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Lasttrennschalter kurzschlussfest?

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    Lasttrennschalter kurzschlussfest?

    Ich will mir in meinen Abgängen nach Zähler 4-polige Lasttrennschalter setzen lassen, sodass bestimmte Bereiche der Anlage noch vor UV allpolig freigschaltet werden können (u.a. Garage, Werkstatt, Ladesäulen). Das selbe soll dann durchgängig in den UVs auch gemacht werden - momentan sind dort 3-polige Hauptschalter.

    Der SLS hat einen Bemessungsstrom von 40A. Nach dem Zähler gehen dann jeweils 5x16er NYM-J zu den Unterverteilungen. Dort sitzen zuerst Hauptschalter 3-polig, dann NEOZED Sicherungssockel und dann RCD(s)+LS. Meine einzige Vorgabe war, dass die Trennschalter von ABB sein sollen wie der Rest der Anlage.

    Ich habe nun Angebote vorliegen, bei denen die Lasttrennschalter einmal nach dem Zähler und dann immer jeweils vor dem NEOZED Sicherungssockel in den UVs verbaut werden (Ersatz der 3-poligen Hauptschalter) - soweit so gut.

    Eine Firma will den SHD204/63 von ABB verbauen, die andere den E204/63R auch von ABB. Einziger Unterschied, den ich finden konnte: Der E204/63R ist mit 25kA Kurzschlussfestigkeit spezifiziert, beim anderen fehlen Angaben hierzu, also gehe ich mal davon aus, dass nicht vorhanden. Alle meine Hauptschalter bisher sind ebenfalls kurzschlussfest.

    Auf Rückfrage sagt nun der eine, dass aufgrund Vorsicherung SLS und Nachsicherung Sicherungseinsätze die Anlage beidseitig hinreichend und selektiv gesichert sei. Der andere meint, dass die Trennschalter zwingend kurzschlussfest sein müssen. Da der Preisunterschied je Trennschalter fast 60 EUR sind, meine Frage: Wer hat Recht?

    #2
    Dritte Variante, die ich habe: SD204/63. Der hat eine Kurzschlussfestigkeit von 25kA und die gleichen Klemmen, wie die S201-LS-Schalter. Im Übrigen sind SHD204/63 und E204/63R vom Listenpreis her identisch (60 EUR), der SD204/63 ist etwas teurer (66 EUR). Ich verstehe nicht, wie man da 60 EUR Preisunterschied rechtfertigen will.

    Was ich bei mir habe: die Abgänge vom Zähler (ebenfalls 40A SLS) zu den abgesetzten Unterverteilungen (die kleine Unterverteilung im Zählerschrank hat nur einen SD204/63) sind mit einem ILTS-E3+ND0 (mit 40A gG) abgesichert, den man auch zum Schalten (mit N-Trenner) benutzen kann, wenn es denn sein muss. Das habe ich gemacht, weil ich dann bei späterer Erhöhung des SLS auf 63A einfach alles so belassen kann (die Unterverteilung im Zählerschrank ist auf 63A ausgelegt und hier würde dann direkt eine etwaige Wallbox angeschlossen werden). Ich spare mir dann auch die Vorsicherungen in den Unterverteilungen und kann es dort bei Hauptschaltern (wiederum SD204/40) belassen.

    Die einzigen beiden Nachteile, die ich bislang sehe, sind der enorme Platzbedarf (6TE pro ILTS-E3+ND0), den man im anlagenseitigen Anschlussraum ja leider nur selten hat, und der Umstand, dass man dafür keine Phasenschienen bekommt und mehrere davon dann händisch verdrahten muss (siehe meine Erfahrungen hier).
    Zuletzt geändert von fsl; 06.06.2020, 10:15.

