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    #16
    Zitat von billiboy Beitrag anzeigen
    Wenn §14 EnWG wie geplant umgesetzt wird, braucht man für WP, Wallbox, Klima ja RSE dazu je noch ein Schütz wenn nicht anders geschaltet.
    Brauchst Du normalerweise nicht. Das SMGW kommt ja in den RfZ über dem Zähler, und das Gerät hat nur 4 TE. Daneben kommt dann eine ebenso große Steuerbox (Theben Conexa SX zum Beispiel) und das hat dann die Ausgänge für die Laststeuerung. Schütze werden da eher nicht eingesetzt, schon meine 15 Jahre alte WP hat einen Eingang für die VNB-Steuerung und eine Wallbox soll man ohnehin nicht hart abschalten, die werden über ein CLS-Gateway angesteuert. Passt alles in den RfZ, dafür ist der da.

    Der APZ ist ausschließlich für Geräte vorgesehen, die die Kommunikation zwischen SMGW und Netzbetreiber herstellen. Die Forderung nach so einem Platz kam halt zu Zeiten, als man noch nicht an LTE gedacht hat - und auch nicht daran, dass heute die SMGWs die Kommunikationstechnik schon eingebaut haben und keine externen Geräte mehr brauchen. Wenn LTE nicht geht, gibts immer noch Powerline, LTE 450 oder Ethernet-SMGWs. Ändert aber alles nichts daran, dass die Netzbetreiber den APZ in ihren TAB stehen haben und den auch sehr häufig einfordern. Und wenn sie das tun, dann ist der Platz für Dich einfach nicht verfügbar.

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      #17
      Zitat von MarcusF Beitrag anzeigen

      Brauchst Du normalerweise nicht. Das SMGW kommt ja in den RfZ über dem Zähler, und das Gerät hat nur 4 TE. Daneben kommt dann eine ebenso große Steuerbox (Theben Conexa SX zum Beispiel) und das hat dann die Ausgänge für die Laststeuerung. Schütze werden da eher nicht eingesetzt, schon meine 15 Jahre alte WP hat einen Eingang für die VNB-Steuerung und eine Wallbox soll man ohnehin nicht hart abschalten, die werden über ein CLS-Gateway angesteuert. Passt alles in den RfZ, dafür ist der da.

      Der APZ ist ausschließlich für Geräte vorgesehen, die die Kommunikation zwischen SMGW und Netzbetreiber herstellen. Die Forderung nach so einem Platz kam halt zu Zeiten, als man noch nicht an LTE gedacht hat - und auch nicht daran, dass heute die SMGWs die Kommunikationstechnik schon eingebaut haben und keine externen Geräte mehr brauchen. Wenn LTE nicht geht, gibts immer noch Powerline, LTE 450 oder Ethernet-SMGWs. Ändert aber alles nichts daran, dass die Netzbetreiber den APZ in ihren TAB stehen haben und den auch sehr häufig einfordern. Und wenn sie das tun, dann ist der Platz für Dich einfach nicht verfügbar.
      Ich danke Dir für die Ausführliche Erklärung, das war mir so nicht bekannt.
      Dann rufe ich mal beim Netzbetreiber an, vielleicht kann ich auf den APZ verzichten. Ich ging davon aus, da meine WP ein Schütz hat und auch irgendwo mal was so stand das über Schütz geschaltet wird. Die Daten bei CLS werden über die Stromleitungen mit übertragen?
      Hier macht sich echt bemerkbar das ich viele Jahre raus bin.
      Grüsse aus Berlin
      Steffen


      Die Wahrheit sollte man dem anderen wie einen Mantel hin halten, so das er hinein schlüpfen kann und sie ihm nicht wie einen nassen Lappen um die Ohren hauen.

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        #18
        CLS (Controllable Local System) ist ein sicherer Kommunikationskanal, der über das SMGW hergestellt wird, also über dessen Datenverbindung.

