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Verständnisfragen SLS, RCD und LS

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    [Elektro] Verständnisfragen SLS, RCD und LS

    Ich habe mal Fragen zur Elektroinstallation, auf die ich noch keine Antwort vom Elektriker habe, da ich den nur selten sehe und mir hier vielleicht jemand etwas dazu erklären kann...

    Der Elektriker hat mir einen SLS mit 35A eingebaut. Als FI/RCD meinte er brauche ich welche mit 40A/0,03A. Nach den FI dann die LS mit hauptsächlich 16A, teilweise 10A.

    Jetzt verstehe ich zum einen nicht, warum der SLS weniger belastbar ist, als der FI. Wenn am FI 40A anliegen, macht der ja noch mit. Das gleiche geht doch dann auch über den SLS, dem das dann zu viel sein müsste. Ist das so?
    Nächste Frage. Wenn ich einen FI habe, der pro Phase 40A aushält und ich LS mit 16A hinten dran habe, dann darf ich doch pro Phase lediglich zwei LS angeschlossen haben, da ich bereits bei drei LS theoretisch bei 48A wäre. Richtig?

    Ich habe gesehen, dass es auch SLS und FI mit 63A gibt. Wäre es dann nicht generell immer sinnvoller komplett auf 63A zu setzen?
    Ciao Jochen

    #2
    LS wie der Name besagt ist ein Leitungsschutz. Er schaltet ab (sofern richtig dimensioniert) wenn zuviel Strom über die Leitung läuft (also bei deinem Beispiel 16A, bzw. maximal 3680 Watt bei 230V). Wie du ja schon siehst, 3600 Watt ist ne ganze Menge holz. Deshalb hängt an einem LS-Kreis ja meistens ein ganzer Raum oder mehrere Leuchten usw. In jedem Raum und bei jedem LS sind ja nicht alle Verbraucher aktiv und auch nicht immer zur gleichen Zeit. Somit kannst du nicht einfach die Werte der LS zusammenaddieren.

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      #3
      Da die dem RCD nachgeschalteten LS (jedenfalls im Wohnbau) nie gleichzeitig zu 100% belastet sind, dürfen die aufsummierten Ströme den Nennstrom des RCD (40A) übersteigen (dafür gibt es Tabellen mit Gleichzeitigkeitsfaktoren). In deinem Fall ist es noch einfacher, da der vorgeschaltete SLS ja bei 35A auslösen sollte und somit gar nicht mehr als 35A über den RCD fliessen können.
      Es kommt anders, wenn man denkt.

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        #4
        mstenz Gut, ich wäre jetzt davon ausgegangen, dass man mit dem schlechtesten Fall planen "muss". Wenn ich auf drei 16A LS die Maximallast von 48A/3.680 Watt habe, was sagt dann der FI dazu?
        Ich hätte das eigentlich so planen wollen, dass ich pro Etage + dem Außenbereich jeweils einen FI habe. Das bringt allerdings mit sich, dass hinter jedem FI schon so 12-14 LS hängen würden. Überlege gerade, ob man das überhaupt so machen kann. Klar, muss auf jeden Fall nochmal mit dem Elektriker reden, wie er das mit den SLS und FIs geplant hat. Eventuell geht das dann nicht, dass ich pro Etage nur einen habe!?

        Der Meister
        Da bin ich ja mal gespannt, wie das in der Praxis funktioniert. 35A heißt Bissl mehr als 8.000 Watt. Wenn dann Waschmaschine, Trockner, Herd, Spülmaschine usw. gleichzeitig laufen.... Ok, 8.000 Watt pro Phase. Vermutliche kommt man da nicht so schnell hin.
        Zuletzt geändert von McEgg; 02.04.2018, 20:26.
        Ciao Jochen

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          #5
          Zitat von McEgg Beitrag anzeigen
          Eventuell geht das dann nicht, dass ich pro Etage nur einen habe!?
          Klar geht das. die meisten Häuser haben nur 1 FI (wenn überhaupt ), gehoben ist schon 2. Nur wenige EFH haben mehr.

