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Anwendungsfälle Multi-IO

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    [wiregate] Anwendungsfälle Multi-IO

    Hallo,

    auch wenn es den neuen Multi-IO Sensor noch nicht gibt, würde mich mal interessieren, ob es neben dem Vorzeigeprojekt "Reed/Fensterkontakte" noch weitere Anwendungsmöglichkeiten gibt.

    Könnte man z.B. das Signal eines Klingelknopfes oder konventionellen Bewegungsmelders damit erfassen?

    Welche Ideen habt ihr sonst noch?

    Viele Grüße,
    Micha

    #2
    Hi,

    war zwar schon in einem anderen Thread, aber der Vollständigkeit halber:

    Als Leckage-Sensor ist das Ding prima geeignet, was ich sicherlich nutzen werde.

    Gruß, Waldemar
    OpenKNX www.openknx.de

    Kommentar


      #3
      Richtig, (gilt unverändert übrigens für die beiden I/O auf dem bereits verfügbaren Multisensor V2), Leckage super, Fenster/Türkontakt auch, wenn man worst-case mit 1-2s delay leben kann.
      Weitere Anwendungsfälle sind alle, wo z.B. ein Kontakt lange geschlossen wird; "lange" meint hier mind. 2sek.. Also Störmeldekontakte und all sowas, kein Problem.

      (Klingel-)Taster oder gar Zähler (mal abgesehen von dem in SW unterstützten aber nicht mehr lieferbaren Zählerbaustein DS2413) ist genau das ein no-go: das kann nicht gehen!
      Einen Tastendruck von 50 oder 100ms muss ein lokaler Microkontroller auswerten, das ist bei 1-Wire nicht der Fall, das muss abgefragt werden und daher nix dafür..

      Makki
      EIB/KNX & WireGate & HS3, Russound,mpd,vdr,DM8000, DALI, DMX
      -> Bitte KEINE PNs!

      Kommentar


        #4
        Danke für die Erklärung. Da ich nicht weiß wie ein Bewegungsmelder intern funktioniert, aber nochmal die konkrete Frage: geht das oder nicht?

        Und wie sieht es mit einem Brandmelder aus? Wenn der Alarm meldet, dann schließt sich doch dauerhaft ein Kontakt und es müsste funktionieren oder?

        Danke
        Micha

        Kommentar


          #5
          Alarmkontakte eines Rauchwarnmelder:

          Zitat von mivola Beitrag anzeigen
          Und wie sieht es mit einem Brandmelder aus? Wenn der Alarm meldet, dann schließt sich doch dauerhaft ein Kontakt und es müsste funktionieren oder?
          Ja, aber Vorsicht bitte!

          Es funktioniert natürlich prinzipiell, ABER, Sicherheitsfunktionen nie über - egal welches - Bussystem realisieren und schon dreimal nicht über komplexere (aber fehlerträchtigere) Logikengines oder Gateways.

          Wenn es nur um die zusätzliche Detektion auf dem Bus geht, also die Alarmierung selbst autark funktioniert, weil der Rauchwarnmelder ohnehin lärmt und auch seine Kollegen darin miteinbezieht, dann kann ein zusätzlicher Relaiskontakt auch mit einem 1-Wire IO realisiert werden.

          Im allgemeinen will man bei Feueralarm alle Lichter anschalten, Rolläden hochfahren, Heiz-Verbraucher (Herdplatte) abschalten, Lüftung anwerfen (oder auch nicht) und damit sind wir wieder bei Sicherheitsfunktionen. Da würde ich eher zum simplen KNX-IO mit dezentralen Logiken raten, weil näher am KNX dran ohne "Umweg" von 1-Wire über das Wiregate Multifunktionsgateway oder über irgendeine andere Logikengine. So ein KNX-Device mit seinem lokalen Mikrokontroller ist am Ende des Tages dann doch einen Hauch verfügbarer - alleine schon weil nicht dauernd daran "gefummelt" wird.


