Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Einregulierung KWL - Welche Messstutzen?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #31
    Ich habe mich über das Thema mit Testo und einem bekannten Lüftungsbauer unterhalten.

    Zur Einregulierung der Räume gibt es 3 Möglichkeiten:
    • Messung am Ventil mit Flügelrad (100mm) und Trichter. Bei einem Drallauslass braucht es auch noch einen Gleichrichter. Diese Methode ist am einfachsten und genauesten - man will ja schließlich wissen, was durch das Ventil kommt.
    • Messung im Rohr (z.B.: Wenn Auslass nicht zugänglich). Hierzu gibt es ein 16mm Flügelrad mit welchem man an mehreren Stellen im Rohrquerschnitt messen muss. Das Ergebnis wir dann gemittelt. Erklärung: In der Rohrmitte ist die Strömungsgeschwindigkeit höher als am Rand. Es liegt nahe, dass diese Methode nicht mehr so genau ist.
    • Messung im Rohr mittels Differenzdruckmessung, z.B.: bei Irisblenden. Desto höher der Differenzdruck, desto genauer ist diese Methode. Nur gerade bei einer Lüftung will man eben keine hohen Drücke und damit Druckverluste. Z.b.: sind bei mir alle Stichleitungen zu den Ventilen in DN125 ausgeführt. Die 125er Irisblende lässt sich garnicht unter 50m3/h regeln. Diese Methode ist daher die ungenaueste.
    Da bei mir einige Ventile verdeckt sind (Akkustikdecke, Schattenfuge,...) und eine genaue Einregulierung der Ventile somit nicht möglich ist, hab ich mir dann irgendwann generell die Frage gestellt:

    Wozu regelt man die Lüftung überhaupt auf theoretische Volumenströme ein? Ich will frische / saubere Luft und keinen Volumenstrom. Im Smart-Home mit CO2 / VOC / Feuchtesensoren, kann ich doch dauerhaft genau beobachten welcher Raum sauber ist und welcher stinkt - und auf Basis dessen einregulieren.

    Oder übersehe ich da was?

    Kommentar


      #32
      Hm, interessante Erkenntnisse. Scheint wohl echt alles nicht so einfach zu sein, wenn auch bei den meisten wahrscheinlich einfacher als bei dir.

      im Prinzip sehe ich es genauso. Wenn in einem Raum konstant schlechte Luft ist, muss das Ventil halt weiter auf. Dafür in einem anderen, kaum genutzten Raum evtl weiter zu.
      Mir persönlich ging's ja vor allem um das Verhältnis zwischen Zu- und Abluft insgesamt im Haus. Überdruck im Haus führt bei uns zu Feuchtigkeit und teilweise auch Schimmel an Fensterschlitzen und an den Innenseiten der Rollläden. Daher wollte ich Unterdruck herstellen. Hab das jetzt auch gemacht, nach Messen der Druckverluste an den Gerätestutzen, und werd mal beobachten ob die Schimmelbilding dadurch ausgebremst wird.
      Zeitgleich hab ich aber auch meine Steuerung der Luftfeuchte etwas angepasst. Bisher hatten wir immer ca 60% rH im Bad und 50% Im Wohnzimmer. Ich bin jetzt auf 55% im Bad und 40-45% im Wohnzimmer runter. Ist zwar für Pflanzen und Haut schon fast etwas trocken, aber immer noch besser als Schimmel.

      Zumindest hab ich durch neu eingestellte Lüfter-Stufen schon mal den Stromverbrauch der Anlage senken können und die Luft ist immer noch gut. Bin mir aber dessen bewusst, dass meine Messung immer noch sehr ungenau sein wird, schon alleine deshalb weil es für meine Situation keine Gerätekkennlinien gibt, die musste ich mir erraten.
      Zuletzt geändert von stefanha84; 10.03.2021, 15:16.

