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    Herangehensweise

    Hallo, ich stöbere jetzt bereits eine Zeitlang in dem Forum. Da ich gerade die finalen Entscheidungen iS KNX treffen muss und der Neubau langsam startet, wollte ich einmal eine Frage zur Herangehensweise loswerden: Ich habe mir bereits eine recht detaillierte Planung zur Elektrik des Hauses gemacht. Mein weiterer Ansatz war eigentlich über Voltus den Schaltschrank planen (und wohl auch zu kaufen) zu lassen und die Programmierung dann selber vorzunehmen. Jetzt fehlt mir eigentlich noch eins - der Elektriker. Mit denen ich bislang gesprochen habe, hatte ich das Gefühl, dass KNX gleichbedeutend mit Reichtum ist und folglich die Preise entsprechend waren. Bitte nicht missverstehen, ich bin ja bereit zu bezahlen aber eben nicht für die Tatsache, dass ich das Wort KNX verwende sondern für den möglichen Mehraufwand. Meine Frage daher: Habt ihr den Elektriker umfassend mit der KNX Installation beauftragt oder eine Unterteilung vorgenommen - er die Installation, ich die Programmierung und das Besorgen der Utensilien? Mich würden Erfahrungswerte interessieren, wobei ich mir darüber im Klaren bin, dass es vermutlich auch vom eigenen Zutrauen abhängt, wie weit man hier gehen will. Ich würde halt gerne meine Anlage selber "verstehen" und ich habe das Gefühl, dass viele im Forum genau diesen Weg auch gehen ohne dass ich weiss, ob die Unterteilung im Markt akzeptiert wird. Im Raum Frankfurt scheint das jedenfalls nicht recht einfach zu sein. Leider bin ich hier aber auch nicht unbedingt so super vernetzt.
    Beste Grüße
    Jochen

    #2
    Mein Elektriker hat den Stromanschluss beantragt und am Ende die Anlage abgenommen. Alles andere habe ich komplett selbst erledigt. Aber ich bin vielleicht auch ein schlechtes Beispiel, da ich vor fast 20 Jahren den Beruf des Elektriker erlernt habe.

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      #3
      Der Elektriker ist in erster Linie Handwerker. Und ein Handwerker verdient klassischer Weise sein Geld mit seiner Hände Arbeit. Wenn du nun sagst, er soll nur die Drecksarbeit machen und dann die Verantwortung für die Gesamtanlage übernehmen (muss er, wenn er einen Zählerantrag unterschreibt), dann wird ihn das nicht freuen.

      Ich bin mit meinem Elektriker (allerdings auch ein guter Bekannter) so verblieben, dass ich eine KNX-Komponentenauswahl getroffen habe (da also keine Beratung durch ihn und auch kein von ihm aufgesetztes Angebot in Anspruch genommen habe) und er diese Liste beim Großhandel angefragt hat. Da kamen dann für ihn Preise heraus, die unter Voltus-Niveau waren. Er soll ja auch noch was dran verdienen, daher haben wir nochmal ein paar Prozent drauf gemacht, ich bin im Endeffekt nur minimal teurer gewesen als wenn ich es selbst bestellt hätte und er hat daran schonmal was verdient ohne wesentlich Arbeit zu haben. Das als erstes. Dann hatte ich das große Glück dass mein Eli grade Personalengpass hatte und daher eigentlich sogar froh drum war, dass ich viel selbst gemacht habe. Mir wurden die Sachen die ich noch nie gesehen habe einmal gezeigt und ich habe alles Material über den Elektriker bezogen. Klar sind Kabel dort für mich vielleicht ein bisschen teurer gewesen als wenn ich die von irgendwo her bestellt hätte, aber einerseits kann ich einem Elektriker auch mal einen halben Ring Kabel zurück geben (oder einen halben Ring abends um 6 noch abholen) und andererseits hat er so nochmal einen Verdienst und ich konnte bei jeder Frage anrufen und habe kostenfrei Auskunft erhalten. Und zwar belastbare Auskunft weil er ja die Verantwortung hat.

      Grundsätzlich ist es sicherlich richtig, die eigene Anlage so weit als möglich zu verstehen und grade die Programmierung würde ich jederzeit wieder selbst machen. Das ist auch für den Elektriker eine separate Arbeit, die nicht wirklich etwas mit der oben genannten Verantwortung zu tun hat.
      Es muss aber auch klar sein, dass das Arbeit ist. Es bedeutet für einen Laien zunächst einmal monatelang hier im Forum zu lesen, wochenlang Schaltungs- und Logikplanung zu machen und mehrmals zu verwerfen. Und das alles in der Phase des Baus wenn man bei allen Handwerkern sowieso dies und jenes entscheiden muss. Ich habe bei mir ohne fundierte Vorkenntnisse Bauleitung, Innenausbau und Elektrik selbst gemacht und zudem bei jedem Handwerker auf die Finger geschaut (nervt den Handwerker, hat aber einigen Pfusch vermieden). Dafür habe ich etwa 10 Monate fast nichts anderes gearbeitet und bin jetzt (seit 4 Wochen eingezogen) extrem urlaubsreif.

