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KNX vs Hue, Tado, Apple Home Kit, Alexa, etc.

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    KNX vs Hue, Tado, Apple Home Kit, Alexa, etc.

    Liebe KNX Forengemeinde,

    ich bin gerade dabei ein konventionell verkabeltes Haus umfangreich zu sanieren. Das Haus ist aktuell im Rohbau, also theoretisch die optimale Gelegenheit ein KNX System einzubauen.

    Ich stehe nun also vor der Entscheidung, vor der vermutlich viele in diesem Forum schon standen: KNX einbauen oder auf Lösungen wie Philips Hue, Rademacher HomePilot, Tado, etc setzen.

    Ich würde gerne die folgenden Komponenten in eine smarte Steuerung integrieren
    • Licht
    • Rolladen
    • Heizung
    • Ggf. ausgewählte Steckdosen
    • Türkommunikation
    • In die Fenster integrierte Reedkontakte
    Insgesamt also eher eine Basic-Installation.

    Die Haustechnik wird unabhängig darüber hinaus wie folgt erweitert:
    • LAN Verkabelung in jedem Raum
    • Zentrales Lüftungssystem
    Für die Realisierung des KNX Systems haben wir Gira Komponenten inkl. X1 Server in die enge Wahl gezogen.

    Der Vertreter von Gira schätzt Hardwarekosten in Höhe von 15.000 EUR. Hinzu kommen Systemintegrations- und Elektroinstallationskosten, die ich noch nicht absehen kann.


    Die Fragen die mich nun umtreiben sind die Folgenden:
    1. Mit Ausnahme der Integration der Reed Kontakte kann nach meinem Verständnis alles auch mit funkbasierten Lösungen der üblichen Verdächtigen (Hue, Tado, Rademacher) umsetzen. Warum also einen 5-stelligen Betrag für KNX ausgeben?
    2. KNX wird im der Regel als zukunftsfähig beschrieben, aber ist der Aufbau eines zusätzlichen (nicht IP basierten) Netzwerkes wirklich das was man in Zukunft noch haben will oder wird man in Zukunft alles per IP einbinden?
    Wie seht Ihr das? Würdet Ihr weiter auf KNX setzen und was ist das Argument, dass die hohen Kosten rechtfertigt?

    Ich freue mich auf Eure Meinung zu dem Thema.

    Viele Grüße

    Kai


    #2
    Moin,

    ich bin selbst noch KNX-Neuling und stand vor kurzem vor einer ähnlichen Entscheidung (irgendwo hier im Forum müsste sich auch noch der zugehörige Beitrag finden).
    Meine Rückmeldung ist daher nicht die eines Profis, sondern eher eines „Betroffenen“ und ich wollte Dir nur mal meine ersten Eindrücke zurückgeben.

    Der erste - aus meiner Sicht - gravierende Fehler ist, dass Du Dir eine Hardware-Planung von einen Gira-Vertreter hast machen lassen. Damit hast Du einen entscheidenden Vorteil von KNX verschenkt: Du bist herstellerunabhängig! Man kann sich für praktisch jede Aufgabe das Gerät aussuchen, das am besten die technischen Anforderungen erfüllt und dabei ein günstiges Preis- Leistungsverhältnis hat. Für einiges ist Gira sicher ok (X1 zum Beispiel), bei anderen gibt es wesentlich günstigere, teilweise sogar bessere Alternativen.
    Mir kommen 15k€ eine Hardwarekosten recht viel vor... da ist halt auch die Frage, wurde da auch das gegengerechnet, was eine „klassische“ Ausstattung kosten würde? Ich sage mal so, Schalter und Co. sind auch nicht billig.
    Nebenbei ist eine Funklösung mit Funkkomponenten eher teurer, als die verkabelte Variante, zumindest ab einem gewissen Mengengerüst, das habe ich selbst bei einer Vergleichsrechnung mit dem (zugegebenermaßen auch teuren) Gira eNet selbst festgestellt.

    Das sind so meine ersten Hinweise. Ich persönlich habe mich für KNX entschieden, weil es mit Abstand die flexibelste und zukunftssicherste Technik ist... und versuche dadurch Geld zu sparen, dass ich einiges selbst machen will (vor allen die KNX-Programmierung).

    vielleicht helfen Dir ja mein Anregungen ein bisschen...
    Zuletzt geändert von martiko; 27.10.2019, 20:45.

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      #3
      Servus,
      ich bin auch "Betroffener".
      Ich würde DEFINITIV KNX nehmen. Wenn du für alle möglichen Dinge Insellösungen nimmst (Also fürs Licht, für Beschattung usw.) bekommst du spätestens dann Probleme wenn du versuchst, die ganzen Systeme zu verbinden.
      Irgendwann kommt dann von einem Hersteller ein Update und nix klappt mehr. Oder, was noch schlimmer ist, das Programm wird einfach eingestellt (alles schon passiert...)

      Das größte Problem, was ich jetzt sehe, ist die kurze Planungszeit. KNX ist sehr planungsintensiv, wenn es richtig gemacht werden soll und man für die Zukunft auch noch Möglichkeiten hat.
      Ich würde mir einen SI in der Nähe suchen und das Ganze mal durchsprechen.

