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Energie-Messkonzept (PV-Ertrag, Klimaanlage, Gesamtverbrauch)

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    Energie-Messkonzept (PV-Ertrag, Klimaanlage, Gesamtverbrauch)

    Hallo zusammen,

    ich bin aktuell mitten in der Sanierung meiner Wohnung und setze die Elektroinstallation vollständig als KNX-System um. Ich möchte dabei von Anfang an eine durchdachte Energiedatenerfassung realisieren, um später gezielt Logiken wie den überschussbasierten Betrieb einer Klimaanlage aufbauen zu können. Gleichzeitig soll das System möglichst robust, wartungsarm und zukunftssicher sein – idealerweise unabhängig vom Heimnetzwerk (z. B. bei Vermietungsszenarien).

    Ich habe inzwischen einiges gelesen und durchdacht, bin mir aber bei der konkreten Gerätekombination zur Energieerfassung noch unsicher. Vielleicht kann mir hier jemand aus der Community bei der finalen Entscheidung helfen oder seine Erfahrungen teilen.

    ⚡ Zielstellung
    • Gesamtverbrauch der Wohnung erfassen (inkl. Bezug/Einspeisung)
    • PV-Ertrag eines 800 W Hoymiles Balkonkraftwerks erfassen
    • Energieverbrauch der Multi-Split-Klimaanlage getrennt erfassen
    • Alle Daten sollen nativ im KNX-Bus verfügbar sein, um Visualisierungen und Steuerungen (z. B. Überschusskühlung/-heizung) zu ermöglichen
    • System soll unabhängig vom Heimrouter laufen (z. B. keine WLAN- oder IP-Gateways erforderlich für Grundfunktionen)
    📌 Rahmenbedingungen
    • Der Schaltschrank ist recht voll und befindet sich in einer schlecht belüfteten Kammer
    • Insgesamt werden etwa 25–30A an Gesamtlast realistisch nicht überschritten
    • Die Klimaanlage hängt an einem eigenen Stromkreis (einphasig, C16A)
    • Der PV-Wechselrichter wird voraussichtlich ein Hoymiles HMS
    🔍 Aktuelle Überlegungen

    1. Gesamtverbrauchsmessung
    • Aktuell geplant: Lingg & Janke (3-phasig, Direktmessung)
    • Vorteil: KNX-nativ, ohne Gateway, zuverlässig
    • Sorge: Wärmeentwicklung durch Direktmessung bei ungünstiger Belüftung
    • Alternative: Wandlermessung (besser thermisch, aber mehr Aufwand)
    2. PV-Ertragsmessung
    • Idee 1: Messung über einen Kanal eines MDT AZI oder AMI-Schaltaktors mit integrierter Leistungsmessung (einphasig)
      • Vorteil: einfach, kein zusätzliches Gerät
      • Nachteil: keine echte Zweirichtungsmessung, geringere Genauigkeit, evtl. keine Unterscheidung Einspeisung/Bezug
    • Idee 2: Separates Einphasen-Messgerät, z. B.:
      • Zennio
      • Lingg & Janke
      • Schneider (3-Kanal, einzeln auswertbar?)
    • Idee 3: Modbus-Anbindung via RS485 (z. B. OpenDTU + Weinzierl 886 Modbus-RTU-Gateway)
      • Vorteil: genaue Werte direkt vom Wechselrichter, netzwerkunabhängig (kein WLAN/LAN)
      • Nachteil: OpenDTU nicht offiziell von Hoymiles unterstützt, evtl. unklare Modbus-Register
    3. Klimaanlagen-Messung
    • Idee 1: Messung über einen Kanal eines MDT AZI oder AMI
      • Vorteil: kein zusätzliches Gerät
      • Nachteil: Genauigkeit und Datenumfang eingeschränkt
    • Idee 2: Separates Einphasen-Messgerät auf dem Klimakreis, z. B.:
      • Zennio
      • Lingg & Janke
      • Schneider (3-Kanal, einzeln auswertbar?)

    🤔 Offene Fragen
    • Ist eine Direktmessung des Gesamtverbrauchs in einem schlecht belüfteten Schaltschrank vertretbar oder würdet ihr hier eher zu Wandlern greifen?
    • Reicht für die PV-Erfassung ein einfacher einphasiger Schaltaktor mit Messfunktion aus – oder lieber direkt per Modbus oder Messaktor?
    • Hat jemand ein Schneider 3-Kanal Messgerät im Einsatz und kann sagen, wie sich die drei Kanäle in ETS auswerten lassen?
    • Mit welchen Einphasen-Zählern habt ihr gute Erfahrungen gemacht (L&J, Zennio, …)?
    Die Kernfrage zum Schluss:
    • Welches Messkonzept wäre eurer Meinung nach am sinnvollsten?

