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Gesucht: Auswahlhilfe für Energieberater

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    Gesucht: Auswahlhilfe für Energieberater

    Hallo zusammen,

    wir stehen vor der Herausforderung, bei einem Altbau die Fenster sowie die Heizung - von Öl auf Wärmepumpe - zu erneuern und eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung einzusetzen. Dazu werden wir einen Energieberater beauftragen.

    Wir haben im Vorfeld schon mehrere Energieberater evaluiert, um die Spreu vom Weizen zu trennen. Übrig geblieben sind zwei sehr kompetent wirkende Kandidaten.

    Der erste Energieberater hat über 15 Jahre Erfahrung als Energieberater und auch Erfahrung beim kritischen Thema "Wärmepumpe im Altbau ohne Flächenheizung" (wir haben nur Radiatoren; Flächenheizung nicht möglich). Kommt eher aus der akademischen Ecke, ruhig, bodenständig.

    Der zweite Energieberater ist ein junger Kerl, Bautechniker, erst seit wenigen Jahren Energieberater, war vorher in einem handwerklichen Beruf tätig und kennt somit den Bau aus erster Hand, kommt also eher aus der praktischen Ecke. Hat keine Erfahrung mit Wärmepumpen im Altbau, ist jedoch topaktuell auf dem neuesten Stand der Entwicklung im Bausektor. Man merkt ihm so richtig an, dass er voller Leidenschaft für seinen Beruf ist, wirkt sehr akribisch.

    Nun sind wir unschlüssig, für wen wir uns entscheiden sollen. Bei beiden fühlen wir uns gut aufgehoben. Der eine punktet mit seiner Erfahrung, der andere mit seinem fachlichen Interesse und seiner Akribie.

    Kosten außen vor; habt ihr einen Tipps für uns, um die Entscheidung zu erleichtern?
    Zuletzt geändert von wuestenfuchs; 03.12.2018, 19:16.
    "Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren." - Benjamin Franklin

    #2
    Das Bessere ist der Feind des Guten...


    Aber die Wärmepumpe würde ich überdenken...

    Kommentar


      #3
      Zitat von henfri Beitrag anzeigen
      Aber die Wärmepumpe würde ich überdenken...
      Volle Zustimmung! Zumindest nicht ohne grundlegende (!) Sanierung auch der Fassade. Nur Fenster erneuern ohne Fassade kann auch problematisch sein (wenn es dann an den Wänden kondensiert anstelle am Fenster), aber das wird der Berater ja hoffentlich wissen.
      In unserem alten Haus (gemietet, Spanplatten-Bude von irgendwann 70er oder 80er Jahre) eine Wärmepumpe. Ebenfalls ohne Fußbodenheizung mit mega großen Heizkörpern. Hat sich der Vermieter aufschwatzen lassen (das ist ne ganz tolle WP, die kann auch hohe Temperaturen...). Ergebnis: Der größte Murks, es wurde nicht warm oder der Stromverbrauch war immens.
      Aber wir wissen ja garnicht, um welches Baujahr "Altbau" es denn geht...

      Ich zumindest habe mich für meinen Neubau (etwas größer mit Keller) für eine Pellet-Heizung entschieden und bin echt zufrieden. Gibt auch mal 24 Grad Raumtemperatur ohne ängstliche Blicke auf den Stromzähler. Aber das ist ein anderes Thema.

      Ich würde den nehmen, der "Erfahrung" mit den Altbau-Wärmepumpen hat und mir das sehr sehr sehr gut überlegen. Soll der Schornstein bleiben für Kaminofen o.ä.?

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        #4
        Ich wollte das Thema "Wärmepumpe" eigentlich bewusst aus dieser Diskussion raushalten, weil es mir hier um die Entscheidung für den Energieberater geht.

        Aber vielleicht nur ganz kurz, um auf die offenen Fragen einzugehen: Fassade und Dach sind bereits gut gedämmt und wir haben einen Kachelofen, der alleine in der Lage wäre, im Winter das - räumlich eher offene - Haus warmzuhalten. Der Kachelofen hat einen eigenen Schornstein und muss demnächst ebenfalls erneuert werden (evtl. in diesem Zuge Umstellung auf raumluftunabhängigen Betrieb). Somit könnten wir beim Betrieb mit Wärmepumpe die paar Kältespitzen im Winter mit dem Kachelofen ausgleichen. Und sollte das mal nicht möglich sein (ganze Familie krank), dann wird halt behelfsmäßig einmal mit Strom geheizt.

