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    KNX/EIB - √ - Pro und Contra Wago-KNX/IP

    Hallo zusammen,

    langsam, aber sicher sollte ich mich mal entscheiden, was ich denn nun in meine beiden UV hängen will.
    Ich will Beleuchtung, Heizung und Rolläden über KNX betreiben; teilweise kommen dezentrale Aktoren (Somfy 510i) zum Einsatz. Geplant ist eine Steuerung, um z.B. die Rolläden bei Dämmerung zu fahren.

    Bis jetzt war ich davon ausgegangen, am besten mit einem Wiregate (oder eibd auf einer FritzBox, wenn ich es irgendwann mal ans Laufen kriege) und KNX-Schalt-/Rolladen-/Heizungsaktoren zu arbeiten. Nun ist mir das Wago-System 750 über den Weg gelaufen, und es macht mir einen recht guten Eindruck - auch wenn es aus einer anderen Ecke kommt.

    Hier im Forum ist sehr wenig die Rede von Wago - woran liegt das?

    Ich habe mal versucht, ein paar Unterschiede zusammenzustellen.

    Preislich ist Wago etwas teurer:
    Wiregate + Busschnittstelle -> 476 EUR
    Wago 750-849 + 753-646 -> 640 EUR.

    Wago:
    + Sehr flexibel (ich muss immer nur zwei Kanäle aufs Mal kaufen)
    + Kanalpreis etwas niedriger (ca. 20 EUR/Kanal)
    + Alles hängt auf der Hutschiene
    + Als Industrieteil vermutlich sehr zuverlässig
    - SPS-Programmierung (habe ich bisher keine Erfahrung)

    KNX-Aktoren+Wiregate:
    + One-Wire möglich
    + Logik direkt in den Aktoren, z.B. Heizungsregelung ist bei MDT schon fertig implementiert
    - WG passt nicht in die UV, sondern liegt vermutlich im 19"-Rack rum
    - Logiken auf dem WG zu programmieren (auch keine Erfahrung, aber sicher ausreichend Support hier im Forum)

    Was ist Eure Einschätzung? Ist Wago eine sinnvolle Option, oder eher nicht?

    Gruß,

    Max

    #2
    Hallo Max,

    ich kenne das Wago Teil nur in groben zügen, da wir es auf der Arbeit zeitweise für kleine Steuerungen einsetzen. Meiner Meinung nach, vergleichst du da gerade aber Äpfel mit Birnen. z.B. Das Wiregate ist ein "Logikmonster" das aber keine Schaltkänäle hat. Die Wagolösung ist dagegen erstmal fürs schalten ausgelegt und kann etwas Logik realisieren.

    Fazit:
    Mehr machbar ist mit dem Wiregate und KNX Aktoren.

    Hast du den einen KNX Bus im Einsatz?

    Kommentar


      #3
      Dein Vergleich Wago-Wiregate hinkt, diese Geräte sind kaum vergleichbar.

      Wenn Wago dann bitte nicht mit den 2DI/2DO-Scheiben sondern mit den 16DI/16DO (z.B. 750-1405). Spart Platz und ist deutlich günstiger (ca. EUR 4,50/Kanal).

      1-Wire funktioniert angeblich (nicht von mir getestet und ich kenne auch niemanden der das getestet hat) auch mit Wago (Google -> OWOS). Ansonsten kriegt man (viele) Temperaturfühler relativ günstig über einen PT1000-Multiplexer an die Wago http://www.rinck-electronic.de/rinck...MUX_PT1000.PDF - wie gesagt relativ, ist teurer als 1-Wire aber deutlich günstiger als KNX-Temperaturfühler.

      Der Vorteil der Hutschiene ist relativ, die Wago ist für tiefe Industrieverteiler gebaut, in einen EFH-üblichen Verteiler passt die Wago zwar rein, der Platz oben und unten ist dann aber sehr knapp und die Feldabdeckung passt auch nicht mehr. Dazu kommt dass die Hutschienen da nur 12 TE lang sind. Ich würde bei einer "grossen" (länger als 12 TE) Wago ernsthaft drüber nachdenken, in einem Hager-Schrank ein Telekommuniktaionsfeld einzusetzen und die Wago senkrecht montieren - auf das Telko-Feld müsste man aber auch ein Wiregate kriegen.

