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Die richtige Smarthome-Architektur

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    Die richtige Smarthome-Architektur

    Guten Tag,

    wir haben vom Bauträger eine noch zu errichtende Wohnung erworben, ca. 110qm. Der Standard-Bauplan für diese Wohnung sieht Standard-Elektrik der 90er vor: eine Brennstelle pro Zimmer, ein paar Wechselschaltungen, keine einzige Netzwerkdose etc.
    Wir dürfen beim vom Bauträger ausgewählten Elektriker Wünsche äußern, die er gerne gegen entsprechenden Aufpreis umsetzt. Das bedeutet, dass die meisten Komponenten dort weit über Normalpreisen liegen – eine Netzwerkdose (2Ports) mit Verkabelung kostet dann halt auch mal 400€. Eigenleistung oder der Einsatz anderer Handwerker sind vor Fertigstellung/Übergabe ausgeschlossen, Marktpreise spielen also keine wirkliche Rolle.

    Jetzt suche ich nach einem Weg, ohne absurde Kostenexplosion eine Grundlage für ein vernünftiges Smarthome zu finden. Ich habe einige Ideen entwickelt und würde mich freuen, dazu etwas konstruktives Feedback zu bekommen. Mir ist bewusst, dass dies hier ein KNX-Forum ist. Ich erwähne dennoch Alternativen, da ich mir vorstellen kann, dass KNX unter diesen Umständen (dazu unten mehr) nicht unbedingt die erste Wahl sein muss und freue mich über Widerspruch oder Bestätigung.

    Kurz noch zu mir: ich persönlich habe einen guten IT-Hintergrund und auch in der jetzigen Mietwohnung schon div. Systeme (Sonos, Homematic, Z-Wave,Hue) auf dem Raspi miteinander verbunden – sprich: wenn die Waschmaschine fertig ist, wird das im Wohnzimmer per Licht und Ton signalisiert (und auf dem Handy), mit der Homematic-FB wähle ich die Playlist auf dem Sonos aus etc.


    Folgende Ideen sind mir bislang gekommen:

    1)
    Beim Bau den Standard kaufen, und später mit funkgesteuerten Komponenten nachrüsten. Beispielsweise die Wechselschaltungen um eine Fibaro-Komponente ergänzen, dimmbare Hue-Lampen einbauen, an den Fenstern Drehgriffsensoren von Homematic etc.
    Das ist sicher die preisgünstigste Variante und verspricht einen grundlegenden Komfort auf dem Niveau der heutigen Mietwohnung. Die Steuerung erfolgt dann wie in der Mietwohnung über einen zentralen Rechner, der verschiedene Standards (Zigbee, Z-Wave, Homematic etc.) spricht. Fällt der aus, habe ich den Standard per Schalter funktional.

    2)
    In der Bauphase gegen Aufpreis alle Leuchten und alle Schalter sternförmig zur Verteilung führen; statt Schaltern/Wechselschaltungen Taster verbauen lassen; einen großen Verteiler nehmen und diesen mit Stromstossrelais ausstatten (es muss ja bei der Wohnungsübergabe irgendwie funktional sein). Ebenso die Zentralsteuerleitungen der lokalen Jalousiesteuerung dorthin führen. Damit habe ich nach der Fertigstellung/Übergabe die Möglichkeit, im Verteiler die Stromstossrelais gegen ein beliebiges System auszutauschen, beispielsweise:
    - KNX-Komponenten, bei denen der Bus dann halt nur innerhalb des Verteilers läuft
    - Eltako-Reiheneinbaugeräte mit RS485-Bus (auf dem letztendlich drahtgebunden EnOcean-Telegramme verschickt werden).
    - Homematic-Wired
    Die Steuerung erfolgt zum einen über die in dem jeweiligen Systemen inhärente Logik, also KNX-Telegramme oder EnOcean-Telegramme. Mittels geeigneter Schnittstelle kann wieder ein zentraler Rechner angeklemmt werden, der zusätzliche Funkstandards spricht und Sonderfunktionen steuern kann (beispielsweise parallel zum Wohnzimmerlicht auch eine Hue-Dekolampe einschalten o.ä. Es geht nur darum, dass die Erweiterung um alle marktgängigen Systeme möglich ist). Fällt der Rechner aus, funktionieren die Komponenten „wie angelernt“. Um die Anbindung mache ich mir weder bei KNX noch EnOcean noch Homematic Sorgen. Fenstergriffe werden auch in diesem Szenario per Funk/Homematic angebunden – eine Verkabelung mit Reed-Kontakten in allen Fenstern ist aus preislichen Gründen in jedem Fall sicher ausgeschlossen.
    Will ich später weitere Taster oder Deckenleuchten hinzufügen, muss ich bei diesem Modell ebenfalls auf Funk zurückgreifen, was aber in einer Etagenwohnung überschaubar oft vorkommen dürfte – das wird am ehesten für Szeneschalter o.ä. der Fall sein, oder eine Hue-Regalleuchte etc.
    Die prognostizierten Kosten alleine für die sternförmige Verkabelung und die temporären Stromstossrelais während der Bauphase sind knapp fünfstellig. Dazu kommen die später einzubauenden Komponenten für KNX oder einen anderen Standard, bei denen ich dann natürlich wieder Marktpreise hätte.
    (Die ziemlich überteuerten Stromstossrelais sind temporär nötig, da mir der Bauträger keine Wohnung übergeben wird, in der ein Lichtschalter nicht geeignet ist, das Licht einzuschalten – schließlich schuldet er mir per Kaufvertrag eine bewohnbare Wohnung.)
    3)
    In der Bauphase KNX einführen und den Bus in alle Zimmer schleifen. Dort Busankoppler für die Taster und entsprechende Aktoren für die Beleuchtung und Jalousien.

