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Mikrotik vs. Ubiquiti - Ein Vergleich

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    [Netzwerk] Mikrotik vs. Ubiquiti - Ein Vergleich

    Hallo zusammen,

    da ich vor wenigen Wochen ankündigte einmal Ubiquiti zu testen und in den Vergleich zu stellen, daraus mittlerweile ein Ergebnis gebildet habe und gerne meine Erfahrungen teilen möchte, anbei der nachfolgende Bericht, welchen ich zugleich aufteile.
    1. Einführung
    2. Mikrotik
      1. Hardware
      2. Software
      3. Vorteile
      4. Nachteile
    3. Ubiquiti
      1. Hardware
      2. Software
      3. Vorteile
      4. Nachteile
    4. Fazit

    1. Einführung

    Berechtigt werden viele fragen, wieso ich einen solchen Vergleich gemacht habe, obwohl ich ein lauffähiges Setup mit Mikrotik hatte, von dem ich auch mehr wie oft berichtete, dass ich zufrieden sei. Berechtigte Frage, zumal sicherlich durch solche Berichte sich der eine oder andere ermutigt fühlte den Weg in Richtung Mikrotik zu gehen.

    Ich habe schon immer ein Bestreben gehabt Dinge, die lauffähig waren, zu hinterfragen um den Bedürfnis nach neuen nachgehen zu können. Bei Mikrotik fing ich dann an zusätzlich zum vorhandenen CRS noch einen kleinen Router zu kaufen, um mir einzubilden, dass ich den für eine DMZ bräuchte, etc. Eigentlich Quatsch, lediglich meine Befriedigung nach neuen bewog mich hierzu.

    Leider frustrierte ich aber Woche für Woche mehr mit Mikrotik. Versteht mich nicht falsch, die zentrale Bedienung des ganzen über Winbox ist im Grundsatz genial, aber man muss permanent höchst gründlich arbeiten mit der andauernden Gefahr etwas falsch zu machen. Nichts kontrolliert den nächsten Schritt, alles möglich, mit jedem Ergebnis. Weiterer Ansatzpunkt war die Wlan-Performance, die ich in Frage stellte, ohne die Endgeräte am Anfang zu verdächtigen. Am Ende stellte sich heraus, dass der schlechte Durchsatz in meinem Wlan hauptsächlich an den Treibern im Laptop lag und weniger an den APs, aber auch das ist irgendwie ein kleiner Lerneffekt :-)

    Finanziell geben sich beide Lösung kaum etwas. Bei Neukauf wäre ein Mikrotik-Setup preiswerter, aber wir reden hier nicht von hunderten Euro Unterschied. Der Gebrauchtmarkt bei Ubiquiti ist zudem deutlich besser aufgestellt, so dass es hier einige Lösungen gibt, die am Ende keinen wirklichen Preisunterschied aufkommen lassen. Ich versuche bei beiden Varianten eine Lösung aufzuführen, die preislich interessant ist und bei beiden Seiten nahezu gleiches bietet.

    Mein Hintergrund ist in Sachen Netzwerk eher rudimentär. Ich versuche alles nachzuvollziehen, aber ich sehe mich weiterhin auf Anwenderseite, wenn auch mir die Backgroundarbeit viel Freude bereitet und ich mit meinem Linuxwissen vieles bewerkstelligen kann.

    #2
    1.Hardware
    Für meinen Test habe ich folgende Komponenten verwendet:
    Der hEX kam erst spät ins Setup, so dass der ursprüngliche Aufbau so war, dass lediglich der CRS125 alle Funktionen übernahm. Vom CRS ging es in den POE-Injektor und von dort auf die wAP's.
    Im späteren Verlauf habe ich den hEX dazu geholt. Einmal um eine quasi DMZ bilden zu können und zum anderen um den POE-Injektor aufzusparen. Er war, für 2 Endgeräte zu dem Zeitpunkt, einfach zu laut und nahm mir 1HE im Serverschrank.

