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Praktische Tipps für Leerrohr + Einzeladern

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    Praktische Tipps für Leerrohr + Einzeladern

    Hallöchen,

    wir bauen gerade Haus und nach langer Recherche würde ich die Elektroinstallation gerne mit Einzeladern im Leerrohr ausführen (wie in Österreich scheinbar üblich). Ich werde so viel wie es geht selber machen aber habe schon einen Elektriker, der am Ende alles abnimmt und anmeldet. Für Strom und Netzwerk habe ich M25 Leerrohre vorgesehen und für KNX M20. Die Leerrohre werden auf dem Rohfußboden verlegt.

    Ich würde mich freuen wenn jemand mit Erfahrung in dieser Installationsart ein paar praktische Tipps geben könnte.

    Was mir am meisten Kopfzerbrechen bereitet:

    1. Die Leerrohre nehmen auf dem Fußboden viel Platz weg. Wie ordnet man die an, ohne die zulässige Trassenbreite für den Estrich zu überschreiten? Ist es üblich die auch übereinander "zu stapeln"? Gibt es außer dem üblichen Lochband irgendeine Befestigungsmethode?
    2. Was macht man mit den vielen Leerrohren am Verteiler? Dort ist das Platzproblem auf dem Fußboden ja noch viel größer. Werden die Leerrohre bis in den Verteiler geführt?
    3. Ist es üblich Etagenverteiler zu setzen? Wenn man ein Leerrohr vom letzten Raum im Dach bis ins EG zum Verteiler zieht, dann kann man doch später nichts mehr einziehen?
    4. Welche Tipps gibt es sonst noch?

    Vielen Dank!

    PS: Bitte keine Diskussion über den Sinn dieser Installationsart. Danke!

    #2
    Herzlich Willkommen bei den Aktiven im Forum!
    1. Nach meiner Erfahrung schließen Elektroleitungen um Fußboden eine Fußbodenheizung aus.
    2. Zum Sammeln von vielen Leerrohren gibt es Installationsschächte
    3. Etagenverteiler verringern die Platzprobleme am Verteiler

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      #3
      Zitat von woowoo Beitrag anzeigen
      1. Die Leerrohre nehmen auf dem Fußboden viel Platz weg. Wie ordnet man die an, ohne die zulässige Trassenbreite für den Estrich zu überschreiten? Ist es üblich die auch übereinander "zu stapeln"? Gibt es außer dem üblichen Lochband irgendeine Befestigungsmethode?
      a) Wie viel Platz von wie viel vorhandener Aufbauhöhe unter dem Estrich?
      b) Am Verteiler und anderen Stellen eventuell gar nicht, ist aber richtig geplant nicht so schlimm
      c) Zweilagig geht auch, klar. Nur idealerweise nicht nach dem Chaosprinzip.
      d) direkt mit in die EPS Dämmung schneiden, siehe Bild
      View recent photos 2.jpg

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        #4
        Stimmt, hier verlegen wir gerne Leerrohre. Aber wenn es möglich ist im Beton oder auf der Rohdecke/boden. Die max. Höhe ist überschaubar. DN 20 und 25 sind typische Größen. Nebeneinander ist möglich, übereinander eher nicht optimal. Es gibt genügend Videos auf YouTube wo man sich das anschauen kann. Stockwerke idealerweise per Steigschacht anbinden.

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          #5
          Zitat von knxPaul Beitrag anzeigen
          Herzlich Willkommen bei den Aktiven im Forum!
          Danke!

          Zitat von knxPaul Beitrag anzeigen
          1. Nach meiner Erfahrung schließen Elektroleitungen um Fußboden eine Fußbodenheizung aus.

          Ich meine auch Rohboden/decke. Also die Leerrohre liegen dann in der Dämmung (12cm im EG, 10cm im OG und DG).

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            #6
            Zitat von mom Beitrag anzeigen

            a) Wie viel Platz von wie viel vorhandener Aufbauhöhe unter dem Estrich?
            12 cm EG, 10 cm OG und DG

            Zitat von mom Beitrag anzeigen

            b) Am Verteiler und anderen Stellen eventuell gar nicht, ist aber richtig geplant nicht so schlimm
            Du meinst man kann die Trassenbreite am Verteiler nicht einhalten? Was/wie kann man planen, damit es nicht so schlimm wird?