    Damit hätte ich quasi die Wohnung „auf KNX“ und in der Verteilung wäre lediglich noch die Ankopplung für den erwähnten zentralen Rechner für ggf. eigene Funktionen, Erweiterungen um andere Standards (Hue, Sonos etc.). Die Fenstergriffe würden wieder per Homematic überwacht, da auch hier preislich eine Anbindung mit Reed-Kontakten nicht in Frage kommt.

    Eine Herausforderung bei dieser Lösung dürfte die Unterbringung der Aktoren und Ankoppler sein, da die Decke konstruktiv in dieser Wohnung in der Regel nicht für Einbaukomponenten in Frage kommt.

    Vor dem Preis für diese Lösung habe ich ehrlich gesagt etwas Angst. Zudem bin ich hier voll von den evtl. kaum vorhandenen KNX-Kenntnissen des ausführenden Elektrikers abhängig. Diese Herausforderung wird er sich zusätzlich gut vergüten lassen.
    Und falls ich komplett falsch liege, kann ich nicht mehr nachträglich auf ein anderes System umsteigen.
    4)
    In der Bauphase gegen Aufpreis alle Leuchten sternförmig zur Verteilung führen, dort dann wie unter 2) mit KNX. Taster und andere Sensoren über KNX-Bus und Busankoppler in den jeweiligen Räumen zur Verteilung bringen.

    Quasi eine Mischung aus 2) mit KNX und 3). Dürfte etwas die Kosten reduzieren, die die Aktoren nicht in den Zimmern untergebracht werden, sondern zentral als REG.


    So, jetzt kommt die Frage: welches Vorgehen haltet Ihr unter diesen Bedingungen (sehr hohe Preise ohne Marktbezug während der Bauphase) für sinnvoll?

    #2
    ich weiß nicht ob ich für diesen Rat jetzt gefressen werde, aber ich persönlich würde es so machen: schau im Rohbau darauf dass die gesamte Leer-Verrohrung KNX kompatibel ist und der Verteiler groß genug ausgelegt ist, und lass dann den Vertrags Eli günstigst auf Klassisch 90er verdrahten. Nach Wohnungs Übergabe zieh den ganzen Schloz wieder aus den Lehrrohren und bau die gesamte Elektrik nochmals neu mit KNX auf. klingt jetzt nicht wirklich effizient, aber du sparst dir viel Geld und Ärger und Diskussion.

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      #3
      An den schaltern elektronikdosen einbauen und die aktoren dezentral verbauen.

      Knx leitung durch alle zimmer durchverbinden und leerdosen mit knx kabel fuer evetuelle bm. vorbereiten.

      Lan in den verteiler legen und knx.

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        #4
        Hallo Michael und willkommen im Forum!