      Der Server, also X1, kommt ganz zum Schluss. Das System wird erstmal auch ohne laufen.
      Auf einen Hersteller festlegen ist einfach falsch. Deswegen eben einen SI fragen.

      Im Großen und Ganzen kann man sagen: KNX ist zukunftssicher, offener Standard, sehr viele Marken (alle namhaften), wachsender Markt usw.
      Die Insellösungen werden nach und nach aussterben. Gibt ein paar, denen ich persönlich zutraue, dass sie es schaffen (Loxone z.B.), aber das andere Zeugs nicht.

      EDIT:
      Nimm keine Funklösungen, wenn du jetzt alles hart verdrahten kannst. Das macht man in Ausnahmefällen, wenn man etwas vergessen hat, oder bei einer Sanierung ohne Schlitze usw.

      Das mit dem "nicht IP-basierten Netzwerk" verstehe ich nicht.
      Gibt doch IP Router/Schnittstellen, usw. Die ganzen Geräte haben physikalische Adressen, sind direkt ansprechbar usw.
      Wo siehst du da einen Nachteil?
      Ein Fernzugriff übers Internet usw. ist vollkommen problemlos möglich.
      Zuletzt geändert von Coma40; 27.10.2019, 19:30.
      Grüße
      Mathias

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        #4
        Du musst ja nicht in entweder oder denken. Du kannst beispielsweise die Grundinstallation in KNX machen und statt Dimmaktoren Hue-Lampen und ein Hue-Gateway verwenden wenn dir das zusagt. Später lässt sich das bei Bedarf auch wieder austauschen (es sei denn du willst 24V)
        IP für jeden Lichtschalter klingt für mich doch nach Overkill - da is Knx schon weit einfacher zu verkabeln. (Kabellos außen vor - das hat ganz andere Vor und Nachteile)
        Abhängig von der Größe des Hauses klingt 15.000€ nur für KNX Komponenten für mich realistisch für n EFH (alles in KNX ausgeführt).

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          #5
          Eigentlich dürfte KNX günstiger werden, als tado und hue, wenn es richtig geplant ist ... und du hast am Ende mehr Freude dran ... hue ist cool für zusätzliche Ambiente

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            #6
            Hallo Kai, willkommen im KNX Forum.
            Ich denke nicht, dass IP die Zukunftslösung für die Haussteuerung ist. Du wirst zwischen 80 und 120 Geräten haben, stell dir einfach mal die vielen Kabel und den passenden Netzwerkschrank dazu vor. Da ist IP ein absoluter Overkill. Für einzelne Geräte, Visualisierung, Kameras etc ist das natürlich etwas ganz anderes.
            Gruß Florian

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              #7
              ich würde auch versuchen so viel wie möglich mit KNX zu realisieren und störungsanfälliges Funkzeugs vermeiden. Was sich momentan so andeutet, Philips Hue wird in Zukunft auch eher auf Bluetooth setzen.

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                #8
                Das gute beim KNX ist die Art wie sich die Daten transportieren lassen ist seit gut 30 Jahren erprobt und taugt auch noch für weitere 30. Mehr als an/aus muss so ein Taster ja nicht wirklich generieren. Bei allen anderen Lösungen ist offensichtlich kein Hersteller auf Jahrzehnte zu frieden mit seiner Lösung weswegen da ständig "verbessert" wird. Und anders als beim KNX vergisst man hier und da einfach auch nen Modul zur Abwärtskompatibilität mit auf den Markt zu bringen.

                Wenn Du gerade den Luxus des Rohbauzustandes hast, dann nimm KNX.
                Der Großteil der Elektroplanung ist erstmal unabhängig vom System, denn das sind die Verbraucher. Also wo soll welches Licht hin, wo ne Steckdose (WLAN Steckerleisten sind eh ein No-Go). Willst da volle Flexibilität spendiere möglichst vielen Verbrauchsstellen eine eigene direkte Verbindung bis in die HV.
                Der nächste Planungsschritt ist dann alles was Bedienstellen und sonstige Sensorik ist. An der Stelle muss dann die Verdrahtung zur gewählten Technologie passen. Egal welches Bedienkonzept umgesetzt wird ein paar Dosen zuviel, die man zugeputzt lassen kann, gibt es nicht.

                Die anderen Systeme würde ich immer nur als Ergänzung von was in der Planung vergessenen nehmen, aber nicht wirklich das Grundsystem darauf aufbauen. Denn für genau den Bereich sind die entwickelt worden. Den riesigen Nachrüstmarkt und in D damit den Mietwohnungsmarkt umgesetzt durch den Mieter.
                Das vollumfassende Gesamtsystem existiert nur in deren Zukunftsvisionen und dann natürlich technisch abgeschottet in der Kompatibilität, da helfen dann nur noch Wolken und Wanzen um das wieder zusammenzubringen.
                ----------------------------------------------------------------------------------
                "Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten."
                Albert Einstein

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