Im letzten Jahr habe ich mein Haus renoviert. Hierbei wurde zum Einen die Außenhaut gedämmt, zum Anderen wurde eine neue Gas-Brennwerttherme installiert.
Die Gaseinsparung gegenüber dem Vorjahr war sehr überzeugend (genaue Werte habe ich von der alten Heizung nicht, aber es dürften 30 – 50% sein).
Jedoch fiel mir bei der Beobachtung der Heizung auf, dass diese (ausschließlich gesteuert von der Außentemperatur) den ganzen Tag eine Kesseltemperatur von 50 – 75 Grad vorhält, während der tatsächliche Wärmebedarf sich auf ca. 6 Stunden pro Tag beschränkt. Wie hoch die Bereitschaftsverluste in Euro sind, kann ich zwar nicht sagen, aber ich habe hier doch mittelschwere Bauchschmerzen gehabt.
Da ich den Wärmebedarf dank KNX jedoch genau kenne, musste ich diesen nur noch der Heizung mitteilen...
Meine Heizung ist eine ATAG Q25CC. Diese spricht von Haus aus OpenTherm. Ich habe also die OT-Box von Theben angeschlossen und mal geschaut was passiert.
Über die OT-Box ist praktischerweise die komplette Steuerung der Heizung möglich; d. h. die OT-Box schaltet sowohl Heizbetrieb als auch Warmwasserbetrieb ein und aus und berechnet mit vorzugebenden Parametern eine Solltemperatur für beides und gibt diese an die Heizung weiter (div. weitere Möglichkeiten wie Schaltung Sommerbetrieb, Sperre der Bedarfssteuerung, usw. lasse ich hier mal außen vor.)
Aus der Heizung erhält die OT-Box diverse Werte wie z. B. Ist-Temperaturen, Fehlermeldungen oder den Modulationsgrad der Heizung und stellt diese im KNX zur Verfügung.
Der interessanteste Teil ist jedoch IMHO die Bedarfssteuerung. Die OT-Box bietet 10 KO wo man einfach die Stellgröße aus dem Heizungsaktor auflegt. Hiermit wird dann je nach Parametrierung die Solltemperatur gesenkt oder erhöht. Dies sollte meine oben erwähnten Bauchschmerzen lindern und gleichzeitig dafür sorgen, dass niemand frieren muss
In der Kommunikation der beiden Geräte habe ich drei Stolpersteine (als Probleme will ich sie nicht bezeichnen) gefunden.
1. Die Objekte zum Ein- und Ausschalten sitzen „in Reihe“ zu den Schaltern an der Heizung. Das bedeutet: Ist die Warmwasserbereitung / Heizung am Kessel abgeschaltet, kann ich sie nicht über die OT-Box einschalten. Ist am Kessel beides auf „on“ kann ich über die OT-Box schalten.
2. Ich kann in der OT-Box die Außentemperatur entweder vom Bus verwenden (wenn vorhanden), oder die Außentemperatur aus der Heizung nehmen. Die Außentemperatur aus der Heizung führte bei mir jedoch zu folgendem Problem: Die OT-Box fragt die Temp. bei der Heizung an, bringt eine Fehlermeldung weil keine Temperatur kommt, schaltet dann auf den parametrierten Ersatzwert und erhält dann ca. 0,5 s später den korrekten Wert von der Heizung.
Also ist hier entweder die OT-Box zu ungeduldig, oder die Heizung lässt sich zu viel Zeit!
3. Ist die Warmwasserbereitung in der OT-Box eingeschaltet, liefert die Heizung das Warmwasser in der (in der OT-Box) eingestellten Solltemperatur. Ist diese Solltemperatur allerdings niedriger, als die in der Heizung vorgegebene Temperatur, soll hält die Heizung mindestens die eigene Solltemperatur. Ich hatte hier erst die Vermutung, dass die Warmwassersteuerung über die OT-Box nicht funktioniert. Aber mit Ausnahme dieses Falles geht die Steuerung wunderbar.
Diese drei Punkte sollte man bedenken, allerdings sehe ich sie nicht als wirkliche Probleme.
Alle meine Erfahrungen sind natürlich bislang nur Theorie, ob es in der Praxis funktioniert wird der nächste Winter zeigen. Allerdings sehe ich hier keine Probleme auf mich zukommen. Insgesamt bin ich von der OT-Box und der Anbindung der Heizung an KNX sehr begeistert!
Irgendwo habe ich mal gelesen, das OpenTherm teilweise (wie wahrscheinlich jeder Standard) von den Herstellern unterschiedlich interpretiert wird. Dies kann ich für Theben und ATAG im Wesentlichen schon mal ausschliessen!
