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Modernisierung einer Praxis : Sprechanlage, Audio / Video, Infoterminals, etc

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    Modernisierung einer Praxis : Sprechanlage, Audio / Video, Infoterminals, etc

    Hallo,


    ich starte dieses Thema, da ein guter Freund von mir im kommenden Jahr die väterliche Praxis (Arzt) übernehmen soll und wir ein wenig über mögliche Ideen bei der Modernisierung gesprochen haben. Die Praxis ist mittlerweile sicher über 30 Jahre alt und wurde in dieser Zeit mit Ausnahme der Behandlungs-Gerätschaften nicht wirklich modernisiert. Er möchte natürlich einen frischen Start hinlegen und hierzu einmal alles auf links drehen.

    Bei unseren Diskussionen sind wir neben dem Thema Steuerung per KNX auch auf Themen wie eine Sprechanlage in die Behandlungszimmer / Warteraum, sowie auf Multiroom Audio und Infoterminals gekommen. Wir sind also im Moment bei der Ideen-Sammlung.

    Letzten Endes soll aber alles so gut wie möglich vernetzt sein, und ich denke da ist spätestens wieder die Brücke zum KNX.

    Er und ich haben hier schon gegooglet und auch ein paar Sachen gefunden, aber teilweise glaube ich fehlt es uns einfach an dem richtigen Suchbegriff. Ich würde daher mal ein paar Themen / Punkte aufzählen mit den Überlegungen die dahinter stehen. Vll. hat ja der ein oder andere auch schon Praxen ausgestattet oder projektiert und noch gute Ideen, die man berücksichtigen sollte.

    Dass Licht- , Heizungs- und Beschattungs-Steuerung per KNX laufen sollen ist schon ziemlich sicher.

    Erster Punkt wäre eine Gegensprechanlage in die Behandlungszimmer und den Warteraum. Das ganze sollte von der Anmeldung im Eingangsbereich gesteuert werden. Derzeit erinnert die alte Anlage an die Leitstelle einer Polzeiwache (Brett mit Tastern und einem Schwanenhalsmikro). Die Frage ist halt, welcher Anbieter ist da zu empfehlen? Gerne auch etwas was über den PC gesteuert wird, da die Mädels an der Anmeldung ja sowieso die ganze Zeit davor sitzen. Evtl. auch mit Einbindung an die Telefonanlage (da ist aktuell eine Fritzbox im Einsatz).

    Multiroom-Audio / Video, hier wäre die Frage, ob man das dann mit der Gegensprechanlage in den Räumen verbinden kann, zum einen dass Audio verstummt wenn eine Durchsage kommt und zum anderen dass die Lautsprecher natürlich sowohl für Audio wie auch für die Durchsagen genutzt werden. Beim Video ist die Idee ein Infoterminal im Wartezimmer und an der Anmeldung zu haben. Zum einen mit allgemeinen Infos zu Wetter etc., oder medizinischen Themen (bspw. Allergien) und dann noch evtl. gezielt Infos aufzuspielen etwa in Form eines kurzen Pop-Ups.

    In einzelnen Räumen soll auch das Abspielen von Video-Inhalten möglich sein, etwa für längere Behandlungen bei denen der Patient nur ruhig da sitzt (Desensibilisierung bei Allergien etwa) um die Zeit zu überbrücken. Ich habe da Brightsign als Hersteller im Internet gefunden.

    Spielerei wären noch kleine interaktive Displays an den Behandlungsräumen um die Belegung / Zutritt verboten / etc. anzuzeigen. Gibt es hier schon was fertiges? Meine Idee wäre das einfach über einen MDT Glastaster 2 zu realisieren.

    Für sein eigenes Büro (gegenüber der Anmeldung) möchte er gerne eine Scheibe, die man dann bei Bedarf undurchsichtig / milchig schalten kann, hierzu habe ich im Forum aber schon etwas gefunden.


    Habt ihr noch Ideen, die man im Vorfeld vll. in Erwägung ziehen sollte? Gerne auch Hinweise zu Herstellern. Und kennt Ihr ggf. Software-Pakete, die einige Punkte kombinieren und erschlagen?
    Die Bedienung soll zentral von der Anmeldung aus erfolgen können, sowie im Netzwerk von den Rechnern aus (etwa aus dem Büro).


    Gruß Sven


    #2
    Lieber Sven,

    was für eine Praxis ist es denn? Kennst Du die Fachrichtung?