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          #19
          Zitat von MarcusF Beitrag anzeigen
          CLS (Controllable Local System) ist ein sicherer Kommunikationskanal, der über das SMGW hergestellt wird, also über dessen Datenverbindung.
          Das heißt es muss ein Datenkabel zum Verbraucher z.B. Wallbox liegen? Wenn ja was ist das, ein Netzwerkkabel oder Buskabel? Hintergrund ist eine separat stehende Garage wo später mal Wallbox ran muss. Liegt aber nur Strom.
          Grüsse aus Berlin
          Steffen


          Die Wahrheit sollte man dem anderen wie einen Mantel hin halten, so das er hinein schlüpfen kann und sie ihm nicht wie einen nassen Lappen um die Ohren hauen.

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            #20
            Also grundsätzlich ist die Teilnahme mit steuerbaren Verbrauchseinrichtungen nach §14a EnWG nach wie vor freiwillig. Es wird Tarife mit verminderten Netzentgelten geben, ob sich das lohnt muss jeder selbst entscheiden. Die BNetzA hat da inzwischen einige Vorgaben entwickelt, wie solche Tarife ohne einen extra Zähler funktionieren können, da muss man abwarten wie sich hier die Netzbetreiber positionieren. Grundsätzlich ist es aber immer sinnvoll, eine Wallbox steuerbar zu machen, denn in Verbindung mit einer PV-Anlage will man ja möglichst den Überschuss ins Auto laden.

            Die meisten steuerbaren Wallboxen werden über Modbus angesprochen, einige mit OCPP und ein paar mit EEBus. Modbus kann man recht einfach an Ethernet (oder WiFi) anbinden, die anderen brauchen Netzwerkanschluss. Empfehlenswert ist daher, ein Netzwerkkabel zur Wallbox zu legen, dann ist man auf der sicheren Seite.

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              #21
              Zitat von larsrosen Beitrag anzeigen
              Bei 22kW wird ein 16mm2 Feld verbaut. Dieses muss mit 50A SLS abgesichert werden und darf nur Einzel belegt werden.
              Hi Lars,
              die Aussage mit einer verpflichtenden Absicherung mit 50A bei der Verdrahtung mit 16qmm ist nicht so ganz richtig.

              Vergleiche dazu die AR-4100, die die 4101 im April 2019 abgelöst hat:

              Abschnitt 7.3.1 (Belastung von Zählerplätzen):
              Die Begrenzung der maximalen Betriebsströme ist durch geeignete Maßnahmen sicherzustellen. Soll für Anwendungen mit einem Dauerstrom von 32 A neben dem Kurzschlussschutz auch der Überlastschutz durch die Trennvorrichtung nach 7.5 sichergestellt werden, darf ein SH-Schalter mit einem Bemessungsstrom von 35 A (z. B. E-Charakteristik) eingesetzt werden. Dieser stellt sicher, dass bei Erreichen der Grenztemperaturen der Betriebsstrom auf 32 A begrenzt wird. Einen Dauerstrom von 44 A begrenzt ein SH-Schalter (z. B. E-Charakteristik) mit einem Bemessungsstrom von 50 A.
              Wenn der TE 22,8 kWh installiert, ist das ein Betriebsstrom von maximal 33,04A.
              Somit wird - selbst wenn es KEINEN Eigenverbrauch im Haus gibt - höchstens ein Dauerstrom von 33,04A über die Zählertragplatte und die BKE mit dem Querschnitt von 16qmm übertragen.

              Somit muss der Dauerstrom (maximale Betriebsstrom) nicht begrenzt werden, da der thermische Auslösewert von dem SLS mit 50A mit 33 Ampere niemals erreicht werden kann.

              Im Bezug zum Abschnitt 7.3.1 wird der maximale Betriebsstrom durch die Begrenzung der Anlagenleistung und dem maximalen Ausgangsstrom des Wechselrichters sichergestellt und erlaubten 44A des 16qmm-Zählerfeldes um 9A sicher unterschritten.

              Folglich darf der 63A-SLS durchaus installiert bleiben.

              Anders sähe es aus, wenn er eine 10qmm-Verdrahtung hätte. Dann würde er den zulässigen Dauerbetriebsstrom um 1A überschreiten, was einen Einsatz eines 35A-SLS-Schalters notwendig machen würde, um bei voller Einspeisung die Zählerverdrahtung thermisch (Grenztemperatur - s.o.) nicht zu zerstören.

