Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Wirtschaftlichkeit von Wärmepumpen

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #16
    Hallo gowi

    Deine Rechnung ist leider viel zu einfach. Nicht grundlegend falsch, aber nicht realistisch.
    Das fängt schon mit den Preisen an. Warum nimmst du Zahlen aus 2021? Denkst du, die Preise werden sich "irgendwann" wieder auf dieses Niveau einpendeln? Wann ist dieses irgendwann? Morgen? In 100 Jahren? Aber klar, an irgendwelchen Zahlen muss man sich orientieren. Warum also nicht etwas aktuellere Zahlen nehmen?

    Beispiel Strom: Ich zahle seit der EEG-Umlagen-Änderung bei Bürgerwerke für 100% Ökostrom exakt 27,4ct/kWh.
    Beispiel Erdgas: Meine Eltern sind gerade etwas verzeifelt, weil sie aktuell 19,2ct/kWh für's Gas bezahlen. Da sind die seit Wochen angedrohten, apokalyptischen Preiserhöhungen in unbekannter Höhe noch gar nicht dabei. Gasumlage, allgemeine Preissteigerungen etc.
    Schwupps, schon sind wir bei einem COP von etwa 1,43. Schafft jede Wärmepumpe. Eine Hoval Belaria Pro compact (Luft-Wasser) zum Beispiel hat nen SCOP (man beachte das S für Seasonal) von 5,3. QED.

    Natürlich nicht! Da fehlen noch so einige Kriterien. Die Angabe SCOP ist eben nicht COP. Die 5,3 SCOP hat diese Pumpe bei "35 °C Vorlauf (EN 14825)". Die SCOP/COP Werte von Wärmepumpen füllen gerne mal 10-20 Seiten, je nach Szenario. Ob jetzt SCOP oder COP praxisnäher sind, da fragst 3 Leute und bekommst 5 Antworten.

    Was willst du heizen? Einen unisolierten 200m² Betonbunker oder ein 100m² Niedrigenergiehaus oder...? Altbau oder Neubau? Fenster 2-fach oder 3-fach verglast? Fußbodenheizung, Wandheizung, 50 jahre alte Heizkörper, Heizleisten? Usw, usf.

    Sprich - die ganze Rechnung wird erst dann interessant, wenn man möglichst genau weiß, was die eigenen vier Wände für einen Wärmebedarf haben.
    Bei einem Neubau sollten solche Angaben heute Standard sein. Wer es nicht hat, holt sich einen Energieberater und läßt sich das sauber berechnen.

    Ich habe z.B. für meine 21 Jahre alte Hütte neulich einen kommen lassen und mir einen sog. iSFP (individueller Sanierungs Fahrplan) erstellen lassen. Die kosten hierfür übernimmt übrigens zu einem großen Teil die BAFA.
    Da sieht man dann auch schön, dass Maßnahmen wie Fenster tauschen etc. ganz schön viel bringen, wie MarkusF schon erwähnt hat.

    Je nach Szenario KANN eine Wärmepumpe wirtschaftlich sein, MUSS aber nicht. Und da sind wir mal wieder beim Thema Wirtschaftlichkeit.

    Muss denn immer alles wirtschaftlich sein? Kann ich es mir leisten oder nicht und was ist mir wichtiger? Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen oder mehr Geld in der Tasche? Das muss man sich schon auch fragen und für sich selbst beantworten.

    Manche schauen halt NUR auf's Geld. Kein Vorwurf - nur ne Feststellung.

    Eine noch tadellose Gasheizung zu tauschen ist natürlich wirklich zweifelhaft um nicht zu sagen Blödsinn. Dann lieber Fenster, Dach, Wände etc. prüfen, ob es da Verbesserungspotential gibt. Tatsächlich rennen viele jetzt panisch den Heizungsbauern die Bude ein und wollen eine WP. Damit ist eine WP aktuell auch für die nicht mehr zu bekommen, die ein sinnvolleres Szenario haben.

