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Wie entwickelt man ein KNX-Bauteil?

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    [Elektro] Wie entwickelt man ein KNX-Bauteil?

    Ich hätte mal eine ganz grundsätzliche Frage an die Experten aller Fachrichtungen im Saal:

    Was müsste man eigentlich alles tun und in die Wege leiten, um "sein eigenes" KNX-Gerät auf den Markt zu bringen... also nix mit Bastelkram sondern richtig mit Zertifizierung, Zulassung uns was man sonst noch so braucht.

    Ich bin jetzt hier im Forum schon mehrfach auf Aussagen wie "... verstehe nicht, warum es dafür noch nix gibt..." oder "das wäre DIE Idee für ein KNX-Gerät" und es würde mich interessieren was auf jemanden zukommt der sich sagt: Ich mach das jetzt :-)

    In froher Erwartung niederschmetternder Antworten
    Christian

    #2
    ... und könnte das bitte jemand in den KNX-Bereich verschieben? Ich hab mich da wohl verklickt, sorry.

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      #3
      Also ich würde sagen dass es genauso abläuft wie mit jeder anderer Produktherstellung. Man definiert den Funktionsumfang, erstellt einen Prototyp, testet den, achtet dabei dass alle Normen eingehalten werden, estellt weiteren Prototypen, der wie gewünscht funktioniert (dieses hin und her beim Testen und Prototyperstellung kann beliebig oft wiederholt werden), irgendwann entspricht er den Wünschen. Dann erstellt man die Dokumentation, Spezifikation usw. Kontaktiert die KNX Org, VDE usw. bezüglich der Zertifizierung und die sagen dann was sie noch alles an Dokumentation, Tests usw benötigen.

      MfG Alex

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        #4
        Du benötigst (vereinfacht) folgendes:
        • Mitgliedschaft bei der Konnex
        • Lizenz der "Hersteller-ETS" um die Applikation zu erstellen
        • ISO9001 Zertifizierung
        • natürlich das Gerät entwickelt gemäß allen relevanten Standards
        • CE Konformitätsbescheinigung
        • Dann das Gerät mit Doku und Applikation bei einem der beiden akkreditierten Prüflabore der Konnex zertifizieren lassen
        • Gerät herstellen
        • Vertrieb

        fertig

        Nur die externen Kosten für Mitgliedschaft, ETS, alle Zertifizierungen usw. liegen für das erste Gerät bei ca. 25.000 EUR.

        Ohne eigene Arbeitszeit, ohne Entwicklung, ohne Vertrieb und Marketing

        lg

        Stefan

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          #5
          darf ein KNX-Hersteller seine Fertigunsgkapazitäten "vermieten"?

          Also einem dritten die Nutzung der Hersteller ETS überlassen, um die Applikation zu entwickeln, und das Gerät dann wohl unter dem eigenen Namen auf den Markt bringen?

          Oder könnte man ein Modell haben, wo z. B. ein e.V. das Konnex-Mitglied ist, sich zertifizieren lässt etc. und alle seine Mitgleider können KNX-Geräte bauen, die einmalig lizensierte Hersteller ETS verwenden usw.
          ....und versuchen Sie nicht erst anhand der Farbe der Stichflamme zu erkennen, was Sie falsch gemacht haben!

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            #7
            Zitat von StefanW Beitrag anzeigen
            Nur die externen Kosten für Mitgliedschaft, ETS, alle Zertifizierungen usw. liegen für das erste Gerät bei ca. 25.000 EUR.

            Ohne eigene Arbeitszeit, ohne Entwicklung, ohne Vertrieb und Marketing
            Hoppala... da wundert mich auch kaum noch, dass KNX für den Kleinentwickler nicht besonders interessant ist und warum jeder Hanswurst versucht, sein eigenes Bus-System noch in den Markt zu drücken.

            Grüße
            Christian

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              #8
              Abgesehen davon dass es irgendwo im Internet eine Bastelabteilung gibt die eigene KNX-Geräte baut (eher Bastelabteilung obwohl man das wohl auch in "schön" machen könnte) gibt es von Siemens und von Weinzierl Softwarestacks und Entwicklungsplatinen.

              Weinzierl bietet auch die Entwicklung von Geräten an bis hin zur ETS-Produktdatenbank und Zertifizierung und was man so hört haben die Sachen von denen Hand und Fuss.

              Eine ISO 9001 ist wohl eher nicht unabdingbare Voraussetzung?