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                #22
                Zitat von MarcusF Beitrag anzeigen
                Also grundsätzlich ist die Teilnahme mit steuerbaren Verbrauchseinrichtungen nach §14a EnWG nach wie vor freiwillig. Es wird Tarife mit verminderten Netzentgelten geben, ob sich das lohnt muss jeder selbst entscheiden. Die BNetzA hat da inzwischen einige Vorgaben entwickelt, wie solche Tarife ohne einen extra Zähler funktionieren können, da muss man abwarten wie sich hier die Netzbetreiber positionieren. Grundsätzlich ist es aber immer sinnvoll, eine Wallbox steuerbar zu machen, denn in Verbindung mit einer PV-Anlage will man ja möglichst den Überschuss ins Auto laden.

                Die meisten steuerbaren Wallboxen werden über Modbus angesprochen, einige mit OCPP und ein paar mit EEBus. Modbus kann man recht einfach an Ethernet (oder WiFi) anbinden, die anderen brauchen Netzwerkanschluss. Empfehlenswert ist daher, ein Netzwerkkabel zur Wallbox zu legen, dann ist man auf der sicheren Seite.
                Ja, noch ist sie freiwillig, soll sich aber laut Entwurf ab 14 ändern bzw. möchte man es ändern.
                ok, dann weiß ich das ich dann ein zusätzliches Kabel benötige. Ist da ne Farbe vorgeschrieben?
                Grüsse aus Berlin
                Steffen


                Die Wahrheit sollte man dem anderen wie einen Mantel hin halten, so das er hinein schlüpfen kann und sie ihm nicht wie einen nassen Lappen um die Ohren hauen.

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                  #23
                  Zitat von tsb2001 Beitrag anzeigen

                  Hi Lars,
                  die Aussage mit einer verpflichtenden Absicherung mit 50A bei der Verdrahtung mit 16qmm ist nicht so ganz richtig.

                  Vergleiche dazu die AR-4100, die die 4101 im April 2019 abgelöst hat:

                  Abschnitt 7.3.1 (Belastung von Zählerplätzen):


                  Wenn der TE 22,8 kWh installiert, ist das ein Betriebsstrom von maximal 33,04A.
                  Somit wird - selbst wenn es KEINEN Eigenverbrauch im Haus gibt - höchstens ein Dauerstrom von 33,04A über die Zählertragplatte und die BKE mit dem Querschnitt von 16qmm übertragen.

                  Somit muss der Dauerstrom (maximale Betriebsstrom) nicht begrenzt werden, da der thermische Auslösewert von dem SLS mit 50A mit 33 Ampere niemals erreicht werden kann.

                  Im Bezug zum Abschnitt 7.3.1 wird der maximale Betriebsstrom durch die Begrenzung der Anlagenleistung und dem maximalen Ausgangsstrom des Wechselrichters sichergestellt und erlaubten 44A des 16qmm-Zählerfeldes um 9A sicher unterschritten.

                  Folglich darf der 63A-SLS durchaus installiert bleiben.

                  Anders sähe es aus, wenn er eine 10qmm-Verdrahtung hätte. Dann würde er den zulässigen Dauerbetriebsstrom um 1A überschreiten, was einen Einsatz eines 35A-SLS-Schalters notwendig machen würde, um bei voller Einspeisung die Zählerverdrahtung thermisch (Grenztemperatur - s.o.) nicht zu zerstören.
                  Mir wurde gesagt ab 22KWp wäre 22qm2 vorgeschrieben wenn WP, und oder Wallbox sind. War die Aussage falsch?
                  Grüsse aus Berlin
                  Steffen


                  Die Wahrheit sollte man dem anderen wie einen Mantel hin halten, so das er hinein schlüpfen kann und sie ihm nicht wie einen nassen Lappen um die Ohren hauen.

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                    #24
                    Zitat von billiboy Beitrag anzeigen

                    Mir wurde gesagt ab 22KWp wäre 22qm2 vorgeschrieben wenn WP, und oder Wallbox sind. War die Aussage falsch?
                    Kannst du das mal genauer definieren?
                    Du hast 22kWp als PV und eine Wärmepumpe und eine Wallbox?
                    Was hat die Wallbox für eine Leistung; und was gibt es sonst noch an Verbrauchern?