        Wie ich von deinem Beschilderung entnehme, benötigst Du für dein Smarthome-Traum sowieso einen zweiten Elektriker oder Systemintegrator+Elektriker, daher wäre meine Empfehlung schon diese in aktuellem Bauplanungsphase zu suchen und im weiteren Planung zu involvieren, um festzustellen welche Arbeiten nun der Bauträger-Elektriker durchführen soll und welche Arbeiten später gemacht werden können.

        Vermutlich wird der Bauträger-Elektriker Leerrohre und Unterputz-Dosen mindestens legen sollen, und hier ist zwingend eine gute Planung im Voraus notwendig, da nachträgliche Änderungen, besonderes in Mehrfamilienhäuser, nur sehr schwierig durchzuführen sind. Aus eigener Erfahrung kann ich empfehlen keine Leerrohre unter DN25 einzusetzen, da Leitungseinzug, besonderes schon im UP-Dosen angebundenen Leerrohren, noch ein Stück mehr aufwendiger ist als wenn die Leerrohre noch frei pendeln (z.B. bekommt man NYM-J 5x2,5 kaum in Leerrohre unter DN25 ein). Bei Häufung von Leerrohren (z.B. nah Verteilerschrank) kommen auch Statik-Bedenken ins Spiel - auch hier ist gute Planung im Voraus notwendig (z.B. gute Teilung der Leerrohre zwischen Decke und Boden). Für LAN und UP-Busteilnehmer könnten statt normale UP-Dosen E-Dosen eingebaut werden - macht späteres Arbeiten wieder viel angenehmer. Klare Trennung zwischen Klein- und Niederspannung ist auch etwas dass man besser im Voraus schon geplant haben soll. Sicherlich kann Dich der KNX erfahrene Elektriker/SI in allem Punkten gut beraten.

        Gruss
        Risto
        Zuletzt geändert von xrk; 13.01.2019, 10:59.
        Winston Churchill hat mal gesagt: "Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance.“

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          #5
          MMn könnte bei dir auch LCN passen (die leider dieses Jahr mal eben die pareise kräftig erhöht haben - das erste mal nach 20 Jahren) da lässt du alle Leitungen in 5 x X legen, bei Steckdosen tiefe UP Dosen einbauen und bei den Tastern jeweils eine Elektronikdose.

          Gruß Florian

          Kommentar


            #6
            Die gewerkeübergreifende Interoperabilität und Robustheit des KNX-TP-Buses ist im Privatbau in meinem Augen unübertroffen. LCN ist von Produktauswahl als auch von Heimautomations-Möglichkeiten doch deutlich eingeengter.
            Winston Churchill hat mal gesagt: "Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance.“

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              #7
              xrk grundsätzlich stimme ich dir zu, wenn aber in einer solchen Baukonstellation schon darüber nachgedacht wird, voll konventionell zu bleiben, dann spielt LCN mit der "integrierten Verkabelung" seine Vorteile aus. Wenn eine Netzwerkdose 400€ kostet, wird eine KNX Verkabelung kaum vertretbar sein. Eventuell wäre Digitalstrom noch ein Möglichkeit. In jedem Fall muss die Verteilung aber mindestens 150% bis 200% größer sein, als angeboten.

              Gruß
              Florian

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                #8
                Hallo,

                vielen Dank für den Input!

                Leerrohre klingen logisch, sind aber auch nicht ganz preiswert. An der Geschichte arbeitet ja nicht nur ein Elektriker mit, sondern ein separater Elektroplaner (des Bauträgers), der auch einen guten Stundenlohn nimmt... Vom Standard abweichen ist definitiv nicht preisgünstig.

                Zudem muss ja auch geklärt werden, wo was geführt wird im Bau: im Standard kann der Elektriker die Wechselschaltungen ja durchaus aus unterschiedlichen Richtungen zu den Brennstellen führen. Da ich aber später nicht die vollständige Verkabelung erneuern oder dutzende Dosen setzen bzw. aufreißen möchte (frisch tapezierte Decken und Wände...), müsste ich schon jetzt sehr präzise und vollständig alles planen und hoffen, dass es genau so umgesetzt wird. Und das mit einem Elektriker, der auch gerne KNX (zu einem sehr hohen Preis) anbieten würde, dann aber nicht darf.


