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Erdungsleitung NYY-J 1x16mm² RE mit ins Leerrohr?

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    Erdungsleitung NYY-J 1x16mm² RE mit ins Leerrohr?

    Hallo zusammen,

    leider habe ich vergessen für die Erdung der Satellitenschüssel ein NYY-J 1x16mm² (massiv) vom Dach bis in den Keller zu ziehen.
    Ich hab allerdings ein paar Leerohre dort liegen, in denen jeweils Coax Kabel oder eine KNX Leitungen liegen.
    Darf ich besagtes Erdungskabel mit dort einziehen?

    Viele Grüße

    #2
    Warum so ein schwere Leitung, in DE nimmt man dafür denke 6mm2…?! Wir verwenden Yf 16mm2 dafür. mE. kannst es in Leerrohre mit einziehen.

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      #3
      Zitat von Lennox Beitrag anzeigen
      Warum so ein schwere Leitung
      Weil das vorgeschrieben ist. Mind. 16mm² massiv, oder 16mm² mehrdrähtig (verdichtet).

      Den Leiter aber im Leerrohr zusammen mit andren Leitungen zu fahren ist sehr subobtimal, da man sich im schlimmsten Falle den Blitz so ins Haus holt.
      Am besten außen am Gebäude verlegen, oder innen mit ausreichenden Trennungsabstand.

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        #4
        Ist auch in Ö so vorgeschrieben....

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          #5
          Zitat von vento66 Beitrag anzeigen
          Ist auch in Ö so vorgeschrieben....
          Mit schwer meine ich NYY…, das ist nicht vorgeschrieben. Ich verlege ja auch keine NYY Sat Leitung im Haus aufs Dach…🤓
          Zuletzt geändert von Lennox; 13.02.2022, 11:25.

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            #6
            Zitat von Lennox Beitrag anzeigen
            mE. kannst es in Leerrohre mit einziehen.
            Zitat von ChuckS Beitrag anzeigen
            Am besten außen am Gebäude verlegen, oder innen mit ausreichenden Trennungsabstand.
            Außen ist keine Option. Was ist denn ein ausreichender Trennungsabstand oder gehts doch mit ins Leerohr?

            Zitat von Lennox Beitrag anzeigen

            Mit schwer meine ich NYY…, das ist nicht vorgeschrieben. Ich verlege ja auch keine NYY Sat Leitung im Haus aufs Dach…🤓
            Yf 16mm2 scheint eine Schweizerische und Österreichische Sache zu sein
            Zuletzt geändert von jolt19; 13.02.2022, 20:03.

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              #7
              Zitat von jolt19 jolt19 Beitrag anzeigen
              oder gehts doch mit ins Leerohr?
              Du hast ja sowieso kaum eine andere Option. Am besten soweit weg wie möglich der Anlage.

              Hier gab es schonmal einen ähnlichen Thread.
              Hallo Zusammen, darf ein NYY-J 1x16mm2 für die Erdung eines Mastes auf eine gemeinsam genutzte Steigleiter? Falls nein, wäre es in Ordnung es in Rohr zu legen, unterbrochen hier und da zur Befestigung? Danke und Gruß Dipol

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                #8
                Stimmt. Also in dem ziemlich vollen Schacht in dem ich die Leerohre für Coax und KNX liegen habe, sind auch noch NYM Leitungen (ohne Leerrohr).
                Weit weg ist es also nicht.

                Ich kenn mich mit der Materie nicht aus aber einen Ansatz über außen wäre vielleicht doch noch möglich:
                Vom Mast zum Fallrohr, Fallrohr runter und unterirdisch durch die Mehrsparteneinführung (dort sind noch "Eingänge" frei) rein und auf die HES drauf.
                Wäre das technisch sinnvoll?

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                  #9
                  Ich glaube dann musst du außen einen staberder setzen und den mit der HES verbinden.

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                    #10
                    Zitat von ChuckS Beitrag anzeigen
                    Du hast ja sowieso kaum eine andere Option. Am besten soweit weg wie möglich der Anlage.

                    Hier gab es schonmal einen ähnlichen Thread.
                    In dem verlinkten Thread wurde zwar die Frage nach dem Anschluß an (vorhandenen) Ringerder angesprochen, aber m.E.n. nicht beantwortet. Muss für die 8mm V4A-Leitung vom Mast zwingend ein (zusätzlicher) Staberder benutzt werden?

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                      #11
                      Erdung, Potentialausgleich und Überspannungsschutz sind ein sehr großes und teils komplexes Thema.