    Die technischen Details kann man sich entsprechend meiner Links im Netz ansehen, werde ich nicht nochmal extra ausführen. Allgemein sei zu sagen, dass die Verarbeitung tadellos ist und es keinerlei Merkmale gibt zur Kritik an der Hardware gibt. Besonders hervorheben möchte ich den geringen Stromverbrauch der Geräte (CRS125 hat max. 14Watt Stromverbrauch bei voller Last) und einhergehend, dass alle Komponenten mittels passiv POE betrieben werden können.

    Was bedeutet passiv POE? Der hEX bietet die Möglichkeit, dass die ausgegebene Spannung des Netzteils 1 zu 1 auf die Ports ausgegeben wird. So kann zwischen 10V und 57V jegliche Eingangsspannung gewählt werden, die entsprechend auf den Ports eine entsprechende Ausgangsspannung bereit legt. Die wAP's können mit jedweder Spannung, also passiv 24V oder POE nach 802.3af/at umgehen, der CRS125 lediglich mit 24V, also passiv POE. Ich halte diese 24V-Spannungsübertragung übrigens für eine "aussterbende" Technik, was sich auch an den neuen Komponenten der Hersteller zeigt, die immer mehr auf den Standard 802.3af/at gehen.

    Obiges Setup bietet euch 24 Ports an einem Switch, 4 Firewalls!!!, 5 Ports mit POE, SFP-Ports am Switch und Router und 2 Access Points. Kostet neu in obiger Form 350€, mit 2 wAP ac wären es 20 Euro mehr. Man vergleiche nur einmal den Preis mit einer aktuellen Fritzbox 7590, welche für 250€ angeboten wird und fragt sich, was einem mehr Mehrwert bietet ;-)



    2. Software

    Alle Komponenten von Mikrotik werden mit Hilfe des Programm "Winbox" konfiguriert und auf allen Devices läuft gleichermaßen die gleiche Software namens RouterOS, welches sehr regelmäßig Updates erfährt. Die Updates selbst sind nicht nur für BugFixes, sondern bringen auch immer wieder neue Funktionen mit sich. Eine der sicherlich größten Änderungen kam im vergangenen Oktober, bei dem das bisherige Konzept der Master-Slave-Konfiguration der Ports durch die Verwendung des Hardware-Offloads in Verbindung mit der Erstellung von Bridges eingeführt wurde. Viele Vorteile entstanden hierdurch, aber leider wurden auch unzählige Tutorials hiermit schwieriger verständlich oder sogar unbrauchbar.

    Bei Aufruf von Winbox lässt sich jedes Device im Netzwerk anwählen und per Login kommt man anschließend auf die Bedienoberfläche von Winbox. Diese ist an sich gut strukturiert aufgebaut und übersichtlich. Jedes Einstellungsmenü öffnet sich in Form von einzelnen Fenstern, die sich wie Programme in Windows schließen und verschieben lassen. Trotzdem wurde ich nie das Gefühl los, dass man mit der Oberfläche im Bereich Office2003 stehen geblieben ist. In der heutigen Zeit für solch moderne Hardware irgendwie unpassend, wenngleich sicherlich ausschließlich die Funktion zählt.

    Neben der Konfiguration aller Komponenten über die Winbox ist auch eine Konfiguration mittels Konsole möglich. Einloggen mittels putty ist jederzeit möglich, so lange entsprechender Dienst nicht ausgeschaltet wurde.

    Nun zu den Einstellmöglichkeiten: Sie sind schier unendlich! Und hier sehe ich den riesigen Nachteil. Die Software ist dermaßen überladen, dass es unglaublich schwierig ist in irgendeiner Art und Weise geführt Einstellung vorzunehmen. Nicht falsch verstehen, ich finde es toll, dass ich alle Einstellung direkt erreichen kann, aber ehrlich gesagt gibt es keinerlei Systematik im Aufbau der Menüs, die einem die Möglichkeit gibt, logisch vorzugehen. Alleine das Anlegen eines einfachen DHCP-Servers inkl. Pool, etc. bedarf den Aufruf mehrer Menüs und ich bekomme an keiner Stelle einen Hinweis, welches der nächste Schritt wäre. Hilfestellungen gibt es keine.