            Zitat von mom Beitrag anzeigen

            d) direkt mit in die EPS Dämmung schneiden, siehe Bild
            ​Genial. Genau nach solchen Anregungen habe ich gesucht. Vielen Dank. Du hast also die Leerrohre erst nach der Dämmung verlegt und die "Kabelkanäle" in die Dämmung geschnitten? Ist das ein übliches Vorgehen oder hast du das selbst "erfunden"? Hast du die Dämmung mit einem heißen Draht geschnitten?

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              #7
              Zitat von Lennox Beitrag anzeigen
              Stimmt, hier verlegen wir gerne Leerrohre. Aber wenn es möglich ist im Beton oder auf der Rohdecke/boden. Die max. Höhe ist überschaubar. DN 20 und 25 sind typische Größen. Nebeneinander ist möglich, übereinander eher nicht optimal. Es gibt genügend Videos auf YouTube wo man sich das anschauen kann. Stockwerke idealerweise per Steigschacht anbinden.
              Ich will auch auf dem Rohboden verlegen. Sorry, wenn ich das falsch ausgedrückt habe. Ich habe kein Video auf Youtube gefunden, das mich überzeugt hat. Man sieht da eher häufig sowas:

              image.png

              Genau davor habe ich Angst Oder ist das dann einfach normal, wenn man komplett im Leerrohr installiert?

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                #8
                mom Noch eine Frage zum Vorgehen: Du hast erst die Dosen und Schlitze gestemmt, dann die Dosen gesetzt und die Leerrohre verlegt, aber nur 30cm aus der Wand stehen lassen? Dann wurde verputzt und die Dämmung verlegt und danach hast du die Leerrohre mit Muffen verbunden und in der Dämmung verlegt. Hab ich mir das richtig zusammengereimt?

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                  #9
                  Noch eine weiteres Problem: Ich habe im EG einen Aufputzverteiler. Irgendwie müssen die ganzen Rohre dann ja aus der Dämmebene in den Verteiler gelangen. Macht man da einfach eine Aussparung im Estrich? Oder gibt es dafür ein bestimmtes Bauteil?

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                    #10
                    Zitat von woowoo Beitrag anzeigen
                    12 cm EG, 10 cm OG und DG​
                    Das ist reichlich.


                    Du meinst man kann die Trassenbreite am Verteiler nicht einhalten? Was/wie kann man planen, damit es nicht so schlimm wird?​
                    Kommt immer drauf an wie viele es werden.
                    Zum Beispiel im Estrich ein Stück freilassen und dieses Stück am Ende manuell auf Schüttung zubetonieren


                    ​​
                    Genial. Genau nach solchen Anregungen habe ich gesucht. Vielen Dank. Du hast also die Leerrohre erst nach der Dämmung verlegt und die "Kabelkanäle" in die Dämmung geschnitten? Ist das ein übliches Vorgehen oder hast du das selbst "erfunden"? Hast du die Dämmung mit einem heißen Draht geschnitten?​
                    Dämmschicht ist 2x3cm, ich habe die untere Lage verlegt und dort die Kanäle für die Leerrohre geschnitten, dann das gleiche mit der oberen Lage.
                    So geht das ohne Probleme "doppelstöckig". Mit Heißschneider und einer Klinge aus einem Blechrest. Mit der richtigen Größe hat man quasi keine Lücken.
                    Keine Ahnung ob das schon mal jemand so gemacht hat



                    Zitat von woowoo Beitrag anzeigen
                    mom Noch eine Frage zum Vorgehen: Du hast erst die Dosen und Schlitze gestemmt, dann die Dosen gesetzt und die Leerrohre verlegt, aber nur 30cm aus der Wand stehen lassen? Dann wurde verputzt und die Dämmung verlegt und danach hast du die Leerrohre mit Muffen verbunden und in der Dämmung verlegt. Hab ich mir das richtig zusammengereimt?
                    Das mit den Muffen schon, ist aber ein ​Fertigbetonkeller, alle Leerrohre schauten unten aus der Wand.
                    Würde mehr über die Decke machen, müsste ich das heute nochmal planen.