    Ich freue mich über euer Feedback.

    Viele Grüße
    Joscha​

    #2
    Hallo Joscha und erst einmal herzlich willkommen hier im Forum!

    Hab bei mir auch PV, Stromzähler, Klimaanlagen, Wallbox (und noch ein bisschen mehr) eingebunden...

    Zitat von MidSol Beitrag anzeigen
    Gesamtverbrauch der Wohnung erfassen (inkl. Bezug/Einspeisung)
    Würde ich genauso machen mit dem Lingg und Janke Lesekopf auf dem Stromzähler (hab ich so gemacht, hol mir aber die Bezugs- und Einspeisewerte mittlerweile aus dem Wechselrichter, hat aber Gründe, der L&J ist zuverlässig)​. Damit kannst Du auf jeden Fall Bezug und Einspeisung ermitteln. Ob Du darüber noch an weitere Werte kommst, hängt von Deinem Zähler ab. Der L&J kann eine ganze Menge Daten handeln, aber aus dem Zähler kommt nicht immer viel raus (bei meinem kaum mehr als die genannten Werte). Temperatur ist überhaupt kein Problem, mein L&J wird überhaupt nicht warm.

    Zitat von MidSol Beitrag anzeigen

    PV-Ertrag eines 800 W Hoymiles Balkonkraftwerks erfassen
    Der Hoymiles hat kein KNX, wäre also nur über IP abzufragen. Es gibt für einige Logikserver Anbindungen des Hoymiles, aber dann hättest Du die Werte nicht direkt auf dem KNX-Bus. Um die Werte direkt auf dem KNX-Bus zu haben, kannst Du eine Shelly Steckdose dazwischenschalten, die können ab Generation 3 KNX, kommunizieren mit dem IP-Router. Das würde aber Deinem Ansatz widersprechen, ganz unabhängig von Netzwerk zu sein (dazu unten mehr)

    Zitat von MidSol Beitrag anzeigen
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    Energieverbrauch der Multi-Split-Klimaanlage getrennt erfassen
    Wenn die Klimaanlage nur 1-phasig angeschlossen ist (wundert mich, ich kenne nur 3-phasige), kannst Du die natürlich an einen Schaltkanal eines Aktors mit Strommessung hängen. Alternativ ginge auch hier wieder eine Shelly-Steckdose dazwischen.

    Zitat von MidSol Beitrag anzeigen
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    Alle Daten sollen nativ im KNX-Bus verfügbar sein, um Visualisierungen und Steuerungen (z. B. Überschusskühlung/-heizung) zu ermöglichen System soll unabhängig vom Heimrouter laufen (z. B. keine WLAN- oder IP-Gateways erforderlich für Grundfunktionen)
    Hhm, jetzt wird es schwierig - ja, es gibt Visualisierungen und Steuerung, die rein KNX-basiert laufen, also meist Panels mit KNX-Anschluss und Logikengine. Aber um Dinge wie Überschusssteuerung, Archivierung der Werte für Tages-, Monats- und Wochenberichte durchzuführen, flexibel zu sein in der Visualisierung sehe ich hier eher eine Logikengine, die im Netzwerk hängt und über einen IP-Router mit dem KNX-Bus kommuniziert. Erst recht, wenn Du Komponenten einbinden willst, die nur über IP zu steuern sind (Verstärker, Beamer, Fernseher, Receiver, Küchengeräte, HUE-Lampen (die vielleicht schon vorhanden sind und die KNX-Installation ergänzen sollen), wirst Du die komplette Trennung KNX vom IP-Netzwerk kaum hinbekommen.

    Zitat von MidSol Beitrag anzeigen
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    PV-Ertragsmessung
    • Idee 1: Messung über einen Kanal eines MDT AZI oder AMI-Schaltaktors mit integrierter Leistungsmessung (einphasig)
    Das solltest Du mit Deinem Eli besprechen. Die Aktoren sind eigentlich für den Durchgang in eine Richtung konzipiert. In Deinem Fall würde der "Strom rückwärts fließen" - bei einem Bekannten von mir macht das Proleme mit einem MDT-Aktor

    Zitat von MidSol Beitrag anzeigen
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    • Welches Messkonzept wäre eurer Meinung nach am sinnvollsten?
    Wie oben schon geschrieben: Deine Ansätze sind bis auf das BKW am Schaltaktor und die komplette Entkopplung vom IP-Netzwerk in meinen Augen schon ok. Um aber nachher Dinge wie grafische Visualisierung der Erträge, Einspeisung und Bezug zu ermöglichen und erst recht für die Logiken zur Überschusssteuerung glaube ich, dass Du um einen Logikserver nicht herumkommen wirst!
    Zuletzt geändert von Hightech; 13.07.2025, 11:10.
    Möchte den Komfort meiner Installation nicht mehr missen!

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