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    #16
    Zitat von smai Beitrag anzeigen
    Wie du selbst schreibst, ist das alles kein SELV. Aber mangels Zugriff auf VDE-Normen werde ich dir wohl glauben.

    Übrigens: Der VDE verbietet nichts und macht erst recht nichts illegal, er erlässt ja nur Normen und keine Gesetze. Leider erhalten diese in der Praxis dann aber quasi Gesetzescharakter und das ohne dass sie für die Bürger frei zugänglich wären...
    Aber das ist eine andere Diskussion, die nicht hierher gehört.
    Zwar offtopic, aber zur Info der Gesetzes- und Normengrundlage:
    Nicht ganz richtig. Für Bürger ist das Normenwerk der VDE völlig überflüssig, denn (ich kenne die Vorgaben in der Schweiz nicht) in Deutschland darf nur ein in das Installateurverzeichnis eingetragener Elektroinstallateur einen Eingriff in die elektrische Anlage machen (VGL §13 NAV). Daher erübrigt sich auch der Zugang zum Normenwerk für den Otto-Normalverbaucher.

    Für die Eintragung ins Elektroinstallateurverzeichnis ist das Vorhandensein des ausgewählten VDE-Vorschriftenwerkes eine Pflichtvorgabe. Und zwar der Nachweis des Abonements dieses Auswahlordners vom VDE-Verlag, damit man sich nicht eine Kopie von Irgendjemandem dahinlegen kann und sagen: "Ich hab es". Das Abo zählt und muss auf einen Selbst ausgestellt sein... Zudem eine Betriebshaftpflichversicherung mit bestimmten Mindestdeckungsbeiträgen, den Nachweis der Messgeräte um eine Anlage ordnungsgemäß zu prüfen, und und und...
    Das Abo kostet (nach einmaliger Grundanschaffung) im Jahr rund 400 Euro (jedes Quartal kommt ein Update mit Kosten zwischen 75 und 125 Euro)

    Folglich hat derjenige, der an der Anlage arbeiten darf, die Vorschriften in aktueller Fassung generell vorliegen.

    Fazit: Ohne VDE-Auswahlabo keine Eintragung im Installateurverzeichnis, ohne Eintragung im Installateurverzeichnis nach §13 NAV kein Eingriff in die Elektroanlage erlaubt, folglich hat der Bürger an der Elektroinstallation nichts verloren und auch damit keinen notwendigen unentgeltlichen Anspruch auf die Einsicht in die VDE-Normen.

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      #17
      In der Schweiz darf man im selbstbewohnten Eigentum Steckdosen und Schalter in einphasigen Endstromkreisen montieren, wenn ein RCD vorhanden ist und man diese kontrollieren lässt. Die Verordnung erwähnt es zwar nicht explizit, aber das Legen der dazu nötigen Leitungen ist gemäss geläufiger Interpretation ebenfalls eingeschlossen.
      Leuchten und deren Schalter darf man auch ohne RCD und ohne Kontrolle montieren und demontieren..

      Gesetzescharakter erhalten die Normen bei uns dadurch, dass gemäss Niederspannungs-Installationsverordnung die "anerkannten Regeln der Technik" angewendet werden müssen. Die VDE (bzw. eigentlich die IEC) wird dabei sogar vor die schweizerischen Normen gestellt:
      Als anerkannte Regeln der Technik gelten insbesondere die Normen von IEC und CENELEC. Wo international harmonisierte Normen fehlen, gelten die schweizerischen Normen.
      Für den Verbraucher sind sie aber auch aus einem anderen Grund relevant:
      Wenn man nämlich eine Arbeit nach Norm ausführen lässt. muss man doch auch kontrollieren können, ob die Normen tatsächlich eingehalten wurden.
      Natürlich geht das nicht in jedem Detail, aber viele der Fehler in den hier im Forum gezeigten Grusel-Verteilern erkennt man auch als interessierter Laie.

      Diese Problematik ist übrigens nicht auf die Elektroinstallation beschränkt, sie existiert auch in vielen anderen Gewerken. Dort ist es teilweise noch stossender, weil die Arbeiten auch Laien unbeschränkt erlaubt sind.

      Aber nun sind wir wirklich weit OT - vielleicht sollte das Thema durch einen Admin abgekoppelt werden.

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        #18
        Zitat von ;n1292834
        In der Schweiz darf man im selbstbewohnten Eigentum Steckdosen und Schalter in einphasigen Endstromkreisen montieren, wenn ein RCD vorhanden ist und man diese kontrollieren lässt. Die Verordnung erwähnt es zwar nicht explizit, aber das Legen der dazu nötigen Leitungen ist gemäss geläufiger Interpretation ebenfalls eingeschlossen.
        Leuchten und deren Schalter darf man auch ohne RCD und ohne Kontrolle montieren und demontieren..
        Das wäre auch in Deutschland hilfreich, denn diese Arbeiten sind - nach der Einführung durch Fehlerstromschutzschalter als zwingend normativ vorgegeben - auch durchaus einem "handwerklich geschickten Laien" zuzutrauen. Ich habe in diversen Bauprojekten, in denen ich mehr oder weiniger beratend und begleitend tätig war; vieles gesehen, wo der Häuslebauer teilweise in Eigenregie sauberer gearbeitet hat, als ein Installateur das macht. Liegt ja auch auf der Hand: Der hatte viel zu viel Angst, dass er was falsch macht und das nachher wieder abreissen muss, und der Kostenfaktor "Arbeitszeit" spielt da keine Rolle. Da bleibt auch mal die Zeit, etwas sorgfältiger zu machen, ohne das für den Installateur als Auftragnehmer gleich der Kostenrahmen explodiert.