    Ich bin selber Radiologe, zwar weitgehend in der Forschung tätig, jedoch kenne ich die Arztpraxen in der Familie. Tendenziell sind die Anforderungen gar nicht so hoch, wie man oft meinen könnte. Selbst ins sehr 'technischen' Bereichen der Medizin. Im Allgemeinarztwesen, internistischen Bereich braucht es kaum spezielle Gebäudeausrüstung.

    Fangen wir anders an. Was braucht es wirklich? Ich halte eine leistungsfähige Lüftung für dringend sinnvoll. Im Gegensatz zum üblichen Büroumfeld muss das Wartezimmer, das später möglichst so eingerichtet sein soll, dass sich Patienten möglichst nicht gegenüber sitzen auf kürzere Distanz (auch nicht über Eck), entlüftet werden. Zuluft rein über den Türspalt ist zu wenig. Es sollen möglichst wenig Querströmungen auftreten. Das ist wünschenswert, oft aber schwer realisierbar. Auf jeden Fall muss der Empfangsbereich belüftet und Sprechzimmer, sowieso Wartezimmer entlüftet werden. Das verändert die Luftmengen durchaus und muss in der Planung berücksichtigt werden, weil die übliche Balance (Entlüftung über WC, ggf. Labor) und Zuluft in den anderen Räumen, dann nicht mehr ausreicht. Eine Ausnahme mag man machen, wenn das Warzimmer an ein WC grenzt oder einen Flur, in dem sich ein WC befindet.

    Daneben ist eine Klimaanlage notwendig. Anders sind kaum erträgliche Zustände zu schaffen. Bei einer Renovierung kann überlegt werden, die Klimaanlage auch als Wärmepumpe zu nutzen. Bzw. eine Wärmepumpe einzusetzen, die auch kühlen kann. Habt ihr FBH? Was für ein Wärmeerzeuger ist vorhanden? Flächenkühlung reicht in der Arztpraxis nicht aus, weil meistens die Belegungsdichte zu hoch ist. FBH ist schön, aber nicht wirklich wichtig, weil in gut gedämmten Häusern auch dadurch die Böden nicht wirklich warm werden.

    Beleuchtung ist wichtig (Lichtplanung von einem Lichtplaner machen lassen, er kennt dann auch Leuchten, die für Praxen gut bewährt sind). In Augenarztpraxen kommt Dimmung in Frage, in allen anderen Praxen dürfte es eher unwichtig sein. Hilfreich sind in die Decke eingebaute und möglichst flächenbündige Leuchten. Bei Zahnarztpraxen sollten diese wegen der unvermeidbaren Aerosolglocke um den Behandlungsstuhl nach unten verschlossen sein, dann sind sie abwaschbar. Decken idealerweise als Schallschutzdecken ausbilden. Dafür gibt es entsprechende Gipsplatten und anderes Material. Gleiches gilt für das Behandlungszimmer und seine Akkustik. Es ist nicht tolerierbar, wenn man viele Gespräche mitbekommt. Das gilt auch für den Empfang. Dort sollen keine Telefonate geführt werden, deren Inhalt für alle anderen hörbar ist. Hier ist ein kleines Büro hinter dem Empfang sinnvoll, das für solche Sachen nutzbar ist. Zentrale Schaltungen sind vielleicht nett, aber nicht wirklich nötig. Bei LED spielen potentielle Einsparungen kaum eine Rolle. In WC und Nebenräumen ist ein Bewegungsmelder sinnvoll. Auf jegliche Schalter an der Wand verzichten, schon der Hygiene zuliebe. Hier auch auf berührungslose Wasserhähne und Seifenspender achten.

    Beschattung ist wichtig, sollte soweit automatisiert sein, dass auch an Wochenenden gute Beschattung im Sommer möglich ist. Raffstoren sind hier gut geeignet, wenn diese ausreichend sturmsicher sind. Die Beschattung soll in den meisten Fällen eher indirekt sein. Manche Disziplinen (Augenmedizin) erfordern sehr starke Verdunkelung, hier kann es Sonderlösungen im Sinne Rolläden oder gar spezielle Verschattungsblenden innen brauchen.

