Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

KNX im Neubau - Vorgehen

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    KNX im Neubau - Vorgehen

    Hallo zusammen,

    wir sind aktuell in der Planung unseres Neubaus (190qm) und haben die Bauantragsplanung mit einer Architektin gemacht und nun den Bauantrag erhalten.
    Wir würden gerne schlüsselfertig bauen und sind dazu in Gesprächen mit verschiedenen regionalen Bauunternehmen.

    Wir hätten sehr gerne KNX im Haus.
    Zu KNX habe ich bisher sehr viel hier im Forum mitgelesen, aber keinerlei praktische Erfahrung.
    Aktuell versuche ich mal ein Raumbuch zu erstellen, um für uns festzustellen, was wir alles brauchen/wollen.

    Wir haben im weiteren Familienkreis einen Elektriker, der uns die Elektroinstallation machen würde. Er hat wohl auch schon mit KNX gearbeitet und auch sein eigenes Haus mit KNX ausgerüstet. Daher überlegen wir, die Elektroinstallation beim Bauunternehmen rauszunehmen. Hierfür bietet uns das Bauunternehmen eine Gutschrift von 14.000€.

    Unsere Überlegungen sind jetzt folgende:
    Macht es Sinn die Elektroinstallation rauszunehmen und die Elektroinstallation mit dem Elektriker aus dem Familienkreis zu machen. Haltet ihr es für sinnvoll trotzdem für die Planung einen Systemintegrator hinzuzuziehen? Ich bin zwar selbst sehr IT-affin, aber habe von Elektro leider nicht viel Ahnung. Gibt es denn hier im Forum einen Systemintegrator aus dem Raum Mittelhessen?

    Der Vorteil beim Elektriker aus dem Familienkreis könnte sein, dass wir die Komponenten dann auch selbst besorgen könnten und ich bestimmt bei einfach Aufgaben, die keine Elektroerfahrung erfordern, unterstützen kann, um so evtl. die Kosten etwas zu reduzieren.

    Wie ihr seht, sind wir noch ganz am Anfang, aber das sollte ja genau der richtige Zeitpunkt sein, um sich mit der ganzen Sache vernünftig auseinanderzusetzen.

    Vielen Dank schon mal für eure Zeit und Tipps !

    #2
    Was ist denn in den 14k an Elektrogewerk schon enthalten? TV per SAT Anlage / Türko welcher Standard / Licht nur Auslass oder auch ne Lampe / LAN?

    Bei mehr oder weniger nur Infrastruktur also vom Zähler bis Steckdose und Lichtschalter wäre es ja schon ein realistischer / fairer Abzugsposten.

    Einen KNX-erfahrenen Elektriker zu haben der das auch selbst nutzt ist schonmal eine gute Ausgangsbasis für die Umsetzung. Für die Planung muss man sehen wie gut / intensiv / begeistert er das macht. Ansonsten da gerne einen Si dazu nehmen. Das bringt auch für das eigene Verständnis mehr Klarheit. Denn insgesamt geht das ja über Lichtschalter, Steckdosen, LAN und Rollo hinaus was man da bauen will.

    Warum man den Smarthomewunsch immer an IT-Affinität festmacht kann ich nicht nachvollziehen. Komfort, Sicherheit und Beseitigung von lästigen Tätigkeiten steht bei mir da im Vordergrund. Mit mehr Affinität sich in einiges wirklich einzulesen und einfach mal auszuprobieren lässt sich dann einiges davon auch selbst mit Schonung des Budgets realisieren. Man sollte diesen Spartrieb aber nicht zu sehr intensivieren, weil das Haus dann zu einem Hobby-Bastelobjekt wird und die Wartbarkeit unabhängig Deiner einen Person nicht mehr gegeben ist.
    ----------------------------------------------------------------------------------
    "Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten."
    Albert Einstein

    Kommentar


      #3
      Beim Bau mit Bauunternehmen muss man halt immer auf die zeitliche Taktung achten. Da kann es sein, dass zwischen Schalung für Decke ist soweit vorbereitet, dass Elektroleitungen eingelegt werden können und Beton kommt nur wenige Stunden liegen. Wenn man da auf "Gefälligkeitsleistung" angewiesen ist, wird es schwierig da passend reinzurutschen.

