Aktoren machen sie (fern)schaltbar.

    c) Die Rollläden hatte ich, auch wegen des begrenzten Budgets, erstmal mit Gurtwicklern ausgestattet - aber schon in einer UP-Dose neben jedem Rolladenkasten Netzkabel und Buskabel hingelegt und auch an jedem Fenster einen Rollladentaster (Buskabel zur entspr. UP-Dose) vorgesehen.
    (-> KNX) Inzwischen habe ich die am meisten benutzten Rollläden mit Motoren versehen, die über UP-Aktoren in der UP-Dose neben dem Rollladenkasten gesteuert werden. Vor Ort werden die Läden über die vorhandenen Taster (konsequent 1-Tasten-Bedienung) und dahinterliegenden BA bedient; Gruppen-, Zentral-, und Zeitsteuerung sind auch realisiert.
    Hier sei angemerkt, daß ich es heute für vorteilhafter halte, auch alle Rollladenmotor-Anschlüsse erst zum Verteiler zu führen und über Aktoren im Verteiler zu steuern.

    d) Alle sonstigen fest installierten Geräte auch über den Verteiler versorgen.
    (-> KNX) Aktoren machen sie (fern)schaltbar.

    e) An alle Stellen, wo einmal Funktionen denkbar sind, Buskabel und ggf. Netzkabel hinführen (z.B. Eingangstür, Garage/Garagentor, alle Heizkörper oder Heizverteiler, Briefkasten, für Visualisierung in Flur oder Küche, Gartentor, Keller, Kellerfenster, Dachfenster, Terrasse und, und, und).

    f) Für die Parametrierung reicht fast immer noch die ETS3, die es, begrenzt auf 20 Teilnehmer, gratis als Demo gibt. Man kann ja sein Projekt geschickt aufteilen... ;-)

    g) Den Verteiler großzügig bemessen - er ist eigentlich immer zu klein! Wo geht,
    Unterverteiler benutzen!

    h) Wer mehr sparen will und selbst bauen kann: "selfbus"

    /KlausH

    #2
    Interessant.
    vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht.
    Was kostet denn so ein Stromstoßschalter und hast du eine Idee wie hoch der Mehraufwand der Verkabelung war?

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      #3
      Hallo Weyhe,
      ein Stromstoßschalter (Hutschiene, 1TE) ist für 5 bis 10€ zu haben. Der Mehraufwand an der Verkabelung relativiert sich, wenn man es selber macht. Buskabel läßt sich einfacher verlegen (benötigt selten Schlitze). Den Mehraufwand an Kabel-Material schätze ich grob auf 500€.
      /KlausH

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        #4
        für 17€ bekommt man schon einen KNX-Schaltkanal. Ich bezeifle, ob es sich wirklich lohnt hier erstmal auf Stromstoßschalter zu setzen..
        Dann lieber 500€ für einen Binäreingang und Schaltaktor ausgeben und gleich KNX mit all seinen Vorteilen genießen.

        Eine funktionsgleiche Installation ist in KNX nur unwesentlich teurer als konventionell. Nur bleibt es halt nie dabei
        OpenKNX www.openknx.de | NanoBCU und OpenKNX-HW verfügbar

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          #5
          Hallo Klaus,

          Deinen Erfahrungsbericht finde ich interessant. An einer Stelle muss ich aber widersprechen:
          Zitat von KlausH Beitrag anzeigen
          für anspruchsvolle Aufgaben wird die Zuleitung zum alten Taster als Busleitung benutzt
          Starkstromkabel sind als Busleitung nicht zulässig. Also bitte gleich in jede Schalterdose den Bus legen.

          Zum Thema "unwesentlich teurer" mal eine konkrete Rechnung: Wenn man gleich Tastsensoren und im Verteiler 16fach-Schaltaktoren verbaut, wird das pro Brennstelle ca. 10 Euro teurer für den Aktor. Je nach Wahl des Tasters kommt pro Schaltstelle noch dazu:
          • MDT 4fach Tastsensor mit integriertem Busankoppler oder Merten Tastermodul 4fach: ca 15 Euro pro Taste
          • Komfort-Tastsensor 1fach zzgl. Busankoppler: ca. 70 Euro pro Taste

          Dazu kommt einmalig die Infrastruktur (KNX-Netzteil, Programmierschnittstelle und ETS-Lizenz) mit ca. 1000 Euro. Abziehen darf man den Minderaufwand für die gesparten Starkstromkabel von den Schalterdosen in den Verteiler.

          Normale Taster und Binäreingänge sind wahrscheinlich nicht billiger, schon weil man mehr Leitungen dafür braucht.

          Das "nur bleibt es halt nie dabei" kann man ja bei Geldmangel erst mal verschieben. Nachrüsten ist dann einfach, wenn die Bus- und Stromkabel schon da liegen, wo man sie nachher braucht.

          Grüße von Horst
          Zuletzt geändert von hyman; 04.06.2016, 08:12.

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            #6
            Hallo Horst,
            danke für Deinen Hinweis, der natürlich grundsätzlich richtig ist. Ich hoffe, dass keiner auf die Idee kommt, Starkstromkabel als Busleitung zu verwenden.
            Die zitierte Zeile gilt nur im Zusammenhang mit (ich zitiere mich selbst):
            Zitat von KlausH Beitrag anzeigen
            alle Taster sind über KNX-Buskabel (bei mir früher J-Y(St)Y 2x2x0,8mm²) ebenfalls zum Verteiler geführt
            /KlausH

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              #7
              OK, hatte ich übersehen. Die Stromstoßschalter sind dann aber keine Ausführung mit 230V-Steuerspannung? Sonst wäre ja das Buskabel für die wieder nicht zulässig...

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                #8
                Hallo Horst,
                ich verwende Stromstoßschalter mit 12V AC an einem 12V Hutschienen-Klingeltrafo. Es gibt Stromstoßschalter mit 8V, 12V, 24V und 230V AC.
                /Klaus

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                  #9
                  toller erfahrungsbereicht!

                  ich denke der knackpunkt liegt bei:
                  "gleich wie konventionell ausgeführt ist es unwesentlich teurer"

                  das stimmt doch.... nur wenn ich das so mach und dann gleich den aktor und die taster.... dann kommt die überlegung mit präsenzmelder und und und.....

                  SG,
                  hups

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