      Kommentar


        #33
        Je nach Verlegung der Rohre hast Du bei einem Ventil bis zu einem Ausgang mehr Strömungswiderstand als bei einem anderen. Öffnungen gleich einstellen heißt also nicht, dass überall gleich viel raus kommt. Zudem möchtest Du auch nicht noch einen Über- oder Unterdruck im Gebäude haben, sondern ein Gleichgewicht.

        An ein Lüftungskonzept kann man sich nur halten, wenn man weiß, was man eingestellt hat. Bei mir beispielsweise muss mein Energieberater für die Förderung der Fenster und Haustür bestätigen, dass ich eine Lüfuntsanlage verbaut und eingepegelt habe. Das ist Grundlage für die Förderung. Er möchte dafür Messprotokolle haben (handgeschrieben reicht). Wer die genau haben möchte, weiß ich nicht.

        Nach DIN (1946-6) wird auch ein gewisser Volumenstrom für bestimmte Bereiche gefordert, was man ohne Messung nicht nachweisen könnte.
        Ein Lüftungskonzept ist heutzutsage schon gefordert, wenn mehr als 1/3 der Fenster getauscht werden. Ist allerdings die Frage, was ist, wenn man es nicht durchführt und nur das Konzept erstellen lässt?

        Wenn Du es für Dich machst und niemand eine Lüftung fordert, kannst Du es ja machen, wie Du magst. Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen, dass eine KWL mit offenen Ventilen und gleichem Volumenstrom Zu-, wie auch Abluft, gut funktioniert (Differenzdruck an der KWL gemessen). Das richtige Verteilen ist dann ggf. auch nur "optional".


        Viele Grüße
        Nils

        Kommentar


          #34
          stefanha84
          Kannst Du nicht auch einfach an en Ventilen messen?
          Also: Einstellen der Ventile, so dass sie prozentual ihren errechneten Gesamtanteil durchlassen und dann Lüfterspannung verstellen. Alles nochmal durchmessen und aufschreiben. Dürfte auch recht genau hinkommen, denn wenn man Lüfterstufen wechselt, stellt man auch nicht jedes Mal die Ventile nach.
          Das dann einmal für Zu- und Abluft und dann passt es auch für Deine Anlage.

          Viele Grüße
          Nils

          Kommentar


            #35
            Marino Aber ein Gleichgewicht herzustellen ist doch eh unmöglich, wenn es das Gerät nicht automatisch macht, das hatten wir ja schon. Selbst wenn sich alles perfekt einregulieren ließe, in dem Moment wo der Zuluft-Filter verdreckt, hat man dann doch wieder Unterdruck. Oder auch nur wenn man von Nennlüftung auf eine andere Stufe stellt.
            In gut gedämmten Häusern ohne KWL herrscht übrigens auch Überdruck (Dampfdruck), hab ich kürzlich gelesen. Deswegen sind die Probleme mit Schimmel in den Fensterschlitzen leider auch nicht selten, haben bei uns auch Nachbarn ohne KWL.

            Wir haben ein KfW40-Haus mit Lüftungskonzept. Eine Bestätigung über Einbau und Einregulierung wollte bei uns niemand sehen. Steht aber eigentlich in den Bedingungen, ja.

            Kommentar


              #36
              Marino Messung der einzelnen Ventile mach ich noch irgendwann mal, wenn ich Zeit hab, ja. Aber Druckverluste verhalten sich nicht linear. Es kann durchaus sein (bzw ist bei mir so), dass bei Stufe 1 der Zuluftventilator eine höhere Spannung braucht als der für Abluft - und bei Stufe 4 genau andersrum.

              Kommentar


                #37
                Daher ja die Messung getrennt für Zu- und Abluft.
                wenn aber die Ventile im Verhältnis richtig eingestellt sind, muss man nur noch die Spannung finden mit welcher der Lüfter den gewünschten Volumenstrom liefert. Zu- und Abluft getrennt betrachtet natürlich.