      Ist der Bekannte selbstständiger Elektriker aus der selben Region und beim örtlichen Energieversorger eingetragen? Neben der für einen Laien idr. noch verständlichen Innergebäudlichen Arbeit (Elektroverteiler zu Lampe/Steckdose) sind eine ganze Menge Randbedingungen einzuhalten. Z.B: Auslegung des Hausanschlusses (Wallbox, PV Anlage), Planung des Zählerschranks (aktuell notwendige Reserven, Mindest-/Maximalgrößen, Abstände), Rechtzeitige Beantragung und Abstimmung mit ggf. anderen Gewerken (Mehrsparten Hauseinführung), Erdung, Überspannungsschutz, Blitzschutz.

      Materialauswahl und Beschaffung von KNX Komponenten kann man häufig (nicht immer) auch mit "unabhängigen" Elektrikern verhandelt. Bei den reinen KNX Komponenten kann man auch etwas sparen ggü. den Großhandels- und damit Elektrikerkonditionen, allerdings würde ich als Ausführender Elektriker das "Ausbaurisiko", bei DOA dann nicht tragen.

      Systemintegrator ist dann Sinnvoll, wenn keiner der Beteiligten oft KNX macht.

      In meiner Erfahrung ist die "Laien Arbeit" (Schlitze und Dosen) mit passenden Profi-Maschinen garnicht so sehr das Zeitaufwändige. Wenn man es aber noch nie gemacht hat und nur schlechtes Werkzeug hat, dann dauert es ewig. Beim Kabel legen kann es von Vorteil sein, mehrere Hände zu haben.

      Zeitaufwändig ist vorallem die Planung und Verteilerverdrahtung sowie Auflegen von Vieladrigen Kabel (Netzwerk) und am Schluss natürlich die KNX Programmierung (die du durchaus selber vornehmen kannst). Ein sog. "Testbrett" bringt idr. keinen Mehrwert. Es kann aber dabei helfen die Kompoenten schon vor Montage mindestens mit einer Physikalischen Adresse zu versehen.

      Kommentar


        #4
        also um die eine Orientierung zu den 14T€ zu geben: ich weiß von einem Angebot für 19 Räume (Flur auch als Raum gezählt) bei dem die komplette Elektroinstallation zwischen 16&17T€ war - Ausstattung der Räume eher nur das notwendigste an Steckdosen etc.

        Was dein Elektriker aus dem Familienkreis sicher auf dem Schirm hat, was ich aber vielleicht nochmal mit dem Bauträger absprechen würde ist wie das einlegen von Leehrrohren auf Filigrandecken läuft. Ich weiß bei mir hatte der Elektriker da zum Teil nur ein Zeitfenster von 3-4 Stunden (von er kann jetzt Anfangen Rohre zu legen bis zu der Beton kommt jetzt drauf)

        Kommentar


          #5
          Zitat von tobiasr Beitrag anzeigen
          Ein sog. "Testbrett" bringt idr. keinen Mehrwert.
          Damit könnte er schon vorab ein bisschen in der ETS herumspielen

          Kommentar


            #6
            Zitat von livingpure Beitrag anzeigen

            Damit könnte er schon vorab ein bisschen in der ETS herumspielen
            Um in der ETS herumzuspielen, brauche ich aber weder eine ETS Lizenz (geht bis unendlich viele Projekte mit je 5 Geräten) noch ein Testbrett. Denn das ist erstmal virtuell. Ich erwarte eigentlich von jedem, der sich die Installation einer ETS zutraut, soviel Abstraktionsvermögen, dass er den Zusammenhang Tastendruck->Aktor reagiert auch ohne Hardware versteht.