    Regelung von Heizung und Kühlung erfolgt entweder bei Klimageräten über die Geräte selber, die das am besten können und deren direkte Bedienung auch praktisch immer umfangreicher, kostengünstiger und besser ist als eine Integration in KNX. Gruppenregler ggf. anschliessen, wenn eine zentrale Bedienung oder Zeitschaltung doch gewünscht wird. Die WLAN-App-Anbindung ist aktuell fast immer besser als das entsprechende KNX-Gateway (ausser man hat einen entsprechenden Server, der die App irgendwie funktional nachbildet). Bei Heizung (Heizkörper, FBH) kann es über KNX geschehen. Da Nachtabsenkung in der Arztpraxis Sinn machen kann, jedoch praktisch die ganze Praxis gleichzeitig abgesenkt wird, würden bei Heizkörpern preiswerte Thermostatventile ausreichen, wenn die Absenkung zentral über den Heizkreis des Wärmeerzeugers erfolgen kann. Ich würde zwar für KNX plädieren, jedoch sehe bitte den Hinweis zu den Thermostatventilen als kostensparende Alternative, falls die gesamten Umbaukosten teuer werden und ein Einsparpotential gesucht wird.

    Multiroom Audio würde ich eher über Sonos lösen, wenn überhaupt nötig. Wird das wirklich noch oft verwendet? Es war mal eine Spielerei mit Radio und Musik, aber das nervt mehr als es nutzt.

    Aufrufe von Patienten per Sprechstelle sind eigentlich nur dann empfehlenswert, wenn der Wartebereich vom Empfang etwas getrennt liegt oder sonst schlecht erreichbar ist. Ansonsten empfiehlt es sich, dass die Patienten im Wartezimmer abgeholt werden. Das tönt zu einfach, sorgt aber für die dringend notwendige Bewegung. Schnarrende Lautsprecher mit Namen sind mehr als unpersönlich und daher aus guten Gründen auch weitgehend aus den meisten Praxen verschwunden. Der Gipfel sind dann Anlagen mit Nummern und Raumzuweisungen, wie in wenigen Fällen von grossen Gemeinschaftspraxen vorhanden. Dort haben sie ihre Berechtigung, aber Dein Text liest sich so, als ob es eine Einzelpraxis wäre. Als Telefonanbieter würde ich Dir Auerswald und Agfeo ans Herz legen. Agfeo beherrscht interessanterweise eine sehr gute Einbindung mit EIB/KNX. Die haben da viel Erfahrung. Zudem bieten diese Hersteller auch die von Dir gesuchten Audio-Lösungen. Wenn Systemtelefone genutzt werden, was ratsam ist, dann bieten diese auch Gegensprechfunktionen, sollte das jemand brauchen. Jegliche weitere Spielereien der Telefonfirmen kann man gern gleich unter "unnötig" ablegen. Dazu gehören Warteschleifen, die mehr nerven als nutzen. Sinnlose Auswahlmenüs bei Anrufen. Einzig ein eigener Rezeptanrufbeantworter mag in den Praxen hilfreich sein, bei denen sehr viele Folgerezepte bestellt werden (chronische Krankheiten). Das geht aber nur, wenn es mehr oder weniger eingeübte Patienten sind. Sonst dürfte mehr und mehr E-Mail an diese Stelle treten.

    Türanzeigen: Es gibt von Jung, jedoch auch weiteren Herstellern entsprechende mehrfarbige Anzeigen. Aber Du vermutest richtig: Das ist eine Spielerei und nur in wenigen Fällen sinnvoll. Für Röntgenräume erfolgt die Schaltung der Warnlampen vom Röntgengerät, da darf kein Bus dazwischen sein oder andere Steuertechnik. In der Regel ist sogar der Stromfluss durch die Warnlampe gleichzeitig eine Art Sicherung und wird überwacht.

    Die elektrochromen Scheiben sind bekannt. Sie sind jedoch im Klarfall nicht wirklich ganz klar, aber das dürfte hier nicht stören. Die Idee ist eine schöne Spielerei, nicht ganz billig, aber vielleicht nett. Alternative wäre gleich Milchglas. Es gibt auch Doppelglas mit innenliegender Jalousie. Achtung hier wieder bei einer Scheibe mit dem Schallschutz. Eine Einfachscheibe reicht sicherlich nicht aus, es braucht eine Doppelscheibe mit relativ viel Abstand dazwischen.

    Video: Hier geht praktisch jeder Medienplayer (FireTV), jedoch auch jede drahtlose oder drahtgebundene HDMI-Uebertragung. Was soll denn genau gezeigt werden?

    Bildschirm im Warteraum mag nett sein, aber praktisch unnötig. Ansonsten: Jeder TV kann das, Anschluss an einen entsprechenden PC oder MediaPlayer.

    Die grossen Hersteller von Praxis-Software bieten auch die Medien- und Infotainment-Sachen an. Das ist aber relativ teuer und meistens relativ bald veraltet. Ich würde hier so viele Gewerke trennen, soweit es möglich ist. Je mehr vernetzt es ist, desto mehr Wartungsaufwand entsteht. Zudem ist die Lebensdauer sehr unterschiedlich.