                    Zitat von woowoo Beitrag anzeigen
                    Noch eine weiteres Problem: Ich habe im EG einen Aufputzverteiler. Irgendwie müssen die ganzen Rohre dann ja aus der Dämmebene in den Verteiler gelangen. Macht man da einfach eine Aussparung im Estrich? Oder gibt es dafür ein bestimmtes Bauteil?
                    Aussparung oder die Leerrohre durch die Tackerplatte fädeln und an der Stelle drunter mit Schüttung arbeiten.
                    Zuletzt geändert von mom; 11.07.2025, 15:48.

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                      #11
                      Zitat von woowoo Beitrag anzeigen
                      Man sieht da eher häufig sowas:

                      Screenshot 2025-07-11 170616.jpg

                      Genau davor habe ich Angst
                      Das ist genau so eine Stelle, wo Installationsrohre und die Dämmung geplant und abgestimmt zu sein hat. Ohne wird sich der Estrich hier mit Sicherheit später (deutlich über das normale) absenken oder sogar bei Belastung dann brechen (von gequetschten Installationsrohren, wo später nichts mehr durch geht, will ich gar nicht reden). Wenn man so etwas macht hat man zu planen und sollte alle 5-8 Rohre einen Freiraum von 5-10cm lassen, der dann mit höherfestigem EPS-Dämmstoff den späteren Estrich trägt (evtl. hier dann partiell auch mit Estrichmatte armiert) . Wenn es dann trotzdem zu viel ist, kann man auch begrenzt den Weg durch nicht-tragende Wände unten als Alternative nehmen ....
                      Zuletzt geändert von ralf9000; 11.07.2025, 16:26.

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                        #12
                        Zitat von woowoo Beitrag anzeigen
                        Für Strom und Netzwerk habe ich M25 Leerrohre vorgesehen und für KNX M20. Die Leerrohre werden auf dem Rohfußboden verlegt.
                        Wenn es möglich ist würde ich M25 als Standardrohr nehmen immer. In M20 bekommst du mühelos 2mal KNX rein, bei M25 haste dann aber immer noch die Option auch nochmal 230V mit durch das Rohr zu verlegen.

                        Zitat von woowoo Beitrag anzeigen
                        wir bauen gerade Haus und nach langer Recherche würde ich die Elektroinstallation gerne mit Einzeladern im Leerrohr ausführen (wie in Österreich scheinbar üblich).
                        In dem Fall muss du die Rohre bis in die UV hineinführen. Das bedeutet du hast längere Rohre und auch nochmal ne Kurve ggf mehr. Ich würde das daher nicht machen. Was nützt ein Leerrohr wenn man eh nix mehr tauschen kann? Dann wird es zum reinen Schutzrohr.
                        Bin da eher ein Fan von die Rohre so kurz wie nötig zu halten, sprich wenn sie oben kommen, dann kurz unter der Decke abschneiden und von da dann auf die Kabelwanne...

                        Wo man Einzeladern machen könnte ist an Stellen wo du ohnehin ne durchgängige Verrohrung hast, zB von Steckdose zu Steckdose.
                        Im Trockenbau finde ich es auch eher nerviger wenn man das Rohr bis in die Dose reinführen muss. Meist ist praktischer vorher enden zu lassen und nur die NYM dann in die Hohlwanddose einzuführen.
                        Bei Netzwerkkabel ebenso, kannst den Hohlraum dann für Reserve nutzen, zum Auflegen etc. Bei nem Rohr ist schwieriger wenn man die restliche Leitung dann nirgendwo unterbringen kann und durch das Rohr zurückschieben muss..

                        Vorteil bei Einzeladern: Wenn ich zB ne Wand einfach nicht tiefer schlitzen darf und ich micht entscheiden müsste ob ich ein Rohr ODER ein NYM ohne Rohr reinlegen will. Dann würde ich mich eher für das Rohr entscheiden und dann Einzeladern wenn das NYM durch das Rohr wegen dem kleineren Durchmesser nicht mehr durchgeht...

                        Also besser ein M16 mit 3 Einzeladern als ein NYM fest in der Wand. In meinen Augen....

