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Ein paar Anfängerfragen (KNX im Altbau?)

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    Ein paar Anfängerfragen (KNX im Altbau?)

    Hallo zusammen,
    ich bin gerade dabei eine Maisonette Wohnung (BJ 1993) mit 165qm zu kaufen und überlege, ob KNX für mich das richtige System ist... ob und in welchem Maße ich das einsetzen soll.
    Komme aus der IT und betreibe hier in der Mietwohnung schon recht viel Smarthome-Kram über Funk (OpenHAB, Homeatic, Tradfri und Hue über Raspberry), merke aber, dass das alles durch fehlende Standards ein ziemlich Pain-in-the-ass ist und man am Ende da sitzt und sich alles selber zusammenprogrammier, außerdem ist das auch nicht gerade das zuverlässigste.

    Da in der gesamten Wohnung nur Gefühlte drei Steckdosen vorhanden sind und die Wände eh alle komplett renoviert werden müssen, werde ich eh einen Teil der Installation erneuern (will auch auf jeden Fall elektrische Rolladen), und da steht die Überlegung im Raum, gleich Tabularasa zu machen und statt auf Funk auf KNX zu setzen.

    Gibt es dazu Erfahrungen? Ich hab mir schon ein paar Videos angeschaut, aber da bezieht sich das meiste immer auf Neubau.
    Macht das Sinn, oder ist das zu aufwändig? Meine Idee wäre auch, erstmal so anzufangen, dass ich zumindest die Kabel alle in der Wand habe, und dann später sucsessive aufrüste.
    Oder soll ich doch besser auf Funk setzen?

    Ein großes Problem ist auch, dass dort nur so ein süßes kleines Stromkästchen in der Küche angebracht ist und man da vermutlich den Anschluss komplett verlegen müsste (hab einen Serverraum geplant, in dem ich auch gerne die Verteilung für KNX unterbringen würde).
    Ist sowas realistisch, ohne das halbe Haus zu entfernen oder kann ich das vergessen? Kann mir halt keinen Zwei-Zwei-Meter-Schrank in die Küche hängen.


    Was mir halt extrem wichtig ist, ist Vernetzung mit anderen Systemen, weil ich es eben wirklich "smart" haben möchte (hab die Erfahrung gemacht, dass viele Leute "elektrisch" mit "smart" verwechseln). Momentan weiß mein Server über Bewegungsmelder, im WLan eingeloggte Geräte und meinen Kalender, ob ich gerade zuhause bin oder nicht, und schaltet entsprechend die Heizung ein und aus.
    Wie funktioniert das bei KNX mit Servern? Braucht man da per Definition diese KNX-Server, oder kann man da Standard-Hardware (respektive Raspberries) benutzen? Dazu habe ich in den Dokumentationen wenig gefunden. Wenn man auf die Server angewiesen ist, haben die Schnittstellen (z.B. REST) nach draußen, über die man andere Systeme einbinden kann?

    Hoffe, das waren nicht zu viele Fragen...

    Vielen Dank
    Lieber Gruß aus Hessen
    Dave

    #2
    Wir haben eine 91qm ETW komplett auf KNX umgebaut.
    Klar ist das der Verteiler nicht ausufern kann, hat bei uns aber ganz gut geklappt.

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      #3
      Willkommen im Forum

      Wie sagt man doch gleich.... - Platz ist in der kleinsten Hütte.

      Gemessen an der Vielfalt der Möglichkeiten, der Vernetzung mit anderen Systemen und dem Komfort das Dir ein KNX-System bietet, wird sich der Aufwand lohnen. Da Du einen Technik/Serverraum planst, solltest Du den Verteiler nach Möglichkeit etwas größer wählen, um später Platz für Erweiterungen zu haben. In diesem Fall wirst Du sowieso ein paar Schlitze in die Wände fräsen, also würde ich alles ordentlich verkabeln. Sicherlich macht das zu Anfang etwas mehr Arbeit, doch mit einem ordentlich durchdachten Konzept wirst Du später viel Freude an dem System haben. Hier gibt es viel an know-how und viele User mit einem hohen Fachwissen. Also mach Dich ans Werk!


      Zitat von Dave777 Beitrag anzeigen
      Was mir halt extrem wichtig ist, ist Vernetzung mit anderen Systemen
      Das ist sicherlich kein Problem. Eigentlich alle professionellen Systeme bieten eine Schnittstelle zum KNX. Ich persönlich bevorzuge als zentrale Steuerung die RTI-Prozessoren. Aber es gibt natürlich auch noch andere Systeme. Da sollte für jeden Geschmack und Geldbeutel etwas dabei sein.