            Kommentar


              #7
              Stimmt, aber es ist dann doch noch ein anderes Erfolgserlebnis, wenn der Aktor vor Ort funktioniert

              Kommentar


                #8
                Zitat von gbglace Beitrag anzeigen
                Was ist denn in den 14k an Elektrogewerk schon enthalten? TV per SAT Anlage / Türko welcher Standard / Licht nur Auslass oder auch ne Lampe / LAN?



                Warum man den Smarthomewunsch immer an IT-Affinität festmacht kann ich nicht nachvollziehen. Komfort, Sicherheit und Beseitigung von lästigen Tätigkeiten steht bei mir da im Vordergrund.
                Danke für die ausführliche Antwort!

                In den 14k ist mehr oder weniger nur die Grundstruktur vorhanden: Auslässe für Licht, Schalter, Steckdosen und vier TV- bzw LAN-Anschlüsse.

                Wir wollen uns mit dem Elektriker zwischen den Jahren mal zusammensetzen. Da schauen wir mal, was wir für ein Gefühl haben.

                Die IT-Affinität war auch eher darauf bezogen, dass ich mir zutraue, das ganze in der ETS selbst zu konfigurieren.

                Kommentar


                  #9
                  Zitat von tobiasr Beitrag anzeigen
                  Beim Bau mit Bauunternehmen muss man halt immer auf die zeitliche Taktung achten.

                  Ist der Bekannte selbstständiger Elektriker aus der selben Region und beim örtlichen Energieversorger eingetragen?

                  Systemintegrator ist dann Sinnvoll, wenn keiner der Beteiligten oft KNX macht.
                  ​​​​​…
                  Danke für den Hinweis mit der zeitlichen Taktung. Werde ich beim Bauunternehmen nochmal ansprechen.

                  Der Bekannte ist Geschäftsführer eines Elektrounternehmens hier in der Region. Ist eingetragen.

                  Wir werden mit ihm nochmal absprechen, wie oft er schon KNX verbaut hat.

                  Die Programmierung würde ich gerne am Ende selbst machen.

                  Kommentar


                    #10
                    Zitat von KNXLetsGo Beitrag anzeigen
                    also um die eine Orientierung zu den 14T€ zu geben: ich weiß von einem Angebot für 19 Räume (Flur auch als Raum gezählt) bei dem die komplette Elektroinstallation zwischen 16&17T€ war - Ausstattung der Räume eher nur das notwendigste an Steckdosen etc.
                    Danke für die Orientierungshilfe und auch den Hinweis mit dem Zeitfenster. Werde ich beim Bauunternehmen nochmal ansprechen.

                    Kommentar


                      #11
                      Zitat von Oerl1909 Beitrag anzeigen
                      Die Programmierung würde ich gerne am Ende selbst machen.
                      Im Prinzip kann man das so machen, und später für deine Hauswartung ist das auch gut möglich. Meine Erfahrung besagt aber, dass in der kritischen Phase kurz vor dem Einzug die meisten Bauherrschaften im maximalen Zeit- und Entscheidungsstress sind.

                      Gruß Florian

                      Kommentar


                        #12
                        Wenn man mit einem KNX erfahrenen Elektriker Betrieb oder SI zusammenarbeitet, kann man da auch eine Grundinstallation / Konfiguration von demjenigen mit machen lassen. Ohne große Spielereien schaffen die das auch ohne erhebliche Kosten, das käme erst wenn Du da komplexe individuelle Visu usw. fertig haben willst, weil das kostet immer Zeit. Der Vorteil für Dich Du hast erstmal ein laufendes Projekt in einer hoffentlich ordentlichen Struktur und kannst darauf aufbauen dann die zusätzlichen Komfortfunktionen umsetzen. Das macht das leben deutlich leichter gerade beim Einzug, wie Florian anmerkte.