    Unsere Flüssiggasheizung ist nun fast 22 Jahre alt. Ja, NOCH funktioniert sie. Aber die Defekte häufen sich. Der erste Wärmetauscher für Warmwasser ist bereits über den Jordan. Zum Glück hatten wir noch ein Ersatzteil, da wir vor 20 Jahren einen kaufen mussten, weil unser Wasser hier so kalkhaltig ist, dass man den Wärmetauscher mindestens einmal im Jahr professionell entkalken lassen musste. Der aktuelle ist also auch eine tickende Zeitbombe. Ersatz gibt es nicht mehr. Konsequenz wäre ein Umbau. Kostenvoranschlag: Rund 5000€ (kein Scherz). Andere Ersatzteile: Nicht mehr lieferbar oder horrend teuer. Die Wartung allgemein wird auch immer teurer. Und irgendwann muss man dann halt mal einen Schlußstrich ziehen. In meinem Anwendungsfall ist alles andere als eine Luft/Wasser WP Quatsch. Allerdings bekommt man aktuell eben schlicht gar nichts.

    Ach ja: Ohne jetzt hier auch noch eine hitzige Diskussion über die Sinnhaftigkeit von Förderungen lostreten zu wollen. Bis vor ein paar Tagen gab es für den Austausch einer Ölheizung durch eine WP mit vorliegendem iSFP 50% Förderung vom Staat. Hat sich nun geändert und ist weniger, aber immer noch dramatisch viel. Wer also auf's Geld schauen will und/oder muss, sollte sich da mal schlau machen.

    Fazit: Deine Rechnung ist nicht grundsätzlich falsch, aber nicht zu Ende gedacht.

    Kommentar


      #17
      Moin,
      ich Sole-WP Besitzer stimme den falschen Preisen zu und weise auch drauf hin, dass eine WP in der Regel kühlen kann (und man durch die PV-Anlage quasi 8 Monate nichts zukauft und damit wieder die Preise nicht passen).
      Am Ende war meine Anlage mit Kühlen und Bohrungen so teuer (und es gab nicht viel Förderung zu der Zeit), dass sie absehbar mit den Preisen zum Vertragsabschluss nicht Wirtschaftlich werden würde. - Ich hab mir gedacht, dass die Preise bei mehr Industrialisierung in weiteren Teilen der Welt steigen, aber so schnell wie jetzt nicht ... und ich wollte aus Umweltsicht nachhaltig heizen.

      Zum Gaspreis: Dieser wurde in meinen Augen künstlich niedrig gehalten. Vom Verkäufer: Dieser hat Gas sehr günstig verkauft um Abhängigkeit zu schaffen und damit den Marktpreis ebenfalls gedrückt. Das wird vrsl. nicht mehr passieren. Und gleichzeitig wurde Strom künstlich teuer gehalten: Stromsteuer, Konzessionsabgaben und anderer Schnick, der auch auf Gas gehören würde.

      Auch hab ich mal gehört, dass die Gasversorger / Stadtwerke bzgl. des Endkundennetz bereits Schmerzen haben. Die Erneuerung bzw. Neu-Erschließung ist so teuer, dass es sich für sie nicht mehr lohnt und sie tun es nur, weil sie es mehr oder weniger müssen. Das wird sich in meinen Augen auch verschärfen (Tiefbau-Kosten steigen, nun auch noch weniger Abnehmer).

      Daher - wie hier auch schon gesagt: Es kommt drauf an. Einen Neubau mit Gas oder Öl auszustatten ist in meinen Augen Wahnsinn. Bestand nachzurüsten "kommt drauf an".

      Und zum Austausch der Fenster: Soweit ich weiß ist es besser, wenn die Fenster als letztes getauscht werden und man dreifach-Verglasung nur mit KWL einbauen sollte. Weil sonst kondensiert es im Mauerwerk und nicht an den Fenstern. Aber die Idee ist richtig: Rohre isolieren, Zugluft beseitigen (beides oft recht günstig) sowie dann Dach & Wände isolieren. Und wenn man dann unter 50° VL bei Norm.-Außentemperatur ist, geht auch die Wärmepumpe so langsam.