      Für Beleuchtung kann Wago DALI (750-641 in Verbindung mit 288-895 für bis zu drei 750-641) - für ein DALI ist das pari mit einem KNX-DALI-GW, allerdings ist die 750-641 preislich so dass ich eine pro Etage vorsehen würde, das "teure" ist die DALI-Spannungsversorgung.

      Programmierung der Wago läuft über CoDeSys, CoDeSys ist zwar prinzipiell kostenlos aber man braucht die Wago-Targets und die kriegt man indem man sie kauft (entweder einzeln oder als Bestandteil z.B. des KNX-Starterkits). Generell würde ich über den Erwerb des Starterkits nachdenken weil billiger kriegt man das was da drin ist nicht - abgesehen davon dass man das Starterkit komplett in der Installation verwursten kann.

      Wenn Du keine Ahnung von Wago/CoDeSys hast und keine Ahnung von Wiregate könnte es sein dass Du Dich mit Wago etwas leichter tust, speziell am Anfang kommt man mit FBD relativ schnell zu brauchbaren Programmen (hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem grafischen Logikeditor vom Homeserver), alternativ - wenn man "richtig" programmieren will - kann man die Wago auch via CoDeSys in ST programmieren. Die Fussgängervariante ist, die Wago-Logikengine nicht zu nutzen und nur die IOs mit dem KNX zu verknüpfen (die Wago quasi als dummer KNX-Aktor), dafür gibt es eine ausführliche Anleitung bei Wago, darauf kann man dann sehr gut mit eigener Programmierung aufsetzen.

      Bei der Wago ist zu bedenken dass eine KNX-Scheibe (753-646) max. 255 Gruppenadressen kann, ggf. brauchst Du also mehr als eine KNX-Scheibe.

      Ein grosser Vorteil der Wago ist dass man vergleichsweise günstig zu vielen IOs kommt und dass die Wago so ziemlich jeden IO kann den es auf dieser Welt gibt. So kann man mit Wago z.B. auch eine ziemlich fette Heizungsregelung basteln die so ziemlich jede Standardregelung von Viessmann, Buderus & Co. sehr alt aussehen lässt - abgesehen davon dass man mit Wago problemlos auch mehrere Systeme unter einen Hut kriegt (z.B. eine zusätzliche thermische Solaranlage).

      Wenn Du den Wago-Weg gehen willst solltest Du Dich vorbereiten dass Du da fit bist wenn die Wago gebraucht wird. Mit dem Wago-Starterkit kann man schön abends vorm Fernseher rumspielen ...

      Kommentar


        #4
        Zitat von mrat Beitrag anzeigen
        ich kenne das Wago Teil nur in groben zügen, da wir es auf der Arbeit zeitweise für kleine Steuerungen einsetzen. Meiner Meinung nach, vergleichst du da gerade aber Äpfel mit Birnen. z.B. Das Wiregate ist ein "Logikmonster" das aber keine Schaltkänäle hat. Die Wagolösung ist dagegen erstmal fürs schalten ausgelegt und kann etwas Logik realisieren.
        Der Herr Wago rotiert im Grab ...

        Abgesehen davon dass die Wago im Controller eine fette Logikengine hat die viele andere Systeme blass aussehen lässt und für die es von Wago selbst sowie z.B. von Oscat (kostenlos) http://plc4good.org.ua/files/02_mate...scat_de320.pdf riesige Logikbibliotheken mit fertigen Bausteinen gibt kann man die Wago auch absolut frei programmieren.

        Kommentar


          #5
          Zitat von l0wside Beitrag anzeigen
          Hier im Forum ist sehr wenig die Rede von Wago - woran liegt das?
          Wohl daran, dass das 750er-System von WAGO primär eine Waschechte SPS-Lösung ist und wir hier im KNX-Forum sind.
          Mit dem 849er (fallweise 84x/88x) gibt es halt Schnittpunkte.

          Ob der 849er für dich eine Option ist, ist abhängig, wie DU dein System aufbauen möchtest.