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      #3
      Oder Hager: https://www.hager.de/hauptschaltgera...73m/976962.htm ich erschlage auch beides durch den Einsatz von Sicherungslasttrennschaltern

      Edit: oder Wöhner https://pim.woehner.de/DE/DE/Panel_L...lig/1000073601
      Zuletzt geändert von BlackDevil; 06.06.2020, 10:14.

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        #4
        Der ABB-Schalter SHD204-63 hat aber doch eine Angabe der Kurzschlussfestigkeit:
        https://new.abb.com/products/de/2CDD...chalter-4p-63a

        ...wäre ja auch komisch, wenn ein Lasttrennschalter keinen Kurzschlussstrom einschalten und auch führen könnte...

        Da die Trennschalter offensichtlich im Verteiler irgendwo angeordnet werden sollen, würde ich an der Stelle den Kurzschlussstrom messen (lassen). Dann kann man daraufhin den Schalter und das notwendige Schaltvermögen bewerten und den Schalter danach auswählen.

        Übrigens, die klassischen Leitungsschutzschalter können nur 6kA...

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          #5
          Danke Euch allen - ich habe mir die englischen Datenblätter angesehen und es da wohl übersehen. Preisunterschied verstehe ich dann eher nicht, aber da es sinnlos ist über Materialpreise zu verhandeln, nehme ich halt dann den, der vertrauenserweckender scheint.

          Zitat von fsl Beitrag anzeigen
          [...] und mehrere davon dann händisch verdrahten muss (siehe meine Erfahrungen hier).
          Hast Du denn dannn schlussendlich eine bekommen? Bei mir ist auch alles mit 16er Feindraht verbunden.

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            #6
            Zitat von whosnext Beitrag anzeigen
            Hast Du denn dannn schlussendlich eine bekommen? Bei mir ist auch alles mit 16er Feindraht verbunden.
            Nein, man hat mir sinngemäß geantwortet, dass sie dafür die Produktionsmaschinen umrüsten müssten und das nur bei größeren Aufträgen tun würden. Ist wohl eher eine Karteileiche.

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              #7
              Ich habe ebenfalls vor, Lasttrennschalter für meine (Unter-)Verteilungen nachzurüsten, dabei hat mir dieser Thread schon sehr weitergeholfen.
              Leider habe ich nicht genug Platz für die erwähnten großen Sicherungslasttrennschalter, werde also die erwähnten Lasttrennschalter ABB SD204 verwenden.
              Allerdings ist mir dabei eins aufgefallen: laut DIN VDE 0100-530 muß die Trennung des Neutralleiters vor den anderen Kontakten schließen und nach den Außenleiterkontakten öffnen. Eine sinnvolle Forderung, denn sonst könnten an den einphasigen Verbrauchern kurzzeitig je nach Lastverteilung die vollen 400V anliegen, was nicht gesund wäre.
              Jedoch scheint keiner der drei erwähnten
              Lasttrennschalter diese Forderung zu erfüllen, weder Beschreibung noch Schaltbild lassen einen entsprechenden Neutralleiterkontakt erwarten. Die Sicherungslasttrennschalter dagegen haben eindeutig einen entsprechenden Neutralleiterkontakt.
              Was mich dabei wundert: ich finde keinen Lasttrennschalter mit entsprechendem Neutralleiterkontakt. Selbst der 4-polige Hauptschalter Hager SH463N hat zwar einen N-Anschluß, laut Schaltbild ist der aber eben nicht vor- bzw. nacheilend, auch die Produktbeschreibung schweigt sich dazu aus.
              Wie seht Ihr das? Worin seht Ihr überhaupt den Vorteil, auch den Neutralleiter zu trennen? Klar, in einem TT-Netz ist das keine Frage, aber in einem TN-S bzw. TN-C-S Netz?