    Wenn man nun denkt, dass einem das Wiki von Mikrotik hier unterstützt wird leider auch enttäuscht. Man wirbt mit der Winbox, aber alle Tutorials arbeiten mit der CLI. Das funktioniert und man kann, wenn man Putty nutzt und parallel Winbox öffnet direkt die Einstellungen, die man vornimmt, sehen, aber wozu ein GUI, wenn ich durch dieses nicht geführt werde?!

    Mein Setup mit 5-6 lauffähigen Vlans inkl. DHCP-Server hat mich teilweise Tage gekostet, bis alle Einstellung so fielen, dass es lauffähig war. Vielleicht bin ich hier auch lediglich zu dämlich gewesen?! Alles blieb für mich bis zum Ende ein trial and error und ohne die Scripte von saegefisch hätte ich, glaube ich, nie verstanden, was ich da mache.
    Den CRS nur als Switch einzustellen ist kein Problem, alle Ports in eine Bridge mit hw-offload und fertig. Aber mit Vlans? Hmm, wo stelle ich diese nun ein? In der Bridge? Im Switch-Menü? Kann ich auch die Einstellung in beiden Menüs machen um ein Ergebnis zu erhalten? Fragen, die sich nie beantworten ließen für mich. Auch die Fragen, wo ich einen Port als Trunk einstelle! Egress-Vlan, Ingress-Vlan, etc....Böhmische Dörfer bis zum Ende. Mag durchaus für einige logisch sein, ich empfand es als extrem schwer!

    Entscheidungsgrund damals mich für Mikrotik zu entscheiden war der Capsman. Mit diesem wertvollen Werkzeug könnt ihr unzählige Caps in eurem Netzwerk vom zentralen Router, welcher als Cap-Manager (kurz Capsman), verwalten. Keine zusätzliche Software ist nötig, sondern jede Mikrotik-Komponente, welche RouterOS nutzt, kann als ein solcher Capsman agieren.
    Mit dem Capsman erhaltet ihr die Möglichkeit alle eure Wlan-Netze zentral zu verwalten, inkl. Passwort-Vergabe, etc. Leider bestimmt aber rein der Client, mit welchem Access-Point er sich verbindet, so dass es durchaus dazu kommen kann, dass der Client sich nicht mit dem signalstärksten Cap verbindet.




    3. Vorteile
    • Preis-Leistung ist unschlagbar
    • Zentrale Verwaltung aller Wlan-Komponenten
    • Alle Einstellungen können per Konsole gemacht werden
    • Firewall auf Basis von iptables
    • Geringer Stromverbrauch
    • Alle erdenklichen Einstellungen für den Privatgebrauch sind machbar
    4. Nachteile
    • Tutorials teilweise durch Konzeptänderung (Master/Slave vs. hw-offload) unbrauchbar
    • Alle Wiki's nur auf CLI-Basis
    • Sehr verschachtelter Aufbau der Einstellungen
    • Oberfläche wie Office2003
    Zuletzt geändert von Janncsi; 19.03.2018, 22:05.

    Kommentar


      #3
      1. Hardware
      Für meinen Vergleich angeschafft und zur Beurteilung genutzt habe ich folgende Komponenten:
      • Ubiquiti Edgerouter X SFP
      • Ubiquiti Unifi US-16-150W
      • 2x Ubiquiti Unifi UP AC Lite
      Das Setup sollte für einen ersten Vergleich dienen. Beim Router habe ich am meisten mit mir gehadert und konnte mich eine ganze Zeit nicht entscheiden zwischen dem nun gewählten Edgerouter X SFP und dem Ubiquiti Unifi Security Gateway. Das USG hätte in einer Gesamtinstallation mit Unifi viele Vorteile gehabt, hierzu komme ich unter Software noch einmal separat, aber der Preis schreckte mich ab. Für das USG sprach daher für mich eigentlich nur die Unifi-Integration. Für den ER-X-SFP sprach dagegen der Preis, die Anzahl an Ports die als passiv POE nutzbar sind und der SFP-Port, welchen ich aufgrund des FTTH-Anschlusses durchaus nutzen kann.
      Die Entscheidung hat letzlich der Preis getroffen. Ich habe den ER-X-SFP für nur 45 Euro bei Ebay-Kleinanzeigen bekommen und musste hier einfach zuschlagen. In meiner Beurteilung zur Software werde ich gerne nochmals auf meine Entscheidung eingehen, kann aber jetzt schon sagen, dass ich mit dem Wissen von jetzt wohl doch das USG genommen hätte!