                    22qmm gibts übrigens nicht, der maximale Querschnitt bei eHZ-Feldern beträgt 16qmm; brauchst du mehr Anschlussleistung, wird das eine halbindirekte Wandlermessung (bei mehr als 30kW).

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                      #25
                      Zitat von tsb2001 Beitrag anzeigen

                      Kannst du das mal genauer definieren?
                      Du hast 22kWp als PV und eine Wärmepumpe und eine Wallbox?
                      Was hat die Wallbox für eine Leistung; und was gibt es sonst noch an Verbrauchern?

                      22qmm gibts übrigens nicht, der maximale Querschnitt bei eHZ-Feldern beträgt 16qmm; brauchst du mehr Anschlussleistung, wird das eine halbindirekte Wandlermessung (bei mehr als 30kW).
                      Sorry, das war ein Schreibfehler. 16mm2 sollte das heißen nicht 22mm2.

                      Das kann ich nicht genauer definieren. Mir wurde gesagt, ist die PV größer wie 22kWp, mit Speicher und Wallbox, dann muss der eHZ mit 16mm2 ausgelegt sein. PV gelte als Dauerlast daher SLS 50A und 16qmm2. Wallbox ist 11KW, WP weiß ich jetzt nicht.
                      Grüsse aus Berlin
                      Steffen


                      Die Wahrheit sollte man dem anderen wie einen Mantel hin halten, so das er hinein schlüpfen kann und sie ihm nicht wie einen nassen Lappen um die Ohren hauen.

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                        #26
                        Zitat von billiboy Beitrag anzeigen
                        Das kann ich nicht genauer definieren. Mir wurde gesagt, ist die PV größer wie 22kWp, mit Speicher und Wallbox, dann muss der eHZ mit 16mm2 ausgelegt sein
                        Das Bild von der VDE-AR-N-4100 ist des Öfteren mal im PV Forum zu finden.
                        https://www.photovoltaikforum.com/co...-vde-4100-png/

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                          #27
                          Zitat von billiboy Beitrag anzeigen
                          Mir wurde gesagt, ist die PV größer wie 22kWp, mit Speicher und Wallbox, dann muss der eHZ mit 16mm2 ausgelegt sein. PV gelte als Dauerlast daher SLS 50A und 16qmm2. Wallbox ist 11KW, WP weiß ich jetzt nicht.
                          Grundsätzlich ist der erste Teil der Aussage richtig.
                          Angenommen du hast grade keinen wirklichen Verbrauch im Haus (beispielsweise zur Sommerzeit im Urlaub) speist du bei vollem Speicher ggf. 22kW ins Netz. Das wären dann genau im Grenzbereich der dauerhaften Last, was der Zählerplatz mit 10qmm als Dauerlast aushält.
                          Daher der Schritt zu dem 16qmm.

                          Bezüglich des SLS ist die Aussage aus der VDE so zu übernehmen, da es keine notwendige Begrenzung des Stroms durch die Tragplatte geben muss, wenn der maximale Strom nicht erreicht werden kann.

                          Die SLS-Definition mit 35A bei 10qmm und 50A bei 16qmm gilt nur dann, wenn die Dauerlast nicht durch andere Begrenzungen gesichert ist und eine thermische Überlastung der Tragplatte möglich wäre.

                          Beispiel: du installierst
                          • eine Wallboxen mit 11kW, dann wird der zulässige Nennstrom im Dauerbetrieb niemals erreicht werden. Da ist die Größe des SLS egal, da würde weder einer mit einem Nennstrom 35A, noch ein 50A oder gar ein 63A auslösen, da der limitierende Faktor die Ladesäulen selbst ist. Die würde das Netz höchstens mit 15,94A belasten und somit niemals einen SLS zur Auslösung bringen.
                          • Baust du hingegen 2 Wallboxen mit 22kW, könntest du theoretisch eine Dauerlast von 44kW ziehen, falls an beiden Boxen parallel Fahrzeuge angeschlossen werden. Dann sind das 63,77A; wenn du da auf den thermischen Überlastschutz verzichtest und evtl. eine. 63A SLS installiert hast, wird dir nach einiger Zeit irgendetwas schmelzen oder gar brennen. Da gehört dann zwingend ein Überstromschutz rein; bei 10qmm dann die obligatorischen 35A oder bei 16qmm die 50A, um im Fall der Überlast rechtzeitig auszulösen. Denn 63A kann die Tragplatte nicht.
                          • möchtest du wirklich mit 44kW laden - dann bist du bei einer Wandlermessung; anders ist es nicht darstellbar. Direktmessende Zähler (bis 100A) gibts in dieser Form nicht mehr.
                          Grundsätzlich kann man das Schutzziel der VDE so formulieren:
                          Schütze die Zählertragplatte gegen Überlast bei Dauerbetrieb durch SLS-Schalter, wenn eine wirksame andere Begrenzung nicht möglich ist. Nichts anderes sagt der erste Satz aus: „Die Begrenzung der maximalen Betriebsströme ist durch geeignete Maßnahmen sicherzustellen.“
                          Wie (oder womit) man das realisiert, obliegt dem Anlagenerrichter.