                      Ich kenne auch nur die Basics aus der Schulzeit und lese mich in das jeweilige Thema dann ein, wenn ich es benötige (Da sich sowieso aller viertel Jahre wieder was ändert).

                      Hier z.B etwas Lektüre von Dehn:

                      https://www.dehn.de/dehn_custom_php_...nnenanlage.pdf
                      https://www.dehn.de/sites/default/fi...en_DS306_D.pdf

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                        #12
                        Zitat von jolt19 Beitrag anzeigen
                        Ich hab allerdings ein paar Leerohre dort liegen, in denen jeweils Coax Kabel oder eine KNX Leitungen liegen.
                        Darf ich besagtes Erdungskabel mit dort einziehen?
                        Die Einhaltung ausreichend isolierender Trennungsabstände ist gegen Erdungsleiter von Antennen blitzschutztechnisch ebenso sinnvoll wie gegen Blitzschutzanlagen, aber nach der ohne LPS maßgeblichen IEC 60728-11 NICHT gefordert.

                        In der VDE-Schriftenreihe # 6 warnt der ehemals für die Antennensicherheit im DKE und IEC/CENELEC federführende Manfred Loidiller vor gemeinsamer Verlegung, was aber nix daran ändert, dass es nomativ zulässig ist. Loidiller hätte zu seinen Amtszeiten beste Voraussetzungen gehabt Trennungsabstände für Erdungsleiter von Antennen in der IEC 60728-11 durchzusetzen, hat er aber nicht versucht.

                        FAZIT: Du darfst!

                        Erdungsleiter dürfen ebenso wie z. B. Leitungen von PV-Anlagen mit gefährlichen Näherungen als Blitzeinleiter innen durchgeführt werden. In der aktuell noch gültigen IEC 60728-11 gibt es ABER noch einen verschwurbelt formulierten Passus, dass berührbare Erdungsleiter in einem PVC-Rohr mit 3 mm Wandstärke zu verlegen sind. Da die Einhaltung von Trennungsabständen nicht vorgeschrieben ist, macht diese Bestimmung keinen Sinn und daher wurde vom deutschen DKE K735 die Streichung beantragt.

                        Zitat von DOB Beitrag anzeigen
                        Ich glaube dann musst du außen einen staberder setzen und den mit der HES verbinden.
                        Glauben gehört in die Kirche, bei Normen zählen Fakten.

                        In allen bisherigen Beispiel-Bildern der bei Gebäuden ohne Blitzschutzsystem primär maßgeblichen IEC 60728-11 ist durchweg Außenableitung an einen außen eingetriebenen zusätzlichen Tiefenerder dargestellt, der mit einer bereits geerdeten Haupterdungsschiene verbunden ist. Relevant ist aber nur der Normentext und nach dem genügt - wie übrigens auch für Blitzschutzanlagen - ein Erder vom Typ B = Fundament- bzw. Ringerder, die ohnehin Erdern vom Typ A überlegen sind.

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                          #13
                          Zitat von ChuckS Beitrag anzeigen
                          Erdung, Potentialausgleich und Überspannungsschutz sind ein sehr großes und teils komplexes Thema.

                          Ich kenne auch nur die Basics aus der Schulzeit und lese mich in das jeweilige Thema dann ein, wenn ich es benötige (Da sich sowieso aller viertel Jahre wieder was ändert).
                          Diese Aussage wird auch durch Wiederholungen nicht richtiger. Die IEC 60728-11 und deren national harmonisierte Normausgaben sind über Jahrzehnte im Kern gleich geblieben und die wenigen Änderungen überschaubar.

                          Auf den DEHN Blitzplaner und die Schutzvorschläge kann man sich gewöhnlich verlassen, allerdings fordert die IEC 60728-11, dass der PA auch bei Ausbau von Komponeten an ALLEN Leitungen erhalten bleiben muss. Dem werden einige der Grafiken nicht gerecht und Überspannungsschutz ist bei erdungspflichtigen Antennen auch nicht generell zwingend, was am Montag Thema einer Web-Konferenz sein wird.
                          Zuletzt geändert von Dipol; 17.02.2022, 11:00. Grund: Tippo + Erweiterung zu Überspannungsschutz

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                            #14
                            Danke für deine wie immer sehr ausführliche und fachlich über jeden Zweifel erhabene Antwort Dipol
                            Zitat von Dipol Beitrag anzeigen
                            FAZIT: Du darfst!
                            D.h. ich wäre Versicherungstechnisch abgesichert sollte es mal zu einem Schaden kommen. Technsich/physikalisch sinnvoll ist es aber nicht wirklich.
                            So verstehe ich deine Ausführungen und die Infos der anderen jetzt, richtig?