      Für mich bei der Neuanschaffung war auch klar, dass ich definitiv einen POE-Switch kaufen will. Hier hängt im Vergleich Mikrotik leider noch hinterher und bietet keinen POE-Switch an, der vergleichbar ist. Da ich maximal 5 POE-Ports benötigte war meine erste Idee, dass ich einen Unifi US-8-60W und einen Unifi US-8 kaufe. Wären zwar zwei Geräte, aber preislich mit 210€ in Summe sehr interessant, denn der Unifi US-16-150W kostet gleich mal 300 Euro...hier kam wieder der Zufall dazu und ich bekam einen US-16-POE für 225€ bei Ebay per Preisvorschlag.

      Die AP's waren eine Vernunftsentscheidung. Die Pro-Variante der ACs hatte für mich kaum einen Mehrwert, so dass ich mich für den AC Lite entschieden habe. In der ersten Version des AC Lite war dieser übrigens nur mittels passiv POE zu betreiben, wodurch sich der Pro entsprechend abheben konnte. Seit der Produktstandardisierung hat auch der AC Lite 802.3af/at und kann an jedem POE-Switch der Wahl betrieben werden.
      Die APs übrigens bei Amazon als Warehouse-Deal gekauft. Kostete mich jeder AP nur 55 Euro und es waren lediglich die Verpackungen beschädigt. Leider merkte ich erst bei der Installation, dass es bei der Lite-Variante einen entscheidendes Limit gibt: Ihr könnt max. 4 SSIDs anlegen, mehr geht nur mit der Pro-Variante. Im direkten Vergleich zum Mikrotik wAP AC muss man fair sagen, dass der Unifi schon sehr schick ist! Etwas größer, aber durch das flache runde Design und die blaue Beleuchtung irgendwie auch ein Eyecatcher!

      Alle genannten Preise sind übrigens innerhalb von 2 Tagen gefunden worden. Der Nutzerkreis und damit auch Gebrauchtmarkt bei Ubiquiti ist insgesamt doch größer und man kann hier entsprechende Angebote finden.

      Wenn ihr euch Ubiquiti-Material besorgen wollt müsst ihr euch grundsätzlich erst einmal entscheiden, ob ihr die Unifi-Serie nutzen wollt oder die EdgeMax-Serie....eines kann man sagen: Für den Privatanwender können beide Serien nahezu das gleiche! Die EdgeMax-Sachen sind neu etwas preiswerter, gebraucht tut sich das alles nichts. Bisheriges Alleinstellungsmerkmal der Unifi-Serie war die geniale Softwareoberfläche mit der ihr alle Geräte auf einmal für sich einrichten konntet. Dies geht seit der neusten Firmware nun auch mit den EdgeMax-Geräten. Hier heißt der Controller nicht Unifi, sondern Ubiquiti Network Management System, bietet aber ebenfalls eine einheitliche Oberfläche von der aus alle beteiligten Geräte eingerichtet werden können.


      2. Software
      Ich werde hier etwas getrennt auf die Software eingehen, da die Geräte aktuell noch grundlegend unterschiedlich eingerichtet werden und ich hier nicht meine Eindrücke zusammenfassen kann.
      2.1 Edgerouter
      Der Edgerouter kann über jeden Browser ohne gesonderte Software eingerichtet werden. Genauso wie bei Mikrotik bietet auch Ubiquiti den Zugriff über eine Konsole per SSL. Auf dem Edgerouter läuft ein abgewandeltes Vyatta und dieses ist ein auf Router- und Firewall spezialisiertes Debian inkl. aller Vorteile und Erweiterungsmöglichkeiten!!! Ihr könnt mittels apt-get zusätzliche Pakete installieren.

      Die Oberfläche bietet neben den Einstellungsmenüs auch einige Diagrammfunktionen, mit denen ihr den aktuellen Datendurchsatz betrachten könnt. Insgesamt ist das ganze Dashboard unglaublich aufgeräumt und alles klar zu finden.

