Hallo allerseits,
Bei mir sind mehrere Merten Kombigeräte EB/2x230/230/10 (Nr. 657119) im Einsatz, einige als Schalt/-Serienakoren, andere als Rolladenaktoren. Baugleich gibt es diese Aktoren auch als Busch-Jaeger/ABB 6152 EB. Im Lauf der Zeit sind einige der als Schaltaktoren konfigurierten ausgefallen, die jeweils ausgetauscht wurden. So habe ich jetzt also einige dieser defekten Geräte rum liegen.
Der Defekt äußert sich so, dass alles prima funktioniert, solange nur ein Ausgang eingeschaltet wird. Als Rolladenaktor also kein Problem. Als Schalt-/Serienaktor auch kein Problem, solange man nicht auf die Idee kommt, beide Lichter gleichzeitig einzuschalten. Tut man das aber, macht der Aktor schnarrende Geräusche, die sehr ungesund klingen.
Als Elektrotechniker kenne ich dieses Geräusch; es wird von Relais verursacht, die zu weng Strom bekommen. Also irgendwas mit der Stromversorgung. Daher habe ich jetzt mal einen der Aktoren auf gemacht und genauer angeschaut. Der Strom für die Relais kommt aus einem primitiven Kondensatornetzteil. Ein paar Messungen zeigen:
Damit kann das Netzteil nicht mehr genug Strom liefern, um beide Relais einzuschalten. DIe einfache Reparatur wäre also, den defekten Kondensator gegen einen neuen zu tauschen. Diese Kondensatoren werden auch als Entstörkondensatoren verwendet und sind daher leicht zu beschaffen. Wichtig ist neben dem Kapazitätswert (mindestens 0,47µF, maximal 0,68µF) die Spannungsfestigkeit für Wechselspannung. Diese muss mindestens 275V betragen, besser sind 280, 300 oder 305V. Eine Zulassung für den Betrieb an Netzspannung ist notwendig. Der Pinabstand ist 27,5mm.
_DSC2224.JPG
Aktor ohne Gehäuse, Kondensator bereits ausgelötet
_DSC2219.JPG
Detailansicht
Wer nicht gern bastelt, kann spätestens hier aufhören zu lesen.
Irgendwie stört mich aber, dass der Aktor einen Standby-Verbrauch von über 1W hat. Diese Leistung wird aufgrund der verwendeten Relais (Schrack RT33L024, Spule 24V/1440Ω/17mA) und der Bauart des Netzteils ständig verbraucht, auch wenn die Relais nicht eingeschaltet sind.
Hätte man empfindlichere Relais (also solche, die mit weniger Steuerstrom einschalten können), dann ließe sich dieser Standby-Verbrauch deutlich reduzieren. Außer dem Kondensator müssen dann auch die Relais getauscht werden. Leider habe ich kein genau passendes Relais gefunden. Findet man sich aber damit ab,
dann kann man den Standby-Verbrauch auf unter 0,4W senken. Man braucht dazu:
Sollte jemand ein Relais kennen, das bei ähnlicher (oder noch höherer) Empfindlickeit genau in die Platine passt, bitte hier als Antwort posten.
_DSC2221.JPG
Pinout der beiden Relais (bemaßt, von der Rückseite der Platine)
Teile sind bestellt, weitere Fotos folgen...
Grüße von Horst
Bei mir sind mehrere Merten Kombigeräte EB/2x230/230/10 (Nr. 657119) im Einsatz, einige als Schalt/-Serienakoren, andere als Rolladenaktoren. Baugleich gibt es diese Aktoren auch als Busch-Jaeger/ABB 6152 EB. Im Lauf der Zeit sind einige der als Schaltaktoren konfigurierten ausgefallen, die jeweils ausgetauscht wurden. So habe ich jetzt also einige dieser defekten Geräte rum liegen.
Der Defekt äußert sich so, dass alles prima funktioniert, solange nur ein Ausgang eingeschaltet wird. Als Rolladenaktor also kein Problem. Als Schalt-/Serienaktor auch kein Problem, solange man nicht auf die Idee kommt, beide Lichter gleichzeitig einzuschalten. Tut man das aber, macht der Aktor schnarrende Geräusche, die sehr ungesund klingen.
Als Elektrotechniker kenne ich dieses Geräusch; es wird von Relais verursacht, die zu weng Strom bekommen. Also irgendwas mit der Stromversorgung. Daher habe ich jetzt mal einen der Aktoren auf gemacht und genauer angeschaut. Der Strom für die Relais kommt aus einem primitiven Kondensatornetzteil. Ein paar Messungen zeigen:
- Die davon erzeugte Spannung (24V=) bricht auf unter 12V zusammen, wenn nur eins der Relais anzieht
- Der als "Vorwiderstand" verbaute Kondensator (Nennwert 0,68µF/275V~) hat nur noch gut 0,1µF Kapazität
Damit kann das Netzteil nicht mehr genug Strom liefern, um beide Relais einzuschalten. DIe einfache Reparatur wäre also, den defekten Kondensator gegen einen neuen zu tauschen. Diese Kondensatoren werden auch als Entstörkondensatoren verwendet und sind daher leicht zu beschaffen. Wichtig ist neben dem Kapazitätswert (mindestens 0,47µF, maximal 0,68µF) die Spannungsfestigkeit für Wechselspannung. Diese muss mindestens 275V betragen, besser sind 280, 300 oder 305V. Eine Zulassung für den Betrieb an Netzspannung ist notwendig. Der Pinabstand ist 27,5mm.
_DSC2224.JPG
Aktor ohne Gehäuse, Kondensator bereits ausgelötet
_DSC2219.JPG
Detailansicht
Wer nicht gern bastelt, kann spätestens hier aufhören zu lesen.
Irgendwie stört mich aber, dass der Aktor einen Standby-Verbrauch von über 1W hat. Diese Leistung wird aufgrund der verwendeten Relais (Schrack RT33L024, Spule 24V/1440Ω/17mA) und der Bauart des Netzteils ständig verbraucht, auch wenn die Relais nicht eingeschaltet sind.
Hätte man empfindlichere Relais (also solche, die mit weniger Steuerstrom einschalten können), dann ließe sich dieser Standby-Verbrauch deutlich reduzieren. Außer dem Kondensator müssen dann auch die Relais getauscht werden. Leider habe ich kein genau passendes Relais gefunden. Findet man sich aber damit ab,
- dass nur noch max. 5A geschaltet werden können
- dass das Relais nicht direkt passt, sondern mit ein paar Drähten passend gemacht werden muss
dann kann man den Standby-Verbrauch auf unter 0,4W senken. Man braucht dazu:
- Einen Kondensator 0,22µF, Spannungsfestigkeit und Zulassung wie oben beim Original-Ersatzteil angegeben
- Zwei Relais Dold DES OA5690.01 (24V/4300Ω/5,6mA, 250V/5A)
- etwas isolierten Schaltdraht zur Montage der Relais
Sollte jemand ein Relais kennen, das bei ähnlicher (oder noch höherer) Empfindlickeit genau in die Platine passt, bitte hier als Antwort posten.
_DSC2221.JPG
Pinout der beiden Relais (bemaßt, von der Rückseite der Platine)
Teile sind bestellt, weitere Fotos folgen...
Grüße von Horst
Kommentar