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                #9
                Zitat von MarkusS Beitrag anzeigen
                Eine ISO 9001 ist wohl eher nicht unabdingbare Voraussetzung?
                Hoi

                Sieht aber ganz so aus.
                Grüsse Bodo
                Fragen gehören ins Forum, und nicht in mein Postfach;
                EibPC-Fan; Wiregate-Fan; Timberwolf-Fan mit 30x 1-Wire Sensoren;

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                  #10
                  Zitat von MarkusS Beitrag anzeigen
                  Abgesehen davon dass es irgendwo im Internet eine Bastelabteilung gibt die eigene KNX-Geräte baut (eher Bastelabteilung obwohl man das wohl auch in "schön" machen könnte)
                  Die Bastelabteilung kenne ich... das Problem ist, das ist nix was man gut verkaufen könnte selbst wenn man wollte. Auch wenn man es in schön macht.

                  Zitat von MarkusS Beitrag anzeigen
                  gibt es von Siemens und von Weinzierl Softwarestacks und Entwicklungsplatinen.
                  Hättest du da evtl. Links oder nähere Infos? In wie weit würde das den gesamten Prozess vereinfach und verbilligen?

                  Grüße
                  Christian

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                    #11
                    www.weinzierl.de unter Entwicklung.

                    Liest sich so als ob man sich damit das Leben etwas einfacherer machen kann - wenn man denn Ahnung von Microcontrollerprogrammierung hat.

                    Keine Ahnung welches Preisschild dran klebt.

                    Einfach den Dr. Weinzierl anrufen und fragen -gute Bayerisch-Kenntnisse sind allerdings von Vorteil - der beisst nicht und ist am Telefon sehr freundlich und hilfsbereit.

                    Kommentar


                      #12
                      Zitat von MarkusS Beitrag anzeigen
                      Eine ISO 9001 ist wohl eher nicht unabdingbare Voraussetzung?
                      Es ist eine der Voraussetzungen für die Zertifizierung eines Gerätes, so wie ich das geschrieben habe. Das ist auch nachvollziehbar.

                      Stefan

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                        #13
                        Nun, die 25.000 EUR von den ich eingangs geschrieben hatte sind ja nur die externen Kosten bis zur Zertifizierung.

                        Die Entwicklung kostet mindestens in etwa nochmal soviel für etwas einfaches, je nachdem auch sehr viel mehr - ohne Gehäuse.

                        Wenn ein eigenes Gehäuse benötigt muss dafür nochmal mindestens 30.000 EUR für Planung, Prototypen und Herstellung der Form und der Druckvorlagen einrechnen.

                        Damit ist dann noch nichts hergestellt, keine Nullserie, keine Beta-Tests und natürlich noch nicht die Serie selbst - und damit auch noch nicht die Prüfadapter und Tests (letzteres kann auch nochmal 5 bis 30.000 EUR verschlingen, je nach Komplexität)

                        Um einigermaßen günstig zu produzieren muss man mindestens 100 Stück anfertigen, besser 250 bis 1000 Stück. (Vom Gehäuse muss man ohnehin mindestens 1.000 Stück abnehmen).

                        Oh, ich vergaß, dann haben wir noch keine Verpackung, kein Lager, keinen Support.

                        Für ein professionelles Produkt kommt eine Menge zusammen und es dauert von der Idee bis es lieferfähig im Lager liegt mindestens 18 Monate, eher mehr. Bis dahin wird man für ein einfaches KNX zertifiziertes Gerät überschlagsweise mindestens ca. 100.000 bis 150.000 EUR aufbringen müssen für Entwicklung, Tests, Designs, Zertifizierungen, Serienproduktion usw. Bei komplexeren Sachen DEUTLICH mehr.

                        lg

                        Stefan

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                          #14
                          Vielen Dank StefanW für die detailierten und aufschlussreichen Infos. Es dürfte also für den "normalen Firmengründer" sehr schwer bis unmöglich sein, sowohl das Kapital aufzubringen als auch die Zeit bis zur tatsächlichen Markteinführung zu überbrücken.

                          Und wenn ich das richtig verstehe, ist das sowohl Fluch als auch Segen zugleich, oder? Auf der einen Seite ist es natürlich schade, das die Markteinstiegskosten so derbe hoch sind, auf der anderen Seite stellen umfangreiche Zertifizierungen natürlich auch eine gewisse Mindestqualität sicher. Schwierig da abzuwägen...

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                            #15
                            Ich denke, wenn jemand in der Lage wäre, quasi "privat" ein neuartiges KNX-Gerät zu entwickeln dann würde sich auch ein Unternehmen finden dass das produziert und vertreibt.

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