          Nutzung mit 28 V / 20 mA:

          Wir bauen unsere 1-Wire IO so - das gilt auch für die IO auf dem Adv. Multisensor - dass diese jeweils von 5 V bis zu 28 V genutzt werden können.

          Die Pullup-Widerstände für 5 V sind schon auf der Baugruppe drauf. Wenn jemand andere Spannungen benötigt oberhalb 5 V bis 28 V dann ist einfach ein Pullup-Widerstand vom betreffenden IO-Port auf den Pluspol der gewünschten Spannungsquelle (Gleichspannung und SELV) zu legen.

          Dies kann für jeden Port einzeln gehandhabt werden und unabhängig voneinander. Es ist hierzu weder was an der Hardware zu verändern noch an der Software oder an Einstellungen. Einfach Pullup-Widerstand auf die Spannungsquelle und GND der Spannungsquelle mit GND des IO verbinden - fertig.

          Die Höhe des Widerstandes richtet sich nach dem Anwendungsfall. Je sensitiver (Leckage) oder je filigraner der Kontakt (Reed / Transistor) desto höher der Widerstand. Mindestens müssen bei geschlossenem Kontakt dann ca. 150 uA vom Port nach GND fließen.

          Der Sinn liegt darin, dass damit auch eine konventionelle Elektroschaltung mit der Abfrage von Zuständen per 1-Wire IO gelöst werden kann. Eine genauere Beschreibung in meinem nächsten Post über die geplante Anwendung zur Überwachung einer Pumpen-Sicherheitsschaltung für einen Teichfilter (würde auch bei einer Zisterne funktionieren).

          Weitere Anwendungsfälle für IO-Ports:
          • Kontaktmatten für vor-Türe, Sitz- und Bettbelegungserkennung
          • Abfrage von mechanischen Schaltern für Füllstand (Schwimmerschalter), Garagentor, Rolladenendschalter
          • Ansteuerung von LED, Kleinrelais oder Solid-State-Relais (SSR) da als Output bis zu 20 mA (nach GND) geschaltet werden können. Gerade mit SSR lassen sich damit hohe Wechselstromlasten mit dem IO schalten! SSR benötigen zum Schalten Spannungen von 10 bis 24 V (manche auch 30 V) bei einem Strom von 10 mA, eigen sich also hervorragend. Dies werde ich dann noch im Anwendungsbeispiel Teichfilter aufzeigen.

          glg


          Stefan

          Kommentar


            #6
            Zitat von StefanW Beitrag anzeigen
            Alarmkontakte eines Rauchwarnmelder:
            zusätzliche Detektion auf dem Bus
            Ja, genau darum geht es. Aber du hast natürlich recht, dass KNX wahrscheinlich "etwas sicherer" ist...

            Zitat von StefanW Beitrag anzeigen
            Eine genauere Beschreibung in meinem nächsten Post über die geplante Anwendung zur Überwachung einer Pumpen-Sicherheitsschaltung für einen Teichfilter (würde auch bei einer Zisterne funktionieren).
            Darauf bin ich schon sehr gespannt.

            Danke für die detaillierte Erklärung!
            Micha

            Kommentar


              #7
              Anwendungsbeispiel für eine Pumpen-Sicherheitsschaltung für Teichfilter mit Aktivierung und Auswertung per Mulit-IO (geplant):

              Beschreibung des Anwendungsfalles:
              Ich habe einen BIO-Filter für meinem Teich, der sich in einer Kammer unterhalb Erdgleiche befindet. Es ist eine (oben offene) Edelstahl-Wanne für 500 Liter. Durch diese soll nun das Teichwasser gepumpt werden indem eine Pumpe aus einem anderen Filter hinein (Zulauf) und eine andere Pumpe (Ablauf) das Wasser wieder zurück zum Teich pumpt.