          Das WG (mal ursprünglich als 1-Wire-Anbindung) liefert dir die Verwendung dieser Senoren (sehr günsigt) kann Deine Logiken realisieren, eine Visu bereitstellen, usw. aber keine Schalt-HW.

          Der 849er liefert die Möglichkeiten von IOs, man kann sich damit wunderbar Gateways schaffen (LON, MODBUS, RS485er usw.), lokale Funktionen ohne Busbelastungen realisieren, eine rudimentäre VISU erstellen, komplizierte Algorythmen erstellen usw.

          Mit beiden Lösungen kann man "seine" Ziele erreichen - ein grundsätzlich richtig ist nicht.


          Zitat von mrat Beitrag anzeigen
          Die Wagolösung ist dagegen erstmal fürs schalten ausgelegt und kann etwas Logik realisieren.
          Er beliebt wohl zu scherzen.


          Zitat von mrat Beitrag anzeigen
          Fazit:
          Mehr machbar ist mit dem Wiregate und KNX Aktoren.
          Ein Fazit ziehen sollte nur, wer die Fakten deuten kann.
          Gruss
          GLT

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            #6
            Die Aussage Wiregate => Logikmonster und Wago => etwas Logik habe ich auch erst nach längerem Überlegen verstanden:

            Wiregate => Logikmonster:
            das ist ein großes Monster mit scharfen Zähnen und wer mal 1000 Zeilen und mehr in seiner linknx.xml hat weiss wie schwer das Monster kontrolliert werden kann Dafür ist es aber auch echt mächtig.

            Wago => etwas Logik:
            Da kann man richtig etwas machen mit der Logik ... die Zykluszeiten sollten für KNX allemal ausreichen.

            So und nun zu einem (wieder) vergessenen Thema, nämlich Eventgesteuert vs. Zyklusbasiert. Guggst Du mal bei dem Thread ab Post 8 .... Da sehe ich den wirklichen Vorteil der nativen KNX-Geräte bzw. des Wiregates mit Linknx (wie das mit Plugins ist, weiss ich nicht). Zudem kann man mit nativen KNX-Geräte (z.B. gerade bei Jalousienaktoren) oft ganz einfach das nutzen, was sich vorher schon mal einer ausgedacht hat, ohne das Rad gleich neu erfinden zu müssen.

            Viele Grüße,

            Stefan

            p.s.: sorry für die blumige Interpretation, aber es ist Freitag, die Sonne scheint, ich muss noch einiges auf der Arbeit mache (gerade Mittagspause) - und im heise-Forum ist nix los
            Mein Sammelsurium: TS2, Zennio Z38, Siemens LOGO!, Medeodata 140 S, Weinzierl KNX ENO 620, Eibmarkt IP Router, MDT KNX IP IF, Wiregate, Node-Red mit KNX Ultimate, MDT Smart II, diverse Aktoren verschiedener Hersteller ...

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              #7
              Zitat von lobo Beitrag anzeigen
              und im heise-Forum ist nix los
              Wie? Heute am Troll-Tag tote Hose?
              Gruss
              GLT

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                #8
                Zitat von MarkusS Beitrag anzeigen
                Wenn Du keine Ahnung von Wago/CoDeSys hast und keine Ahnung von Wiregate könnte es sein dass Du Dich mit Wago etwas leichter tust, speziell am Anfang kommt man mit FBD relativ schnell zu brauchbaren Programmen (hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem grafischen Logikeditor vom Homeserver), alternativ - wenn man "richtig" programmieren will - kann man die Wago auch via CoDeSys in ST programmieren.
                Hallo zusammen,

                vielen Dank für die ausführlichen Antworten, vor allem an Markus.

                In der Summe denke ich, dass in meiner Konfiguration (zwei räumlich getrennte UV) Wago letztendlich teurer wäre, und die eher fragliche Unterstützung für 1-wire ist aus meiner Sicht ein erheblicher Nachteil. "Läuft vielleicht irgendwie" ist mir zu wenig, außerdem ist das Seriell-Interface sauteuer.

                Es juckt mich zwar in den Fingern, mich neben dem ganzen KNX-Kram auch noch in SPS-Programmierung einzufuchsen. In der Summe ist es aber wohl für mich nicht sinnvoll.

                Gruß,

                Max

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