                          Denkbar wäre z.B. bei mehreren Wallboxen auch ein Lastabwurf…
                          …nur mal so als Beispiel, für das was alles möglich sein kann.

                          Ich hoffe, das trägt zur allgemeinen Erklärung bei, worum es eigentlich geht.

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                            #28
                            Zitat von elektrofly Beitrag anzeigen

                            Das Bild von der VDE-AR-N-4100 ist des Öfteren mal im PV Forum zu finden.
                            https://www.photovoltaikforum.com/co...-vde-4100-png/
                            Das Bild ist aus einem Hager-Tipp und verheimlicht den Textbezug aus der Tabelle 7 der VDE-AR-N-4100 aus dem Abschnitt 7.3.2. in dem die Überschrift lautet:

                            Tabelle 7 - Belastung- und Bestückungsvarianten von ein- und mehrfeldrigen Zählerplätzen mit Angaben zur maximalen Strombelastbarkeit I und zum Bemessungsstrom IN SH bei Verwendung eines SH-Schalters als Überlastschutz (siehe Bild 1 und Bild 2)​
                            In Fett habe ich hervorgehoben, dass die Angaben des SH-Schalters nur gelten, wenn dieser den Überstromschutz sicherstellen muss. Wird dieser anders sichergestellt und der SLS dient nur dem Kurzschlussschutz, darf dieser auch 63A betragen; denn die Kurzschlussfestigkeit ist sichergestellt (auch bei 10qmm-Verdrahtung). Sonst dürfte dieser im Aussetzbetrieb nicht eingesetzt werden.

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                              #29
                              Zitat von tsb2001 Beitrag anzeigen

                              Grundsätzlich ist der erste Teil der Aussage richtig.
                              Angenommen du hast grade keinen wirklichen Verbrauch im Haus (beispielsweise zur Sommerzeit im Urlaub) speist du bei vollem Speicher ggf. 22kW ins Netz. Das wären dann genau im Grenzbereich der dauerhaften Last, was der Zählerplatz mit 10qmm als Dauerlast aushält.
                              Daher der Schritt zu dem 16qmm.

                              Bezüglich des SLS ist die Aussage aus der VDE so zu übernehmen, da es keine notwendige Begrenzung des Stroms durch die Tragplatte geben muss, wenn der maximale Strom nicht erreicht werden kann.

                              Die SLS-Definition mit 35A bei 10qmm und 50A bei 16qmm gilt nur dann, wenn die Dauerlast nicht durch andere Begrenzungen gesichert ist und eine thermische Überlastung der Tragplatte möglich wäre.