      Kommentar


        #18
        Will jetzt nicht zig vorherige Posts kommentieren, daher in Stichworten meine Sichtweise:
        • Wir haben auch eine Sole-Wasser-WP, also Erdwärme, 2 Bohrungen a 90m
        • Wir haben eine PV (6,5 kWp mit 6,5 kW Speicher) aber wie bei BadSmiley ist die bei uns nur an den Hausstrom angeschlossen, weil sie eben genau dann, wenn ich Strom für die Heizung brauchen,also im Winter, nicht so viel produziert und ich da mit dem PV-Strom schon meinen Hausstrombedarf nicht decken kann
        • Unser Haus ist KfW40+ und aus 2019
        • wir haben für 200qm beheizte Fläche einen Stromverbrauch für die WP von durchschnittlich 200 kWh im Monat, Peak ist im Winter bei 350 kWh, Low ist im Sommer bei 70 kWh (überwiegend Warmwasserbereitung), Kosten sind somit durchschnittlich knapp 40 Euro pro Monat zzgl. der Grundgebühr für den Zähler (7 Euro meine ich sind das im Monat)
        Nun zu den Argumenten (nicht nur WP sondern auch PV):
        • Wirtschaftlichkeit der WP: Sehe das wie die Vorredner, Umfeldmaßnahmen (Dämmung, gescheite Fenster, Lüftungsanlage etc.) sollte man immer im Zusammenhang mit der Heizung betrachten - eine noch so effiziente Heizung macht keinen Sinn, wenn man die Straße mitheizt
        • Berechnung der Wirtschaftlichkeit im Eingangspost: Bei uns ist der Stromtarif für die Wärmepumpe deutlich niedriger als für Hausstrom, sind 2/3 vom Hausstrom-Tarif, weiß aber nicht, ob das bei jedem Stromanbieter so ist
        • Luft-Wasser-WP noch ineffizienter als Erdwärme: Ja, das ist so und war für uns der Grund, Erdwärme zu nehmen (neben der Tatsache, dass ich dann nicht so einen hässlichen Kasten für die Luft-Wasser-WP vor dem Haus habe)
        • Wirtschaftlichkeit Erdwärme vs. hohe Kosten Bohrung: Ja, die Anfangsinvestition ist hoch wg. der Bohrung. Aber als wir gebaut haben, gab es von der Bafa 4.500 € Zuschuss bei Erdwärme (Luft-Wasser nur 1.500 €) + 5 €/m von progres.nrw, also noch mal 900 € - somit habe ich fast die Hälfte der Bohrkosten erstattet bekommen
        • Sinnhaftigkeit PV-Speicher ( MarcusF):
          • Unrentabel? Der 6,5 kW Speicher hat mich 5,5 k€ gekostet, durch die Hinzunahme des Speichers bin ich von kfw40 auf kfw40+ gekommen und habe von der kfw 5 k€ mehr Tilgungszuschuss bekommen. Somit hat er mich am Ende 500 Euro gekostet.
          • Strom besser für WP nutzen als im Speicher und dann abends und nachts für den Hausstrom zu nutzen, Tagesüberschuss im Sommer, wenn Heizung nicht läuft, einspeisen? WP-Strom 20 Cent/kWh, Einspeisung 10 Cent/kWh, Strompreis 30 Cent/kWh - wenn ich den Strom für die PV nutze, spare ich also 10 Cent/kWh ggü. Einspeisung, dafür zahle ich dann nachts 20 Cent/kWh mehr (zugekaufter Strom statt gespeicherter selbstproduzierter, den ich ohne Speicher für 10 Cent eingespeist hätte). Rechnen wir mal durch auf Basis meiner Zahlen mit vereinfachten Annahmen:
            • 6 Monate im Sommer, wo der Speicher voll ist, wenn es dunkel wird, ich also die 6,5 kWh gespeicherten PV-Strom nutze statt zuzukaufen => 1,95 € nicht zugekauft, 0,65 € nicht eingespeist => 1,30 € gespart, bei 180 Tagen also 234 € gespart
            • 6 Monate Winter, wo ich heizen muss => weil ich den wenigen produzierten PV-Strom eh für das Haus brauche => da spare ich an der Heizung gar nichts, selbst, wenn mal ein bisschen für die Heizung abfällt, ist das zu vernachlässigen. Eher würde ich bei direkter Nutzung des PV-Strom für die Heizung Mehrkosten für den Hausstrom verursachen (Strom wird produziert, direkt in die Heizung geleitet statt zu speichern, weil im Haus gerade nicht benötigt, geht dann der Hausstromverbrauch hoch, kaufe ich zu statt gespeicherten Strom zu nutzen)
            • Dass die Steuerung an der PV "erst Hausstrom, dann Heizung" auch noch kostet, lasse ich jetzt mal außen vor
        Um die Heizung mit der PV insbesondere im Sommer, wo die Heizung eher nur für Warmwasser läuft und gleichzeitig genug PV-Strom da ist, zu optimieren, hat ein Bekannter von mir einen Heizstab im Pufferspeicher, der vom Hausstrom gespeist wird. Bei PV-Überschuss geht über Logik also der Heizstab an und heizt somit günstiger (10 Cent entgangene Einspeisung) das Wasser auf als über WP-Strom (20 Cent) - ich denke, damit könnte ich den WP-Stromverbrauch im Sommer Richtung 0 fahren, bin nur noch nicht dazu gekommen, das umzusetzen.