              Damit nun das Bio-Substrat in der Wanne weder trockenfällt noch die Wanne überläuft sind die beiden Pumpen entsprechend zu regeln. Der Einfachheit halber werden diese entsprechend An- oder Abgeschaltet so dass sich zwischen 350 und 450 Liter in dieser Wanne befinden (also keine Drehzahlregelungen, was vermutlich besser aber sehr viel teurer ist).


              Bestandteile der Lösung:

              Einfache Elektronik von Hygrosens für Niveauregelung:

              Hierzu wird eine Niveauregelung von Hygrosens verwendet die mit mehreren Edelstahl-Elektroden (hängen in verschiedenen Niveaus in der Wanne) verbunden ist und den Füllstand elektronisch auswertet und zwei Relais - für jede Pumpe eines - steuert. Rein elektronisch, also ohne digitale Elektronik. Die Pumpe für den Zulauf wird also eingeschaltet wenn das untere Niveau erreicht ist (und ausgeschaltet wenn das obere Niveau erreicht ist) und die Pumpe für den Ablauf wird zugeschaltet solange das untere Niveau nicht unterschritten ist. Details in der Anleitung von Hygrosens.


              Ansteuerung der Pumpen mit Solid-Stade-Relais (SSR):
              Die Pumpen werden nicht direkt durch die Relais der Niveauregelungselektronik geschaltet, weil ich da Bedenken hinsichtlich der Lebensdauer der Kontakte hätte, außerdem will ich die Pumpen auch noch per Multi-IO einschalten und die Schaltbefehle ebenfalls per Multi-IO auswerten.

              Erklärung Solid-State-Relais (Halbleiterrelais):
              SSRs sind elektronische Relais die im wesentlichen aus zwei antiparallel geschalteten Foto-Tyristoren bestehen und auf der Lastseite nur mit Wechselspannung funktionieren, da sich Thyristor zwar durch ein Steuersignal (auch Licht ist ein Steuersignal) am Gate ein - aber nicht abschalten lassen. Der Tyristor "schaltet" jedoch bei nächsten Nulldurchgang der Wechselspannung ab. Insofern schaltet ein Thyristor bei Abschalten des Steuersignals (LED) mit Ende der Halbwelle ab.

              Bei SSRs werden Foto-Thyristoren verwendet, da sich hier eine galvanische Trennung ergibt. Ein SSR ist damit ein Leistungs-Optokoppler für Wechselspannungen auf der Lastseite. Nachteile sind die Erwärmung dieser Thyristoren, so dass diese auf einem Kühlkörper montiert werden müssen. Ich habe SSRs von Finder mit einer Dauerleistung von 5 A zur Montage auf der Hutschiene vorgesehen. Die Pumpen haben nur um die 100 bis 200 W, also weniger als 1 A (vom Einschaltmoment abgesehen).

              Die SSRs schalten dadurch, dass eine LED den PN-Übergang im Thyristor beleuchtet und über den fotoelektrischen Effekt mit Ladungsträgern flutet und diesen Halbleiterübergang damit leitend macht.

              Diese LEDs benötigen nur eine sehr geringen Strom von etwa 10 mA bei Spannungen von 12 bis 24 V. Die SSRs beinhalten eine Strombegrenzung im Steuerpfad mithin muss man sich über den Strom keine Gedanken machen, sondern schließt wie bei einem normalen Relais auch, einfach die Steuerspannung an.

              Gerade durch den geringen Strom auf der Steuerseite eigenen sich SSRs hervorragend zur Ansteuerung durch 1-Wire IO und es entstehen auch keine Schaltgeräusche und die Thyristoren haben eine hohe Lebensdauer. Zudem entstehen keine Selbstinduktionsspannungen (beim Abschalten) auf der Steuerseite durch die fehlende Relaisspule und es werden auch keine Störsignale auf der Lastseite per Induktion zwischen Relaiskontakt ("Sender") und Relaisspule ("Empfänger") übertragen, was bei Ansteuerung durch Halbleiter einige Bauteile für Freilaufdiode und Hochfreuenzfilter einspart. Dafür sind jedoch - je nach Schaltleistung - die SSRs teurer als simple mechanische Relais und mit SSRs lassen sich nur Wechselstromlasten schalten.