                              Beispiel: du installierst
                              • eine Wallboxen mit 11kW, dann wird der zulässige Nennstrom im Dauerbetrieb niemals erreicht werden. Da ist die Größe des SLS egal, da würde weder einer mit einem Nennstrom 35A, noch ein 50A oder gar ein 63A auslösen, da der limitierende Faktor die Ladesäulen selbst ist. Die würde das Netz höchstens mit 15,94A belasten und somit niemals einen SLS zur Auslösung bringen.
                              • Baust du hingegen 2 Wallboxen mit 22kW, könntest du theoretisch eine Dauerlast von 44kW ziehen, falls an beiden Boxen parallel Fahrzeuge angeschlossen werden. Dann sind das 63,77A; wenn du da auf den thermischen Überlastschutz verzichtest und evtl. eine. 63A SLS installiert hast, wird dir nach einiger Zeit irgendetwas schmelzen oder gar brennen. Da gehört dann zwingend ein Überstromschutz rein; bei 10qmm dann die obligatorischen 35A oder bei 16qmm die 50A, um im Fall der Überlast rechtzeitig auszulösen. Denn 63A kann die Tragplatte nicht.
                              • möchtest du wirklich mit 44kW laden - dann bist du bei einer Wandlermessung; anders ist es nicht darstellbar. Direktmessende Zähler (bis 100A) gibts in dieser Form nicht mehr.
                              Grundsätzlich kann man das Schutzziel der VDE so formulieren:
                              Schütze die Zählertragplatte gegen Überlast bei Dauerbetrieb durch SLS-Schalter, wenn eine wirksame andere Begrenzung nicht möglich ist. Nichts anderes sagt der erste Satz aus: „Die Begrenzung der maximalen Betriebsströme ist durch geeignete Maßnahmen sicherzustellen.“
                              Wie (oder womit) man das realisiert, obliegt dem Anlagenerrichter.

                              Denkbar wäre z.B. bei mehreren Wallboxen auch ein Lastabwurf…
                              …nur mal so als Beispiel, für das was alles möglich sein kann.

                              Ich hoffe, das trägt zur allgemeinen Erklärung bei, worum es eigentlich geht.
                              Ich danke Dir für diese ausführliche Erklärung. Ich denke ehr nicht mit den vollen 22KW einzuspeisen, aber dann gehe ich lieber auf Nummer sicher und lege das auf 16mm2 und 50A aus. Eventuell wird ja nochmal etwas erweitert, dann müsste ich eh umbauen.
                              Grüsse aus Berlin
                              Steffen


                              Die Wahrheit sollte man dem anderen wie einen Mantel hin halten, so das er hinein schlüpfen kann und sie ihm nicht wie einen nassen Lappen um die Ohren hauen.

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                                #30
                                Zitat von billiboy Beitrag anzeigen
                                Ich denke ehr nicht mit den vollen 22KW einzuspeisen, aber dann gehe ich lieber auf Nummer sicher und lege das auf 16mm2 und 50A aus. Eventuell wird ja nochmal etwas erweitert, dann müsste ich eh umbauen.
                                Erstes wirst du nicht verhindern können…
                                …wenn im Sommer deine Grundlast (ich gehe mal von einem normalen Einfamilienhaus aus) so zwischen 300 und 600W schwankt und der Akku voll ist, dann wird bei vernünftiger Sonneneinstrahlung zumindest 21kW eingespeist werden. Es sei denn, die Module sind in unterschiedliche Himmelsrichtungen ausgerichtet. Beim Ost-West-Dach würde das so sein; bei 22kW auf der Südseite wirst du jedoch damit rechnen müssen.

                                Das zweite ergibt grundsätzlich Sinn; je nach Gebäudetopologie und geplanter Anordnung von Unterverteilungen bin ich immer dazu geneigt, 63A SLS-Schalter zu verwenden, um die Selektivität hinsichtlich des Kurzschlussschutz sauber staffeln zu können.
                                Die zulässigen 44A einer Tragplatte mit interner Verdrahtung von 16qmm im normalen Wohnhaus mit 11kW Wallbox im Bezug und 22kW PV-Anlage in der Einspeisung als Dauerbetrieb werden in Summe mit den restlichen Verbrauchern hinsichtlich deren Gleichzeitigkeit nicht im Entferntesten an die möglichen 44A herankommen. Somit könnte auf den Überstromschutz durch den SLS für die Tragplatte verzichtet werden.

                                Am Ende des Tages obliegt dieser Nachweis des Einhaltens der maximalen Strombelastbarkeit unter Berücksichtigung der Gleichzeitigkeitsfaktoren in Einspeisung und Bezug sowie der notwendigen Selektivitätsbetrachtung beim Anlagenerrichter.
                                Eine pauschale Aussage wäre falsch; ohne Betrachtung der vorgenannten Punkte oder ohne saubere Angaben der einzelnen Lasten und Einspeisungen kann man eine elektrische Anlage nicht auslegen.

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