                        Hmm wenn einem so ein bissel KlickKlack aufn Schreibtisch und Lampe brennt so sehr fasziniert, ja dann kann man sich das gerne hinbauen. aber das was man mit einem PM und Schaltaktor hinbekommt kannst auch einfach in ETS so machen und ggf noch das KNX-virtual dazu nehmen. das muss man nicht in echter HW nutzen.

                        Wenn man aber eher noch nen Jahr Zeit hat und das KNX intensiv nutzen will, ja dann kann man mit einem Testboard auch ein paar speziellere Sachen vorbereiten und probieren. aber dazu muss man halt auch das Zeitbudget haben. da ist es dann meist günstiger sich die Grundkonfiguration liefern zu lassen und dann on-top selbst weiter machen.

                        Von daher so ein Raumbuch in Funktionen auch bis in den Vollausbau durchdenken, damit die dafür notwendige Infrastruktur jetzt schon geklärt ist. im KNX / ETS selbst kann es depriorisiert werden und dann später in Eigenleistung ergänzt.
                        ----------------------------------------------------------------------------------
                        "Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten."
                        Albert Einstein

                        Kommentar


                          #13
                          Zitat von KNXLetsGo Beitrag anzeigen
                          Was dein Elektriker aus dem Familienkreis sicher auf dem Schirm hat, was ich aber vielleicht nochmal mit dem Bauträger absprechen würde ist wie das einlegen von Leehrrohren auf Filigrandecken läuft. Ich weiß bei mir hatte der Elektriker da zum Teil nur ein Zeitfenster von 3-4 Stunden (von er kann jetzt Anfangen Rohre zu legen bis zu der Beton kommt jetzt drauf)
                          solche Baustellen haben wir auch manchmal..., nur das macht der Polier-/Baufirma dann nur 1x und die Baustelle wird geräumt!
                          Meist wird danach auch der Polier von der Baustellen entsorgt - weil Haustechnik und Elektro ist für die meisten Bauherren doch zu wichtig...

                          Kommentar


                            #14
                            Oder der Elektriker ...
                            ich hatte jetzt mal eine Baustelle, bei der er in der Rohbauphase nicht aktiv wurde und dann 70% auf der Rohbaudecke (in TSD) verlegt hat, war weder ich noch die, die die Dämmung stückeln durften, begeistert.
                            --> Auch wenn es in der Rohbauphase Stress vermeidet, alles was geht in die StB Decke, nicht untern Estrich!

                            Kommentar


                              #15
                              Ein Tipp von mir ist, sich nicht zu sehr von der IT-Affinität leiten zu lassen - ich habe den Satz schon oft gehört, und oft sind das Software-Programmierer, die dann KNX in ihre ihnen bekannten Vorgehensweisen hineinpressen versuchen. Es ist zwar schön wenn man z.B. ein Fullstack Rust Javascript Vue Programmierer ist, aber KNX benötigt doch eine andere Denkweise. Klar, man kann in KNX viel machen, aber ob's sauber ist, das ist eine andere Frage. Jemand der Erfahrung hat, wird die Grundstruktur sauberer aufbauen, als einer, der im Endeffekt sein erstes echtes KNX Projekt durchzieht. Der wird auch an Sachen denken, die er auf anderen Baustellen gesehen und als gut/nützlich befunden hat, der Programmierer aber mangels Erfahrung nicht weiß.

                              Erfahrungsgemäß hat man auch wenig Zeit selbst auf der Baustelle mit KNX herumzufummeln, weil es genau in der Zeit, wo das relevant wird, hundert andere Sachen zu machen gibt. Da jemanden mit Erfahrung hinlassen, lieber den Leuten auf der Baustelle (und nicht nur dem KNX Typ) gut über die Schulter zu schauen, und dann nach dem Einziehen selbst tätig werden, ist mMn effizienter und besser.

                              "Schlüsselfertig" und "muss noch schnell mal KNX reinprogrammieren" passen auch nicht wirklich zusammen ...

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X