              Hinweis zum LED-Aktor: Neben dem kommenden Multi-IO läßt sich der kommende 1-Wire 8fach LED & 4fach Relais IO ("LED Aktor" für das Schlüsselbrett) ebenfalls zur Ansteuerung von SSRs verwenden, da die Ansteuerung von LEDs die gleiche ist wie von SSRs. Der Unterschied zwischen dem "LED-Aktor" und dem Multi-IO ist, dass erster ein High-Side-Switch ist, also den Pluspol (Anode) einschaltet und der Multi-IO ein Low-Side-Switch (Common Drain) ist, der zu GND schaltet. Der LED-Aktor würde also oberhalb des SSRs auf der Positivseite angeschlossen und die Kathode des SSR einfach auf GND und bei Ansteuerung durch den Multi-IO wird das SSR auf der Anode mit der Schaltspannung angeschlossen (z.B. 12 V) und bei der Kathode auf den Multi-IO Port der bei Aktivierung nach GND durchschaltet.

              Auslegung 1-Wire IO durch uns: Auch dieser Anwendungsfall war der Grund, den Multi-IO (und auch die beiden Ports am Adv. Multisensor) dahingehend auszulegen, dass Spannungen bis 28 V bei 20 mA nach GND geschaltet werden können. Und dies darf pro Port unterschiedlich gehandhabt werden, also am einen Port können 5 V an einem anderen 12 V und am nächsten 24 V damit geschaltet werden. Mission possible. Werbung: Dies ist in keinem mir bekannten 1-Wire Produkt des Mitbewerbs so gelöst! :-))


              Zusätzlicher Schutz mit mechanischem Schwimmerschalter:

              Da auch eine einfache Elektronik fehlerhaft funktionieren könnte, habe ich noch zusätzliche Schwimmerschalter vorgesehen, die rein mechanisch mit Reeds funktionieren (im Klapp-Schwimmer ist ein Magnet). Diese Schwimmerschalter befindet sich im elektrischen Kreis für die Ansteuerung der SSRs, damit wird auf sehr einfache Weise eine zusätzliche Sicherheit erreicht.


              Erläuterung Gesamtschaltung (Version mit Multi-IO):
              Da ich jetzt keine Zeit dafür habe einen Schaltplan zu pinseln hier eine kurzes Schema in Lego-Grafik und darunter eine Texterklärung:

              ^ 24 V (Spannungsquelle für die Steuerseite)
              |
              |
              \ Relaiskontakt
              (der Niveauregelung)
              |
              |
              [] Solid-State-Relais
              (Steuereingang)
              |
              |
              --- |<|---
              Port A 1-Wire IO über Diode (Detektion des Pfades)
              |
              |
              \ Schwimmerschalter
              |
              |
              \ Port B 1-Wire IO
              (Einschalten der Gesamtfunktion)
              |
              |
              _ GND
              (GND des Multi-IO zur Spannungsquelle 24 V)


              Funktion:
              Das SSR schaltet also nur, wenn drei Faktoren gegeben sind:
              1. Das Relais der Niveauregelung hat angezogen (weil die Pumpe laufen soll).
              2. Der zusätzliche zur Sicherheit einbezogene Kontakt des Schwimmerschalters ist ebenfalls geschlossen (weil der Pegelstand unkritisch ist).
              3. Port B des 1-Wire IOs (oder des Adv. Multisensors) ist aktiv weil die Gesamtfunktion aktiviert wurde, also der Kontakt zu GND geschlossen.