                        Zitat von woowoo Beitrag anzeigen
                        3. Ist es üblich Etagenverteiler zu setzen?
                        ​Ich weiß nich ob es üblich ist, meist ist es eher ne Geschmacksfrage.
                        Ich persönlich bin für Etagen UV einfach weil du dann von da an mehr Sachen sternförmig anfahren kannst und die Kabelmeter geringer ausfallen und du auch keinen dicken Kabelbaum dann bis in den Keller hast.
                        Ne UV für EG kann man im KG durchauch noch machen. Wenn es ein OG gibt würde ich aber auf jedenfall ne UV OG setzen und nicht mit allen Leitungen bis ins KG gehen...
                        Ne Etagen UV ist in meinen Augen einfach flexibler. Du kannst dann auch die Stromkreise auf den Etagen direkt dort absichern. Ergo da muss im Fall der Fälle nicht erst jemand in den Keller...

                        Mit ner Etagen UV kannste dir den Luxus erlauben jede Leuchtgruppe sternförmig anzufahren. Wenn das alles aber bis in den Keller muss ist dann so die Frage ob man dabei was gewonnen hat wenn nochmal 20 Leitungen oder so mehr bis in den Keller geführt werden müssen.

                        Hängt auch vom Grundriss ab: Kann man aus dem OG später mal ne eigene Wohneinheit machen? Ist das vielleicht später ne Option? Auch dann sollte man eher ne eigene UV setzen....

                        Nachteil: Es kostet ggf klein wenig mehr, dafür wird die UV wo der ganze Kram sonst hinlaufen würde kleiner...

                        Beispiel: Haus hat Keller, EG, OG und DG. Die UV für Keller und EG kann man im Keller zusammenfassen. OG und DG kann man im OG zusammenfassen...

                        Zitat von woowoo Beitrag anzeigen
                        Ich will auch auf dem Rohboden verlegen. Sorry, wenn ich das falsch ausgedrückt habe. Ich habe kein Video auf Youtube gefunden, das mich überzeugt hat. Man sieht da eher häufig sowas:
                        Das Bild ist von dem Youtuber ElektroM. Ich verfolge ihn auch. Er hat bei diesem Projekt am Ende aber selbst gesagt dass er es bei seinem Haus nicht mehr so machen wird, also alles über den Fussboden.

                        Ich tendiere auch eher dazu es unter der Decke zu machen...
                        Vorteil du kannst die den Großteil der Rohre sparen es gibt halt Sachen die wechselst du eh nicht wie zB die Zuleitungen zu den Rolladen...
                        Und ne Decke aufzumachen und wieder zu schließen ist in der Regel einfacher als den Boden...

                        Auf dem Rohfussboden ist dann auch schell der Punkt erreicht in der Bauphase wo der Boden rein kommt und du nix mehr nachrüsten kannst falls dir dann doch noch etwas einfällt was du haben willst und wo du noch ne Leitung/Rohr benötigst...
                        Zuletzt geändert von Gunner67; 11.07.2025, 17:31.

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                          #13
                          Gunner67 danke für deine ausführliche Antwort und die Zeit, die du dafür investiert hast.

                          Ich denke die übliche Aussage man kann nichts nachziehen, wenn man mehr als zwei 90° Kurven hat, ist etwas zu konservativ. Ich werde das gute fränkische Leerrohr mit Gleitbeschichtung nehmen und durch die Einzeladern bin ich guter Dinge für das einziehen.

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                            #14
                            Zitat von woowoo Beitrag anzeigen
                            wenn man mehr als zwei 90° Kurven hat, ist etwas zu konservativ.
                            Kommt auch auf den Radius usw an.

                            Physik ist halt dass jeder Meter mehr Rohr mehr Reibung verursacht. Von daher sehe ich es so wie ich oben schrieb: Das Rohr nicht länger als nötig...

                            Von Steckdose zu Steckdose wenn du eh durchgängige Rohre hast ist egal ob Einzeladern oder Leitung (bis auf dass ne Leitung das Rohr mehr füllt, man also insgesamt weniger reinbekommt an Querschnitt als wenn man nur Einzeladern benutzt.

                            Zwischen Steckdose und UV nen Rohr bis in die UV führen müssen würde ICH eher vermeiden...
                            Zuletzt geändert von Gunner67; 12.07.2025, 18:38.

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                              #15
                              Zitat von Gunner67 Beitrag anzeigen
                              Zwischen Steckdose und UV nen Rohr bis in die UV führen müssen würde ICH eher vermeiden...
                              warum…🤷‍♂️, 16er Rohr benutzt kein Mensch mehr…

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