Viele Grüße,
Mucki
Die Gaseinsparung gegenüber dem Vorjahr war sehr überzeugend (genaue Werte habe ich von der alten Heizung nicht, aber es dürften 30 – 50% sein).

Jedoch fiel mir bei der Beobachtung der Heizung auf, dass diese (ausschließlich gesteuert von der Außentemperatur) den ganzen Tag eine Kesseltemperatur von 50 – 75 Grad vorhält, während der tatsächliche Wärmebedarf sich auf ca. 6 Stunden pro Tag beschränkt. Wie hoch die Bereitschaftsverluste in Euro sind, kann ich zwar nicht sagen, aber ich habe hier doch mittelschwere Bauchschmerzen gehabt.
Da ich den Wärmebedarf dank KNX jedoch genau kenne, musste ich diesen nur noch der Heizung mitteilen...
Meine Heizung ist eine ATAG Q25CC. Diese spricht von Haus aus OpenTherm. Ich habe also die OT-Box von Theben angeschlossen und mal geschaut was passiert.
Über die OT-Box ist praktischerweise die komplette Steuerung der Heizung möglich; d. h. die OT-Box schaltet sowohl Heizbetrieb als auch Warmwasserbetrieb ein und aus und berechnet mit vorzugebenden Parametern eine Solltemperatur für beides und gibt diese an die Heizung weiter (div. weitere Möglichkeiten wie Schaltung Sommerbetrieb, Sperre der Bedarfssteuerung, usw. lasse ich hier mal außen vor.)
Aus der Heizung erhält die OT-Box diverse Werte wie z. B. Ist-Temperaturen, Fehlermeldungen oder den Modulationsgrad der Heizung und stellt diese im KNX zur Verfügung.
Der interessanteste Teil ist jedoch IMHO die Bedarfssteuerung. Die OT-Box bietet 10 KO wo man einfach die Stellgröße aus dem Heizungsaktor auflegt. Hiermit wird dann je nach Parametrierung die Solltemperatur gesenkt oder erhöht. Dies sollte meine oben erwähnten Bauchschmerzen lindern und gleichzeitig dafür sorgen, dass niemand frieren muss

In der Kommunikation der beiden Geräte habe ich drei Stolpersteine (als Probleme will ich sie nicht bezeichnen) gefunden.
1. Die Objekte zum Ein- und Ausschalten sitzen „in Reihe“ zu den Schaltern an der Heizung. Das bedeutet: Ist die Warmwasserbereitung / Heizung am Kessel abgeschaltet, kann ich sie nicht über die OT-Box einschalten. Ist am Kessel beides auf „on“ kann ich über die OT-Box schalten.
2. Ich kann in der OT-Box die Außentemperatur entweder vom Bus verwenden (wenn vorhanden), oder die Außentemperatur aus der Heizung nehmen. Die Außentemperatur aus der Heizung führte bei mir jedoch zu folgendem Problem: Die OT-Box fragt die Temp. bei der Heizung an, bringt eine Fehlermeldung weil keine Temperatur kommt, schaltet dann auf den parametrierten Ersatzwert und erhält dann ca. 0,5 s später den korrekten Wert von der Heizung.
Also ist hier entweder die OT-Box zu ungeduldig, oder die Heizung lässt sich zu viel Zeit!
3. Ist die Warmwasserbereitung in der OT-Box eingeschaltet, liefert die Heizung das Warmwasser in der (in der OT-Box) eingestellten Solltemperatur. Ist diese Solltemperatur allerdings niedriger, als die in der Heizung vorgegebene Temperatur, soll hält die Heizung mindestens die eigene Solltemperatur. Ich hatte hier erst die Vermutung, dass die Warmwassersteuerung über die OT-Box nicht funktioniert. Aber mit Ausnahme dieses Falles geht die Steuerung wunderbar.
Diese drei Punkte sollte man bedenken, allerdings sehe ich sie nicht als wirkliche Probleme.
Alle meine Erfahrungen sind natürlich bislang nur Theorie, ob es in der Praxis funktioniert wird der nächste Winter zeigen. Allerdings sehe ich hier keine Probleme auf mich zukommen. Insgesamt bin ich von der OT-Box und der Anbindung der Heizung an KNX sehr begeistert!
Irgendwo habe ich mal gelesen, das OpenTherm teilweise (wie wahrscheinlich jeder Standard) von den Herstellern unterschiedlich interpretiert wird. Dies kann ich für Theben und ATAG im Wesentlichen schon mal ausschliessen!
Viele Grüße,
Mucki
Kommentar