              Damit ist auf elektrischem Wege gelöst, dass die Pumpe prinzipiell nur laufen kann, wenn diese aktiviert wurde (per CometVisu und Aktivierung des 1-Wire Port B), der Schwimmerschalter ein unkritisches Niveau anzeigt und die elektronische Niveauregelung ebenfalls das Wasserniveau so erkennt, dass die entsprechende Pumpe zu aktivieren ist.


              Detektion des Zustandes des Schwimmerschalters per Port A:
              Es ist natürlich prinzipiell interessant den Zustand des Schwimmerschalters zu erkennen ohne dass dieser über eine separate Kontaktebene verfügen muss (also ohne zweites Paar Schließerkontakte).

              Hierzu dient Port A des Multi-IO (oder des Adv. Multisensors).

              Dieser wird einfach zwischen Ausgang der Steuerkontakte Solid-State-Relais und Eingang Schwimmerschalter angeschlossen.

              Insofern die Pumpe prinzipiell aktiviert ist, also der 1-Wire Port B hat nach GND durchgeschaltet, kann der Status des Schwimmerschalter abgefragt werden (auch wenn das Relais der elektronischen Niveauregelung offen ist) weil bei geschlossenem Schwimmerschalter (und geschlossenem Port B) der Port A nach GND gezogen wird. Dass bei offenem Relais hierbei dann die 5 V des Pull-Ups des Port A nach GND gezogen werden ist egal.

              Die zusätzliche Diode vor Port A dient dazu, dass bei versehentlicher Programmierung nicht Port B den Pfad zu GND für das SSR schließen kann und damit der Schwimmerschalter überbrückt wird.

              Ich verdeutliche dies hier deswegen, um aufzuzeigen, dass unsere 1-Wire IO Ports auch mitten in einem anderen Steuerkreis angeschlossen werden können um dessen Zustand festzustellen.

              Wichtiger Hinweis: Das geht so nur mit UNSEREN 1-Wire IO, ein D2PC und der 1-Wire Bus würden dabei abrauchen, weil die 24 V bis zur 5 V Versorgung des Busses "durchschlagen" und alle anderen am Bus angeschlossenen Sensoren in Mitleidenschaft ziehen würden!


              Abfrage des Schwimmerschalters auch ohne Aktivierung von Port B (Version mit "LED-Aktor"):


              Der Nachteil der oben skizzierten Lösung ist es, dass der Zustand des Schwimmerschalters dadurch festgestellt wird, ob dieser die Verbindung nach GND schließt. Jedoch hängt diese in der oben dargestellten Beschaltung noch davon ab, dass Port B aktiviert - also nach GND geschaltet - ist.

              Darum werde ich es auch anders realisieren .
              Aber nur ein Bisschen, nämlich mit dem 8-fach LED out ("LED-Aktor" mit Haupteinsatzgebiet für das Schlüsselbrett).

              Über einen Ausgang des "LED-Aktors" schalte ich die 24 V oberhalb des Relaiskontaktes der Niveauregelung ein und aktiviere damit prinzipiell den Steuerpfad zur Ansteuerung des SSRs.

              Der "untere" Kontakt des Schwimmerschalters kommt direkt auf GND.

              ==> Damit kann ich den Status des Schwimmerschalters völlig unabhängig von der Aktivierung des Gesamtpfades lösen, da auch ohne Anliegen der vom "LED-Aktor" kommenden Steuerspannung der Zustand des Schwimmerschalters (ob er nach GND schaltet oder nicht) über den enthaltenen Pullup auf 5 V abgefragt werden kann.