    Noch ein Hinweis daneben: Für WC-Räume eine Notrufanlage (gibt es fertig bspw. von Jung) vorsehen. Hier auf jegliche Bus-Integration möglichst verzichten, diese sollte garantiert autark und störungsfrei arbeiten.

    Noch eine Frage: Wie sieht die Türe aus? Normale Türe oder automatische Türe? Gibt es einen Aufzug? Wie sieht der Zutritt aus? Es gibt automatische Türöffner (Dorma), jedoch auch automatische Betätigung des Türöffners (Portamat, bspw. von Siedle oder Ritto).

    Meine Abschlussempfehlung: Wenn der zukünftige Praxisbetreiber nicht selber auch sehr technisch orientiert ist, würde ich es technisch einfacher halten. Es braucht nur wenige Funktionen. Licht, Beschattung, ggf. noch Heizung können über KNX geschaltet werden. Hier dann am besten die Temperatursensoren vom Taster auswerten und zentralen Heizungsregler (MDT-Heizungsaktor) verwenden. Einstellung über ein zentrales Display oder App oder Taster. Wenige geschaltete Kanäle für Stromverbraucher mögen sinnvoll sein. Hier aber darauf achten, dass moderne elektronische Geräte das oft nicht gut vertragen und Stützbatterien dann rascher altern.



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      #3
      Guten Morgen,

      danke Raman für diese ausführliche Antwort.

      Ich versuche erst einmal deine Frage zu beantworten:
      Es handelt sich in erster Linie um eine Hausarzt Praxis. Es wird von 3 Personen behandelt ( 2 Ärzte und seine Lebensgefährtin macht irgendwas mit Allergie, glaube die ist eher auf der Heilpraktiker-Schiene unterwegs).
      Die Praxis befindet sich im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses mit oben 4 Wohneinheiten (die Wohnungen sollen später im Anschluss an die Praxis modernisiert werden, mein Kumpel plant dann aus den beiden Dachgeschosswohnungen eine Art Penthouse zu machen). Der Eingangsbereich hat normale Türen, keine Automatischen und auch keinen Aufzug. Es gibt eine Art Windfang.
      Er selbst ist sehr technik-verspielt, ich denke das spiegelt sich in unseren Spinnereien zur Praxis-Ausstattung auch wieder .

      Die Heizungsanlage ist eine Gas-Therme, hier wird sicher eine neue Einzug halten, was genau, da haben wir aber nicht drüber gesprochen. Die Praxis hat ein veraltetes Lüftungssystem, das soll mit der Heizung auf alle Fälle zu einer gescheiten geregelten Lüftung aufgerüstet werden. Das Thema Klima werde ich ihm mal ans Herz legen. Die gesamte Heizung des Gebäudes soll modernisiert werden, da hier ja auch die Wohneinheiten zu berücksichtigen sind.

      Verschattet wird derzeit nur die Sonnenseite mit außen aufgebrachten halbtransparenten Stoff-Jalousien (keine Ahnung wie man die Dinger nennt, wird irgendetwas sein was in den 90er modern war). Ob er das ändern wird weiß ich nicht, bis dato war man mit der Verschattung selbst wohl zufrieden, nur eben die manuelle Bedienung stört.

      Gut finde ich deinen Hinweis zur Akustik, das ist bis dato noch kein Thema gewesen, sicher da völlig unterschätzt.
      Lichtplanung habe ich ihm auch zu einem Lichtplaner geraten, ich glaube bei Praxis-Räumen kommt man da nicht drum rum, allein schon von der Arbeitsstättenverordnung her.

      Die Gegensprechanlage ist mehr für die Kommunikation zwischen Behandlungsraum und Anmeldung gedacht, nicht für Patienten. Wobei der Ansatz das über die Telefonanlage mit abzudecken sicher auch nicht schlecht ist.

      Bildschirm zur Anzeige von Info-Inhalten ist auch stark von seiner Lebensgefährtin getrieben, die möchte da irgendwas an den Mann bringen Ich denke ein Ticketsystem für Patienten ist in einer Hausarzt-Praxis auch eher befremdlich.