        Da trotzdem bei den Gegegebenheiten sehr gut gerechnet und beraten werden will, brauchen wir eben einen Energieberater, der fit ist. Und das führt mich zur Ausgangsfrage zurück: lieber einen erfahrenen Berater, der solche Konstellationen bereits kennt, oder einen Berater, der zwar weniger Erfahrung hat, dafür mit seinem Wissen auf dem neuesten Stand, seiner Akribie und Bereitschaft, sich in neue Dinge einzuarbeiten, punktet.
        Zuletzt geändert von wuestenfuchs; 04.12.2018, 16:40. Grund: Formulierung klarer gestaltet
        "Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren." - Benjamin Franklin

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          #5
          Ich hatte in meinem Haus von 1969 (leider) zwei Energieberater beauftragt:
          • #1 Architekt und Energieberater
            • 15+ Jahre Erfahrung,
            • pragmatischer Ansatz,
            • praktische Erfahrung auf dem Bau,
            • hat sich Schwachstellen genau angesehen und sein Urteil samt Handlungsempfehlung gegeben,
            • hat einen kurzen Bericht mit Detailfotos und Sanierungsempfehlungen geschrieben
          • #2 Architekt und Energieberater
            • 20+ Jahre Erfahrung,
            • theoretischer Ansatz,
            • Erfahrung mit Rechenmodellen aller Art, hat sich den Bau nur oberflächlich angesehen,
            • hat bei Fragen zu Schwachstellen auf Fachleute (Handwerker) des jeweiligen Gewerks verwiesen,
            • hat einen langen Bericht mit Rechenmodellen zu prognostiziertem Energieverbrauch und Amortisationsrechnung geschrieben.
          Ich würde nach meinen Erfahrungen auf jeden Fall einen Praktiker empfehlen, es sei denn du hast für die Begutachtung der Ist-Situation sowie für praxistaugliche Empfehlungen an Maßnahmen schon jemanden zur Hand. Rechenmodelle helfen eben wenig, wenn man zum Beispiel für die konkrete bauliche Situation die besten Materialien, Verarbeitungstechnik, etc. auswählen muss.

          OT Wärmepumpe: Habe ich auch überlegt und mit den Energieberatern diskutiert. Einstimme Meinung: auch wenn die WP auf dem Papier genug Leistung, tolle Effizienz und niedrige Energiekosten hat, hat sich diese Rechnung bei keiner einzigen Altbausanierung in der Praxis bewahrheitet. Entweder tanzt der Stromzähler in den kalten Wochen Samba oder die Bude wird selbst auf Volllast nicht warm genug. Klare Empfehlung der beiden, keine WP zu verbauen.

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            #6
            Wir haben damals auch die ersten zwei Energieberater gefeuert, weil sich leider erst nach Beauftragung herausgestellt hat, dass sie es nicht wirklich drauf hatten. Haben dann einen gefunden, der Mitglied im Flib war. Das hat sich für uns als echtes Qualitätskriterium herausgestellt... In irgendwelchen Listen von Energieagentur oder Dena geführt zu werden, hatte - vor 7 Jahren - auf jeden Fall keine Auswirkung auf die Qualität.
            MfG, Sven

            endlich eingezogen, aber noch lange nicht fertig...

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              #7
              Ach ja, es war eine Komplettsanierung von 1906 gerechnet als KFW 70. Fernwärme, Flächenheizung, KWL. So gut gedämmt, dass kein Solar notwendig ist. Wir haben sogar die Holzbalkendecken an den Wänden geöffnet, um dort auch zu verputzen umd die Luftdichtigkeit herzustellen. Im ersten Jahr sind wir auf 49,97 kWh/qm/a inkl. WW gekommen.
              MfG, Sven

              endlich eingezogen, aber noch lange nicht fertig...

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                #8
                Kurzes Follow-up: wir haben uns für den jungen Energieberater entschieden. Er hat uns wirklich außergewöhnlich ausführliche Berechnungen und Dokumente erstellt, dazu aber auch mit der "Stimme der Vernunft" beraten und uns wertvolle Praxistipps gegeben, was uns das Gefühl gibt, dass die darauf aufbauenden Entscheidungen nun Hand und Fuß haben (es ist übrigens eine Pelletheizung geworden...). Von daher fühlten wir uns gut aufgehoben. Als Nachteil haben wir die praktische Unerfahrenheit erlebt, was bspw.die Terminablaufplanung anbelangt oder dass er aufgrund fehlender Erfahrung sich in einige Dinge erst einarbeiten musste, was er zwar auch sehr akribisch getan hat, uns jedoch zusätzlich Zeit gekostet hat.

                Das mit dem Flib war ein guter Hinweis, unser Energieberater kommt auch aus dieser Ecke.
                "Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren." - Benjamin Franklin

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