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            #6
            Ja, mir ist der Zusammenhang irgendwie nicht klar *kopfkratz*
            Warum hat er nicht alles auf 63A ausgelegt? Wobei jetzt wo ich mir die Watt Zahl angeschaut habe. 8.000 Watt pro Phase ist schon ein Wort. Wenn das zulässig ist, dass man vom theoretischen Wert der LS den Wert des FI übersteigen darf ist es ja ok.
            Ciao Jochen

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              #7
              Ich weiss nicht wie das bei euch ist, in der Schweiz bezahlt man pro kVA Anschlussleistung einen dreistelligen Betrag, da genügen dann für ein EFH in aller Regel 25A
              Es kommt anders, wenn man denkt.

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                #8
                Für mehr bezahlt man hier auch mehr. Der Rest ist in den übrigen Anschlusskosten erhalten. Der gesamte Anschluss ist sowieso nicht Billig.

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                  #9
                  Der FI ist nicht dazu da die Gesamtlast zu begrenzen der ist ein Fehlerstromschutzschalter. Zuviel A durch den FI macht den halt kaputt. Sicherheit entsteht dadurch das entweder die nachfolgenden LS nicht größer dimensioniert sind oder eine etwas kleinere Vorsicherung ist gesetzt, die bei zu hohem Summenstrom auslöst.
                  Du hast mit dem 35A SLS nun die Version entsprechend dimensionierte Vorsicherung.

                  Da das aber auch dein gesamtes Haus dunkel schalten würde eben obacht.
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                  "Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten."
                  Albert Einstein

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                    #10
                    Ok, also die Vorsicherung (SLS) löst bei >35A pro Phase aus. Der FI würde nicht auslösen, wenn da z.B. 63A drüber fließen würden, da er nur auf Fehlerstrom anspringt. Er würde dann aber kaputt gehen. Das wiederum ist ausgeschlossen, da der SLS vorher auslösen würde. Die LS sind auch relativ unkritisch. Zur Sicherheit die großen Verbraucher pro Phase mal anschauen und die summierte Wattzahl * 0,6 (Gleichzeitigkeitsfaktor EFH) unter 8.000 Watt halten.
                    Ciao Jochen

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                      #11
                      So das Prinzip. Klingt in korrektem elektrisch sicher anders aber so versteht man es auch.
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                        #12
                        Zitat von gbglace Beitrag anzeigen
                        ...Klingt in korrektem elektrisch sicher anders...
                        Ciao Jochen

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                          #13
                          Hab's ja auch nicht gelernt, bin von daher auch nur bedingt mit korrektem Vokabular unterwegs.
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                            #14
                            Zitat von McEgg Beitrag anzeigen
                            Wattzahl
                            Das heißt richtig "Leistung".

                            Bei der Darstellung sind auch noch zwei verschiedene Fälle zu beachten:
                            a) Kurzschluß
                            b) Überlastung (ohne Kurzschluß)

                            bei a) löst vermutlich nicht der SLS aus sondern - wegen der Selektivität - der LS des betroffenen Stromkreises, dies passiert je nach Typ des LS innerhalb von ms, kein Problem für den FI.
                            bei b) und Überbelastung nur in Summe (kein einzelner Stromkreis überbelastet) löst (nur) der SLS aus, allerdings erst nach einiger Zeit (über ein Thermoelement), steht im Datenblatt des SLS. Es kann also über einen bestimmten Zeitraum ein Strom höher als der Nennstrom des FI fließen. Man muss nun im Datenblatt des FI nachsehen, ob und wie lange der FI das packt.

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                              #15
                              Ja, Leistung... *hust*

                              Danke für deine Ergänzung. Muss ich mal bei Hager nachlesen.
                              Ciao Jochen

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