                Ich hab daher heute nochmal gegrübelt und nähere mich mal von einer anderen Seite: in welchen Bereichen kann Automatisierung jetzt oder langfristig eine Rolle spielen, welche Aspekte muss ich berücksichtigen?
                • Licht: wir haben für die Wohnung ein gut abgestimmtes Lichtkonzept - die zwei Brennstellen im Wohnzimmer wären definitiv zuwenig gewesen. Licht sollte definitiv eingebunden werden und möglichst latenzfrei und mit ganz herkömmlichen Lichtschaltern arbeiten (wg. Schwiegermutter-Kompatibilität und langfristig wegen Verkaufbarkeit). Funk scheidet aus, Szenetaster sind nur als "Extra" möglich, nicht für die Grundbedienung der Räume. Das ist durch eine sternförmige Installation in jedem Fall erstmal gegeben ebenso wie über eine lokale KNX-Variante.
                Natürlich kann ich nie ausschließen, dass ich eines Tages sage: in diesem Zimmer brauche ich einen weiteren Lichtkreis. Das wäre mit KNX sicher am einfachsten zu lösen, gefolgt von der sternförmigem Verkabelung mit einem Reserverleerrohr.
                • Sensorik/Taster/Präsenzmelder: nach einem Tastendruck soll zügig etwas passieren, siehe "herkömmliche Lichtschalter". Und hier kann man immer auf die Idee kommen, später noch einen weiteren Taster für einen weiteren Bereich o.ä. zu brauchen. Präsenzmelder werde ich zunächst nicht vorsehen. Vielleicht in den Badezimmern, da wird gerne mal das Licht-Aus vergessen. Das würde ggf. aber auch per Funk möglich sein.
                • Szeneschalter oder Tableaus: hier tun es Weboberflächen für Openhab oder Homematic-Fernbedienungen derzeit ganz gut.
                • Rollläden/Raffstores: werden einmalig mit angebunden, weitere kommen wohl kaum dazu. Dazu werden die Zentralleitungen der lokalen Jalousiesteuerungen in der Verteilung zusammengeführt. Das Ganze muss auch an den Windwächter des Hauses angeschlossen werden können.
                • Fenster: aus preislichen Gründen werde ich keine Leitungen zu allen Fenstern führen, und über versenkte Reed-Kontakte o.ä. brauche ich auch nicht zu reden. Hier werden wohl Homematic-Drehgriff-Sensoren zum Einsatz kommen.
                • Heizung: eigentlich braucht eine Fußbodenheizung nicht viele Eingriffe. Es wird Thermostate in den Räumen geben, die per Kabel mit dem HKV verbunden sind. Spannend ist ja nur eine Lösung, wo ich unterschiedliche Zielwerte vorgeben kann (Nacht, Urlaub) etc. Das geht zur Not per Funk, da hier Latenz kaum eine Rolle spielt. Die Lösung "Signal per KNX zum HKV schicken, dort einen Aktor verbauen" sehe ich nicht, da ich dann auch noch den Heizungsbauer mit einbeziehen müsste. Jedes Problem mit der Heizleistung würde der Bauträger dann auch auf die "Spezialtechnik" schieben, und dieses Risiko wird er sich gut versilbern lassen.
                • Dekolampen, Weihnachtsbaum etc.: hier kann Hue, ggf. mit Funksteckdosen zum Einsatz kommen. Latenz ist hier nicht ganz so tragisch, da ist Funk ausreichend.
                Wenn ich das so überblicke, sind die Kernbereiche, die ich jetzt berücksichtigen muss, also die Lichtsteuerung und die Anbindung von herkömmlichen Lichttastern (und vielleicht noch Präsenzmeldern).

                Am liebsten wäre mir dabei eine Lösung, mit der ich die Aktoren zentral in der Verteilung habe (sternförmig, dort dann KNX oder Eltako), aber die Sensorik/Taster per Bus.

                Nur erfordert halt diese Sensorik dann schon den Einsatz von KNX in der Bauphase. Und da dürfte es billiger sein, erstmal alles sternförmig zur Verteilung zu führen, und später diese gegen KNX zu ersetzen. Ggf. kann ich die Leitungen der Taster in ausgewählten Ekcne ja durch Buskabel und Busankoppler ersetzen - dann habe ich in manchen Ecken quasi doch KNX verfügbar.



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                  #9
                  Digitalstrom hatten wir uns schonmal angeschaut, LCN kenne ich nur von einem kurzen Besuch der Webseite.
                  Bei beiden Verfahren gefällt mir aber die Abhängigkeit von einem System bzw. Hersteller nicht.