        Fazit:
        • Ich würde immer wieder Erdwärme machen
        • Bei der Wirtschaftlichkeitsberechnung gehen so viele Faktoren ein, dass das schwer ist, genau zu ermitteln
        • Bei Neubau und effizientem Haus und Nutzung aller Förderungen ist es sicherlich wirtschaftlicher als bei Wechsel auf WP im Bestand
        • Eine funktionierende Gas-Therme auszutauschen gegen eine WP ist Idealismus und wird sich nicht rechnen (ist das gleiche wie der Austausch von Glühlampen gegen LED, das ist für mich auch Idealismus). Wenn die Gas-Therme kaputt geht, sehe ich einen Wechsel aber durchaus als sinnvoll an
        Zuletzt geändert von Hightech; 24.08.2022, 08:24.
        Möchte den Komfort meiner Installation nicht mehr missen!

        Kommentar


          #19
          Zitat von SvenB Beitrag anzeigen
          Zum Gaspreis: Dieser wurde in meinen Augen künstlich niedrig gehalten.
          Um überhaupt noch Gaskunden zu gewinnen, haben die Dir bei uns im Neubaugebiet den Gasanschluss kostenlos ins Haus gelegt (sonst meine ich 2.800 Euro).... ja, ich stimme Dir zu, Gas wurde durch verschiedene Maßnahmen gefördert.

          Zitat von SvenB Beitrag anzeigen
          Einen Neubau mit Gas oder Öl auszustatten ist in meinen Augen Wahnsinn
          FULL ACK! Bei uns im Baugebiet haben das in 2019 aber tatsächlich noch 2 von 34 gemacht!

          [QUOTE=SvenB;n1792368
          Und zum Austausch der Fenster: Soweit ich weiß ist es besser, wenn die Fenster als letztes getauscht werden und man dreifach-Verglasung nur mit KWL einbauen sollte. Weil sonst kondensiert es im Mauerwerk und nicht an den Fenstern.[/QUOTE]

          Auch FULL ACK! Hört man immer wieder, dass den Leuten die Altbauten wegschimmeln, wenn neue Fenster eingebaut wurden.

          Möchte den Komfort meiner Installation nicht mehr missen!

          Kommentar


            #20
            welche JAZ bringt denn die Gasheizung? Der ist ja auch nicht 1 oder drueber. Beim Non-Brennwert-Gaskessel im Elternhaus lag die eher im Bereich 0,6, berechnet aus bezogenen kWh Gas und per Waermemengenzaehler ermittelter abgegebener Leistung fuer Heizkreise und Warmwasserladung.
            Und wer keine PV zur Unterstuetzung nutzen will, fuer den gibt es dann ja vielerorts auch Waermepumpentarife mit verguenstigten Zeitraeumen oder insgesamt reduzierten Preisen.