              Ergänzende Hinweise:
              • Port A und B dienten hier nur als Bezeichnung zur Erläuterung, prinzipiell kann das auch vertauscht werden (nicht so beim D2PC wegen dessen unsymmetrischen Spannungs/Strom Profil auf den beiden Ports).
              • Das Anwendunsbeispiel kann auch für Zisternen usw. verwendet werden.
              • Die Schaltung habe ich dann natürlich zweimal, jeweils einmal pro Pumpe.
              • Die elektronische Niveauregelung hat noch zusätzliche Ports zum Anschluss von Leuchtdioden zur Statusanzeige. Diese werden dann auch an einen Multi-IO gehängt, so dass ich die Zustände der Niveauregelung abgreifen kann.
              • Die Steuerspannung des Netzteiles 24 V DC wird mit einem Analog-Port des Multi-IO überwacht, indem die Spannung mit einem 1/3 Spannungsteiler auf 8 V heruntergeteilt wird und damit auf den 0-10 V Eingang gelegt und damit überwacht werden kann.
              • Mein Teich / Filter hat darüber hinaus noch gewisse Eigensicherheiten. Wenn die Wanne doch überläuft, dann sickert das Wasser in die darunterliegende Sickergrube. Aufgrund der Verrohrung und einer Sperrwand im Filter davor können nur etwa 2.000 der 30.000 Liter des Teiches überhaupt abgepumt werden. Gänzlich Trockenfallen kann die Wanne ebenfalls nicht, weil die absaugende Pumpe eine Mindestwasserstand benötigt. Die Pumpen haben einen Temperatur-Überlast-Schutz und werden noch mit 1-Wire Anlegetemperaturfühler gemessen. Zu Wartungszwecken werden die Sicherungen der Pumpen abgeschaltet. ==> Mithin ist also genug physikalische Eigensicherheit vorhanden um eine solche Steuerung elektronisch und mit Anschluss an ein Bussystem durchzuführen.


              Alles klar?

              glg

              Stefan

              Kommentar


                #8
                Zitat von StefanW Beitrag anzeigen
                Alles klar?
                Ja. Glasklar. Und zwar: das ist mehrere Level zu hoch für mich ;-)

                Kommentar


                  #9
                  Zitat von mivola Beitrag anzeigen
                  : das ist mehrere Level zu hoch für mich ;-)
                  Neee, dann hab ich das nur zu kompliziert beschrieben, weil eigentlich ist das Broteinfach.

                  Ich habe die "Zeichnung" oben ein wenig überarbeitet. Dabei habe ich
                  • Alle drei "Schalter" als Schließer mit \ dargestellt
                  • und das Halbleiterrelais mit []

                  Die Zeichnung stellt einen Stromlaufplan dar. Der Strom fließt bei der Betrachtung hier von oben (+ 24 V) nach unten (GND).


                  Lassen wir die Ströme kreisen:
                  Strom kann nur fließen, wenn ein Stromkreis geschlossen ist, also der Strom vom Pluspol der Spannungsquelle über den Verbraucher und von dort wieder zurück zum Minuspol der Spannungsquelle fließen kann.


                  Das Halbleiterrelais ("SSR") ist der Verbraucher:
                  Der "Verbraucher" im obigen Anwendungsbeispiel ist der Steuerstromkreis das Halbleiterrelais. Letztlich sind darin zwei LEDs zur galvanischen getrennten Ansteuerung zweier Thyristoren. Wenn diese beiden LEDs leuchten, dann steuern auch die Thyristoren auf der Lastseite durch und die daran angeschlossene Last - hier eine Pumpe - kann betrieben werden.

                  Dieses Halbleiterrelais verhält sich wie ein normales Relais auch. Spannung auf der Steuerseite (beim mechanischen Relais die Spule) führt zum Schalten von Kontakten (mechanisch oder wie hier elektronisch).


                  Drei Schalter müsst ihr sein:
                  Der Stromkreis ist im obigen Beispiel über drei (3) Schalter geführt. Diese müssen alle geschlossen sein, damit der Stromkreis zwischen der Spannungsquelle und dem Halbleiterrelais als Verbraucher geschlossen ist.