      Für einen ersten Start kann man den Wizard nutzen. Durch Verwendung dieses Wizards kann man innerhalb von 1min einen lauffähigen Router inkl. DHCP-Client auf dem WAN-Port und einer rudimentären Firewall erstellen. Wir reden hier nicht von einer Privatanwenderlösung, sondern von einer Lösung, welche auch im produktiven Bereich entsprechend genutzt und auch gewartet wird. Eine solche Unterstützung macht direkt Freude, da sich schnell eine erste lauffähige Umgebung aufbaut.

      Vlans können direkt bei den Interfaces erstellt werden und sollten dem switch0 zugeordnet werden. Interface erstellen, Vlan-ID angeben und IP-Adresse angeben....fertig! Im Interface switch0 könnt ihr dann angeben welche Vlans im Trunk laufen sollen. Rüber zum Reiter "Services", DHCP-Server erstellen, fertig. Und schon habt ihr eine lauffähige Umgebung mit Vlans! Das ganze dauert für den ungeübten Anwender keine 10min und machte mich unglaublich glücklich und zufrieden.

      2.2 Unifi
      Die Geräte aus der Unifi-Serie werden dagegen gänzlich anders eingerichtet. Hier baut Ubiquiti auf einen zentralen Controller. Dieser kann für eine Ersteinrichtung übrigens auch einfach nur auf eurem Rechner installiert werden und der Controller muss nicht mitlaufen! Wenn ihr ihn mitlaufen lasst könnt ihr gewisse Statistiken auswerten, Clients beobachten und ein Gäste-Wlan mit Login-Seite ermöglichen. Ich lasse den Controller in einem Docker-Container auf meinem NAS mitlaufen, andere nutzen einfach einen Raspberry und wieder andere nutzen den Unifi Cloud Key. Dies ist ein teures Stück Hardware was nicht mehr kann als euer NAS oder ein Raspberry und ihr könnt es für nichts anderes nutzen. Für mich keine Empfehlung!!!

      Wenn ihr euch eingeloggt habt, und zwar wieder von irgendeinem Browser aus, dann müsst ihr einige Grundeinstellungen vornehmen, wie bspw. Zeitzone und ihr kommt ins Dashboard. Von hier aus kommt ihr auf eine Geräteliste, welche anfangs noch leer sein sollte. Startet ab jetzt eure Geräte, sie werden umgehend auftauchen. Sollten sie vorher mit einem anderen Controller genutzt worden sein, müsst ihr nur adoptieren klicken, dann sind diese vereinnahmt.

      Was aber ist nun das besondere?! Ganz einfach: Das einzelne Gerät ist nicht mehr entscheidend! Sicher, ihr könnt die Ports einstellen, etc., aber die globalen Einstellungen werden automatisch bei jeder Änderung auf jedes Gerät übertragen und jedes neue Gerät erhält entsprechendes Setup direkt zugewiesen. Geht ihr nun auf einen Switch könnt ihr ihm auf den Ports entsprechende Vlans zuordnen, ihr könnt die Ports benennen, aber ihr wählt immer nur Profile oder Setups, die ihr in den zentralen Einstellungen vorbereitet habt. Klingt im ersten Moment etwas verwirrend, aber es ist so dermaßen schnell und einfach, dass es eine wahre Freude ist. Ich sagte schon zu meiner Frau, dass ich mir am liebsten weiteres Zeugs kaufen möchte, ohne dass ich es benötige, nur weil es so schnell und einfach zu konfigurieren war. Und das beste: Es funktioniert einfach!!! Alleine die Übergabe der Clients innerhalb der AP-Struktur bringt eine riesige Freude. Dies findet so schnell statt, dass ich sagen würde, dass es quasi keine Unterbrechung gibt und immer maximale Signalqualität vorhanden ist.

      Das Unifi-Konzept gefällt mir mittlerweile so gut, dass es mich in den Fingern kribbelt doch auf ein USG umzusteigen. Sicher, ich müsste auf den SFP-Port verzichten, aber die Bedienoberfläche und alles aus einem Guss einstellen zu können, ist einfach weltklasse!