            Und zu Daemmmassnahmen: wie immer sollte sowas ein Paket sein, das von einem kompetenten Dienstleister geplant und ausgefuehrt wird. Leider weiss man immer erst hinterher wie kompetent derjenige wirklich war.

            Kommentar


              #21
              Zitat von Hightech Beitrag anzeigen
              Unrentabel? Der 6,5 kW Speicher hat mich 5,5 k€ gekostet, durch die Hinzunahme des Speichers bin ich von kfw40 auf kfw40+ gekommen und habe von der kfw 5 k€ mehr Tilgungszuschuss bekommen. Somit hat er mich am Ende 500 Euro gekostet.
              Das dürfte aber nicht den Normalfall darstellen. Üblicherweise muss man den Speicher bezahlen und für das Geld hättest Du halt doppelt so viel PV aufs Dach legen können.

              Wie auch immer, für den Betrieb einer WP sind 6,5 kWp natürlich viel zu wenig, da gibt es keinerlei Synergien zwischen PV und WP. Das ist nur was für den Haushaltsstrom.

              Kommentar


                #22
                Also braucht es doch eine 40kwp Pv Anlage im Winter. Auch wenn 8kwp zu klein sind. 16-20kwp für ein Ideal ausgerichtetes Süd Dach sind realistisch und doch zu wenig für die Wärmepumpe, wenn es kalt ist. Nicht umsonst werden die Anlagen fast immer als Kaskade gebaut. Ich bleibe dabei, von Oktober bis März reicht eine Pv Anlage i. D. R. Nur für den Haushaltstrom, ab dann kann man gerne auch über WP reden.
                Dieser Beitrag enthält keine Spuren von Sarkasmus... ich bin einfach so?!

                Kommentar


                  #23
                  Zitat von gnampf Beitrag anzeigen
                  Und wer keine PV zur Unterstuetzung nutzen will, fuer den gibt es dann ja vielerorts auch Waermepumpentarife mit verguenstigten Zeitraeumen oder insgesamt reduzierten Preisen.

                  In einer Zählerkaskade kann man problemlos PB und WP Tarif kombinieren

                  Kommentar


                    #24
                    Zitat von MarcusF Beitrag anzeigen
                    Das dürfte aber nicht den Normalfall darstellen.
                    Ja, da gebe ich Dir recht... ohne eine solche Förderung erhöht sich die Amortisationszeit natürlich...

                    Zitat von MarcusF Beitrag anzeigen
                    Üblicherweise muss man den Speicher bezahlen und für das Geld hättest Du halt doppelt so viel PV aufs Dach legen können.
                    Und was mache ich im Sommer mit dem Strom? Der meiste Strom fällt tagsüber an, oft ist dann gar keiner zuhause, der Verbrauch ist niedriger, selbst wenn man ein E-Auto hat, hilft das nicht, weil mit dem ist man ja unterwegs. Hat man keinen Speicher, speist man den Überschuss also für 10 Cent ein (ich speise ja so schon viel zu viel ein trotz Speicher)... das rechnet sich dann auch nicht. Mehr PV macht hier nicht unbedingt mehr Sinn! Der PV-Bauer rechnet aufgrund Deines Stromverbrauches, Lage, Ausrichtung etc. genau durch, welche Anlagengröße am wirtschaftlichsten ist. Und das ergab bei mir halt 6,5 kWp + 6,5 KW Speicher.

                    Ok, im Nachhinein wäre ein größerer Speicher sinnvoll gewesen, mein PV-Mensch wusste halt nicht, wie viel Technik hier 24/7 läuft - mir geht nämlich nachts so um 1-2 Uhr immer der Speicher leer. Hatte aber extra einen erweiterbaren Speicher genommen, nur gab es schon 6 Monate nach Inbetriebnahme das Erweiterungsmodul nicht mehr!