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        #4
        Naja, das Hauptproblem was ich sehe ist, dass es zu KNX defacto keine wirkliche Alternative gibt... Digitalstrom wäre bei mir noch in der engeren Auswahl (was ja vom Aufwand her quasi ein Mittelding zwischen (KNX und diversen Funksystem ist), aber ich hab einfach ziemliche Schmerzen mit proprietären Systemen von Herstellern, die im Zwiefelsfall in fünf Jahren pleite sind.

        So wie ich das in ein paar Tutorials, die ich angeschaut habe verstanden habe, verlegt man die Kabel ja Sternförmig zum Schaltschrank in dem dann entsprechende Aktoren verbaut sind. Das macht mir noch etwas Sorgen, da muss man ja nicht nur "ein paar" Schlitze kloppen, sondern hat da tonnenweise Kuper in der Wand, oder? Wenn ich mir da 20 Steckdosen ins Wohnzimmer packen will, die ich schalten will, brauche ich ja schonmal 20 Phasen die ich in den Schaltschrank lege...
        Oder habe ich da was falsch verstanden? Die Aktoren unterputz fest zu verbauen will ich ja auch nicht.

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          #5
          Typisch ist ein oder zwei Leitungen 5x1,5 oder 5 x 2,5 mm2 in einen Raum zu legen, damit hast du jeweils 3 Stromkreise. Oft passt es ja, wenn du mehrer Steckdosen zusammen einschaltest. Damut wird es schon gleich übersichtlicher.

          Elektrische Rollos brauchen Strom, je nach Lage kann es auch da sinnvoll sein mit UP Aktoren zu arbeiten, wenn du ein KNX Kabel leichter dorthin bekommst und den Strom auch in der Nähe hast.

          Gruß Florian

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            #6
            Wir haben auch eine Wohnung im Altbau umgebaut, teilweise bis quasi Rohbauzustand zurückgebaut, und dabei die Elektrik komplett erneuert auf Basis KNX. Die Menge der Leitungen bei zentralen Aktoren ist schon beachtlich, deshalb haben wir die Decken um ca. 5cm abgehängt und die Leitungen dort geführt. Das Verlegen der Leitungen ging dadurch relativ fix, aber die senkrechten Schlitze braucht es natürlich trotzdem.

            UP Rolladenaktoren mit eingebauten Binäreingängen zur Abfrage der Fensterkontakte sind bei uns die einzigen dezentralen Aktoren. Die sind dezentral, um die Menge der Leitungen zumindest etwas zu reduzieren, die alle durch Bohrungen in Deckenstürzen geführt werden mussten. Da hatte ich dann doch Schiss wegen der Statik als es immer mehr Leitungen wurden und die Löcher immer größer wurden.

            Schaltbare Steckdosen haben wir mehr geplant als nun tatsächlich gebraucht werden, bei vielen modernen Geräten macht das Schalten der Netzversorgung nur begrenzt Sinn.

            Verteiler in der Wohnung ist ein Striebel AT63K, der Zähler ist separat im Keller. Deine Wohnung ist größer, da dürfte der Verteiler auch etwas größer werden.
            Zuletzt geändert von Gast1961; 26.08.2018, 14:33.

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              #7
              Zitat von Beleuchtfix Beitrag anzeigen
              damit hast du jeweils 3 Stromkreise
              Hmmmm das finde ich echt ziemlich dünn... Ich hab ja jetzt in meiner Mietwohnung schon alleine acht separat schaltbare Verbraucher im Wohnzimmer (halt über Funk) und da sind noch keine Rolladen mit drin.

              Okay, ich muss nicht JEDE einzelne Steckdose schaltbar machen, aber in jedem Block eine wäre schon ganz nett.
              Gibt es z.B. KNX Steckdosen die schon einen Aktor drin haben, so dass man da nur die KNX-Leitung verlegen muss?
              Momentan arbeite ich da mit 433MHz Steckdosen. Kostenpunkt :5 Euro pro Steckdose.

              Zitat von 6ast Beitrag anzeigen
              Da hatte ich dann doch Schiss wegen der Statik als es immer mehr Leitungen wurden und die Löcher immer größer wurden.
              Klingt ein wenig abschreckend... Über Statik möchte ich mir in diesem Kontext keine Gedanken machen müssen.