                  KNX bietet viel mehr Hersteller und damit einhergehend viel mehr Möglichkeiten.
                  Und selbst etwas ähnlich proprietäres wie die Eltako-Lösung basiert auf EnOcean. Und mit einer sternförmigen Verkabelung hätte ich hier immer eine Ausweichmöglichkeit, die ich mit Digitalstrom oder LCN nicht mehr hätte.

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                    #10
                    Zitat von michacgn Beitrag anzeigen
                    wir haben vom Bauträger eine noch zu errichtende Wohnung erworben, ca. 110qm.
                    Vlt. verrätst Du noch, wo - evtl. ist ja ein SI in der Nähe (oder ein engagierter Forenkollege)?

                    Zitat von michacgn Beitrag anzeigen
                    Der Standard-Bauplan für diese Wohnung sieht Standard-Elektrik der 90er vor: eine Brennstelle pro Zimmer, ein paar Wechselschaltungen, keine einzige Netzwerkdose
                    Ausstattungsvariante: "sozialer Wohnungsbau"
                    Unbedingt den Vertrag checken - evtl. hat man im Vertrag eine bessere Variante angegeben, als man liefern möchte!

                    Zitat von michacgn Beitrag anzeigen
                    Wir dürfen beim vom Bauträger ausgewählten Elektriker Wünsche äußern, die er gerne gegen entsprechenden Aufpreis umsetzt. Das bedeutet, dass die meisten Komponenten dort weit über Normalpreisen liegen – eine Netzwerkdose (2Ports) mit Verkabelung kostet dann halt auch mal 400€. Eigenleistung oder der Einsatz anderer Handwerker sind vor Fertigstellung/Übergabe ausgeschlossen, Marktpreise spielen also keine wirkliche Rolle.
                    Völlig normal im Bauherren-Abzockgeschäft.
                    Da es sich um eine Wohnung handelt würde ich glatt auf Netzwerkdosen in der Bauausführung verzichten
                    1. sind keine Geschosse zu überbrücken (Betondecken)
                    2. gut gewählter Platz für den Router macht LAN in vielen Fällen eh überflüssig
                    3. gibt es ausreichend Möglichkeiten das hinterher noch hinzubiegen
                    Zitat von michacgn Beitrag anzeigen
                    Leerrohre klingen logisch, sind aber auch nicht ganz preiswert. An der Geschichte arbeitet ja nicht nur ein Elektriker mit, sondern ein separater Elektroplaner (des Bauträgers), der auch einen guten Stundenlohn nimmt... Vom Standard abweichen ist definitiv nicht preisgünstig
                    Unbedingt auf Verlegung IN Rohr (25mm) bestehen!
                    Machst Du das nicht, kann er die Leitungen auch in/unter Putz legen - und Du alle Träume begraben.
                    Unbedingt Vertrag prüfen!

                    Die grundsätzliche Planung - sprich, welche Rohre wie zwingend, ist eine Sache von einer knappen Stunde - für einen geübten SI.
                    Darauf basierend lässt sich einiges realisieren - den E-Planer kannst Du getrost in die Tonne treten - von dem wird idR nichts vernünftiges kommen.


                    Zitat von michacgn Beitrag anzeigen
                    Licht sollte definitiv eingebunden werden und ... Das ist durch eine sternförmige Installation in jedem Fall erstmal gegeben ...
                    Sternförmig in jeden Raum, in Rohr u. 5-adrig!
                    Die Brennstellen im Raum können untereinander verbunden werden u. brauche keine separate Zuleitung.
                    Leerrohr+Dose für evtl. Beleuchtung macht ohnehin niemand - da wäre es praktikabler, Du würdest zumindest die wichtigsten Positionen für PMs setzen lassen.

                    Zitat von michacgn Beitrag anzeigen
                    Präsenzmelder werde ich zunächst nicht vorsehen. Vielleicht in den Badezimmern, da wird gerne mal das Licht-Aus vergessen. Das würde ggf. aber auch per Funk möglich sein.
                    Grober u. teurer Fehler - dies ist wichtiger, als irgendeinen "Rechner" rumzuplanen.

                    Zitat von michacgn Beitrag anzeigen
                    Dazu werden die Zentralleitungen der lokalen Jalousiesteuerungen in der Verteilung zusammengeführt. Das Ganze muss auch an den Windwächter des Hauses angeschlossen werden können.
                    Heisst - es ist eine Jalousiesteuerung im vertraglichen Umfang vorgesehen?
                    Incl. der Taster+sternförmiger Verkabelung?
                    Je nach Ausführungsplanung kann das Stolperfalle oder zu deinem Gunsten liegen - das mal abprüfen, wie das genau ausgeführt werden soll.