                Viele Grüße
                Nils

                Kommentar


                  #38
                  Wenn das Ungleichgewicht durch verdreckte Filter kommt, kann man die nur häufiger reinigen . Denn das Problem wäre auch mit vorhandener Gerätekennlinie und Messung des Differenzdruck immer präsent.

                  daher habe ich Differenzdruckschalter. Die melden dann ab einem gewissen HrD der Verschmutzung, dass etwas nicht stimmt
                  und ich reinigen muss, auch wenn es theoretisch noch nicht dran ist.

                  Kommentar


                    #39
                    Zitat von Marino Beitrag anzeigen
                    daher habe ich Differenzdruckschalter
                    Interessant! Welche Teile hast du da?
                    Zitat von stefanha84 Beitrag anzeigen
                    Aber ein Gleichgewicht herzustellen ist doch eh unmöglich, wenn es das Gerät nicht automatisch macht, das hatten wir ja schon
                    Gibt es Geräte welche das machen? Wie heißt die Funktion?

                    Zitat von stefanha84 Beitrag anzeigen
                    Mir persönlich ging's ja vor allem um das Verhältnis zwischen Zu- und Abluft insgesamt im Haus. Überdruck im Haus führt bei uns zu Feuchtigkeit und teilweise auch Schimmel an Fensterschlitzen und an den Innenseiten der Rollläden. Daher wollte ich Unterdruck herstellen.
                    Hast du das Problem nicht auch bei Unterdruck? Überdruck: Feuchte warme Luft gelangt durch die Leckagen nach draußen & kondensiert. Unterdruck: Kalte Luft strömt durch Leckagen nach innen, kühlt flankierende Bauteile ab an welchen dann die warme & feuchte Luft erst recht wieder kondensiert.

                    Zitat von stefanha84 Beitrag anzeigen
                    In gut gedämmten Häusern ohne KWL herrscht übrigens auch Überdruck (Dampfdruck), hab ich kürzlich gelesen
                    Das ist aber was Anderes. Dampfdruck hast du immer sobald es ein Temperaturgefälle gibt. Erwärmte Atome / Molekühle bewegen sich schneller und brauchen daher mehr Platz. Die Folge ist ein Druckaufbau gegenüber kalten Atomen / Molekühlen und eine Wanderung (=Diffusion) zur kalten Seite. Diffusionsdichtheit schafft man mit Dampfsperren aus Glas / Metall (meist Alu).


                    Edit 2:
                    Frage: Selbst wenn der Differenzdruck am Gerät sauber bei 0 liegt, hat man dann nicht in den Ablufträumen dennoch Unter- und in den Zulufträumen Überdruck?
                    Zuletzt geändert von lidl; 10.03.2021, 19:00.

                    Kommentar


                      #40
                      Zitat von lidl Beitrag anzeigen
                      hat man dann nicht in den Ablufträumen dennoch Unter- und in den Zulufträumen Überdruck?
                      Jo, muss ja auch, damit eben auch die Luft durchs Haus strömt. Sollte aber nicht zu viel sein, Aushilfe mehr Überstromöffnungen herstellen. An Schnappatmung im Bad wird aber keiner leiden müssen bei ner KWL.
                      ----------------------------------------------------------------------------------
                      "Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten."
                      Albert Einstein

                      Kommentar


                        #41
                        lidl
                        Der nennt sich Helios DDD Differenzdruck-Schalter.

                        Geräte mit mit konstant-Volumen
                        strom Regelung gibt es von Helios auch. Diese sind für Passivhäuser geeignet/zertifiziert.

                        die hier z.B.
                        https://www.heliosselect.de/cms/uplo....0_022_023.pdf

                        Viele Grüße
                        Nils

                        Kommentar


                          #42
                          Scheinbar führt Helios aktuell keine Geräte mit Konstant Volumenstromregelung mehr.
                          Selbst der Nachfolger (KWL 360) hat diese Eigenschaft nicht.
                          Wieso eigentlich?

                          Kommentar

                          Lädt...
                          X