              Kann man in jedem Raum eine kleine Unterverteilung mit den zugehörigen Aktoren machen und dann zentral mit einer einzelnen KNX Leitung zum Hauptkasten gehen?

              Wie ist das mit Strom-, bzw. Leistungsmessung. Was hat man da für Möglichkeiten?


              Ich hab momentan z.B. das Problem, dass meine FireTV den Fernseher nicht auotmatisch in den Standby schaltet, sondern intelligenterweise nur ein Schwarzes Bild sendet. Da der Fernseher aber dann 150 Watt weniger verbraucht, messe ich das an der Steckdose und sende dann an den Fernseher den AUS-Befehl. Sinkt die Leistung dann unter 10 Watt, schaltet er alles aus, so dass ich einen Stand-By-Verbrauch von Null hab (okay... 0,3 Watt für die Steckdose).
              Können die normalen Aktoren die anliegende Leistung messen, wie bei Digitalstrom?

              lg, Dave

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                #8
                Es gibt Aktoren mit Strommessung, da kannst du sowas über Logik machen.
                Wenn du im Wohnzimmer 2 5x1,5 verlegst hast du ja schon 6 „Schaltungen“.

                Zum Thema Statik, wie möchtest du deinen Serverraum den bauen?
                Die Wände haben da sicher keine tragende Funktion.

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                  #9
                  Zitat von Dave777 Beitrag anzeigen
                  Hmmmm das finde ich echt ziemlich dünn... Ich hab ja jetzt in meiner Mietwohnung schon alleine acht separat schaltbare Verbraucher im Wohnzimmer (halt über Funk) und da sind noch keine Rolladen mit drin.
                  Dann mach das doch, wenn Bedarf besteht.

                  Zitat von Dave777 Beitrag anzeigen
                  Klingt ein wenig abschreckend... Über Statik möchte ich mir in diesem Kontext keine Gedanken machen müssen.
                  Ich drück die Daumen, aber bei zentraler Installation sind die Leitungstrassen teilweise schon recht breit.

                  Zitat von Dave777 Beitrag anzeigen
                  Gibt es z.B. KNX Steckdosen die schon einen Aktor drin haben, so dass man da nur die KNX-Leitung verlegen muss?
                  UP-Aktor in einer tiefen Steckdose (besser Elektronikdose), ein Kanal 16A oder zwei Kanäle je 10A, kostet ab ca. 60€ pro Aktor.

                  Zitat von Dave777 Beitrag anzeigen
                  Kann man in jedem Raum eine kleine Unterverteilung mit den zugehörigen Aktoren machen und dann zentral mit einer einzelnen KNX Leitung zum Hauptkasten gehen?
                  Möchte man das wirklich? Dann doch eher richtig zentral und einen Weg finden für die Leitungen.

                  Zitat von Dave777 Beitrag anzeigen
                  Können die normalen Aktoren die anliegende Leistung messen
                  Es gibt Aktoren mit und ohne Strommessung.

                  Zuletzt geändert von Gast1961; 26.08.2018, 22:32.

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                    #10
                    Zitat von Dave777 Beitrag anzeigen
                    Kann man in jedem Raum eine kleine Unterverteilung mit den zugehörigen Aktoren machen und dann zentral mit einer einzelnen KNX Leitung zum Hauptkasten gehen?
                    Kann man schon aber da dürften die Nachteile die Vorteile überwiegen. Zum einen brauchst du dann in jedem Raum extra Platz dafür. Zum anderen wirst du dann nen Haufen von Aktoren haben die du nur teilweise ausnutzt und deren freie Kanäle in anderen Räumen dann wieder nicht nutzbar sind. Generell würde ich nur da ne UV hinsetzen wo die Vorteile die Nachteile überwiegen oder wo es gar nicht anders geht. Ansonsten halt mit dezentralen UP Aktoren arbeiten, wird am Ende warscheinlich billiger kommen als wenn man pro Raum ne Unterverteilung vorsieht.

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                      #11
                      Zitat von Dave777 Beitrag anzeigen
                      Okay, ich muss nicht JEDE einzelne Steckdose schaltbar machen, aber in jedem Block eine wäre schon ganz nett.
                      Gibt es z.B. KNX Steckdosen die schon einen Aktor drin haben, so dass man da nur die KNX-Leitung verlegen muss?
                      Wo ist der Unterschied wenn ich eh nen Kabel verlegen muss ob es jetzt nen Buskabel oder NYM ist? Schlitz machen musste da auch so, da machen dann sogar Funkaktoren noch mehr Sinn, weil man sich dann Aufwand spart.

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