                    Zitat von michacgn Beitrag anzeigen
                    Heizung: eigentlich braucht eine Fußbodenheizung nicht viele Eingriffe.
                    Im EFH alles schick - in einem Multistall eher nicht.

                    Zitat von michacgn Beitrag anzeigen
                    Es wird Thermostate in den Räumen geben, die per Kabel mit dem HKV verbunden sind.
                    Wo sitzt der HKV u. wo der Elektroverteiler?
                    Da die Dosen meist sternförmig angefahren werden, könntest Du mit geschickter Platzierung deine "Aufpreisliste" etwas klein bekommen.
                    Wichtig - das Kabel muss in Rohr sein, damit man Buskabel nachziehen kann.

                    Zitat von michacgn Beitrag anzeigen
                    Nur erfordert halt diese Sensorik dann schon den Einsatz von KNX in der Bauphase. Und da dürfte es billiger sein, erstmal alles sternförmig zur Verteilung zu führen
                    Nein!


                    Wichtig ist
                    • die Bedienstellen in den Räumen untereinander per Rohr zu verbinden - das Buskabel kann nachgezogen werden u. die Bedienstellen muss noch nicht alle aktiv sein.
                    • Eine Bedienstelle für den E-Knecht sternförmig aus dem Verteiler in Betrieb setzen lassen - per Eltako u. natürlich mit grünem Buskabel
                    • Beleuchtung 5-adrig in jeden Raum von Verteiler - die Brennstellen untereinander im Raum nur verbinden lassen - quasi Klickklack
                    • Dose für PM setzen lassen - Rohrverbindung zur 1.Bedienstelle des Raumes - fertig
                    • Steckdosen 5-adrig in die Räume verteilen lassen - jeweils 1 Elektronikdose als 1.Steckdose - sonst nichts weiter
                    • Generelle Verlegung in 25er Rohr
                    • Zusätzliches Leerrohr zwischen E-Verteiler u. HKV
                    • E-Verteiler grosszügig wählen
                    • HKV so liefern lassen, dass eine Klemmleiste Platz hat - bauträgergeschundene Kabelaffen(*) neigen hier zu unschönen Kostenoptimierungen
                    Gruss
                    GLT

                    Kommentar


                      #11
                      Jede Art von Abweichung von einem Standardplan ist bei Bauträgern oft unverhältnismäßig teuer.Manches wird überhaupt nicht gemacht weil einfach zu komplizerit (frag mal nach Bodeneinbaudosen für Laufprecherkabel :-) )

                      Leistbarer Kompromiss könnte sein ein oder zwei Größen größer bei der Leerverrohrung zu nehmen. Da muss nichts umgeplant werden und du kannst ziemlich sicher genug Kabel nachziehen. 25er Rohr hat innen ca. 21mm. Ich weiß nicht wie die Regelung in D sind aber hier in Österreich wird recht viel mit Einzeladern anstatt NYM gearbeitet. Da kann man recht leicht noch etwas nachziehen. Da passen 9 Einzeladern in einer 25 Rohr 1,5mm^3 auch bei 2 Bögen und 10m Länge durch. Wenn du noch eine Größe ,ehr bekommen könntest, wäre es noch besser.

                      Vielleicht wirst du wenn es garnicht anders geht, an einzelnen Stellen mit KNX RF arbeiten müssen. Da ist mEn aber noch immer besser als überhaupt kein KNX oder irgendeine Bastellösung. Wenn du Raumhöhe nicht schon zu niedrig ist, kannst du mit abgehängten Decken auch viel erreichen (da passen Netzteile, Aktoren, Controller + Kabel hinein. Bevor du 1000de Euro für zusätzlich Lampenauslässe investiertst beim Bauträger würde ich lieber hinterher die Decke abhängen (lassen). Dann kann man gleich indirekt beleuchten,...

                      In der Küche ist es eh unproblematisch - da kann man mit einer 2. Unterverteilung in einem Küchenschrank arbeiten bzw. darunter und die Kabel unter den Küchenschränke legen. Rauchmelder kann man per Funk verbinden und nur einen am Bus anschließen. Zum Schluss bleibt wahrscheinlich nicht so viel über, dass nicht funktioniert.