      Konkreter Tipp: Mache die Komponentenauswahl selbst und sag dem Elektriker, dass du die Komponenten dann über ihn kaufen willst (Bedenke: Kein Rückgaberecht!) und er ja mal einen Projektpreis für deine Auswahl anfragen könnte. Wenn du dann noch festlegst, dass du den Kabelplan selbst machst (wirst evtl. ne Beratung vorab brauchen), freut sich der Elektriker. Zumindest wenn der Plan stimmt. Bei den KNX-Komponenten habe ich den Eindruck, dass alleine die Auswahl geeigneter Geräte auch für KNX-erfahrene Elektriker so anstrengend ist, dass doch immer wieder ohne belastbare Begründung teure Komponenten verbaut werden weil die lange unverändert am Markt sind und man sich dann nicht neu einlesen muss was welcher Aktor kann. Grade MDT, was ja bei den Selbermachern gefühlte 90% der Aktoren ausmacht, bieten die meisten Elektriker gar nicht von sich aus an.

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        #4
        Hallo bwurst, vielen Dank für die Angabe der Vorgehensweise. Das scheint mir recht schlüssig und wie gesagt, ich gebe gerne die Differenz weiter und auch einen Aufschlag und weiss die Kenntnis durchaus zu schätzen. Das Problem startet halt, wenn bei KNX nach Metern abgerechnet wird. Dann kommt man aus meiner Sicht auf keinen grünen Zweig. Konservative Elektriker scheinen dies aus verständlichen Gründen noch zu bevorzugen.
        Merci!

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          #5
          HIhi, Ich wurde von einem Bauträger gefragt was "die Mehrkosten für KNX pro m²" sind, damit er das auf alle Haustypen aufschlagen und anbieten kann"... Also ist "KNX pro M" auch nicht so unrealistisch?!
          Dieser Beitrag enthält keine Spuren von Sarkasmus... ich bin einfach so?!

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            #6
            Grundsätzlich wäre das fairste, nach Arbeitsstunden plus Material zum Einkaufspreis zu bezahlen. Der Häuslebauer hat davor natürlich Angst, weil er einerseits nur eingeschränkte Planungssicherheit hat und andererseits befürchtet, dass der Elektriker dann besonders langsam arbeitet. Der Elektriker hat umgekehrt bei einem Festpreisangebot die Angst, dass er da keine Planungssicherheit hinsichtlich seiner Arbeitsstunden hat, wenn es um ein Thema geht, in dem er nicht 100%ig erfahren ist und am Schluss selbst draufzahlt - zumindest in Form von zusätzlichen Arbeitsstunden. Infolgedessen wird er in sein Angebot immer einen mehr oder weniger großen "Angstpuffer" einbauen, der nach meiner bisherigen Erfahrung zwischen 50 und 200% (sic!) liegt.
            Also entweder den Angstpuffer - also einen hohen Preis - akzeptieren und danach gut schlafen oder einen festen Stundensatz vereinbaren und mit der Restunsicherheit leben.

            Ben

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              #7
              Ich hab mich schwer getan, einen Elektriker zu finden, der Eigenleistung in nennenswerter Weise mitgemacht hat.

              Vom GÜ zwei, die wollten beide nicht. Der eine hatte keine/wenig Ahnung vn KNX, dem war es wohl zu heikel, der andere hat mit dem Argument "wenn ich ein Gerät einbaue muss ich Garantie geben" abgelehnt.
              Dann hab ich selbst einen gefunden, der meinen Weg mitgehen wollte, sich dann aber durch die Vergewaltigung meiner Rolladen- und Raffstorekästen und der Verwendung nicht betonfesten Leerrohrs und einiger weiterer Kleinigkeiten während der Ausführung selbst disqualifiziert hat.

              Ich hab dann erstmal alleine weitergemacht, Leerohre in der Decke OG und dann die Rohinstallation komplett.
              Für Verteiler (hab ich mir zurecht nicht zugetraut) und Anmeldung Zähler hab ich dann einen Systemintegrator gefunden, der kein Problem damit hat Geräte von Voltus einzubauen.. alles nach Aufwand, wollte ich zuerst gar nicht, hab damit auch schlechte Erfahrung gemacht, aber an der Stelle muss man sich halt überlegen ob man sein Gegenüber gut genug einschätzen kann.
              Ich hab dann auch noch beim Verteiler bauen mithelfen dürfen (Reihenklemmen auflegen)..

              Hat geklappt bisher, war aber ein verdammt steiniger Weg. Derzeit stecken ca. 85 8h-Tage an Arbeit drin, und das ohne Planung und Recherche. Mit der ETS-Projektierung hab ich noch nicht mal angefangen. Überlegs dir gut.

              Viel Erfolg bei der Suche, die Luft wird dünn da oben.
              OpenKNX www.openknx.de | NanoBCU und OpenKNX-HW verfügbar

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