        In Deutschland war es seinerzeit noch interessanter, was Inbetriebsetztungen anbetraf. Da kam in "Abnahmebeamter" vom Energieversorger und inspizierte die Installation und entschied dann, ob der Zähler montiert wurde, oder ob noch nachgebessert werden musst. Teilweise auch in reiner Willkürmanier. War es nicht in seinem Sinn, wurde der Zähler nicht montiert. Fertig. Widerspruch zwecklos.

        Zitat von ;n1292834
        Wenn man nämlich eine Arbeit nach Norm ausführen lässt. muss man doch auch kontrollieren können, ob die Normen tatsächlich eingehalten wurden.
        Warum? Ich bring doch nicht mein Auto nach jeder Reparatur zum TÜV um zu kontrollieren, ob da alles richtig repariert worden ist. Ich kann das doch gar nicht bewerten! Somit sollte ich mich auch auf den Elektriker verlassen können, dass der seine Arbeit ordnungsgemäß verrichtet.
        Zudem muß man die Normen auch interpretieren können. Dafür ist tiefgreifendes Fachwissen erforderlich, was ein interessierter Laie gar nicht haben kann.
        Deutlich zeigt es dieser Thread hier: Da werden Thesen aus reinem Gutdünken aufgestellt, welche gar nicht haltbar sind, weil sie einfach nicht stimmen. Weil das ganze Hintergrundwissen der einschlägigen Vorschriften einfach fehlt.

        Was ich hier im Forum sehr häufig lese:
        Da ist was, was man im Normalfall so nicht macht, dann ist es direkt falsch. Was nicht schön aussieht, weil die Drähte nicht sauber und akurat gebogen sind und keine Reihenklemmen verwendet wurden, dann ist das für viele hier schon mal generell schlecht und mangelbehaftet...
        Das das aber trotzdem technisch in Ordnung ist und allenfalls nur einen optischer Mangel darstellt; da wird das schnell ins Negative gedreht; das Thema schaukelt sich hoch, aber richtiger werden die Falschaussagen dadurch trotzdem nicht. Das zieht sich über Querschnittsauslegungen, Leitungsbelastungen, Verlegearten, Absicherungen und was sonst noch so alles durch.

        Das ist alles was viel und zeigt, wieviel Unkenntnis hier herrscht; und was manche hier in technische Regelwerke hineininterpretieren; die wären gut beraten, sich doch mal eine Elektrofachkraft dazuzuholen.

        Beispiel: Da wird in einem Einfamilienhaus mit drei Etagen und Anordnung der Niederspannunghauptverteilung zentral im Keller diskutiert, wie groß das der Verteiler werden soll. Wenn ich ganz normal darüber nachdenke, wie der Verlegeweg der Leitungen dann aussieht, dann bezweifel ich, dass die Kriterien der Abschaltbedingungen im Kurzschlussfall und der Spannungsfall in den Endstromkreisen an den letzten Steckdosen unter Verwendung der Standart-Kabel welche sich in den Steckdosen auch noch anschließen lassen, nicht eingehalten werden können. Vielen scheint das egal zu sein; hauptsache man hört die Aktoren in der für mich notwendigen Unterverteilung im Obergeschoss nicht klacken.
        Es ist also egal, ob der defekte Staubsauger im Obergeschoss mit Kurzschluss abbrennt, weil die Sicherung nicht auslöst, da die Scheifenimpedanz einfach zu groß ist, hauptsache ich muß das klacken nicht hören... Das gruselt mich...

        Abschließend sei gesagt; ich finde es gut, wenn ein interessierter Laie Eigeninitiative zeigt und ich denke, da ist jedem zuzumuten, auch mal eine Steckdose zu tauschen oder eine Lampe anzuschließen. Wenn es um sicherheitskititsche Dinge geht, wie Verteilerplanung und die Leitungsverlegung, ist man gut beraten, sich einer Fachkraft zu bedienen. Auch da wird im Anschluss problemloses Einbringen von eigener Arbeitskraft möglich sein, aber man hat die Chance der Rückfrage mit fundierem Fachwissen im Hintergrund und kann trotzdem selbst tätig werden, ohne das es später kostspielig wird.

        Zitat von ;n1292834
        Aber nun sind wir wirklich weit OT - vielleicht sollte das Thema durch einen Admin abgekoppelt werden.
        Das wäre schön.

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