      Was ich allerdings nicht gut durchdringen konnte bisher ist das Konzept der Firewalls. Hier bedarfs es einer Gruppenbildung, etc. Ich muss mich in diesem Punkt noch tiefer einarbeiten, so logisch wie bei Mikrotik erscheint mir dies aber bisher nicht. Die Übersichtlichkeit der Regeln ist im Mikrotikuniversum einfach klasse, chronologisch und basiert auf allen iptables-Regeln. Ich glaube sogar, dass die Firewall bei Ubiquiti, egal ob EdgeMax oder Unifi, auch auf iptables basiert und hier noch entsprechend ein Frontend geschaffen wurde, welches man erst verstehen lernen muss.


      3. Vorteile
      • Absolut logisches Einstellungskonzept
      • Pakete lassen sich nachträglich installieren
      • Aufgeräumtes Bedienkonzept
      • Schnelle Einrichtung
      • Zentrale Verwaltung aller Komponenten
      • Gute HowTo's direkt bei UBNT
      4. Nachteile
      • Neupreise sind höher als Mikrotik
      • Nur 4 SSID mit AC Lite
      • Wenig Auswahl an Unifi-Routern
      • Firewallkonzept etwas komplizierter
      Zuletzt geändert von Janncsi; 20.03.2018, 22:07.

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        #4
        Fazit

        Ein wenig verspätet, gebe ich zu :-)

        Also, um es vorne weg zu nehmen: Ich hab alles von Mikrotik verkauft! Das soll aber grundsätzlich bitte nicht so verstanden werden, dass die Komponenten von Mikrotik schlecht sind, ganz im Gegenteil. Aber man muss sich eingestehen, dass man sehr viel Zeit investieren muss, um genau die Ergebnisse zu erzielen, welche man sich erhofft. Die Zeit, die hierbei drauf geht investiert man in "Kopieren" von Tutorials in der Hoffnung das zu erreichen, was man sich vorgenommen hat.

        Ich habe nahezu 1,5 Jahre mit Mikrotik gearbeitet und habe bis zum Ende immer nur durch Trial and Error meine Ergebnisse erzielt. Verstanden,wie bspw. Vlans funktionieren, habe ich bei Vlan nie. Alleine die Möglichkeiten bei Mikrotik, wo ich überall Vlans einstellen konnte....es gab einen Reiter bei Interfaces, einen bei Switch, einen bei Bridge....welchen nehme ich denn nun wann wofür? Das Anlegen eines DHCP-Server ist keine einfache Click and Play Sache und sowas sollte rudimentär einfach umgesetzt werden können.
        Ich hatte immer Probleme den Unterschied zwischen tag und untagged in der Verwendung zu verstehen, da mir das bei Mikrotik nie logisch erschien. Mit Ubiquiti habe ich 20min gebraucht und ich habe alles durchblickt...

        Nun nutze ich Ubiquiti und bin zutiefst zufrieden. Die GUI ist, sowohl im EdgeOS, als auch im Unifi-Controller, sehr gut aufgebaut und überfrachtet nicht. Hätte ich nochmals die Wahl würde ich ausschließlich Unifi-Komponenten nutzen, da das Konzept alles in einer Oberfläche zu konfigurieren und alle angeschlossenen Geräte übernehmen für ihren Teil die Einstellungen ist so unglaublich einfach.
        Eine Sache missfällt mir bei Ubiquiti noch: Die Unterstützung von ipv6. Ich habe alle Geräte innerhalb von einer halben Stunde mit ipv6-Adressen ausgestattet, aber der Weg geht nur über CLI, den anfänglichen Wizard oder den ConfigTree. Dann aber sehr leicht.
        Der ConfiTree ist sowieso mein liebstes Werkzeug im EdgeOS geworden. Jede Einstellung, die von der Grundkonfiguration abweicht, wird fett dargestellt und man kann alles nochmal nachvollziehen und anschließend duplizieren.

        Auch ein Thema bei Mikrotik war dynDNS, welches nur über ein Script möglich war, welches ausführbar regelmäßig aufgerufen werden musste. Bei EdgeOS ist dies direkt im GUI implementiert, Host, Passwort, Server und zack, es funktioniert. feste-ip.net meldete mir umgehend eine Aktualisierung zurück.