                    Deine Argumentation "mehr Module statt Speicher" ist ungefähr so, als ob Du sagst "ich hab 40k für ein Auto, es gibt nur 1 Führerschein in der Familie. Weil wir aber eh immer nur zu zweit fahren, kaufe ich mir nicht einen Golf sondern 2 Smart" - der 2. steht dann nur sinnlos rum ;-)

                    Möchte den Komfort meiner Installation nicht mehr missen!

                    Kommentar


                      #25
                      wenn der Netzbetreiber mitspielt und das Messkonzept genehmigt. Bei sowas sind ja wohl nicht alle unbedingt flexibel.

                      Was das "uebliche Dach" angeht: da ist doch bei vielen schon bei <10kWp schluss. Dank Gaube, Satschuessel, Kamin und was sonst noch alles unnuetz auf der Suedseite rumgammelt. Ich hab zwar knapp 20kWp auf dem Dach, aber verteilt auf Haus + Garage, und beide Daecher voll belegt (bzw. leicht ueberbelegt) mit Sunpower-Modulen mit hohem Wirkungsgrad. Normale Module haetten mir damals gerade mal 14kWp gebracht. Und abseits vom EFH ist dann meist noch weniger Dach da.

                      Die PV reicht bei mir uebrigens auch mit 20kWh Speicher nicht ansatzweise im Winter. Selbst wenn ich das Norddach noch komplett mit der gleichen Leistung belege werde ich immer noch etwas zukaufen / anderweitig erzeugen muessen. Und mit Wirtschaftlichkeit hat das spaetesten dann rein gar nichts mehr zu tun... eigentlich auch jetzt schon nicht. War aber auch nicht mein primaeres Ziel, sondern die Unabhaengigkeit.

                      Kommentar


                        #26
                        Edit: gelöscht da viele Beiträge dazwischen

                        Kommentar


                          #27
                          Zitat von Hightech Beitrag anzeigen
                          Und was mache ich im Sommer mit dem Strom?
                          Einspeisen! Was jetzt wegen überteuerter Anschaffung und somit zu hohe Entstechungskosten nicht mehr klappt. Hab die Preis nicht im Kopf.
                          OpenKNX www.openknx.de | OpenKNX-Wiki (Beta)

                          Kommentar


                            #28
                            Zitat von livingpure Beitrag anzeigen
                            In einer Zählerkaskade kann man problemlos PB und WP Tarif kombinieren
                            Das kannst privat machen ja.., aber das erlaubt nicht jedes EVU. Auf einen geförderten WP-Tarif darfst bei uns nicht PV einspeisen…

                            Kommentar


                              #29
                              Wir schweifen etwas ab: Lohnt sich eine WP wirtschaftlich oder nicht. Und hier hängt es einerseits von den Beschaffungs- und Montagekosten ab sowie vom beheizenden Haus sowie der Entwicklung der Energiepreise. Oder auch:



                              Meine Frage ist eher: Was ist an meiner Rechnung im Ursprungsposting falsch? Denn danach wäre eine WP ja eigentlich immer unwirtschaftlich, wenn man sie mit Netzstrom betreibt.
                              In meinen Augen ohne PV sind die Energiepreise für meine Region hier total daneben:
                              • Strom war hier bis April 2021 22ct und ab Mai 2021 25ct. Dazu kommen Zählerkosten. Habe ich kein Gas entfällt der Gas-Zähler.
                                • Gibt WP-Tarife, die sind je nach Region bei 18-20ct oder geringer je kWh.
                              • Gas war hier bereits letztes Jahr meines Wissens bei 7.x ct + Zähler
                              Es fehlt mindestens der Schornsteinfeger aber bei einem Neubau entfallen auch >1100€ Gasanschluss.

                              Lassen wir es nun weg: 7ct*4COP => 28ct Gas je kWh. Macht also je Einsatz einer kWh Einkauf-Energie 6ct Unterschied. Mit PV verschiebt es sich dann dramatisch - bei nochmal höheren Investitionen.
                              Sole-WP sogar 7*5=> 35ct vs. 22ct.