                  Diese drei Schalter sind:
                  • Relaiskontakt der elektronischen Niveauregelung (Die Niveauregelung misst den Wasserstand im Tank mit mehreren Elekroden und steuert die Pumpe über ein Relais an. Anstatt die Pumpe direkt über die Relaiskontakte zu betreiben, nutze ich den Kontakt hier für die Ansteuerung des Halbleiterrelais).
                  • Schwimmerschalter (bräuchte es theoretisch nicht, weil dies ja die Aufgabe der Niveauregelung ist, aber ist eine doppelte Sicherheit. Wenige cm oberhalb der Elektroden für das Schaltniveaus der Niveauregelung wird dann noch einfach ein mechanischer Schwimmerschalter in den Tank eingebaut, der seinen Kontakt öffnet, wenn der Füllstand zu hoch ist. Spätestens hier wird das SSR und damit die Pumpe abgeschaltet)
                  • 1-Wire IO-Port (der Transistor im 1-Wire IO-Baustein kann einfach als Schalter nach GND betrachtet werden. Damit kann ich diese Pumpe manuell per 1-Wre aktivieren oder nicht, z.b. um diese über Nacht oder stundenweise abzuschalten.



                  Somit: Nur wenn alle diese drei Schalter geschlossen sind, fließt der Strom von Plus über das Halbleiterrelais nach Minus - und die Pumpe läuft. Ist nur einer der drei Schalter offen, ist auch der Stromkreis unterbrochen und die Pumpe ist abgeschaltet.


                  Fertig. Ich sagte doch, es ist eigentlich Broteinfach.


                  Stefan

                  Kommentar


                    #10
                    Zitat von StefanW Beitrag anzeigen
                    Fertig. Ich sagte doch, es ist eigentlich Broteinfach.
                    Ja, jetzt komme ich einigermaßen mit. Aber ein solches Anwendungsszenario ist wahrscheinlich für viele User überdimensioniert. Aber natürlich zeigt es die große Vielfältigkeit von 1-Wire/Multi-IO.

                    Danke
                    Micha

                    Kommentar


                      #11
                      Achso: noch eine offene Frage: konventionelle Bewegungsmelder funktionieren auch am Multi-IO oder nicht? Wird ein solcher BM an einem KNX-Binäreingang angeschlossen, wird ja auch nur geprüft, ob ein Kontakt geschlossen ist oder nicht, oder?

                      VG
                      Micha

                      Kommentar


                        #12
                        Zitat von mivola Beitrag anzeigen
                        Aber ein solches Anwendungsszenario ist wahrscheinlich für viele User überdimensioniert. Aber natürlich zeigt es die große Vielfältigkeit von 1-Wire/Multi-IO.
                        Worauf ich ansich hinaus wollte sind im Kern zwei Dinge:
                        1. Es sind bis 28 V / 20 mA möglich: Unsere 1-Wire IO können bis 28 V und 20 mA genutzt werden. Ohne besondere Beschaltung. Also einfach den Verbraucher auf positiven Anschluss der Spannungsquelle (bis zu 28 V) und dessen Minus-Anschluss auf den IO-Port (und GND des IO auf GND der Spannungsquelle). Damit lassen sich also auch prima Halbleiterrelais ("SSR") betreiben, die i.d.R. nur 10 mA benötigen - notfalls auch zwei parallel an einem Port.
                        2. Immer an die Sicherheit denken: Wenn es um Sicherheitsfunktionen geht - das gilt grundsätzlich für alle Bussysteme - dann muss es eine zusätzliche separate mechanische / elektrische Absicherung - im genannten Beispiel zusätzliche Niveauregler & Schwimmerschalter - geben, damit eine Eigensicherheit gegeben ist.