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                              #15
                              Zitat von jolt19 Beitrag anzeigen
                              Danke für deine wie immer sehr ausführliche und fachlich über jeden Zweifel erhabene Antwort Dipol
                              Nach dem Lob gehe ich heute Abend mit Krawatte ins Bett.

                              Zitat von jolt19 Beitrag anzeigen
                              D.h. ich wäre Versicherungstechnisch abgesichert sollte es mal zu einem Schaden kommen. Technsich/physikalisch sinnvoll ist es aber nicht wirklich.
                              So verstehe ich deine Ausführungen und die Infos der anderen jetzt, richtig?
                              Da die Innenableitung keiner anerkannten Regel der Technik widerspricht, hat bei einem Schadensfall deswegen weder ein Versicherer einen Grund um die Regulierung zu verweigern noch ein Staatsanwalt - auch nicht bei VDE-gerechten Tod - einen Grund dich wegen Baugefährdung zu belangen.

                              Wenn die Verbinder des Erdungsleiters (einschließlich blitzstrombeaufschlagter HES oder örtlicher PAS) wie gewöhnlich nicht nach Klasse H = 100 kA normkonform zertifiziert sind und schon von Medianblitzen mit durchschnittlichen 25 kA zerfetzt werden, könnte das als Steilvorlage zur Leistungsverweigerung genutzt werden. Die Versicherer können aber nicht jeden Schaden besichtigen und regulieren meistens ohne Ortsbesichtigung, wenn der Einschlagszeitpunkt mit SIEMENS-Blids plausibel ist.

                              Zitat aus der VDE Schriftenreihe:

                              Zitat von VDE-SR # 6, Manfred Loidiller
                              Grundsätzlich ist eine Verlegung von Erdungsleitungen außerhalb von Gebäuden gegenüber einer Verlegung im Innern vorzuziehen. Dadurch wird die Gefahr eines Überschlags von der Erdungsleitung auf Installationen und Metallteile im Gebäude bestmöglich vermieden. Eine Führung außerhalb von Gebäuden erlaubt eine wesentlich übersichtlichere Kontrolle des Leitungsverlaufs, sodass evtl. Schäden besser zu erkennen sind.
                              Optimalschutz mit getrennten Fangeinrichtungen nach dem Stand der Technik kommt bei Loidiller leider zu kurz.

                              Zitat von “VDE-SR # 6, Manfred Loidiller“
                              Gewarnt werden muss vor der gemeinsamen Führung der Erdungsleitung mit anderen Leitungssystemen wie Stromversorgung, Antennenkabel usw., etwa in einem gemeinsamen Rohr. Durch parallele Führung mit zu geringem Abstand (der nötige „Respektabstand“ sollte mindestens 60 cm, besser noch mehr betragen) treten durch den Blitzstrom im Erdleiter in den benachbarten Leitungen einerseits hohe Induktionsspannungen und -ströme auf, andererseits können Spannungsüberschläge erfolgen. In beiden Fällen sind Geräteausfälle unvermeidlich.
                              Alles richtig, es blendet aber aus, das bei Direkterdungen auch bei Außenableitung immer noch Teilblitzströme über das Koax und einen normkonform am Antennenträger angeschlossenen PA-Leiter eingekoppelt werden können.

                              Die 60 cm Abstand sind ein willkürlicher Loidiller-Wert, der zu klein aber auch überdimensioniert sein kann. Nach vereinfachter Berechnung gemäß Blitzschutznormen sind ab der Potentialausgleichsebene (= HES oder bei eigener Anschlussfahne die Erdungsanlage) zum Referenzpunkt 4 % der Länge in Luft und 8 % durch und über feste Baustoffe als überschlagssicher definiert.

                              NACHTRAG: In der für PV-Anlagen maßgeblichen DIN VDE 0100-712 ist vorgeschrieben, dass wenn ein PA-Leiter von den PV-Modulen verlegt wird, dieser möglichst eng mit den PV-Leitungen zu verlegen ist. Im Gegensatz zu Loidiller wird das Risiko von induktiven Blitzstromeinkopplungen aus Naheinschlägen höher als das von Direkteinschlägen eingeschätzt.
                              Zuletzt geändert von Dipol; 20.02.2022, 13:59. Grund: Nachtrag DIN VDE 0100-712

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