        Ebenfalls klasse: EdgeOS ist Vyatta und Vyatta ist Debian und Debian ist Freiheit! Ich kann viele verschiedene Dienste direkt auf dem Router laufen lassen, ohne speziell etwas portieren zu müssen. Ein ReverseProxy direkt auf dem Router? Kein Problem mit nginx und EdgeOS.

        Hat mich Ubiquiti mehr gekostet: Ja! Bin ich zufriedener: JA! Habe ich mehr Zeit für andere Dinge und verstehe trotzdem Netzwerktechnik besser: JAAAA!!! Ich ärgere mich heute nur den Wechsel nicht vorher gemacht zu haben. Endlich kann ich mich um meine Einrichtung des ReverseProxy kümmern, ich kann mich endlich wieder meiner Alexa-Integration widmen, der Visu, etc.

        Solltet ihr vor der Wahl stehen: Nehmt Ubiquiti! Habt ihr schon Mikrotik:"Bleibt dabei, es ist nicht schlechter, nur deutlich schwerer!"
        Zuletzt geändert von Janncsi; 27.03.2018, 20:26.

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          #5
          Platzhalter Firewall
          Zuletzt geändert von Janncsi; 21.03.2018, 10:08.

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            #6
            Platzhalter Sonstiges

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              #7
              Ich möchte noch die Unterschiede zwischen Unifi und EdgeMax/UNMS ergänzen. Die Unifi-Linie richtet sich eher an KMUs, wo man IT-Infrastruktur eher so nebenbei macht, die EdgeMax-Linie eher an WISPs (Wireless Internet Service Provider - in anderen Ländern gibt es v.a. auf dem Land kleinere Internet-Zugangsanbieter, die Enkunden mittels spezieller Hardware mit mehr oder weniger normalem Wifi anbinden). Unifi soll auch von Leuten installier- und konfigurierbar sein, die sich nicht so tief mit Netzwerken auskennen, EdgeMax richtet sich eher an Profis, die den ganzen Tag nichts anderes machen. Dementsprechend wird Unifi in Zukunft auch nur noch 802.3af/at unterstützden, EdgeMax dagegen auch weiterhin passiv-PoE.

              Für EdgeMax (und andere WISP-Produkte von Ubiquiti) ist mittlerweile mit UNMS auch ein Werkzeug zur zentralen Konfiguration in Entwicklung. Das Konzept ist aber im Vergleich zu Unifi ein ganz anderes. Bei Unifi weiß der Controller, wie das Netzwerk insgesamt aussehen soll, und bügelt bei Änderungen eine passende Konfiguration auf die Geräte. Die eigentlich Konfiguration liegt also auf dem Controller. Bei UNMS dagegen geht es eher darum, aus einem Werkzeug heraus auf die Einstellungen, die auf den Geräten liegen, zugreifen zu können. Der Weg ist also genau anders rum. Man kann die Geräte in UNMS der Übersichtlichkeit halber auch Sites oder Kunden zuweisen, auf die Konfiguration hat das jedoch keinen Einfluss. Man muss nach wie vor Einstellungen für jedes Gerät vornehmen, damit z.B. ein Router und ein Switch die gleichen VLANs kennen.

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                #8
                Hi Skibbi,

                vielen Dank für deine Ausführung!!! Gerade der Weg des UNMS war mir so nicht klar, aber klingt überaus plausibel!!!

                @all
                Hab mir gerade ein wenig meinen Router zerschossen gehabt und hatte vorher kein Backup....die gesamte Einrichtung mit 6 Vlans, inkl. DHCP dauerte gerade einmal 10min....trotz der sehr professionellen Orientierung der Produkte sind diese trotzdem unglaublich einfach zu konfigurieren!

                Kommentar


                  #9
                  Zitat von Janncsi Beitrag anzeigen
                  Was ich allerdings nicht gut durchdringen konnte bisher ist das Konzept der Firewalls.
                  Das finde ich auch einen wunden Punkt des Unifi-Controllers. Bei der Einfachheit der Benutzung schneidet die Firewall im Vergleich zu anderen Funktionen des Controllers doch etwas schwach ab. Ich hoffe, die verbessern das in Zukunft, z.B. durch ein Zonen-basiertes Konzept.