                      Ich musste bei uns auch überall nachrüsten weil das Haus mit konventioneller Installation fertig war und niemand würde es merken, dass nich von Anfang an mit KNX geplant wurde.

                      Kommentar


                        #12
                        Hallo zusammen,

                        vielen Dank erstmal für die sehr ausführlichen Tipps!

                        Zitat von GLT Beitrag anzeigen
                        Ausstattungsvariante: "sozialer Wohnungsbau"
                        Unbedingt den Vertrag checken - evtl. hat man im Vertrag eine bessere Variante angegeben, als man liefern möchte!
                        Ich hab den Vertrag/Baubeschreibung sehr oft gelesen, und genug Stellen gefunden, die keinen Sinn gaben. Man hat mir irgendwann unterstellt, ich müsse Lehrer von Beruf sein Die Angaben zur Elektrik beschränken sich auf Lockerungen hinsichtlich VDE-Normen zu Installationszonen und auf die vorgesehenen Brennstellen/Steckdosen.


                        Zitat von GLT Beitrag anzeigen
                        Da es sich um eine Wohnung handelt würde ich glatt auf Netzwerkdosen in der Bauausführung verzichten
                        Da wir in der jetzigen Wohnung, für die dasselbe gilt, oft genug Ärger wenigstens im 2.4GHz-Band hatten, werde ich an einigen Stellen (Arbeitsplatz, Fernseher) den Anschluss vorsehen - und eine weitere an sehr zentralen Stelle unter der Decke für einen WLAN-AP.

                        Zitat von GLT Beitrag anzeigen
                        Unbedingt auf Verlegung IN Rohr (25mm) bestehen!
                        Machst Du das nicht, kann er die Leitungen auch in/unter Putz legen - und Du alle Träume begraben.
                        Unbedingt Vertrag prüfen!
                        Der Vertrag/Baubeschreibung sagt dazu nichts. Danke aber für den Hinweis, ich werde schauen, was sich erreichen lässt.

                        Zitat von GLT Beitrag anzeigen
                        Sternförmig in jeden Raum, in Rohr u. 5-adrig!
                        Die Brennstellen im Raum können untereinander verbunden werden u. brauche keine separate Zuleitung.
                        Leerrohr+Dose für evtl. Beleuchtung macht ohnehin niemand - da wäre es praktikabler, Du würdest zumindest die wichtigsten Positionen für PMs setzen lassen.
                        Das werde ich berücksichtigen.

                        Zitat von GLT Beitrag anzeigen
                        Grober u. teurer Fehler - dies ist wichtiger, als irgendeinen "Rechner" rumzuplanen.
                        Verstanden - aber der Rechner macht halt einem IT-ler wie mir mehr Spaß


                        Zitat von GLT Beitrag anzeigen
                        Heisst - es ist eine Jalousiesteuerung im vertraglichen Umfang vorgesehen?
                        Incl. der Taster+sternförmiger Verkabelung?
                        Je nach Ausführungsplanung kann das Stolperfalle oder zu deinem Gunsten liegen - das mal abprüfen, wie das genau ausgeführt werden soll.
                        Im Zweifel sehr einfach: Steuerung pro Zimmer in der Schalterdose, eine ringförmige Leitung für den Zentralschaltereingang an den einzelnen Steuerungen. Hier habe ich vorgesehen, die Zentralleitungen ebenfalls sternförmig zu führen. Ich muss dann aber wie auch immer akzeptieren, dass der Elektriker etwas für den zentralen Windwächter vorsieht, den sich alle Wohnungen teilen.


                        Zitat von GLT Beitrag anzeigen
                        Im EFH alles schick - in einem Multistall eher nicht.
                        Wo sitzt der HKV u. wo der Elektroverteiler?
                        Da die Dosen meist sternförmig angefahren werden, könntest Du mit geschickter Platzierung deine "Aufpreisliste" etwas klein bekommen.
                        Wichtig - das Kabel muss in Rohr sein, damit man Buskabel nachziehen kann.
                        In der Mietwohnung ging es ganz gut. Aber hier sehe ich sehr wenig Handlungsmöglichkeiten, wie schon oben beschrieben. HKV sitzt im Flur, UV habe ich im Hauswirtschaftsraum vorgesehen, damit der Netzwerkschrank daneben kann. Leerrohr kommt auf meine Liste.