                              Und dieses Jahr spinnen die Energiemärkte aus mehreren Gründen. Da kann man nur würfeln.
                              Wenn aber alles auf co2-Neutralität umgebaut werden soll, ist das Zwischenprodukt immer Strom aus PV, Wind etc. Hier auf eine Umrüstung auf Wasserstoff zu hoffen ist halt fatal, weil dieser auch ohne Transport schon 6x mehr Energie benötigt. Dann wird die Rechnung noch komplizierter, weil dieser jedenfalls transportiert werden kann - gleichzeitig die Nachfrage immens sein wird.
                              Kann man noch auf Biogas hoffen, aber auch die Kapazitäten sind gut ausgeschöpft mangels Biomasse.
                              Zuletzt geändert von SvenB; 24.08.2022, 12:57.

                              Kommentar


                                #30
                                Zum Eingangspost:
                                Nichts an deiner Rechnung ist falsch. Eine WP ist für die meisten unrentabel ... gewesen. Bei einem träumerischen JAZ von 4 ist die WP wirtschaftlich unrentabel so lange der Gaspreis weniger als 1/4 des Strompreises kostet. Bei einem häufiger auftretenden realistischen JAZ von 3 sieht es noch schlechter aus. Das WAR bisher meist der Fall. 5 Cent gegenüber von 30 Cent.

                                Die meisten WP-Ideologen vergessen oft, dass auch der Strompreis nicht niedrig bleiben wird, sondern genauso steigen wird.
                                Momentane pessimistische reale Werte sind 30 Cent/kWh für das Gas vs. 50 Cent/kWh für Strom. Somit lohnt sich mit diesen Werten, mit deiner einfachen Rechnung, die WP in den meisten Fällen. Letztes Jahr und die Jahre davor sah das aber ganz anders aus. 5 Cent vs. 30 Cent. Da haben die WP gut drauf gezahlt.

                                Nicht vergessen bei einer Gasheizung ist aber auch der teure Gasanschluss und der Kaminfeger der alle drei Jahre vorbei schaut.


                                Aber auch mit den heutigen Preisen darf man die hohen Anschaffungskosten (vermutlich durch die Förderung verursacht) der WP nicht vergessen. Vor allem, wenn man schon eine Gasheizung hat und nun umsteigen will, dann muss man mit grob 15.000 Euro Kosten rechnen. Die muss man wieder rein bekommen. Hat man nun ein Effizienzhaus, bspw. KFW40 (also 30kWh pro qm) bei 150qm Wohnfläche, dann hat man einen jährlichen Energiebedarf von 4500kWh. Bei 30 Cent Gas zahlt man dafür 1350 Euro, bei 50 Cent Strom und JAZ 4 zahlt man dafür 560 Euro. Man spart durch die WP also 800 Euro pro Jahr, hat aber 15000 Euro gezahlt, mit einer Laufzeit von 15 Jahren legt man mit der WP drauf, hält sie 20 Jahre hat man Glück gehabt.
                                Hat man kein so gutes Haus lohnt sich die WP hingegen zu aktuellen Gas und Strompreisen.

                                Zu PV: Im Winter bleibt nichts übrig für die WP. Wenn die Sonne scheint und man Ertrag wird man wohl kaum heizen müssen, da die Sonne dann auch das Haus durch die Fenster aufheizt.

                                Zum Kühlen der WP: Kommt ganz auf den Baustil an, ob man kühlen muss, oder nicht. Wir wohnen bspw. in einem alten Massivbau. Wenn wir nachts das Haus durch offene Fenster auf 21-23 Grad runter kühlen lassen, dann blieb es auch im Sommer bei 35 Grad+ den Tag über kühl, teils sogar zu kühl. Aber: Wir haben neue Fenster, Jalousien zur Beschattung und eben viel Stein zum Speichern. Heutige Fertighäuser in Leichtbauweise können das nicht.

                                Sipple Unrealistische Einzelfallstrompreise mit aktuellen Gaspreisen vergleichen macht gar keinen Sinn.

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X