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                #8
                Zitat von Seb7 Beitrag anzeigen
                Allerdings ist mir dabei eins aufgefallen: laut DIN VDE 0100-530 muß die Trennung des Neutralleiters vor den anderen Kontakten schließen und nach den Außenleiterkontakten öffnen. Eine sinnvolle Forderung, denn sonst könnten an den einphasigen Verbrauchern kurzzeitig je nach Lastverteilung die vollen 400V anliegen, was nicht gesund wäre.
                Gibt es einen 4TE Lasttrennschalter, bei dem der N voreilend bzw. nacheilend ist und die Zuleitung von unten? Beim Doepke DHS 4-063 und DHS 4-063 NA ist der N voreilend bzw. nacheilend. Die Einspeisung ist beim DHS 4-063 NA laut Datenblatt nur von oben möglich, beim DHS 4-063 steht nichts dabei. Kommt das von der Not-Aus Funktion, dass der DHS 4-063 NA nur von oben eingespeist werden darf? Ist das dann beim normalen DHS 4-063 egal?

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                  #9
                  Zitat von STSC Beitrag anzeigen
                  Gibt es einen 4TE Lasttrennschalter, bei dem der N voreilend bzw. nacheilend ist und die Zuleitung von unten?
                  Ja. Ich habe nach langer Suche den Eaton D02-LTS/63-3N (114321) gefunden und verbaut. Ziemlich teuer, ich bin aber sehr zufrieden damit.

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                    #10
                    Ich habe jetzt schließlich auf ABB OT63F3 mit zusätzlichem OTPL80FP umgerüstet. Oben und unten ist egal. Passt auch auf 4TE. Einziger Nachteil bislang: nur eine Käfigklemme pro Pol oben und unten.

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                      #11
                      Warum wollt ihr den Neutralleiter mit wegschalten?

                      Einziger mir einleuchtender Grund wäre ein Abschalten bei Gewitter um mögliche Überspannungsschäden zu minimieren.

                      Aber wer schaltet bei jedem Gewitter den Strom ab?

                      Für diesen Fall könnte man auch die RCD ausschalten

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                        #12
                        Zitat von fsl Beitrag anzeigen
                        Ich habe jetzt schließlich auf ABB OT63F3 mit zusätzlichem OTPL80FP umgerüstet. Oben und unten ist egal. Passt auch auf 4TE. Einziger Nachteil bislang: nur eine Käfigklemme pro Pol oben und unten.
                        Neben dem DHS 4-063 wäre das also eine Alternative, wenn man keine D02 Sicherungen braucht. Wo steht denn beim OT63F3, dass die Zuleitung auch unten sein kann? 1-3-5 für die Zuleitung ist wie beim DHS 4-063 oben. ABB schreibt ja normal 1/2-3/4-5/6 darauf, z.B. bei deren FIs.

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                          #13
                          Zitat von Robert86424 Beitrag anzeigen
                          Warum wollt ihr den Neutralleiter mit wegschalten?
                          Dann ist der Teil der Anlage wirklich getrennt, sonst ist's halt immer noch der N. Fliegt ja dann auch weiter der RCD wenn N und PE zusammenkommen.

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                            #14
                            Du hast doch keinen FI davor. Und wenn der Strom danach abgeschaltet ist es doch egal. Wenn du an der phasenfreien Anlage arbeitest und wirklich dann ein FI fällt machst ihn halt wieder rein. Der Use-Case erschliest sich mir auch nicht. 3pol Trenner mit Neozed wären hier imho die perfekt Wahl. Günstiger und man schaft Platz ggf 2 Komponenten.
                            OpenKNX www.openknx.de | OpenKNX-Wiki (Beta)

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                              #15
                              Bei TT-Netz sollte er geschalten werden. Weiterhin werden die Neozed ziemlich warm, gerade wenn Wallboxen daran hängen.

                              Kann noch jemand was dazu sagen, dass die Zuleitung auch unten sein kann?
                              Oft sind die ja direkt über dem Zähler und der Lasttrennschalter könnte die Hauptleitungsabzweigklemmen ersetzen. Die Kabel vom Zähler sind dann meistens zu kurz, um den Lasttrennschalter oben anzuschließen.

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