                        Zitat von GLT Beitrag anzeigen
                        Wichtig ist
                        ...
                        Danke, das sind sehr hilfreiche Tipps.

                        Ich muss nur berücksichtigen: auch der vorgesehene Elektriker möchte natürlich gerne KNX oder Eltako anbieten. Nur sind die Preise halt utopisch, und es wird erkennbar, dass er lediglich die von mir vorgebrachten Komponenten vorsieht, nicht aber planerisch tätig ist. Vermutlich kann er das auch besser und größer, nur ist das angesichts des Preisaufschlages nicht sinnvoll.
                        Damit habe ich aber das Problem: äußere ich zuviele Detailwünsche, wird er versucht sein, sich das Geld eben mit diesen zu holen.


                        Zitat von GLT Beitrag anzeigen
                        Die grundsätzliche Planung - sprich, welche Rohre wie zwingend, ist eine Sache von einer knappen Stunde - für einen geübten SI.
                        Und genau das sollte ich kurzfristig entsprechend versuchen. Empfehlungen für einen geeigneten Profi hier im schönen Köln?

                        Zitat von barontigger Beitrag anzeigen
                        Jede Art von Abweichung von einem Standardplan ist bei Bauträgern oft unverhältnismäßig teuer.
                        Oh ja. Wirklich JEDE. Handwerker, Bauträger und die obligatorischen Fachplaner....

                        Zitat von barontigger Beitrag anzeigen
                        Wenn du Raumhöhe nicht schon zu niedrig ist, kannst du mit abgehängten Decken auch viel erreichen
                        Leider geht das nicht, ohne zu sehr ins Detail gehen zu wollen. In Bürogebäuden ist das ja offenbar sogar die Norm.


                        Danke nochmals! Wenn jetzt noch jemand eine Empfehlung für einen SI hier in Köln hat...

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                          #13
                          Hallo,

                          mein Rat ist in der Situation immer:
                          KNX-RF mit MDT-Glastastern. Die haben einen Aktor eingebaut. (darum geht es mir, NICHT (nur) um die Funk-Funktion)
                          Du lässt den Eli einfach die Lichter konventionell machen. Die Steckdosen auch, aber in jedem Raum 5x1.5 in die Unterverteilung.

                          Dann lässt du dir noch KNX-Kabel für die Präsenzmelder verlegen. Und dann vielleicht noch hier und da in eine Schalter-Dose.

                          Für die Jalousien wünscht du dir einfach eine Schalterbatterie direkt neben der Unterverteilung :-)

                          Hier zwei Links, wo ich das schonmal weiter beschrieben habe:
                          https://knx-user-forum.de/forum/öffe...38#post1195738
                          https://knx-user-forum.de/forum/%C3%...t-knx-so-teuer

                          Gruß,
                          Hendrik

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                            #14
                            Hallo,

                            Zitat von henfri Beitrag anzeigen
                            mein Rat ist in der Situation immer:
                            KNX-RF mit MDT-Glastastern. Die haben einen Aktor eingebaut. (darum geht es mir, NICHT (nur) um die Funk-Funktion)
                            hm. Vor Funk-Lösungen schrecke ich sehr zurück. Sie sind analog ja auch mit Z-Wave/Fibaro oder mit Homematic möglich, auch hier kann ich einen Wechselschalter um einen Baustein erweitern, der per Funk angekoppelt ist und die konventionelle Schaltung ergänzt. (Die Unterschiede zwischen KNX und Homematic sind mir bewusst, mir geht es jetzt nur um den Ausschnitt Lichtsteuerung.) Aber irgendwie finde ich bspw. die Zusammenführung aller Lichtkreise zu zentralen Aktoren sympathischer.

                            Funk würde ich nur für die "Komfort"-Schicht darüber nehmen, bei der Latenzen oder Aussetzer erträglich sind, also bspw. das Kommando des Szeneschalters an die Zentrale.

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                              #15
                              Ich weis nicht, ob es bei Dir funktioniert, aber ich habe mit sem ELI verhandelt, das er den Verteiler (leer mit Eingangsklemmen) nach meinen Vorgaben einbaut, und den Rest der Kosten Elektrogewerk in Leerohr wandelt, und nach meinen Vorgaben einbaut. E-Abnahme bestand darin, die 3 Phasen an der Eingangsklememe im Verteiler zu messen.

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