      Die Hinweise mit Notrufanlage auf dem WC, möglichst wenig Taster und Grundsätze zum Einrichten von Warteräumen, ... habe ich dankend notiert und gebe sie weiter. Bevor es los geht sollte er vll. mal bei einem Verband oder Kammer nachfragen ob es nicht so Info-Broschüren gibt, bei uns in der Industrie haben wir das ja auch für die Einrichtung von bestimmten Arbeitsplätzen etc. Oder vll. besser direkt einen Planer an die Hand nehmen der auf dem gebiet fit ist. Btw. ein Planer soll später eh mit ins Boot, ein voller Alleingang ist bei dem Vorhaben wohl nicht zielführend.

      Ich danke nochmals für die ausführliche Antwort, am Wochenende treffen wir uns wieder und ich denke beim gemütlichen Bierchen werden die Diskussionen weiter gehen.

      Gruß Sven

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        #4
        Heizung: Wenn es ein Wohnhaus ist, läuft die Heizung innerhalb der Heizperiode immer. Ich nehme an, das Gebäude verfügbar über Heizkörper, oder? Wenn die Heizung modernisiert wird, wird wegen des Baujahres des Gebäudes neben Gas wohl noch Erdwärme in Frage kommen. Luftwärmepumpen scheiden vermutlich wegen der dann voraussichtlich schlechten Arbeitszahl aus. So wie es sich anhört, wäre Klima dann eher eine separate Variante, im Sinne einer Multi-Split Anlage. Das könnte separat auch für die DG-Wohnung in Frage kommen. Bei Schritt-für-Schritt Modernisierung ist ein Umbau des Heizungsnetzes zu aufwendig und führt zu keinen sinnvollen Ergebnissen, um auch dieses für Kühlung nutzen zu können. Ausnahme wäre Flächenkühlung, die als Klimadecke nachgerüstet werden kann und zugfrei arbeitet, wenn rechtzeitig vorbereitet und bspw. eine Erdsonde einer Erdwärmepumpe vorhanden ist.

        Die Regelung der Heizung in der Praxis geschieht dann entweder über einen eigenen Heizkreis und entsprechenden Vorlauftemperaturregler und ggf. über KNX. Sollten es Heizkörper sein, die vorhanden sind, hat alleine schon aus optischen Gründen aber ein Funksystem wie Homematic, Z-Wave (Fibaro, Schwaiger, Devolo usw.) gewisse Vorteile. Dann müssten die vermutlich vorhandenen Thermostatköpfe nur durch neue ersetzt werden, die jedoch keine sichtbaren Kabel haben. Stellantriebe auf Heizkörpern mit Anschluss an den Heizungsaktor von KNX funktionieren schon, führen aber regelungstechnisch oft zu schwankenden Ergebnissen. Es gibt spezielle KNX-Antriebe, die auch proportional regeln können, diese kosten aber signifikant mehr als die Funkantriebe aus dem Massenmarkt.

        "Technisch-verspielt" kann vieles bedeuten. Ich würde es dahingehend interpretieren, dass es eine Integration in einer Smartphone-App sein sollte. Wenn noch eine weitere Person, ggf. die Arzthelferinnen, seine Frau usw. das bedienen sollen, muss es sehr nutzerfreundlich sein. Das würde das Konzept von Sonos für Multiroom-Musik, sofern überhaupt nötig, eher unterstützen. Es gibt notfalls ein Gateway zwischen KNX und Sonos, wobei diese Form der Integration kaum wirklich Sinn macht. KNX ist eine Steuertechnik aus den 80er Jahren, die mit Bildern von Covern, Musiktiteln usw. nicht wirklich viel anfangen kann. Sicher kann man Titel weiterschalten, Lautstärken ändern usw., das kann aber die App von Sonos, Apps von Amazon für Playlists usw. viel besser.

        Bei der Bedienung der Haustechnik wäre Benutzerfreundlichkeit vielleicht sogar ausschlaggebend. Zu KNX gibt es verschiedene Visualisierungen. Die Einrichtung ist sicher nicht technisch-spielerisch, sondern eher dröge Programmierarbeit, aber das Endergebnis sieht meistens schön aus. Für sonstige Hausautomationssysteme (Homematic usw.) gibt es entsprechende Apps der Hersteller, die meistens relativ klar und einfach bedienbar sind.

        Gegensprechanlagen zwischen Behandlung und Empfang machen manchmal Sinn. Man muss nur daran denken, dass die Kommunikation von allen dann hörbar ist. In dem Fall hier würde ich eher an die Telefonanlage denken, die das mit abdecken kann und für vertrauliche Gespräche den normalen Handhörer hat.

        Notrufanlagen gibt es fertig als Paketlösung bspw. von Jung, Gira, jedoch auch sicher den anderen grossen Herstellern. Meistens sogar schon als Paket mit allen benötigten Komponenten.


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