Nunja.
Ich habe seit August 2007 so einen "intelligenten" Stromzähler. Leider habe ich die vielgerühmte "Intelligenz" bis heute nicht entdeckt. Das ist ein ganz normaler elektronischer Zweitarifzähler wie er seit Jahren am Markt ist, dieses Zählermodell wird z.B. in der Schweiz im Endkundenbereich recht verbreitet eingesetzt.
Der Zähler hat eine interne RS232 über die verschiedene Kommunikationsmodule angedockt werden werden können, u.a. eben ein Modul mit Ethernet und TCP/IP oder z.B. ein GSM-Modul welche zyklisch die Zählerstände irgendwohin übertragen können.
So weit also auch nichts Intelligentes oder gar Neues (aus technischer Sicht). Solche Systeme sind in vielen anderen Ländern recht verbreitet, viele Versorger haben vor Jahren schon erkannt das es ziemlich panne ist, permanenent irgendwelche Leute über Land zu schicken die mit Block und Bleistift irgendwelche Zähler ablesen, zumal es Gegenden auf dieser Welt gibt wo der Zähler nur mit einem Flugzeug erreichbar ist.
Auch in der Industrie sind solche Zähler recht verbreitet, u.a. auch weil der Kunde selbst sein Lastprofil kennen bzw. die Momentanverbräuche überwachen will. Bislang nutzen die deutschen EVUs für die Zählerfernauslesung i.d.R. modembasierende Systeme - mit Modems im klassischen Sinn, diese Piepsdinger die man vor Jahren am Computer hatte. Da stehen also in einem Raum beim EVU etliche 19"-Schränke voll mit superteurer Technik die nichts anderes zu tun hat als zyklisch nacheinander alle Modems bei den Kunden anzurufen und die Zählerstände abzufragen. Dieses Fernauslesezeug ist schweineteuer, sowohl in der Anschaffung als auch im Unterhalt, abgesehen davon dass jeder Kunde für das Modem eine analoge Telefonleitung bereitstellen muss. Im Vergleich dazu besteht die ganze "Zentralintelligenz" für die IP-Zähler aus zwei mittelprächtigen Rackservern (aus Redundanzgründen) und die Software dafür könnte auch ein mässig begabter VBA-Programmierer funktional hinstricken.
Es gibt also wirklich keinen Grund für überschwängliche Begeisterungsausbrüche. Das ist schlichtweg marktverfügbare Technik und hintendran regiert das Controlling mit dem Rotstift, dass der Endkunde seinen Momentanverbrauch und die Lastprofile über ein Webinterface abrufen kann ist ein Abfallprodukt - oder der Wurm auf dem Haken, wie auch immer.
Die Lastprofile halte ich für ziemlich sinnlos aus Endkundensicht. Historisch tendiert die Aussagekraft gegen Null und im Prinzip kann man an denen nur ablesen was man sich mit durchschnittlicher Intelligenz auch denken könnte: Wenn alle schlafen ist der Stromverbrauch geringer als wenn grad die Küche auf Volldampf arbeitet. Ich habe unten ein paar Screenshots drangetackert, kann sich jeder selbst ein Bild machen.
Historisch haben diese Kurven kaum eine Aussagekraft. Wer kann diese Daten schon historisch gegen irgendwelche Ereignisse in seinem Haus abgleichen (retorische Frage, jder der einen HS hat kann das wenn er will, aber das ist der Bruchteil einer Minderheit).
Interessant ist für mich lediglich dass ich jeweils zum Monatsende eine richtige Rechnung kriege, d.h. das Gepfriemel mit Abschlägen, Nachzahlungen, Rückvergütungen und was weiss ich was noch entfällt komplett. Man sollte aber nicht aus dem Auge verlieren dass das auch ein massiver Vorteil für die EVUs ist, die müssen diesen ganzen Abschlagswahnsinn durch ihre Bücher schleifen und mit irgendwelchem Vodoo dann auch noch in der Bilanz glaubhaft machen.
Last but not least: Datenschutz! Über diese permanente Übermittlung der Leistungsdaten kann das EVU auch Rückschlüsse auf das Verhalten der Hausbewohner ziehen, so lässt sich problemlos nachvollziehen dass da jemand Nachts um drei die Warmwasserablage aufgesucht oder einen Gang zum Kühlschrank getan hat - spätestens zusammen mit den Daten des "intelligenten" Wasserzählers kann man dann nachvollziehen ob es die Warmwasserablage war. Da ist es dann nicht mehr weit bis zu Szenarien wie: "Für einen 3personenhaushalt lassen Sie aber oft die Waschmaschine laufen!" oder "Sie sollten Sich mal eine neue Waschmaschine kaufen, Ihre jetzige braucht zu viel Strom und Wasser!" - oder welche Rückschlüsse man noch aus der minutiösen Aufzeichnung des Verbrauchsverhaltens ziehen kann.