                  Kommentar


                    #10
                    Warte noch gespannt auf das Fazit usw

                    Kommentar


                      #11
                      Hattest Recht....momentan wenig Zeit, aber eine Kurzform trotzdem oben stehend.

                      Kommentar


                        #12
                        Hi Janncsi erstmal vielen Dank für deine Review

                        Ich benutze z. Z pfsense als Router und bin damit zufrieden da auch sehr mächtig ​​​​​​.
                        Unfi setze ich bei den APs ein.
                        Deine Ausführungen kann ich z. T nachvollziehen .is auch gut zu lesen
                        ​​​​​​Würde mich noch über ein paar Screenshots freuen.
                        ​​​​​
                        Allerdings muss bei mir bald mal ein neuer switch her.

                        Bin eigentlich geneigt da was von cisco zu holen. Sowas wie der sg300-28.
                        So einfach die Unfi Dinger doch sind so fehlt es doch an an manchen Ecken bei den Funktionen. Layer 3 Fähigkeiten haben die ubiquiti switches doch nicht oder ?

                        Lg
                        Jean-Luc Picard: "Things are only impossible until they are not."

                        Kommentar


                          #13
                          Soweit ich weiß nur die Switches der Edge Reihe können Layer 3. Allgemein finde ich sind grade die größere Switche und auch das USG nicht mehr auf Höhe der Zeit wenn man sich mal die Hardware anschaut die drin steckt und die abgerufenen Preise.
                          Das USG müsste bei dem Preis eigentlich mittlerweile ne stärkere CPU bekommen und nen 24er Switch hat heute idr auch SFP+. Hält mich irgendwie noch davon ab mir weitere Unifi Geräte zu kaufen.

                          Auch hat mikrotik durchaus Geräte im Programm die von der Ausstattung teilweise durchdachter wirken, wie diesen 24er Switch wo der Router schon drin ist.
                          Zuletzt geändert von ewfwd; 28.03.2018, 00:07.

                          Kommentar


                            #14
                            Das würde ich grundsätzlich nicht bestreiten wollen, aber man sollte sich 2-3 Fragen stellen: was benötige ich von den Ausstattungen Zuhause und was bringt mir Ausstattung, wenn ich sie nie richtig konfiguriert bekomme?!

                            Sicher aber ist, dass das USG das schwächste Glied der Kette aktuell ist, selbst im eigenen Haus. Der Edgerouter X ist einfach unglaublich für das Geld und sogar günstiger als das Mikrotik-Pendant. Der Mikrotik hex nutzt den gleichen Prozessor wie der Edge X und ist doch preiswerter. Zusätzlich hat der Edge X Hardware NAT, welches wohl ziemlich gut funktioniert:
                            https://webcodr.io/2017/01/ubiquiti-...-mikrotik-hex/

                            Die Frage ist, wo man seinen persönlichen Anspruch sieht. Ich will auch immer das Beste, hatte noch überlegt doch noch das USG-Pro zu holen, aber dann frage ich mich: Wofür?! Der Router ist nicht an seiner Grenze, der Switch auch nicht.

                            Vergleicht einmal die Kosten für eine Fritzbox und was ihr für das Geld bei Ubiquiti oder Mikrotik bekommt. Dies ist eigentlich unglaublich! Und gerade Umsteiger von Fritzboxen werden sich in der Unifi-Welt sehr wohl fühlen.

                            Aber Frage: Wozu brauchst du SFP+?

                            Kommentar


                              #15
                              Zitat von ewfwd Beitrag anzeigen
                              Allgemein finde ich sind grade die größere Switche und auch das USG nicht mehr auf Höhe der Zeit wenn man sich mal die Hardware anschaut die drin steckt und die abgerufenen Preise
                              Mir gefällt der Stromverbrauch der Switche nicht. Ich habe mir letztens den Unifi US-24 angeschaut. 14W im Idle ohne einen einzigen Uplink finde ich nicht mehr zeitgemäß.

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