                        Es wäre aus grundsätzlichen Sicherheitsüberlegungen fatal (wenn auch technisch denkbar) einige Ports des 1-Wire Multi IO (für KNX IOs gilt das genauso) für die Füllstandsmessung zu verwenden, ein Plugin im WG (oder einen Baustein im HS) die Auswertung machen zu lassen und danach die Pumpen über SSRs zu schalten. Weil wenn hier ein Fehler auf dem Bus passiert oder das Plugin "steht" - oder noch wahrscheinlicher - ein Programmierfehler passiert, dann läuft der Tank über. Wäre hier nicht das größte Drama weil Sickergrube darunter, aber bestimme Dinge sollen auf einfachste technische Weise zusätzlich autark geregelt oder zumindest gegeneinander verriegelt sein, hier durch autarke Niveauregelung und zusätzlichen Schwimmerschalter als Reserve. Darum auch die langen Erklärungen zum "drumherum" meiner Lösung.

                        Auch, weil die "Verliebtheit" in die Möglichkeiten der Bussysteme und Logikprogrammierungen schnell dazu führt, dass elementare Sicherheitsüberlegungen außer acht gelassen werden. Wir hatten solche Diskussionen z.B. beim Thema "Sauna vorheizen während Abwesenheit durch Fernschaltbefehle über Visu & Bus". Das geht 20 x gut und beim 21sten Mal liegt dann das Handtuch auf dem Ofen und es brennt. Darum hab ich mein Projekt mit viel Eigensicherheit ausgestattet, auch wenn es nur ein Filter-Tank über einer Sickergrube ist...

                        lg

                        Stefan

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                          #13
                          Zitat von mivola Beitrag anzeigen
                          Achso: noch eine offene Frage: konventionelle Bewegungsmelder funktionieren auch am Multi-IO oder nicht?
                          Das kommt darauf an, wie der Âusgang genau beschaltet ist und WIELANGE das Signal anliegt. Alles über 2 Sekunden ist brauchbar.


                          Zitat von mivola Beitrag anzeigen
                          Wird ein solcher BM an einem KNX-Binäreingang angeschlossen, wird ja auch nur geprüft, ob ein Kontakt geschlossen ist oder nicht, oder?
                          Nun, KNX-Binäreingänge können auch kurzzeitige Signale erkennen, da Flankengetriggert. Wir haben uns bei unseren 1-Wire IOs dazu entschieden, Bausteine zu verwenden, die keinen Latch (Zwischenspeicher) haben, sondern - was Input betrifft - das anzeigen was zum Abfragezeitpunkt als Signal anliegt. Bedingt durch Verzögerungen auf dem 1-Wire Bus durch die Conversion-Time der Temperatursensoren kann es im Extremfall bis zu einer Sekunde dauern bis ein Port abgefragt wird. Solange muss dass Signal dann mindestens anliegen.

                          Es kommt also darauf an, wielange der BWM seinen Ausgang schaltet und ob es einen nicht nervt, wenn es dann etwas länger als eine Sekunde dauert bis das Licht angeht.

                          glg

                          Stefan

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                            #14
                            Zitat von StefanW Beitrag anzeigen
                            Es kommt also darauf an, wielange der BWM seinen Ausgang schaltet und ob es einen nicht nervt, wenn es dann etwas länger als eine Sekunde dauert bis das Licht angeht.
                            Danke Stefan für die detaillierte Erklärung. Da kann nun jeder selbst entscheiden ob er dies für brauchbar/sinnvoll hält oder nicht. Meine Überlegung war die BM für den Außenbereich über den Multi-IO anzubinden um teure KNX-BM zu vermeiden. Ob es so kommen wird oder nicht, muss ich mal noch überlegen/testen.

                            Danke
                            Micha

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                              #15
                              Noch eine Idee zur Begutachtung: Füllstandskontrolle in der Zisterne. Ähnlich dem Leckagesensor könnte man doch Kontakte in verschiedenen Höhen (fast-leer, halb-voll, fast-voll) anbringen und über ein Magnetventil Trinkwasser nachfüllen wenn das Regenwasser zur Neige geht.

                              Nur: wie bekomme ich das MultiIO in/neben der Zisterne (wasser)geschützt untergebracht?

                              Anmerkungen?

                              Micha

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