Gruss
Markus
Ich habe seit August 2007 so einen "intelligenten" Stromzähler. Leider habe ich die vielgerühmte "Intelligenz" bis heute nicht entdeckt. Das ist ein ganz normaler elektronischer Zweitarifzähler wie er seit Jahren am Markt ist, dieses Zählermodell wird z.B. in der Schweiz im Endkundenbereich recht verbreitet eingesetzt.
Der Zähler hat eine interne RS232 über die verschiedene Kommunikationsmodule angedockt werden werden können, u.a. eben ein Modul mit Ethernet und TCP/IP oder z.B. ein GSM-Modul welche zyklisch die Zählerstände irgendwohin übertragen können.
So weit also auch nichts Intelligentes oder gar Neues (aus technischer Sicht). Solche Systeme sind in vielen anderen Ländern recht verbreitet, viele Versorger haben vor Jahren schon erkannt das es ziemlich panne ist, permanenent irgendwelche Leute über Land zu schicken die mit Block und Bleistift irgendwelche Zähler ablesen, zumal es Gegenden auf dieser Welt gibt wo der Zähler nur mit einem Flugzeug erreichbar ist.
Auch in der Industrie sind solche Zähler recht verbreitet, u.a. auch weil der Kunde selbst sein Lastprofil kennen bzw. die Momentanverbräuche überwachen will. Bislang nutzen die deutschen EVUs für die Zählerfernauslesung i.d.R. modembasierende Systeme - mit Modems im klassischen Sinn, diese Piepsdinger die man vor Jahren am Computer hatte. Da stehen also in einem Raum beim EVU etliche 19"-Schränke voll mit superteurer Technik die nichts anderes zu tun hat als zyklisch nacheinander alle Modems bei den Kunden anzurufen und die Zählerstände abzufragen. Dieses Fernauslesezeug ist schweineteuer, sowohl in der Anschaffung als auch im Unterhalt, abgesehen davon dass jeder Kunde für das Modem eine analoge Telefonleitung bereitstellen muss. Im Vergleich dazu besteht die ganze "Zentralintelligenz" für die IP-Zähler aus zwei mittelprächtigen Rackservern (aus Redundanzgründen) und die Software dafür könnte auch ein mässig begabter VBA-Programmierer funktional hinstricken.
Es gibt also wirklich keinen Grund für überschwängliche Begeisterungsausbrüche. Das ist schlichtweg marktverfügbare Technik und hintendran regiert das Controlling mit dem Rotstift, dass der Endkunde seinen Momentanverbrauch und die Lastprofile über ein Webinterface abrufen kann ist ein Abfallprodukt - oder der Wurm auf dem Haken, wie auch immer.
Die Lastprofile halte ich für ziemlich sinnlos aus Endkundensicht. Historisch tendiert die Aussagekraft gegen Null und im Prinzip kann man an denen nur ablesen was man sich mit durchschnittlicher Intelligenz auch denken könnte: Wenn alle schlafen ist der Stromverbrauch geringer als wenn grad die Küche auf Volldampf arbeitet. Ich habe unten ein paar Screenshots drangetackert, kann sich jeder selbst ein Bild machen.
Historisch haben diese Kurven kaum eine Aussagekraft. Wer kann diese Daten schon historisch gegen irgendwelche Ereignisse in seinem Haus abgleichen (retorische Frage, jder der einen HS hat kann das wenn er will, aber das ist der Bruchteil einer Minderheit).
Interessant ist für mich lediglich dass ich jeweils zum Monatsende eine richtige Rechnung kriege, d.h. das Gepfriemel mit Abschlägen, Nachzahlungen, Rückvergütungen und was weiss ich was noch entfällt komplett. Man sollte aber nicht aus dem Auge verlieren dass das auch ein massiver Vorteil für die EVUs ist, die müssen diesen ganzen Abschlagswahnsinn durch ihre Bücher schleifen und mit irgendwelchem Vodoo dann auch noch in der Bilanz glaubhaft machen.
Last but not least: Datenschutz! Über diese permanente Übermittlung der Leistungsdaten kann das EVU auch Rückschlüsse auf das Verhalten der Hausbewohner ziehen, so lässt sich problemlos nachvollziehen dass da jemand Nachts um drei die Warmwasserablage aufgesucht oder einen Gang zum Kühlschrank getan hat - spätestens zusammen mit den Daten des "intelligenten" Wasserzählers kann man dann nachvollziehen ob es die Warmwasserablage war. Da ist es dann nicht mehr weit bis zu Szenarien wie: "Für einen 3personenhaushalt lassen Sie aber oft die Waschmaschine laufen!" oder "Sie sollten Sich mal eine neue Waschmaschine kaufen, Ihre jetzige braucht zu viel Strom und Wasser!" - oder welche Rückschlüsse man noch aus der minutiösen Aufzeichnung des Verbrauchsverhaltens ziehen kann.
Gruss
Markus
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